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Die Synagoge in Steinbach Schwabisch Hall existierte bis zur Reichspogromnacht Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Steinbach gab es spatestens seit Beginn des 17 Jahrhunderts eine judische Gemeinde Um 1843 erreichte diese mit 135 Menschen ihre hochste Mitgliederzahl danach verringerte sich die Zahl der Gemeindemitglieder hauptsachlich durch Abwanderung nach Schwabisch Hall rasch Im Jahr 1906 gab es noch sechs Einwohner judischen Bekenntnisses 1924 nur noch zwei 1941 wurde Mathilde Adler als letzte Israelitin des Ortes deportiert Die Gemeinde nutzte zunachst einen Betsaal im Haus Mayer Seligmanns der bereits 1702 existierte Diese Synagoge musste aber auf Befehl des Stifts Comburg zu dem Steinbach in jener Zeit gehorte geschlossen werden Aus den ersten Jahren des 18 Jahrhunderts sind mehrere derartige Verbote judische Zeremonien in Steinbach abzuhalten uberliefert weshalb die Steinbacher Juden zeitweise den Gottesdienst in Unterlimpurg besuchten Aus dem Jahr 1737 stammt eine Klage uber den beschwerlichen Weg nach Unterlimpurg bei schlechten Witterungsverhaltnissen Daraufhin gestattete das Stift wieder judische Gottesdienste in Steinbach 1771 schlossen die judischen Gemeinden in Steinbach und Unterlimpurg einen Vertrag nach dem der Gottesdienstort jahrlich zwischen diesen beiden Ortschaften wechseln sollte in den 1780er Jahren wurde dieses Verfahren aber wieder aufgegeben und die Steinbacher Gemeinde versammelte sich wieder ausschliesslich in ihrem eigenen Betsaal der im Dachgeschoss des Hauses Neustetter Strasse 29 abgehalten wurde Dieses Gebaude gehorte Herzle und Mayer Abraham Herzle Abraham nahm im Jahr 1767 eine Erweiterung des Frauentraktes vor dennoch waren die raumlichen Verhaltnisse sehr ungunstig Der Stabsamtmann bezeugte 1807 die Juden stunden speziell am Sabbat wie aufeinander gepfropft 1 Aron Herzle dem das Haus zu dieser Zeit gehorte brauchte die beiden Raume ausserdem fur Wohnzwecke Daher war 1806 die Erlaubnis zum Bau einer Synagoge beantragt worden Konig Friedrich I gab diesem Ansinnen am 6 Januar 1807 statt und am 22 Mai 1808 erhielt die Gemeinde per Ministerialdekret die Erlaubnis eine Kollekte bei den anderen judischen Gemeinden Wurttembergs abzuhalten Man rechnete mit Baukosten von etwa 2 400 Gulden Die Steinbacher Synagoge wurde beim Torturm nach Unterlimpurg errichtet und 1809 fertiggestellt im selben Jahr wurde auch der judische Friedhof an der Steinbacher Strasse eingerichtet nachdem die Toten der Gemeinde bis 1747 in Schopfloch und danach auch in Braunsbach bestattet worden waren Die Synagoge wurde spater auch von den Schwabisch Haller Juden genutzt 2 Es handelte sich um einen einfachen Massivbau mit Wohnhausfenstern Die Fassade wirkte wegen der symmetrischen Anordnung der Nebenraume und der Giebelobelisken aber basilikal 3 Am fruhen Morgen des 10 November 1938 versuchten Nationalsozialisten zunachst das Gebaude mit angezundetem Papier in Brand zu setzen Dies misslang aber da der Bau sehr feucht war Einige Stunden spater benutzte eine weitere Gruppe von Mannern Benzin zur Brandstiftung in der Synagoge Das Haus brannte bis auf die Aussenmauern ab Im Jahr 1939 ging das Grundstuck in den Besitz der Stadt uber die es 1940 verkaufte Die Mauerreste der zerstorten Synagoge wurden beim Bau des Dreifamilienhauses Neustetter Strasse 34 das nach dem Verkauf auf dem Grundstuck errichtet wurde weiterverwendet Unter dem Balkon des Hauses befindet sich ein Anbau in dem 1809 die Mikwe eingerichtet wurde Diese war 1821 22 umgebaut worden da bis zu diesem Zeitpunkt nur kaltes Wasser zur Verfugung gestanden hatte Der Friedhof wurde in der NS Zeit geschandet nicht alle Grabsteine konnten wieder aufgestellt werden 2 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenJoachim Hahn Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Bd 4 Konrad Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1843 5 S 426 429Einzelnachweise Bearbeiten zitiert nach Joachim Hahn Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen 2007 S 427 a b Joachim Hahn Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen 2007 S 426 429 Eugen Gradmann Synagoge am Thor nach Hall In Die Kunst und Altertums Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwabisch Hall Paul Neff Verlag Esslingen a N 1907 OCLC 31518382 S 109 Textarchiv Internet Archive Synagogen im Landkreis Schwabisch Hall Braunsbach Crailsheim Dunsbach Goldbach Hengstfeld Michelbach an der Lucke Schwabisch Hall Steinbach Unterdeufstetten Unterlimpurg Wiesenbach 49 10281 9 74904 Koordinaten 49 6 10 1 N 9 44 56 5 O Normdaten Geografikum GND 1093438142 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Steinbach amp oldid 211297927