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Die Synagogen Gemeinde zu Magdeburg K d o R ist die alteste judische Gemeinde in Mitteldeutschland Sie steht mit Unterbrechungen fur eine uber tausendjahrige Geschichte der Juden in der Stadt Magdeburg Langjahriger Vorstandsvorsitzender der Gemeinde war der im Jahr 2022 verstorbene Wadim Laiter 1963 2022 Mahnmal an die Zerstorung der Synagoge errichtet 1988Neben der hier beschriebenen orthodoxen Synagogen Gemeinde zu Magdeburg existiert die Liberale Judische Gemeinde zu Magdeburg e V Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von 1705 bis 1945 1 2 Nach 1945 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelbelegeGeschichte BearbeitenEine judische Gemeinde Magdeburg wird in einer Urkunde Kaiser Ottos I aus dem Jahre 965 erwahnt sie unterstand dem Mauritiuskloster Otto II bestatigte dies dem Bischof von Magdeburg noch einmal 973 1 Die judischen Kaufleute im Ort nutzten die schiffbare Elbe als wichtigen Handelsweg Dann folgten immer wieder morderische Verfolgungen zum ersten Mal ab 1096 wahrend des Ersten Kreuzzuges 1146 in einer zweiten Welle Das Judendorf lag ausserhalb der Stadt nahe der alten Sudenburg durch Graben und Tor geschutzt dort gab es eine erste Synagoge Im Jahre 1261 wurde das Judendorf vom klammen Erzbischof Ruprecht von Querfurt geplundert und zerstort Die judischen Bewohner wurden gefangengesetzt und erst gegen Zahlung eines hohen Losegelds freigelassen 1302 uberfiel es der Stadtmob wiederum erschlug mehrere Bewohner und plunderte die Behausungen Dennoch kehrten die Juden immer wieder zuruck Erzbischof Ernst II von Sachsen zwang die Juden 1493 die Stadt endgultig zu verlassen ihre bewegliche Habe durften sie mitnehmen fur ihren Grundbesitz wurden sie entschadigt Damit erlosch die judische Gemeinde Magdeburgs fur 200 Jahre Das Dorf hiess nun Mariendorf Eine der altesten judischen schriftlichen Uberlieferungen ist eine Thora Rolle der Magdeburger Juden aus dem 14 Jahrhundert die sich heute in der Bibliothek in Wolfenbuttel befindet 2 Von 1705 bis 1945 Bearbeiten Nach langer Pause wurde 1703 eine Ansiedlung von judischen Handlern aus Halberstadt in der Suderburg und 1705 des Schutzjuden Abraham Liebermann als Hoffaktor in der nun preussischen Stadt erlaubt 3 Eine grossere judische Ansiedlung folgte erst zu Beginn des 19 Jahrhunderts Die ersten Betstuben befanden sich in der Kleinen Munzstrasse und der Pralatenstrasse Mitte des 19 Jahrhunderts zahlte die liberale judische Gemeinde etwa 800 Mitglieder Sie weihte 1851 ihre Synagoge in der Grossen Schulstrasse heute Julius Bremer Strasse ein Ludwig Philippson wirkte hier als Rabbiner und Schullehrer Die Gemeinde nahm 1816 den grossflachigen Friedhof am Fermersleberweg im Stadtteil Sudenburg in Besitz heute Stadtteil Leipziger Strasse Mehrere Steine des mittelalterlichen Begrabnisplatzes wurden aufgestellt der bereits im 13 Jahrhundert nahe der Elbe bei Buckau Judenkever Buckau lag und nach der letzten Vertreibung der Magdeburger Juden eingeebnet worden war Nur ein einziger Grabstein aus dem Jahre 1269 ist noch erhalten nbsp Zerstortes judisches Schuhgeschaft nach der Pogromnacht Magdeburg November 1938Um 1925 gab es uber 2300 Juden in Magdeburg Eine Besonderheit war der Circus Blumenfeld Der Lehrer Julius Philippson ging in den Widerstand und wurde verhaftet In der Pogromnacht vom 9 November 1938 wurde die grosse Synagoge zerstort und viele Geschafte geplundert Das Warenhaus der Gebruder Barasch wurde 1936 arisiert wie viele andere Unternehmen 4 Der seit 1923 pensionierte angesehene judische Altsprachenlehrer Robert Philippson wurde 1942 im Alter von 84 Jahren noch deportiert Insgesamt verloren in der Zeit des Nationalsozialismus mehr als 1500 Magdeburger Juden ihr Leben Siehe auch Liste der Stolpersteine in Magdeburg Nach 1945 Bearbeiten Nach dem Krieg grundete sich 1946 eine judische Synagogengemeinde neu mit etwa 120 Mitgliedern die ihre Gottesdienste in verschiedenen Raumlichkeiten abhielt von 1950 bis 1965 in der Klausener Strasse als Synagoge und Verwaltungsgebaude Der Vorsitzende Otto Karliner floh wegen der stalinistischen Verfolgung 1953 in den Westen Die Synagogengemeinde Magdeburg in der DDR eine von acht Gemeinden hatte Anfang der 1980er Jahre nur noch etwa 20 Mitglieder 5 In den 1990er Jahren wuchs sie durch judische Zuwanderer aus den GUS Staaten erheblich an 1997 waren es ca 160 2005 knapp 700 Mitglieder Inzwischen 2020 liegt die Zahl bei 420 6 Seit 1968 befindet sich das Gemeindezentrum in der Groperstrasse hier ist auch der Landesverband judischer Gemeinden Sachsen Anhalts untergebracht In der Nahe der ehemaligen Synagoge liess die Stadt im November 1988 ein Mahnmal des Kunstlers Josef Bzdok errichten Eine neue Synagoge fur die Orthodoxe Gemeinde ist im Bau und soll am 10 Dezember 2023 eingeweiht werden Literatur BearbeitenMoritz Spanier Geschichte der Juden in Magdeburg Magdeburg 1923 24 Cornelia Seibert Magdeburg in Jutta Dick Marina Sassenberg Hrsg Wegweiser durch das judische Sachsen Anhalt Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 1998 S 124 141Weblinks BearbeitenHistorische Chronik Geschichte der Juden in Magdeburg Abgerufen am 8 November 2021 Synagogen Gemeinde zu Magdeburg Landesverband Judischer Gemeinden Sachsen Anhalt Abgerufen am 8 November 2021 deutsch Einzelbelege Bearbeiten Landesarchiv Privilegien Kaiser Ottos I an das Mauritiusstift in Magdeburg 965 Abgerufen am 8 November 2021 Zwischen Offenbarung und Kontemplation HAB Abgerufen am 8 November 2021 Magdeburger Chronik Magdeburg von 1700 bis 1799 Abgerufen am 8 November 2021 Steffen Honig NS Akten bezeugen Raubzug Abgerufen am 8 November 2021 Ulrike Offenberg Seid vorsichtig gegen die Machthaber die judischen Gemeinden in der SBZ und der DDR 1945 1990 Aufbau Verlag Berlin 1998 ISBN 3 351 02468 1 S 58 f Gemeinde Magdeburg 13 November 2017 abgerufen am 9 November 2021 Normdaten Korperschaft GND 5225098 2 lobid OGND AKS LCCN n96032298 VIAF 246273399 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagogen Gemeinde zu Magdeburg amp oldid 238506744