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Die Studierendenschaft bis anfangs 1990er Jahre Studentenschaft danach und bis 2018 StudentInnenschaft der Universitat Bern SUB ist eine Schweizer Studentenvereinigung Die SUB wurde 1925 gegrundet und fungiert als offizielle Studierendenvertretung der Universitat Bern Studierendenschaft der Universitat Bern SUB Rechtsform Offentlich rechtliche KorperschaftZweck Studierendenschaft Studentische VertretungSitz Lerchenweg 32 3012 Bern Schweiz 1 Grundung 9 April 1925Website www sub unibe ch Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsgrundlage und Mitgliedschaft 2 Aufgaben und Tatigkeiten 3 Organisation 4 Geschichte 5 Publikationen 5 1 Zeitschriften 5 2 Monografien Auswahl 6 Literatur 7 Archivquellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseRechtsgrundlage und Mitgliedschaft BearbeitenRechtsgrundlage der SUB ist Art 31 und 32 des Universitatsgesetz des Kantons Bern 2 Diese Bestimmungen erklaren die SUB zur offentlich rechtliche Korperschaft mit eigener Rechtspnersonlichkeit Grundsatzlich sind alle Studierenden der Universitat Bern automatisch ab ihrer Immatrikulation SUB Mitglieder Studierende welche der SUB nicht angehoren wollen konnen aber durch schriftliche Mitteilung an die Universitatsleitung austreten opting out Hiervon machen allerdings jeweils nur wenige Gebrauch Der Mitgliederbeitrag betragt 21 Franken pro Semester 3 Aufgaben und Tatigkeiten BearbeitenDie SUB vertritt die Interessen der Studierenden gegenuber den Behorden des Kantons und der Universitat Bern Sie ist verantwortlich fur die studentische Mitbestimmung auf gesamtuniversitarer Ebene durch die Organe der Gesamtstudierendenschaft Studierendenrat und Vorstand auf Fachebene durch die der SUB angehorenden Fachschaften Die Interessenvertretung in nationalen und internationalen Angelegenheiten ubernimmt der Verband der Schweizer Studierendenschaften dem die SUB seit ihrer Grundung angehort Die SUB bietet ihren Mitgliedern diverse Dienstleistungen an so namentlich eine Wohnungs und Stellenvermittlungsplattform sowie einen Rechtsberatungsdienst Kulturell organisiert die SUB einmal im Jahr das Unifestival Campus Festival auf dem Gelande der Unitobler sowie mehrere kleinere kulturelle Anlasse auf Antrag unterstutzt sie kulturelle Aktivitaten studentischer Gruppierungen Fur externe kulturelle Anlasse aber etwa auch fur Fussball Spiele der BSC Young Boys stehen SUB Mitgliedern jeweils eine Anzahl Gratiseintritte zur Verfugung Weitere kulturelle Aktivitaten und Feste werden von den einzelnen Fachschaften durchgefuhrt Seit 2015 gibt die SUB keine eigene Zeitung mehr heraus stattdessen hat sie einen Leistungsvertrag mit der unabhangigen Studierendenzeitschrift barner studizytig bsz abgeschlossen Die SUB unterstutzt die bsz finanziell und sichert deren Versand an alle SUB Mitglieder im Gegenzug darf die SUB in jeder bsz Ausgabe einige Seiten mit eigenen Inhalten gestalten 4 Der Sozialfonds der SUB unterstutzt Studierende in finanzieller Not mit Unterstutzungsbeitragen und Darlehen Stark engagiert sich die SUB traditionell fur die Geschlechtergleichstellung an der Universitat Bern namentlich bietet sie seit 2001 zusammen mit der Abteilung fur Gleichstellung der Universitat Bern das Mentoring Programm Womentoring fur an einem Doktorat interessierte Studentinnen an Neuere Engagements betreffen Studierende mit Kindern LGBTQIA Studierende sowie Rassismus an Hochschulen Schliesslich unterstutzen die SUB und ihre Fachschaften allgemein die Studierenden im Campus Alltag etwa durch Veranstaltungen fur Erstsemestrige oder Austauschstudierende 5 Organisation BearbeitenDas Studierendenparlament der SUB ist der 40 kopfige Studierendenrat SR Dieser wird alle zwei Jahren in direkten elektronischen Wahlen in einem einzigen Wahlkreis d h ohne Trennung nach Fachbereich nach Proporzsystem gewahlt 6 Die Berner Studierendenpolitik ist von parteinahen und weltanschaulich ausgerichteten Studierendengruppierung gepragt was fur Schweizer Hochschulen unublich ist Grundsatzlich konnen der Studierendenrat oder eine gewisse Anzahl SUB Mitglieder bestimmte Entscheidungen allen SUB Mitgliedern vorlegen entweder indem sie eine Generalversammlung einberufen oder mittels Initiative und Referendum eine elektronische Urabstimmung erwirken Praktisch werden diese direktdemokratischen Mitwirkungsmoglichkeiten allerdings nur sehr selten genutzt Leitendes und ausfuhrendes Organ der SUB ist ein siebenkopfiger kollegial funktionierender Vorstand Die Vorstandsmitglieder werden finanziell entschadigt Der SUB Vorstand hat mehrere Teilzeit Mitarbeitende angestellt mehrheitlich Studierende Die fachspezifischen Studierendenvertretungen die Fachschaften sind anders als beispielsweise an der Universitat Zurich aber ahnlich wie in Basel und Freiburg ebenfalls als Organe der SUB ausgestaltet Die Mitgliedschaft in einer Fachschaft ist an jene in der SUB gebunden eine Fachschaft wird folglich von samtlichen SUB Mitgliedern gebildet die ein Fach studieren Die Fachschaftsmitglieder wahlen jeweils einen eigenen Fachschaftsvorstand der die laufenden Fachschaftsgeschafte fuhrt Finanziert werden die Fachschaften aus allgemeinen SUB Mitteln gemass Beschlussen des Vorstands und des Studierendenrats 7 Geschichte BearbeitenNach Errichtung der Universitat Bern 1834 verhinderten die politischen Spannungen der Regenerationszeit vorerst die Bildung eines allgemeinen Zusammenschlusses aller Studenten Erst 1858 bildete sich mit dem Verein Academia eine relativ lose Dachorganisation Obwohl die Academia aus einem hochschulpolitischen Anlass Einfuhrung des obligatorischen Vorlesungsbesuchs gegrundet worden war konzentrierte sie sich spater im Wesentlichen darauf die studentische Krankenkasse zu verwalten und bei universitaren Feierlichkeiten das Zeremoniell der verschiedenen Studentenverbindungen zu koordinieren Nachdem sie bereits 1889 durch den Austritt der katholischen Studentenverbindung geschwacht worden war fuhrten Konflikte zwischen Verbindungsstudenten und Nichtinkorporierten 1889 schliesslich zur Auflosung der Academia 8 An den Streitigkeiten zwischen den Verbindungen und der Freistudentenschaft scheiterten in den folgenden Jahzenten auch verschiedene Versuche 1904 1910 1919 eine erneute Gesamtorganisation der Studierenden zu schaffen Erst im Jahr 1925 gelang schliesslich unter der Vermittlung des Staatsrechtsprofessors Walther Burckhardt die Einigung Am 9 April 1925 wurden die ersten Statuten offiziell genehmigt die SUB war gegrundet 8 Anfangs fokussierte die SUB auf praktische Dienstleistungen an Studierende der Universitat Bern 1927 entstand ein Amt fur Studentenhilfe mit Darlehenskasse um bedurftige Studierende zu unterstutzen hierin liegt der Ursprung des Sozialfonds Die SUB vermittelte Arbeit an Studierende betatigte sich kulturell betrieb eine eigene Bibliothek mit Lesesaal und gab ab 1932 die Zeitung Berner Student heraus Sie erwirkte dass die Universitat 1942 die erste Mensa eroffnete In der ersten Halfte der 1930er Jahre hatte die rechtsextreme Frontenbewegung auch an der Universitat Bern einen bedeutenden Anhang blieb aber letztlich in der Minderheit Vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs unterstutzte die SUB die geistige Landesverteidigung Nach dem Krieg verstarkte die SUB v a ihr internationales Engagement Sie informierte uber Reise und Austauschmoglichkeiten forderte den Kontakt zu den in Bern anwesenden Austauschstudierenden und unterstutzte Studierendenschaften im kriegsversehrten europaischen Ausland Wahrend des Kalten Kriegs speziell beim Ungarischen Volksaufstand 1956 verurteilte sie in Resolutionen und Meinungsausserungen Repressionen gegen Studierende und Akademiker im kommunistischen Ostblock Die SUB spendete zwei Drittel ihres Vermogens als Direkthilfe fur ungarische Fluchtlinge 8 1954 wurde im Bernischen Universitatsgesetz verankert dass Studierende der Universitat Bern obligatorisch Mitglied der SUB sind 1955 prasidierte mit Veronika Schneeberger erstmals eine Frau die SUB In den 1960er Jahren begann die SUB Wohnungen zu vermitteln eroffnete eine eigene Papeterie und stellte 1964 erstmals eine festbeschaftigte Sekretarin an Wahrend die SUB fruher burgerlicher war wurde sie nun linksliberaler und setzte sich in Debatten um Hochschulreformen vermehrt fur universitare Mitbestimmung ein 1966 wurde der Begriff der politischen Neutralitat in den Statuten durch jenen der parteipolitischen Unabhangigkeit ersetzt und die bisherige Versammlung von Fachdelegierten in einen gewahlten Studierendenrat umgewandelt Ab 1971 gab die SUB den Wochenkalender mit Veranstaltungsankundigungen und hochschulpolitischen Kurzhinweisen WoKa heraus 8 Mit der Wahl 1972 eines mehrheitlich linken Vorstands mit neomarxistischem Programm begann die SUB sich als inneruniversitare Opposition zu verstehen Die studentische Mitbestimmung in universitaren Gremien wurde in den 1970er Jahren zum zentralen Streitpunkt gegen den Widerstand der Universitat und ihrer Fakultaten 1974 eskalierte die Situation als die Polizei Proteste gewaltsam beendete weshalb die SUB offentlich demonstrierte worauf die Universitat den SUB Prasidenten fur ein Jahr relegierte 1975 grundete die SUB den Rechtshilfedienst seit 2015 Rechtsberatungsdienst und ein Jahr spater die Studentische Buchgenossenschaft Die SUB setzte sich auch gegen einen Numerus clausus fur den Zweiten Bildungsweg und ein besseres Stipendienwesen ein Dazu lancierte sie die kantonalbernische Volksinitiative Uni fur alle Initiative fur eine demokratische Hochschulbildung 1982 vom Stimmvolk abgelehnt Ab den 1980er Jahren kamen verstarkt feministische und okologische Anliegen hinzu 8 Der neue Kurs der SUB hatte vermehrte Konflikte mit den Behorden zur Folge Unter anderem wurde der SUB 1973 die Finanzautonomie entzogen was langjahrige Finanzprobleme verursachte Erst anfangs der 1990er Jaren konnte eine definitive Finanzierungslosung gefunden werden indem der heute noch bestehenden Mitgliederbeitrag von 21 Franken pro Semester festgesetzt wurde Auch intern zeichneten sich die SUB der 1970er und 1980er Jahre durch heftige politische Konflikte aus welche hauptsachlich aber nicht ausschliesslich zwischen linken und burgerlichen Studierenden ausgefochten wurden 8 Die 1990er Jahre waren vom Kampf fur Gleichstellung und insbesondere gegen Sparmassnahmen gepragt Mit dem Universitatsgesetz von 1997 wurde einerseits die Moglichkeit eines SUB Austritts geschaffen anderseits erstmals die Studierendenvertretung in allen universitaren Gremien gesetzlich verankert Seit 2000 organisiert die SUB womentoring Der Bologna Prozess und die Digitalisierung pragen das hochschulpolitische Engagement der SUB in den 2000er Jahren In den fruhen 2010er Jahren standen demgegenuber Anpassungen der Angebote und Dienstleistungen im Vordergrund In den letzten Jahren haben Anliegen aktueller politischer Bewegungen LGBTQIA Anti Rassismus Klima die Arbeit der SUB beeinflusst 8 Publikationen BearbeitenZeitschriften Bearbeiten Der Berner Student war offizielles Organ der Studierendenschaft der Uni Bern Er erschien 7 bis 12 mal jahrlich Der Jahrgang 2 1934 erschien mit Sonderheft Die Ausgaben 1955 und 1956 enthielten eine literarische Beilage Gesammeltes Prosastucke und Gedichte Nachfolger der Zeitschrift waren SUBstanz 1983 gleichzeitig noch als Jahrgang 51 des Berner Studenten dann Neue Substanz 1983 1984 spater Extra WoKa 1984 1986 und ab 1986 bis 2014 Unikum Der Berner Student erschien mindestens vierteljahrlich Nummerierung Jahrgang 1 1932 33 Jahrgang 50 1982 9 Berner Student offizielles Organ der Studentenschaft der Universitat Bern Bern Genossenschafts Buchdruckerei Paul Haupt 1932 1982 Jahrgange 1 1932 33 Jg 50 Nr 6 1982 vierteljahrliche Erscheinung OCLC 605697771Nachfolgezeitschriften des Berner Student waren SUBstanz auch SUBstanz das offizielle Organ der Studentenschaft der Universitat Bern SUB 1983 OCLC 605957375 Neue Substanz Zeitung auch Neue Zubstanz Zeitung und kantonales Universitatsblatt 1983 1984 OCLC 635582835 Extra Woka 1984 1986 OCLC 637743232 Wochenkalender WoKa 1984 1993 1994 1997 OCLC 884066882 OCLC 605957363 Unikum auch Unikum Vierteljahresschrift fur Jenachdemiker 1986 2014 OCLC 637741346 OCLC 173867158 OCLC 884311226Monografien Auswahl Bearbeiten Die Studentschaft im Selbstportrat Bern 1973 Wohnsituation der Studierenden in Bern ein Vergleich zwischen 1988 und 1992 empirische Studie der StudentInnenschaft der Universitat Bern SUB Bern SUB 1992 OCLC 75336688Literatur BearbeitenJulian Marbach Eine kleine Geschichte der SUB Ulrich Imhof Pietro Scandola u a Hochschulgeschichte Bern 1528 1984 Hrsg im Auftrag des Regierungsrats des Kantons Berns von der Kommission fur bernische Hochschulgeschichte Bern 1984 Insbesondere S 459 487 OCLC 885471312 Richard Feller Die Universitat Bern 1834 1934 Bern 1935 OCLC 610769994 Ayse Turcan Die StudentInnenschaft in der Krise Die Entwicklung des studentischen Engagements an der Universitat Bern Bachelor 2012 Archivquellen BearbeitenArchiv der SUB 1950 2017 im Staatsarchiv des Kantons Bern Staatsarchiv Bern weitere Bestande zur SUB a 1924 1968 b 1948 2001 c 1925 1982 d 1969 1993 SUB Semesterberichte 1926 1947 im Bestand der ehemaligen Studentenschaft der Universitat Zurich Staatsarchiv des Kantons ZurichWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Studierendenschaft der Universitat Bern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten www sub unibe ch de Ueber uns Kanton Bern Universitatsgesetzt UniG Art 31 f Abgerufen am 13 Oktober 2019 Kanton Bern Universitatsverordnung UniV Art 40 Abs 3 Abgerufen am 13 Oktober 2019 Studierendenschaft der Universitat Bern SUB Leistungsvertrag uber die Herausgabe des SUB Mediums PDF Abgerufen am 13 Oktober 2019 Zum Ganzen Studierendenschaft der Universitat Bern SUB Studierendenschaft der Universitat Bern SUB Abgerufen am 13 Oktober 2019 Studierendenschaft der Universitat Bern SUB Studierendenrat Abgerufen am 13 Oktober 2019 Studierendenschaft der Universitat Bern SUB Wichtige Fragen zur Rechtsstellung der Fachschaften PDF Abgerufen am 13 Oktober 2019 a b c d e f g Julian Marbach Eine kleine Geschichte der SUB Quelle SwissbibNormdaten Korperschaft GND 5156392 7 lobid OGND AKS VIAF 142723809 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Studierendenschaft der Universitat Bern amp oldid 232486294