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Sulaiman ibn ʿAbd al Malik arabisch سليمان بن عبد الملك gest AD 717 war der siebente Kalif der Umayyaden AD 715 717 Silber Dirham des Kalifen Sulaiman gepragt im Jahr AD 716 97 AH in Wasit im heutigen Irak Vorderseite Innen Es gibt keinen Gott ausser Allah Vorderseite Randschrift Im Namen von Allah wurde dieser Dirham in Wasit gepragt Jahr 97 Ruckseite Innen Allah ist der Einzige Allah ist der Ewige Ruckseite Randschrift Sure 9 33 Er ist es Der Seinen Gesandten mit der Fuhrung und der wahren Religion geschickt hat auf dass Er sie uber alle anderen Religionen siegen lasse mag es den Heiden auch zuwider sein Gewicht 2 8 g Durchmesser 27 mmGold Dinar des Kalifen Sulaiman gepragt im Jahr AD 717 98 AH in Damaskus Text bis auf Jahreszahl und Munzstatte gleich wie Dirham Gewicht 4 3 g Durchmesser 20 mmKaiser Leo III links der byzantinische Gegenspieler des Kalifen Sulaiman und seines Nachfolgers Umar II Kaiser Leo III konnte mit Hilfe des Griechischen Feuers den Ansturm der Truppen des Kalifen Sulaiman auf Konstantinopel AD 717 718 stoppen und damit die islamische Expansion im Osten Europas aufhalten Nachdem schon sein Vater Abd al Malik AD 685 705 Sulaiman zum Nachfolger seines Bruders al Walid I AD 705 715 bestimmt hatte trat er nach dessen Tod die Regierung an Zunachst kam es zu einiger Unruhe in der Verwaltung der ostlichen Provinzen als Sulaiman die Amtstrager von al Haddschadsch dem Statthalter des Irak 694 714 absetzte und verfolgte Dies fuhrte auch zur Revolte von Qutaiba ibn Muslim in Chorassan die aber schnell unterdruckt werden konnte Das bedeutendste Ereignis seiner kurzen Regierungszeit war aber die fur die Araber katastrophale Belagerung von Konstantinopel in den Jahren 717 18 Wie wichtig diese Eroberungsplane fur Sulaiman waren kann man in der Chronik des Pseudo Dionysius von Tell Mahre aus dem 8 Jahrhundert nachlesen Dort heisst es Sulaiman der Konig der Araber sagte Ich werde den Kampf mit Konstantinopel nicht aufgeben bis ich mir den Weg hinein erzwungen habe oder ich werde das gesamte Herrschaftsgebiet der Araber der Vernichtung preisgeben Nach arabischen Quellen verfolgte Sulaiman das Angriffsprojekt weil eine Prophezeiung vorhersagte dass ein Kalif der selbst den Namen eines Propheten trug Konstantinopel einnehmen werde Sulaiman trug als einziges Mitglied der umayyadischen Familie den Namen eines islamischen Propheten Solomon Dieses Eroberungsprojekt wurde bereits von Sulaimans Bruder und Vorganger dem Kalifen al Walid I vorbereitet Das Unternehmen scheiterte aber wie bereits die erste Belagerung von Konstantinopel unter schwersten Verlusten fur die Araber Der uberaus fahige byzantinische Kaiser Leo III konnte unter anderem mit Hilfe einer waffentechnischen Innovation dem Griechischen Feuer den Ansturm der Truppen des Kalifen Sulaiman und seines Nachfolgers Umar II auf Konstantinopel stoppen Zwei Monate nach Beginn der Belagerung starb Sulaiman entweder am 22 September oder 1 Oktober 717 und seine Nachfolger der Kalif Umar II setzte die Belagerung zehn Monate erfolglos fort Fur die Geschichte Europas war die Verteidigung Konstantinopels 717 718 unter Fuhrung des byzantinischen Kaisers Leo III von grosster historischer Bedeutung Durch den fast vollstandigen Verlust der arabischen Flotte war die Seeherrschaft der Araber im ostlichen Mittelmeer auf Jahrzehnte hinaus gebrochen An den Meerengen zwischen Schwarzem Meer und Agais war der Vormarsch der Muslime die zu jener Zeit uber die Halfte der Mittelmeerkuste unter ihrer Kontrolle hatten zum Stehen gebracht worden Ohne die Verteidigung Konstantinopels ware das Tor fur die islamische Expansion nach Europa offen gestanden Fur die Entstehung des mittelalterlichen Europas war die Verteidigung Konstantinopels 717 718 von essentieller Bedeutung Die Abwehr der Truppen der Kalifen Sulaiman und Umar II durch Kaiser Leo III stellt das ostliche Gegenstuck zur Schlacht von Tours und Poitiers 732 zur Verteidigung Europas gegen die islamische Expansion dar Sulaimans Nachfolger wurde der Kalif Umar Ibn Abd al Aziz auch Umar II genannt der von AD 717 bis AD 720 herrschte Kulturelles Erbe BearbeitenSeine kurze Regierungszeit verbrachte Sulaiman vor allem in Palastina wobei Ramla seine bevorzugte Residenz war Sulaiman wurde lange die Errichtung des fur seine erotischen Wandmalereien bekannten Wustenschloss Qusair Amra im heutigen Jordanien zugeschrieben Neuere Forschungen schreiben es jedoch dem Kalifen Al Walid II AD 743 744 zu 1 Der Dichter al Farazdaq um AD 641 AD 728 730 verglich in einem Lobgedicht Sulaiman vom Charakter seiner Handlungen mit dem Propheten Mohammed In diesem Gedicht heisst es ǧuʿilta li ahli l arḍi amnan wa raḥmatanwa baraʾan li aṯari l quruḥi l kawalimka ma baʿaṯa Llahu n nabiya Muḥammadanʿala fatratin wa n nasu miṯla l bahaʾim 2 Du wurdest den Erdenbewohnern zu Schutz und Erbarmen gesandt und zur Genesung der Spuren schmerzender Wunden so wie Gott den Propheten Mohammed entsandte nach einer Zeitspanne in der die Menschen wie die Tiere waren 3 In der religiosen Literatur des Islams hat vor allem der Bericht uber eine Begegnung Sulaimans mit dem medinensischen Asketen und Traditionarier Abu Hazim starb 757 breiten Nachhall gefunden Demnach schickte Sulaiman bei einem Aufenthalt in Medina nach Abu Hazim um von ihm Hadithe zu horen Abu Hazim zeigte sich aber an einem Zusammentreffen mit dem Herrscher uninteressiert Als man ihn schliesslich doch herangebrachte hatte hielt er Sulaiman eine lange Predigt in der er ihm seine Masslosigkeit vorhielt und ihn ermahnte den Blick auf das Jenseits zu richten Der Bericht dient in der religiosen Literatur als Lehrbeispiel fur die richtige Verhaltensweise frommer Menschen gegenuber weltlichen Machthabern Nach dem Vorbild von Abu Hazim soll man sich moglichst von ihnen fernhalten 4 Literatur BearbeitenReinhard Eisener Zwischen Faktum und Fiktion Eine Studie zum Umayyadenkalifen Sulaiman b Abdalmalik und seinem Bild in den Quellen Harrassowitz Wiesbaden 1987 ISBN 3 447 02739 8 zugl Dissertation Universitat Tubingen 1986 Ulrich Haarmann Begr Heinz Halm Hrsg Geschichte der arabischen Welt C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 47486 1 Stephan und Nandy Ronart Lexikon der Arabischen Welt ein historisch politisches Nachschlagewerk Concise encyclopaedia of Arabic civilization Artemis Verlag Munchen 1972 ISBN 3 7608 0138 2 John J Saunders A history of Medieval Islam Routledge London 1990 ISBN 0 415 05914 3 Nachdr d Ausg London 1965 Julius Wellhausen Das Arabische Reich und sein Sturz DeGruyter Berlin 1960 Nachdr d Ausg Berlin 1902 E W Brooks The Campaign of 716 718 from Arabic Sources In The Journal of Hellenic Studies 19 1899 S 19 33 Einzelnachweise Bearbeiten Archaologie online Memento des Originals vom 18 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archaeologie online de Vgl Muḥammad Karim Aḥmad Siʿr al Farazdaq baina aṣdaʾ al ǧahiliya wa ṣaut al Islam Maṭbaʿat al Amana Kairo 1988 S 150 Vgl Eisener Zwischen Faktum und Fiktion 1987 S 157 Vgl Eisener 195 205 VorgangerAmtNachfolgerAl Walid I Kalif der Umayyaden 715 717Umar Ibn Abd al AzizKalifen der Umayyaden Muawiya I Yazid I Muawiya II Marwan I Abd al Malik al Walid I Sulaiman Umar II Yazid II Hischam al Walid II Yazid III Ibrahim Marwan II Normdaten Person GND 118826476 lobid OGND AKS LCCN n88036957 VIAF 97021516 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sulaiman ibn ʿAbd al MalikALTERNATIVNAMEN سليمان بن عبد الملك arabisch KURZBESCHREIBUNG Kalif der UmayyadenGEBURTSDATUM 7 JahrhundertSTERBEDATUM 717 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sulaiman ibn ʿAbd al Malik amp oldid 226391517