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Aschaffenburg Strietwald oder auch Strietwaldsiedlung genannt ist ein Stadtteil der Stadt Aschaffenburg Er hat 3261 Einwohner Stand 31 Dezember 2018 und gehort zum Regierungsbezirk Unterfranken im Freistaat Bayern der Bundesrepublik Deutschland Die Postleitzahl lautet 63741 Lage von Strietwald in Aschaffenburg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Gebaude und Einrichtungen 4 Sehenswertes 5 Vereine und Veranstaltungen 6 Bekannte Strietwalder 7 Literatur 8 Weblinks 9 BelegeLage BearbeitenDer Stadtteil liegt im nordwestlichen Stadtgebiet und grenzt entlang der Aschaff der Habichtstrasse der Steinbacher Strasse und des Grundweges an den Stadtteil Damm Im Westen und Norden wird er durch die Gemeinden Mainaschaff Kleinostheim Johannesberg und Glattbach im Landkreis Aschaffenburg begrenzt Nordlich der Wohnsiedlung durchschneidet die Autobahn A 3 den Stadtteil und trennt sie vom namensgebenden Waldgebiet Strietwald Die Waldflachen des Stadtteils Strietwald haben in fruheren Jahrhunderten weit uberwiegend zu einer Waldmark gehort die erst im 18 Jh aufgeteilt worden ist Heute besteht der Strietwald aus Gemarkungsflachen der ehemals selbstandigen Landgemeinde Damm Waldabteilungen Falkentanne Batzenloos Unterbach Schusterberg und Kellerei des Stadtischen Walddistriktes XIV Strietwald sowie des Stadtischen Walddistriktes XV Wolfskaute aus den Flachen der Stadtischen Strutt mit dem Molkenbrunnen und dem Striethauschen Waldabteilungen Pickenacker Grabenschlag Teschenhohle Pfaffengrund Birkenschlag Molkenbrunn und Jagerhauschen des Stadtischen Walddistriktes XIV Strietwald sowie aus dem vollstandig nordlich des Steinbaches liegenden Staatlichen Stiftungswald mit dem Jahnfelsen Geschichte BearbeitenDem Aschaffenburger Apotheker Strauss Apotheke und Hobbyarchaologen sowie dem Mitglied des Stadtmagistrats Johann Baptist Broili 1 gelang 1881 und 1885 bei Ausgrabungen an zwei Hugelgrabern im Aschaffenburger Strietwald in der Waldabteilung Molkenborn die Entdeckung mehrerer Funde aus schnurkeramischer und hallstattzeitlicher Epoche Die Funde unter anderem eine facettierte geschliffene Streitaxt ein Beil und ein kleiner Fischgratbecher lassen auf fruhlatenezeitliche Bestattungen verbunden mit fruhester Besiedelung schliessen 2 Nach der Baugenehmigung vom 29 Marz 1933 begann in der Gemarkung Damm der Bau der Strietwaldsiedlung Ein Teil der Finanzierung die Tragerschaft Planung und Bauleitung sowie der Vergabe von Erbbaurechten erfolgte durch die Stadt Aschaffenburg Der Bau der vorstadtischen Kleinsiedlung wurde vom Deutschen Reich uber die Deutsche Bau und Bodenkreditbank AG Berlin mitfinanziert Das Arbeitsamt unterstutzte den Siedlungsbau mit der Pflichtarbeit von Wohlfahrterwerbslosen bei der Sand und Kiesgewinnung Die freiwillige Arbeitsdienstabteilung 285 I half bei der Verlegung der Wasserleitung Die Wohnungen wurden zunachst in zweigeschossigen Reihenhausern und in eingeschossigen spitzgiebeligen Doppelhausern mit langen Nutzgarten und der Moglichkeit der Kleintierhaltung erstellt Bei diesem ersten Siedlungsabschnitt handelte es sich um eine typische Selbstversorgersiedlung wie sie in der Zeit des Faschismus fast vollstandig in Eigenleistung und in wechselseitiger Nachbarschaftshilfe errichtet wurden Zuvor wurden die ersten 40 ausgewahlten Siedlungswilligen im Leohaus im Stadtteil Damm uber die Finanzierung die Organisation die Planung und den Bauablauf unterrichtet Die Strietwaldsiedlung wurde nach dem Gauleiter des damals gebildeten Gaues Mainfranken Dr Otto Hellmuth Siedlung benannt Trager des Kindergartens war die NSV Das Gebiet des Stadtteils Strietwald wurde an der Grenze zur Gemeinde Mainaschaff mehrmals geandert Am 1 Januar 1962 kam das Gewerbegebiet zwischen dem Hasenhagweg und der Aschaff zum Stadtgebiet und damit zum Stadtteil Strietwald am 1 Januar 2002 der Bereich um die Justizvollzugsanstalt Aschaffenburg Im Gegenzug wurden uberwiegend Waldflachen in das Gebiet der Gemeinde Mainaschaff umgemarkt Gebaude und Einrichtungen Bearbeiten nbsp KonradkircheDie mit der Errichtung der Justizvollzugsanstalt in den Jahren 1968 bis 1970 am nordwestlichen Rand des Stadtteils aufgekommenen Bedenken der Bevolkerung sind mittlerweile ausgeraumt Seit 1991 ist eine Freigangerabteilung fur Jugendliche angegliedert die Kapazitat betragt insgesamt 145 Platze fur Manner und zwolf Platze fur Frauen 3 In der Strietwaldsiedlung existieren eine Grundschule sowie ein Kindergarten Der Pfarrer von Damm Anton Heckelmann und spater Pfarrer Eduard Keller verhandelte bereits 1933 mit der Stadt Aschaffenburg wegen der Reservierung eines Bauplatzes fur eine Kirche Der Antrag auf Ausweisung eines Kirchenbauplatzes wurde jedoch von der Stadtverwaltung unter dem nationalsozialistischen Oberburgermeister Wilhelm Wohlgemuth stets abschlagig beschieden 1937 38 wurde an der Gansruh von der Stadt Aschaffenburg eine NSV Schwesternstation und ein Kindergarten errichtet der nach dem Einmarsch der Amerikaner provisorisch auch als Kirche genutzt wurde 18 Jahre nachdem Elise Maier am 20 Dezember 1935 der Kirchenstiftung St Michael ihren Acker am Dammer Muhlbuckel Schonberg geschenkt hatte begann der Bau der St Konrad Kirche der 1953 fertiggestellt wurde 4 Sehenswertes BearbeitenDie Madonnen und die Josefsplastik uber den Seitenaltaren der St Konrad Kirche stammen von dem Kunstler Alois Bergmann Franken aus dem nahe gelegenen Glattbach Der Kreuzweg aus Terrakotta wurde von August Weckbecker aus Munchen gestaltet Vereine und Veranstaltungen BearbeitenDie Siedlungsgemeinschaft spielte im Stadtteil stets eine grosse Rolle was sich auch in der Grundung mehrerer Vereine und uber die Grenzen des Ortes bekannte Veranstaltungen und Feste ausdruckt Gesellschaftsclub Concordia Strietwald e V Sportgemeinde Strietwald auch SG Strietwald mit Breitensportangebot Schutzengesellschaft Strietwald 1953 e V Alljahrlich wird am ersten Septemberwochenende im Stadtteil Strietwald die sogenannte Gickelskerb gefeiert mit mehrtagigen Veranstaltungen Festzelt und anderen Attraktionen Bekannte Strietwalder BearbeitenWinfried Bausback 1965 bayerischer Politiker CSU Eduard Ebert 1904 1977 Trager des Ehrenbriefs der Stadt Aschaffenburg Verleihung 1974 Grundungsmitglied 1950 der Sportgemeinde Strietwald von Anfang an im Vorstand ubernahm er von 1957 bis 1958 und von 1967 bis 1975 das Amt des 1 Vorsitzenden Karl Hemberger 1928 2018 Trager des Ehrenbriefs der Stadt Aschaffenburg Verleihung 1984 Prasidiumsmitglied des Deutschen Sportbundes und Grundungsmitglied der SG Strietwald Martin Hennig 1900 1968 Former Kreisdienststellenleiter der DAF Kreispropagandawalter Stadtrat NSDAP SPD Siedlerobmann Ab 1968 wurde ihm zu Ehren die Insektensiedlung Martin Hennig Siedlung genannt Heute nennt man sie Barensiedlung Ferdinand Karpf 1930 Trager des Bundesverdienstkreuzes am Bande Verleihung 1982 und des Bundesverdienstkreuzes 1 Klasse Verleihung 2015 Arbeitsrichter Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Aufsichtsrat der PWA ehem Aschaffenburger Zellstoffwerk Anton Taupp 1926 2016 Trager der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und des Ehrenbriefs der Stadt Aschaffenburg Verleihung 1989 Grundungsmitglied der 1953 gegrundeten Versehrten Sport Gruppe Aschaffenburg heute Behinderten und Rehasportgemeinschaft 1953 Aschaffenburg Der Sportler war von 1961 bis 1998 auch 1 Vorsitzender des Vereins 1998 wurde er zum Ehrenvorsitzenden der BRSG ernannt Dieter Braun 1939 Trager des Ehrenzeichens des Bayer Ministerprasidenten Vorsitzender der Siedlergemeinschaft sowie Vorsitzender des Vereinsringes Reinhold Brandmuller 1954 Trager des Ehrenzeichens des Bayer Ministerprasidenten Vorsitzender der Sportgemeinde Strietwald und Kuchenchef Gickelskerb im Vereinsring Friedel Diller 1949 Trager des Ehrenzeichens des Bayer Ministerprasidenten Vorsitzender des Fordervereins der Sportgemeinde Strietwald sowie Vorsitzender des VereinsringesLiteratur BearbeitenHermann Gunter Rau Das urnenfelderzeitliche Graberfeld von Aschaffenburg Strietwald Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Abteilung fur Vor und Fruhgeschichte Heft 26 1972 ISBN 3 7847 5026 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strietwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturweg Strietwald Auflistung der Grabsteine im Aschaffenburger Nordfriedhof Strietwald Abb Belege Bearbeiten Aschaffenburger Zeitung vom 28 Oktober 1876 vorletzte Seite Clemens Stoll Ulrich Stoll Quellen und Studien zur Geschichte der Pharmazie Band 77 Seite 177 178 und 379 Markus Marquart Beitrage zur Vorgeschichte des Aschaffenburger Landes im Spiegel der Sammlungen des Aschaffenburger Stiftsmuseums 2002 abgerufen am 8 Mai 2020 Uber die Ausgrabungen und Funde im Strietwald Justizvollzugsanstalt Aschaffenburg Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Kurzbeschreibung Chronik St Konrad Memento vom 9 Oktober 2007 im Internet Archive 49 9894 9 1139 Koordinaten 49 59 N 9 7 O Stadtteile von Aschaffenburg Damm Gailbach Leider Nilkheim Obernau Obernauer Kolonie Osterreicher Kolonie Schweinheim Strietwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strietwald amp oldid 235074117