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Die Synagoge Neuenkirchen heute Ortsteil von Rietberg im Kreis Gutersloh war eine westfalische Landsynagoge Das judische Gotteshaus wurde am 9 September 1881 geweiht und fiel am 9 November 1938 wahrend der Novemberpogrome der Brandstiftung durch Nationalsozialisten zum Opfer Messingplatte am ehemaligen Standort der Neuenkirchener Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Einrichtung 3 Erinnerung an die Synagoge 4 Siehe auch 5 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Existenz einer Synagoge wird fur Neuenkirchen erstmals im Jahr 1758 urkundlich erwahnt Zehn Jahre spater folgte die Errichtung eines grosseren Gotteshauses im Osten des Ortskerns Ein enger Fussweg verband das in einem Hinterhof gelegene Gebaude mit der Hauptstrasse Nachdem ein Dorffeuer am 29 April 1880 die Synagoge und zahlreiche weitere Hauser zerstorte wurde der Bau eines reprasentativen neuen Gotteshauses direkt an der Langen Strasse der Hauptverkehrsader des Ortes beschlossen Den Auftrag fur die Errichtung des 150 Sitzplatze umfassenden Gebaudes erhielt der aus Wiedenbruck stammende Bauunternehmer Georg Eustermann Am 9 September 1881 erfolgte die Weihung der Synagoge im Beisein des koniglichen Landrates des Rietberger Amtmannes des Neuenkirchener Gemeindevorstehers und der katholischen Geistlichkeit des Ortes In den spaten Abendstunden des 9 Novembers 1938 setzten Mitglieder der SA die von Rheda aus zentral auf den damaligen Kreis Wiedenbruck verteilt wurden mit Hilfe Neuenkirchener Sympathisanten das Gotteshaus in Brand Nachdem die Freiwillige Feuerwehr daran gehindert wurde die Flammen zu loschen brannte es bis auf die Grundmauern ab Die Uberreste wurden in der darauf folgenden Zeit abgerissen Architektur und Einrichtung BearbeitenBei der Synagoge von 1880 81 handelte es sich um einen im neoromanischen Stil errichteten Backsteinbau mit rechteckigem Grundriss 12 75 m 10 25 m Ein Satteldach uberspannte den Hauptraum Jeweils drei Bogenfenster in der sudlichen und nordlichen Langsseite liessen Licht in das Gebaude Das rechteckige Portal an der Westseite der Synagoge war mit einem rund 15 Meter hohen Rundturm ausgestattet wahrend im Osten eine Apsis aus der Wand ragte Im Innern befanden sich u a eine Orgel Kronleuchter ein Toraschrein und eine Bima Erinnerung an die Synagoge BearbeitenAuf Initiative der ortlichen Jungen Union wurde an der Stelle der ehemaligen Synagoge 1988 ein Mahnmal errichtet das in Gegenwart des Vorsitzenden der Judischen Gemeinde Bielefeld des Rietberger Burgermeisters und des Landesrabbiners von Nordrhein am 20 November des gleichen Jahres enthullt wurde Eine in den Boden eingelassene Messingplatte zeigt daruber hinaus die ehemalige aussere Gestalt der Synagoge und dunkle Pflastersteine deuten den fruheren Grundriss an Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenJehuda Barlev Neuenkirchen die Judengemeinde der Grafschaft Rietberg In Gutersloher Beitrage Nr 42 43 Juni 1976 Michael Brocke Hg Feuer an Dein Heiligtum gelegt Zerstorte Synagogen 1938 Nordrhein Westfalen Erarbeitet vom Salomon Ludwig Steinheim Institut fur deutsch judische Geschichte Bochum 1999 Gunter Birkmann Hartmut Stratmann Thomas Kohlpoth Bedenke vor wem Du stehst 300 Synagogen und ihre Geschichte in Westfalen und Lippe Essen 1998 Heimatverein Neuenkirchen und Stadt Rietberg Hg Die Juden der Grafschaft Rietberg Beitrage zur Synagogengemeinde Neuenkirchen Rietberg 1997 Kate Kemper Anklage Die bittere Wahrheit Warburg 1987 Manfred Beine Ortsartikel Rietberg Neuenkirchen in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold hg von Karl Hengst in Zusammenarbeit mit Ursula Olschewski Munster 2013 S 669 680 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen 51 8305 8 443508 Koordinaten 51 49 49 8 N 8 26 36 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Neuenkirchen amp oldid 218213906