www.wikidata.de-de.nina.az
Die Synagoge von Belgrad liegt in der Belgrader Innenstadt und ist eine von derzeit zwei Synagogen in der serbischen Hauptstadt Die zweite befindet sich im Stadtteil Zemun Synagoge in der Belgrader Innenstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Geschichte der Juden in Belgrad kann bis zur turkischen Eroberung Belgrads 1521 mit Belegen zuruckverfolgt werden Seit der Mitte des 16 Jahrhunderts verstarkte sich die Besiedlung durch Sepharden die 1492 mit dem Alhambra Edikt aus Spanien vertrieben worden waren Laut Angaben aus den Jahren 1567 und 1573 werden mehrere konfessionelle Gemeinden und drei Synagogen erwahnt Wahrend des 17 Jahrhunderts siedelte sich die Judische Gemeinschaft in der Nahe des Donauufers an auf jenem Gebiet das die Turken Jalije turk yali Ufer nannten Erst seit dem Beginn der Bildung eines unabhangigen serbischen Staates verbesserte sich das Leben der Juden schrittweise bis sie dann nach dem Berliner Kongress volle Burgerrechte erlangten Die Geschichte der Besiedlung und des Lebens aschkenasischer Juden auf dem Gebiet der Stadt Belgrad beginnt bereits wahrend des 18 Jahrhunderts jedoch vergrossert sie sich bedeutend Mitte des 19 Jahrhunderts und in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Am 1 Oktober 1869 wurde eine separate aschkenasische Gemeinde in Belgrad gegrundet Es werden auch die Regeln der Religionsgruppe der aschkenasischen Juden so hiess die aschkenasische Gemeinde bei der Grundung in zwanzig Punkten die die Grundung einer Schule und eines Gotteshauses vorsahen verabschiedet Die Stadtverwaltung bewilligte diese Regeln womit der Grundstein fur die neue Aschkenasische Gemeinde in Belgrad gelegt wurde Anfangs wurde ein gemietetes Haus in der Strasse Kosmajska heutige Strasse Marsala Birjuzova fur religiose administrative kulturelle und ahnliche Zwecke der Gemeinde genutzt Die Verwirklichung der Idee zur Errichtung eines neuen funktionaleren Gebaudes und die Aktion zur Spendensammlung fur den Bau der aschkenasischen Synagoge beginnt vor dem Ersten Weltkrieg Jedoch beginnt der Bau der Synagoge erst nach dem Krieg mit der Legung des Grundsteins am 15 Juni 1924 und zu diesem Anlass wurde auch eine Pergamenturkunde die der Konig Aleksandar und die Konigin Marija unterzeichnet haben eingemauert An dieser Feierlichkeit nahmen die Abgeordneten des Konigs und der Regierung des Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen die Vertreter der Judischen Gemeinden verschiedene Korperschaften aus dem Konigreich der Vorsitzende der Nationalversammlung sowie der Oberrabbiner Dr Alkalaj teil Der Plan zur Errichtung der Synagoge wurde 1923 bewilligt und das Objekt selbst in der Zeit vom 15 Mai 1924 bis zum 27 November 1929 errichtet Von 1924 bis 1926 wurde das Gebaude der Synagoge nach dem Projekt des Architekten Franjo Urban unter Beteiligung von Milan Slang gebaut 1929 wurden nachtraglich Arbeiten an der Anderung der Innengestaltung nach dem Projekt des Architekten Milutin Jovanovic durchgefuhrt Das Objekt diente bis 1941 als Gebaude der Serbisch Judischen Kirchengemeinde nach aschkenasischem Ritus Wahrend der Nazi Besatzung Belgrads von 1941 bis 1944 wurde seine authentische Funktion degradiert indem es zu einem Bordell umgewandelt wurde um dann nach dem Krieg wieder die Funktion einer Synagoge fur beide Glaubenskongregationen der Belgrader Juden aufzunehmen Architektur BearbeitenDas Gebaude der Synagoge wurde im Geiste des Akademismus mit uberwiegenden Elementen der Neorenaissance konzipiert Hohentechnisch besteht es aus Untergeschoss Erdgeschoss Galerie des Erdgeschosses und erstes und zweites Obergeschoss Der Innenraum wurde fur verschiedene Zwecke konzipiert als Raum fur vielfaltige Aktivitaten der judischen Gemeinschaft Religions Kultur Bildungs Buro und Wohnraum Solch ein Mehrzweckkonzept des Objekts ist auf dem Religions und Gesellschaftskontext der Synagoge aufgebaut Sie soll drei Grundfunktionen vereinen Ort des religiosen Gottesdienstes der judischen Kongregation Ort mit Bildungs und Versammlungszweck der judischen Gemeinde Im Untergeschoss ist eine koschere Kuche mit Esszimmer und Hilfsraumen untergebracht Der zentrale Raum des Erdgeschosses mit Galerie hat symbolisch und religios als Ort fur den Religionsritus primare Bedeutung An den Seiten mit Wanden vom Religionsraum getrennt befinden sich Buros ein Lehrraum und ein Sitzungssaal Im ersten und zweiten Obergeschoss sind Wohnraume verteilt Der Gebetsraum ist durch zwei Saulenreihen die eine begehbare Galerie tragen aufgeteilt Die Frontfassade ist harmonisch und symmetrisch konzipiert und der dekorative Akzent liegt auf dem Dachgiebel wo sich im Rundfenster ein Davidstern der sechszackige Stern befindet nbsp DavidsternDen zentralen Teil der Fassade nehmen vier langgezogene und halbrund abschliessende Fenster ein die sich im Erdgeschoss und Galeriebereich erstrecken Der Bereich des ersten Obergeschosses ist vom tieferen Bereich durch einen niedrigen und einfachen Teilungskranz abgeteilt Die Fassade dieses Bereichs ist im Verhaltnis zur Fassadenflache der tieferen Bereiche zuruckgezogen so dass sie eine Terrasse die von einem Baluster umgeben ist bildet In der Ebene der Fassade dieses Bereichs ist eine regelmassig rhythmisierte Reihe von vier halbrund abschliessenden Offnungen verteilt Nach dem Originalplan aus dem Jahr 1923 sind zwischen diesen Offnungen dekorative Medaillons geplant Das zweite Obergeschoss wurde am einfachsten mit acht halbrund abschliessenden Fenstern konzipiert und ist vom ersten Obergeschoss durch einen dekorativen Teilungskranz abgeteilt Die aufgezahlten architektonischen Elemente geben der Frontfassade den Eindruck einer ausgeglichenen Horizontale wahrend die Vertikale durch seitliche niedrige Risalite betont wird Diese schliessen im Bereich des ersten Obergeschosses in Form von Turmchen ab die an drei Seiten durch Bogenoffnungen erleichtert sind Diese Turmchen spielen klar auf die Festungsgestalt und den Festungscharakter des ursprunglichen Tempel Salomons an Ausserdem reprasentieren sie ein haufiges Motiv der Synagogenarchitektur die Jachin und Boas die Saulen des Tempel Salomons darstellen Der Schlussakzent der Vertikale liegt auf dem dreieckigen Giebel uber dem zweiten Obergeschoss Zum Gesamteindruck des festlichen und zeremoniellen Charakters der Synagoge tragt auch die breite dreilaufige Zugangstreppe im Bereich des Unter und Erdgeschosses die mit einem einfachen Baluster und zwei Kandelabern verziert ist bei Die Stil und Raumgestaltung der Treppe erinnert an den franzosischen Klassizismus bzw an die nordliche Fassade des Petit Trianon in Versailles Hinsichtlich der architektonisch asthetischen Gestaltung der Fassaden wurde die Reprasentativitat der Frontfassade die harmonisch und gleichmassig konzipiert ist uberlassen Der dekorative Akzent liegt auf dem Giebel wo sich im Rundfenster der Davidschild der sechszackige Stern befindet Die Vertikale wird betont durch langgezogene gebogene Fensteroffnungen im Bereich des rituellen Raums der Synagoge sowie durch seitliche Risalite mit Turmchen die den zentralen Teil der Fassade flankieren Der Gebetsraum der dem Glaubensritual dient ist gleichzeitig der zentrale und elementare Teil der Synagoge Der Schrein hehal der Synagoge Sukkat Shalom hat eine langslaufende Form und befindet sich auf der Ebene des Erdgeschosses und der Galerie Er orientiert sich in Richtung Ost West und ist durch zwei Reihen an achtseitigen freien Saulen mit dekorativen Kapitellen aufgeteilt Diese Saulen die gleichzeitig asthetische symbolische und konstruktive Funktion haben tragen die begehbare Galerie Die Decke ist kassettiert und mit einer floralen Bordure verziert Der heiligste und gleichzeitig dekorativste Teil ist der Toraschrein der sich an der ostlichen Wand des Tempels befindet Darin befinden sich die heiligen Bucher aschkenasische und sephardische Torarollen und das Alte Testament An beiden Seiten dieses Teils stehen je zwei Saulen die gleichen wie die Saulen des Schreins nur mit rundem Querschnitt Sie tragen einen grossen Marmorwurfel der Moses Bundeslade mit den zehn Geboten symbolisiert Diese dekorativen Architekturelemente stammen aus der Zeit der Rekonstruktion des Kulturdenkmals nach dem Zweiten Weltkrieg nachdem die Innengestaltung mit Ausnahme des Raumkonzepts wahrend der Besatzung zur Ganze degradiert wurde Im Kontext des urbanistischen Plans wurde das Gebaude der Synagoge als frei stehendes Objekt in der Tiefe der Parzelle ausgefuhrt was im bestimmter Hinsicht die volle Betrachtung des Objekts von der Strasse aus erschwert Diese Objektposition ist vor allem durch die historisch urbanistische Matrix des erweiterten Raums der charakterisiert ist durch ein unregelmassiges Strassengefuge und eine langgezogene Parzelle bedingt Das Kulturdenkmal der Synagoge Sukkat Shalom stellt ein wichtiges kulturgeschichtliches Zeugnis des Lebens der judischen Gemeinschaft in Belgrad und Serbien dar Dementsprechend geht der kulturgeschichtliche Wert des Objekts vor allem aus seiner religiosen Funktion hervor hinsichtlich der Tatsache dass es sich um das einzige authentische aktive Religionsobjekt der judischen Gemeinde in Serbien handelt und dass es eins der seltenen erhaltenen Objekte der Synagogenarchitektur in Serbien darstellt Auf der anderen Seite hat das Objekt als ein reprasentatives Beispiel der akademischen Architektur und als Werk eines bedeutenden und produktiven Architekten architektonisch urbanistischen Wert Literatur BearbeitenIgnjat Slang Jevreji u Beogradu Belgrad 1926 Nebojsa Jovanovic Pregled istoriјe beogradskih Јevreјa do sticaњa graђanske ravnopravnosti Zbornik 6 Јevreјskog istoriјskog muzeјa Beograd 1992 str 115 166 Divna Đuric Zamolo Arhitektura i građevinarstvo Jevreja u Beogradu Zbornik 6 Jevrejskog istorijskog muzeja Belgrad 1992 S 236 238 Dr Harijet Pas Frajdenrajh Jevreji u Beogradu između ratova Zbornik 6 Jevrejskog istorijskog muzeja Belgrad 1992 S 365 371 Mr Neboјsha Popoviћ Јevreјi u Srbiјi 1918 1941 Beograd 1997 John Wilkinson From Synagogue to Church The Tradicionl Design New York 2002 Weblinks BearbeitenBelgrader Synagoge vom 12 Mai 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Belgrad amp oldid 192697245