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Die Synagoge in Ansbach einer Stadt im nordlichen Bayern wurde von 1744 bis 1746 errichtet Die Synagoge an der Rosenbadstrasse 3 ist ein geschutztes Baudenkmal Synagoge in AnsbachInnenansicht mit Blick auf Bima und Frauenempore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung der Synagoge 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nach 1945 2 Architektur 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lage der Synagoge Nr 232 in Hauserblock an der Rosenbadgasse Stadtkarte von 1808 Ausschnitt Entstehung der Synagoge Bearbeiten Die neuzeitliche judische Gemeinde in Ansbach entstand im 17 Jahrhundert Im Dreissigjahrigen Krieg flohen zahlreiche judische Familien auf Grund des Krieges in die Stadt Eine Synagoge oder ein Betsaal war bereits im Mittelalter vorhanden Bis 1675 fand der Gottesdienst in einem Zimmer des Hauses von Amson Model einem wohlhabenden Hoffaktor statt Nach einem Streit in dieser Synagoge entstanden zwei Privatsynagogen Fur den Bau einer gemeinsamen Synagoge bot der Hoffaktor Low Israel 1743 ein ihm gehorendes Anwesen wo bis 1737 eine Judenschule untergebracht war 1 der judischen Gemeinde zum Kauf an Diese musste auf Druck des Markgrafen das Anwesen fur 1 500 Gulden erwerben Ausserdem kaufte sie ein Nachbarhaus dazu In den folgenden Jahren wurde nach den Planen des italienischen Architekten Leopoldo Retti eine Synagoge errichtet die am 2 September 1746 eingeweiht wurde Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Am 27 Oktober 1938 wurde wahrend des Gottesdienstes eine Tranengasbombe in die Synagoge geworfen Beim Novemberpogrom 1938 wurde dem Oberburgermeister von der Gauleitung der NSDAP in Nurnberg befohlen die Synagoge niederbrennen zu lassen Moglicherweise aus Rucksichtnahme auf die angrenzenden arischen Wohnhauser inszenierten zwei SA Manner nur einen Brand in der Synagoge Sie zerschlugen Banke warfen Torarollen und andere religiose Schriften zu den Trummern und steckten alles in Brand Dieser wurde von der Feuerwehr schnell geloscht Die geschandete Synagoge konnte danach nicht mehr fur den Gottesdienst genutzt werden Von 1939 bis 1945 wurde sie als Lebensmittellager zweckentfremdet Nach 1945 Bearbeiten Nach 1945 diente die Synagoge als judisches Gotteshaus fur amerikanische Soldaten und fur Displaced Persons In den Jahren 1948 1949 wurde die Synagoge renoviert Da in den 1950er und 1960er Jahren die Zahl der judischen Einwohner in Ansbach standig zuruckging und ein Wiederentstehen einer judischen Gemeinde nicht erwartet werden konnte wurde die Synagoge 1964 zu einem musealen und symbolischen Gotteshaus erklart Architektur BearbeitenDie Synagoge im Stil des Barock besitzt hohe Rundbogenfenster Die Fassade wird durch breite flache Pilaster gegliedert Im Inneren lassen sich italienische Einflusse erkennen Um 1840 wurde eine Kanzel eingebaut Auch die Frauenempore wurde mehrfach vergrossert Die Innenausstattung mit dem Almemor Bima und dem Toraschrein aus der Erbauungszeit blieb erhalten Der Almemor mit achteckiger Steinbrustung und acht gedrehten marmorierten Holzsaulen mit korinthischen Kapitellen steht im Zentrum des Raumes der von sieben Deckenkronleuchtern aus Messing ausgeleuchtet werden kann 1 Das Bogenfeld des Toraschreins zeigt zwei Lowenfiguren die die Gesetzestafeln halten Die Synagoge bildet mit dem Rabbinerhaus dem Schachterhauschen und dem Manner und Frauenbad Mikwe eine vollstandige Anlage der alten Ansbacher judischen Gemeinde nbsp Grundriss nbsp Langsschnitt nbsp Innenansicht nbsp Toraschrein nbsp BimaHeutige Nutzung BearbeitenVon 1985 an wurde eine umfassende Renovierung des Synagogengebaudes vorgenommen In der Synagoge wurde im Juli 2012 ein Informationszentrum eroffnet das die Geschichte der judischen Gemeinde in Ansbach und judisches Alltagsleben dokumentiert Die Synagoge ist von Mai bis September an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat zwischen 15 00 und 17 00 Uhr geoffnet Besucher konnen dann den Gebetsraum die Ausstellung im Dienerhaus den Synagogenhof und eines der beiden Ritualbader besichtigen Ausserhalb der Offnungszeiten ist die Synagoge im Rahmen von Stadtfuhrungen und Veranstaltungen zuganglich Jedes Jahr findet Anfang Mitte November in der Synagoge eine Gedenkstunde zur Reichspogromnacht statt Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 1 Aach Gross Bieberau Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08077 2 Online Ausgabe Gunter P Fehring Stadt und Landkreis Ansbach Bayerische Kunstdenkmale Band 2 Deutscher Kunstverlag Munchen 1958 DNB 451224701 S 24 25 Mehr als Steine Synagogen Gedenkband Bayern Band II Hrsg von Wolfgang Kraus Berndt Hamm und Meier Schwarz Erarbeitet von Barbara Eberhardt Cornelia Berger Dittscheid Hans Christof Haas und Angela Hager unter Mitarbeit von Frank Purrmann und Axel Tollner mit einem Beitrag von Katrin Kessler Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2010 ISBN 978 3 89870 448 9 S 46 49 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Ansbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Synagoge Ansbach betrieben vom Frankenbund Synagoge Ansbach bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten a b Hermann Dallhammer Werner Burger Ansbach Geschichte einer Stadt Hercynia Ansbach 1993 ISBN 978 3 925063 35 0 Judische Museen in Bayern Judisches Kulturmuseum Veitshochheim Judisches Museum Augsburg Schwaben Judisches Museum Franken in Furth Schnaittach und Schwabach Judisches Museum Munchen Shalom Europa in Wurzburg Synagoge Altenkunstadt Synagoge Ansbach Synagoge Ermreuth Synagoge Memmelsdorf in Unterfranken Synagoge Reckendorf Normdaten Geografikum GND 7691985 7 lobid OGND AKS 49 3012 10 57103 Koordinaten 49 18 4 3 N 10 34 15 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Ansbach amp oldid 236013159