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Tannia Xanthosoma sagittifolium auch Tania oder Malanga genannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Aronstabgewachse Araceae Diese tropische Nutzpflanze ist ein wichtiger Starkelieferant TanniaTannia Xanthosoma sagittifolium IllustrationSystematikMonokotyledonenOrdnung Froschloffelartige Alismatales Familie Aronstabgewachse Araceae Unterfamilie AroideaeGattung XanthosomaArt TanniaWissenschaftlicher NameXanthosoma sagittifolium L SchottTannia Xanthosoma sagittifolium HabitusShuar Frauen und Kinder im Bergregenwald von Ecuador kultivieren ein geschwendetes Feld mit Tannia genannt Papa china Vermutlich vergraben sie gerade Teile der Wurzelballen Kormus dieser Nahrungspflanze Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomenzahl 2 Verbreitung 3 Inhaltsstoffe 4 Verwendung 5 Systematik 6 Name 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenBlutenstande werden in Kultur nur selten gebildet die Vermehrung erfolgt uberwiegend vegetativ Vegetative Merkmale Bearbeiten Tannia ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 2 bis 2 5 Metern Die Vegetationszeit dauert neun bis elf Monate dann vertrocknen die Laubblatter und es kann geerntet werden Das glatte knollige Rhizom ist flaschenformig und bis zu 25 cm lang Der lange Blattstiel ist gerippt und an der Basis eingelenkt Das Laubblatt sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die einfache Blattspreite ist pfeilformig mit herzformigem Grund Generative Merkmale Bearbeiten Xanthosoma sagittifolium ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Der Blutenstand steht auf einem langen unbeblatterten Blutenstandsschaft Der fur Araceae typische Blutenstand besteht aus einer Spatha und einem Kolben Spadix Die weisse Spatha ist mit 12 bis 15 cm etwas grosser als der Spadix Im Kolben Spadix befinden sich im unteren Bereich weibliche im mittleren Bereich sterile und im oberen Bereich mannliche Bluten Es werden nur wenige Samen gebildet Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 26 1 Verbreitung BearbeitenXanthosoma sagittifolium stammt ursprunglich aus dem tropischen Amerika und der Karibik und wird heute uberall in den Tropen angebaut Sie kommt ursprunglich vor in Costa Rica Panama Kolumbien Ecuador Venezuela Peru und Brasilien 2 Spanier und Portugiesen brachten Xanthosoma sagittifolium schon fruh nach Europa und sie wurde in der Mitte des 19 Jahrhunderts nach Westafrika eingefuhrt Eine wirtschaftliche Bedeutung hat Xanthosoma sagittifolium heute in der Karibik in Zentral und Sudamerika in Westafrika und in den tropischen Gebieten Asiens Grosste Produzenten 2014 sind Kuba Nicaragua und Venezuela 3 Inhaltsstoffe BearbeitenDie Knollen enthalten bis zu 25 Starke sowie Eiweiss Sie sind reich an Provitamin A zudem enthalten sie Vitamin C sowie Spuren von Fett Wie viele Arten der Aronstabgewachse enthalt auch Tannia in allen Pflanzenteilen Calciumoxalat einen Stoff der schleimhautreizend wirkt Die kristallinen Ablagerungen werden auch als Kristallsand bezeichnet Beim Verzehr kann Calciumoxalat ein Kratzen im Mund und im Hals verursachen teilweise fuhrt der Verzehr auch zu Verdauungsstorungen Bei Tannia ist der Stoff so aggressiv dass er bei der Ernte schmerzhafte Brennreizungen der Schleimhaute hervorrufen kann Beim Kochen losen sich die Stoffe aber und gehen in das Kochwasser uber Speisen und Produkte aus Tannia werden als qualitativ hochwertiger angesehen als die aus Taro Verwendung BearbeitenDie Rhizomknollen Tiquisque Knolle dieser tropischen Nutzpflanze werden als Starkelieferant genutzt Tannia ist nahe mit Taro verwandt und wird ahnlich wie dieser verwendet ist aber besser an Trockenheit angepasst 4 Der Anbau erfolgt meist fur die Eigenversorgung Ausser der Art Xanthosoma sagittifolium werden mitunter die beiden Arten Xanthosoma atrovirens und Xanthosoma nigrum als Tannia bezeichnet und gleichermassen genutzt Die Ernte erfolgt rund 12 Monate nach dem Auspflanzen der Knollen Die Ertrage konnen 18 bis 20 Tonnen pro Hektar erreichen Die Weltjahresernte wird auf vier bis sechs Millionen Tonnen geschatzt 5 Bei Tannia dienen nur die kleineren Nebenknollen dem menschlichen Verzehr die Hauptknollen werden ausschliesslich als Viehfutter meist in der Schweinezucht verwendet Nach dem Schalen werden die Knollen in Salzwasser gekocht Wegen des Gehalts an Calciumoxalat muss das Kochwasser mehrfach gewechselt werden Weiter kann Tannia durch Grillen Backen oder Frittieren zubereitet und ahnlich vielseitig wie Kartoffeln verwendet werden Zur Mehlherstellung werden die in Scheiben geschnittenen Knollen in der Sonne getrocknet Aus dem gewonnenen Starkemehl werden Brot und anderen Backwaren hergestellt Ausserdem eignet sich die Knolle wegen des hohen Starkeanteils zur Herstellung alkoholischer Getranke und von Breien Fufu in Afrika sowie Poi in Hawaii Als Karibenkohl werden die jungen Blatter und Blattstiele in den Anbaulandern als Gemuse verwendet Auch bei dieser Zubereitung muss das Kochwasser mehrfach gewechselt werden In Brasilien als Taioba bekannt werden die Blatter nach Entfernen der Blattstiele klein geschnitten und in der Pfanne mit Ol und Zwiebel sowie Knoblauch und Salz gebraten bis sie etwa das Aussehen von Spinat bekommen haben und dann als Beilage zu Fleischspeisen serviert Systematik BearbeitenDiese Art wurde 1753 als Arum sagittifolium durch Carl von Linne in Species Plantarum 2 S 966 6 erstveroffentlicht dort sagittaefolium geschrieben Heinrich Wilhelm Schott stellte 1832 in Meletemata Botanica Seite 19 die Gattung Xanthosoma mit der Art Xanthosoma sagittifolium auf Xanthosoma sagittifolium wurde spater nochmals Frederik Michael Liebmann in Videnskabelige Meddelelser fra Dansk Naturhistorisk Forening i Kjobenhavn 1849 15 von und Karl Heinrich Koch in Index Seminum Berlin App 2 1854 veroffentlicht Ein weiteres Synonym fur Xanthosoma sagittifolium L Schott ist Caladium sagittifolium L Vent An allen Kulturformen sind ausser Xanthosoma sagittifolium auch eine oder mehrere der folgenden Arten Xanthosoma atrovirens Xanthosoma caracu Xanthosoma nigrum und vielleicht Xanthosoma violaceum beteiligt trotzdem werden bis zur Klarung der genauen Genetik der Sorten alle Xanthosoma sagittifolium genannt Name BearbeitenDie Bezeichnung Tannia ist eine Umbildung aus dem karibischen Namen fur das Nahrungsmittel taia 7 Eine haufige andere Bezeichnung ist malanga International bekannt ist sie als yautia und new cocoyam Literatur BearbeitenDatenblatt der FAO Abschnitt Beschreibung und Systematik Gunther Franke Hrsg Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen Band 3 Spezieller Pflanzenbau Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8252 1769 8 S 398 f Wolfgang Franke Nutzpflanzenkunde 6 Auflage Thieme Stuttgart 1997 ISBN 978 3 13 530406 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tannia Xanthosoma sagittifolium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien A Z der Nutzpflanzen Memento vom 24 Juli 2018 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Tropicos Xanthosoma sagittifolium bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Rafael Govaerts Hrsg Xanthosoma World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens Kew Zuletzt eingesehen am 14 Juni 2018 FAO Statistik Alan Davidson Helen Saberi und Tom Jaine The Oxford companion to food 2nd Edition Oxford 2006 ISBN 978 0 192 80681 9 S 473 FAO Traditional post harvest technology of perishable tropical staples Carl von Linne Species Plantarum 2 1753 S 966 eingescannt bei biodiversitylibrary org Alan Davidson Helen Saberi und Tom Jaine The Oxford companion to food Oxford 2006 S 473 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tannia amp oldid 228074897