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Ta Braxia Cemetery maltesisch Iċ Ċimiterju ta Braxia ist ein Friedhof in Gwardamanġa an der Gemeindegrenze zwischen Pieta und Ħamrun unmittelbar vor den Floriana Lines bei Valletta auf der maltesischen Hauptinsel Malta Er wurde zwischen 1855 und 1857 als uberkonfessionelle Grablege hauptsachlich fur britische Beamte und Soldaten angelegt um die im 18 Jahrhundert vom Konigreich Grossbritannien angelegten Friedhofe wie etwa den Msida Cemetery zu ersetzen Das Gelande umfasst zudem einen judischen Begrabnisplatz der um 1830 begrundet wurde Der Friedhof im August 2019Die Eroffnung des Friedhofs im Oktober 1857 loste Widerstand seitens der ortlichen romisch katholischen Amtsinhaber aus die dem Gedanken eines okumenischen Friedhofs ausserhalb der Stadt ablehnend gegenuberstanden Der landschaftsarchitektonische Entwurf des Friedhofs stammte von dem maltesischen Architekten Emanuele Luigi Galizia Der Friedhof wurde im 19 Jahrhundert erweitert und in den Jahren 1893 bis 1894 entstand eine Friedhofskirche die dem Andenken von Lady Rachel Hamilton Gordon gewidmet ist Diese Kapelle wurde von dem britischen Architekten John Loughborough Pearson als eine Kombination neogotischer und neoromanischer Elemente mit Anklangen an die neobyzantinische Architektur entworfen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Baugeschichte 1 3 Nutzung 2 Architektur 2 1 Landschaftsarchitektur 2 2 Gebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Der erste Friedhof an dieser Stelle war der 1778 eingerichtete Friedhof der Sacra Infermeria 1 Es war der erste Friedhof in Malta der ausserhalb der Stadtgrenzen eingerichtet wurde 2 Das Gelande umfasste weitere altere Friedhofe darunter einen Pestfriedhof 3 und den um 1830 begrundeten Judischen Friedhof 4 Gegen Mitte des 19 Jahrhunderts war das Gelande zu einer Heidelandschaft geworden in der Trummerhaufen lagen und Dornen und Nesseln sich breitmachten ein brachliegender Friedhof auf dem nicht einmal ein zentrales Kreuz oder eine Kapelle zu sehen war wie es die Gebrauche der Katholischen Kirche vorschreiben 2 Um 1850 wollten die Briten einen Friedhof einrichten der fur alle Religionen offen war um dort in Malta verstorbene Beamte und Soldaten beizusetzen da der Msida Bastion Cemetery vollstandig belegt war Es wurde beschlossen dass der Friedhof in Ta Braxia neu angelegt und vergrossert werden sollte Die Wahl fiel auf dieses Gelande da es nahe dem Stadtzentrum von Valletta und den Drei Stadten lag 3 Der Friedhof war for all religions without distinction deutsch fur alle Religionen ohne Unterschied 5 gedacht doch bezog sich dies nur auf die verschiedenen christlichen Denominationen 3 Schliesslich wurde auch der bereits zuvor bestehende Judische Friedhof als eigene Abteilung in den Ta Braxia Cemetery einbezogen 4 Die Anlage des Friedhofs ausserhalb des Stadtgebietes wurde wahrgenommen als der Versuch einen vorrangig protestantischen Friedhof einzurichten 6 nbsp Grabmal eines 1893 verstorbenen britischen Militarangehorigen das freimaurerische Symbole zeigtDer Friedhof wurde eingerichtet um eine Begrabnisstatte ausserhalb des Stadtzentrums fur Angehorige der Oberschicht zu bieten Mitte des 19 Jahrhunderts war der Gedanke eines Friedhofs vor der Stadt umstritten da traditionell die Verstorbenen in Kirchen oder Kapellen beigesetzt wurden Besonders die ortlichen Amtstrager der romisch katholischen Kirche standen dem ablehnend gegenuber 2 Ablehnung erfuhr auch der Gedanke eines uberkonfessionellen Friedhofs 7 Baugeschichte Bearbeiten Der Entwurf stammte von dem zu jener Zeit erst 25 jahrigen maltesischen Architekten Emanuele Luigi Galizia 8 fur den dies das erste offentliche Bauwerk war 7 Galizia entwarf noch zwei weitere Friedhofe den romisch katholischen Addolorata Cemetery in Paola sowie den muslimischen Turkish Military Cemetery 9 Der eigentliche Bau des Friedhofs begann 1855 mit der Errichtung der Umfassungsmauer Die Militarbehorden mussten den Planungen zustimmen damit die Befestigungen hiervon nicht beeintrachtigt wurden 3 Die offizielle Eroffnung fand im Oktober 1857 statt hieruber wurde in den ortlichen Zeitungen nicht berichtet 7 Anderungen an einer angrenzenden Strasse fuhrten 1861 zur Verlegung eines romisch katholischen Begrabnisplatzes und erlaubten eine Erweiterung des Ta Braxia Eine Vergrosserung des Gelandes nach Suden begann 1879 und eine grossere Erweiterung des Friedhofs erfolgte 1889 3 Kriegsschaden und Erosion beschadigten und zerstorten eine Anzahl von Grabsteinen Seit 2001 wird der Friedhof von einer Freiwilligengruppe namens Friends of Ta Braxia mit Unterstutzung der maltesischen Denkmalschutzorganisation Din l Art Ħelwa instand gehalten 8 Nutzung Bearbeiten In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts war der Friedhof die hauptsachliche Begrabnisstatte der britischen Garnison 3 Hier wurden auch drei Opfer des Sardinia Unglucks von 1908 beigesetzt 10 Die Commonwealth War Graves Commission pflegt die Graber von Gefallenen der beiden Weltkriege die auf dem Friedhof bestattet sind davon funf aus dem Ersten und drei aus dem Zweiten Weltkrieg 11 In der Nahe befindet sich mit dem Pieta Military Cemetery eine weitere Kriegsgraberstatte Architektur BearbeitenLandschaftsarchitektur Bearbeiten Der Friedhof ist nach einem Schachbrettmuster angelegt Das Eingangstor fuhrt auf zentrale Achse Ursprunglich war die Anlage symmetrisch gestaltet doch ging dieses Formelement bei spateren Erweiterungen verloren Im Inneren grenzen Ubergange die einzelnen Felder voneinander ab 3 Der Friedhof umfasst auch judische und griechisch orthodoxe Bereiche 8 Auf dem Gelande befindet sich ein von Galizia entworfener Brunnen 3 Die Gesamtanlage wird als architektonisch nicht sonderlich herausragend beschrieben 5 enthalt jedoch einige bemerkenswerte aus Stein oder Marmor gearbeitete Grabmaler 3 Die Stilarten reichen hierbei von Neoklassizismus uber Neobarock bis zum Eklektizismus Einige Grabsteine zeigen Symbole der Freimaurerei 3 Gebaude Bearbeiten nbsp Ta Braxia Cemetery Chapel nbsp Grundriss der Ta Braxia Cemetery ChapelDas herausragende Bauwerk des Ta Braxia Cemetery ist die Lady Rachel Hamilton Gordon Memorial Chapel 12 die zum Gedenken an die Ehefrau von Sir Arthur Hamilton Gordon 1 Baron Stanmore erbaut wurde Lady Hamilton Gordon erkrankte auf der Reise von Ceylon nach Grossbritannien und starb in Malta wo sie am 28 Januar 1889 auf dem Ta Braxia Cemetery beigesetzt wurde 3 Sir Hamilton Gordon beauftragte den bekannten britischen Architekten John Loughborough Pearson mit dem Entwurf fur eine Gedachtniskapelle fur seine Frau Pearson setzte wahrscheinlich nie einen Fuss auf die maltesischen Inseln sondern arbeitete lediglich die Plane aus und uberliess die Ausfuhrung ortlichen Baumeistern 3 Der Grundstein fur die Kapelle wurde am 28 Mai 1893 gelegt 7 das Bauwerk war 1894 fertiggestellt 6 Der Baustil der kleinen Kirche lasst sich nicht auf eine Stilrichtung eingrenzen Es vereint neugotische und neoromanische Elemente mit Anklangen an die neobyzantinische Architektur 7 Der Grundriss zeigt einen Zentralbau mit einer erhohten Kuppel 3 Die Fassade enthalt ornamentale Strukturen die im Kontrast zur vergleichsweise schlicht ausgefuhrten Kuppel stehen 7 Literatur BearbeitenConrad Thake Janica Buhagiar Ta Braxia Cemetery Midsea Books Valletta 2018 ISBN 978 99957 1170 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ta Braxia Cemetery Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Charles Savona Ventura Knight Hospitaller Medicine in Malta 1530 1798 P E G Ltd Malta 2005 ISBN 1 326 48222 X S 60 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Charles Savona Ventura Contemporary Medicine in Malta 1798 1979 2016 ISBN 978 1 326 64899 2 S 89 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f g h i j k l m Conrad Thake Ta Braxia Cemetery An architectural appraisal In Treasures of Malta Nr 51 2011 S 10 17 Online bei researchgate net PDF 546 kB abgerufen am 5 April 2020 a b Malta historic Jewish cemetery gets clean up Jewish Heritage Europe 25 Juli 2016 archiviert vom Original am 12 Mai 2021 abgerufen am 2 Januar 2022 englisch a b Malcolm Borg British Colonial Architecture Malta 1800 1900 Publishers Enterprises Group 2001 ISBN 99909 0 300 X S 86 87 a b Daphne Cassar Did you know that Ta Braxia cemetery in Pieta had caused huge uproar TVM 26 Februar 2018 abgerufen am 9 April 2020 englisch a b c d e f Quentin Hughes Conrad Thake Malta War amp Peace An Architectural Chronicle 1800 2000 Midsea Books 2005 ISBN 99932 7 055 5 S 72 Google Books a b c Ta Braxia Cemetery Pieta Nicht mehr online verfugbar Din l Art Ħelwa 6 Oktober 2011 archiviert vom Original am 15 Februar 2017 abgerufen am 10 April 2020 englisch Three main cemeteries in Malta built by the same man In The Malta Independent 11 November 2012 abgerufen am 10 April 2020 englisch The Tragic end of the Maltese Titanic In The Malta Independent 7 Oktober 2012 abgerufen am 10 April 2020 englisch Ta Braxia Cemetery Commonwealth War Graves Commission abgerufen am 10 April 2020 englisch George Cini Message in a bottle Times of Malta 5 Oktober 2011 abgerufen am 10 April 2020 englisch 35 890237 14 498981 Koordinaten 35 53 24 9 N 14 29 56 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ta Braxia Cemetery amp oldid 230019565