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Streitwald ist ein Ortsteil der Stadt Lossnitz im sachsischen Erzgebirgskreis Er wurde am 1 April 1939 nach Affalter eingemeindet mit dem er am 1 Januar 1999 zur Stadt Lossnitz kam StreitwaldStadt LossnitzKoordinaten 50 39 N 12 46 O 50 656805555556 12 771388888889 569 Koordinaten 50 39 25 N 12 46 17 OHohe 569 mFlache 1 66 km Eingemeindung 1 April 1939Eingemeindet nach AffalterPostleitzahl 08294Vorwahl 03771Streitwald Sachsen Lage von Streitwald in SachsenStreitwald Ansichtskarte um 1905Streitwald Ansichtskarte um 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Geographische Lage und Verkehr 2 2 Nachbarorte 3 Geschichte 3 1 Kirchliche Zugehorigkeit und Schule 3 2 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name der Siedlung war ursprunglich Neudorfel am Streitwald wie das 1837 erschienene Neue Alphabetische Ortsverzeichnis herausstellt aber hinzufugt gewohnlich werde der Ort Streitwald genannt 1 Die Bezeichnung Streitwald gab es schon vor der Errichtung von Hausern wie aus Christian Gottlob Wabsts 1732 veroffentlichtem Werk Historische Nachricht mit dieser Beschreibung zu entnehmen ist Der Streitwald ein Stuck Holtz so bis an Stollberg hinan granzet sind ebenfalls Chur Sachsische Lehn Stucken 2 Geographie BearbeitenGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Die Siedlung Streitwald liegt im Westerzgebirge am Katzenstein und der namensgebenden Waldung Streitwald Das Dorf Affalter stosst direkt an und wird von Streitwald durch die Staatsstrasse S 283 getrennt 3 Streitwald liegt nach der Naturraumkarte von Sachsen in der Mesogeochore Zwonitzer Hochflache In Streitwald grenzen die Mikrogeochoren Zwonitzer Streitwald Hochflache und Lossnitzer Taler und Riedelgebiet aneinander 4 Nachbarorte Bearbeiten GablenzBeutha nbsp NiederzwonitzGruna AffalterGeschichte Bearbeiten nbsp Streitwald Forststrasse nbsp Dreilagenstein im Streitwald Schonburgische Seite Streitwald nbsp Streitwald GefallenendenkmalStreitwald ist ein Strassendorf mit mehreren Gassen das an dem nordostlich angrenzenden 1431 ersterwahnten Waldstuck ym Streitholcze angelegt wurde Dieser Name entstand wahrscheinlich aufgrund der Tatsache dass um den Wald ein Streit zwischen den Schonburgern auf Hartenstein und dem Schonbergischen Rittergut Niederzwonitz einerseits sowie dem Kloster Grunhain andererseits ausgetragen worden war welcher 1476 mit einer Ubereinkunft und dem Setzen eines Dreilagensteines beendet wurde 1582 gelangte der hartensteinische Anteil des Waldstucks an den Lichtensteiner Zweig der Familie Schonburg Bei dem Setzen eines Wildzaunes liessen sie in der Nahe wo sich 1603 ein Forsthaus befand ein Tor in der Gegend des oberen Endes von Affalter anbringen Nach einer Sage soll der Name Streitwald nach einem Versuch des Abts des Klosters Grunhain entstanden sein sich den Wald anzueignen der zu den Schonburgschen Besitzungen gehort habe wahrend die Schonburgschen Herren auf einem Kreuzzug gewesen seien Uber diesem Versuch sei der Abt gestorben Sein Nachfolger habe sich mit den vom Kreuzzug Zuruckgekehrten auf freiem Felde getroffen und sich mit ihnen verstandigt An dieser Stelle sei ein Friedensstein aufgestellt worden Dieser habe nach dem Volksglauben wegen der Weihe durch einen Grunhainer Abt in zu Pulver zerriebener Form bei korperlichen Leiden Wunderkrafte verliehen Der Wald habe seit der Verstandigung Streitwald geheissen 5 Christian Lehmann berichtet in Streitwald sei ein Wunderbrunnen 1608 in Werkstucke gefasst worden Des Brunnens eigentliche Krafft und Tugend kommt aus einem reichen Silbergang 6 Nachdem im Winter 1714 15 Zigeuner 7 mehrfach das Forsthaus Streitwald heimgesucht hatten Anm 1 und bei der militarischen Beraumung ein 24 jahriger unbeteiligter Kohler sein Leben gelassen hatte wurden von Otto Wilhelm von Schonburg als Besitzer der Schonburgischen Herrschaft ab 1715 Waldparzellen zur Rodung und zum Hausbau bereitgestellt woraus sich eine Hauslersiedlung entwickelte 8 Fur die kleine Siedlung finden sich 1723 die Bezeichnungen Neudorffgen oder Streithausser 1750 bestanden hier bereits 28 Hausleranwesen August Schumann schreibt 1821 in seinem Staats Post und Zeitungslexikon uber die Entwicklung Streitwald u a Auch das am Streitwalde bei Lossnitz gelegene Neudorfel wird haufig Streitwald genannt Vor ungefahr hundert Jahren stand auf diesem Ort nur ein einzelnes Forsthaus und dann erst wurde derselbe nach und nach angebaut 9 Weiterhin fuhrt er aus Neudorfel hat gegen 60 Hauser und 300 Einwohner welche nach Lossnitz eingepfarrt sind und unter welchen sich ein furstlicher Forster befindet Im Suden stosst es mit Affalter zusammen und in den Fluren granzt es mit dem Grunhainer und Stollberger Amtsbezirk 10 Die Bevolkerungsstruktur unterschied sich aufgrund der Hausler grundlegend zu denen der Waldhufendorfern Nieder und Oberaffalter Die Bewohner betatigten sich neben bescheidener Landwirtschaft vor allem als Weber Strumpfwirker und Steinbrucharbeiter Im sogenannten Albrechtschen Schieferbruch bestand um 1860 ein Pferdegopel Bezuglich der Grundherrschaft gehorte Streitwald als Amtsdorf um 1750 zunachst zur schonburgischen Herrschaft Hartenstein ab 1790 zur schonburgischen Herrschaft Lichtenstein 11 Nachdem auf dem Gebiet der Rezessherrschaften Schonburg im Jahr 1878 eine Verwaltungsreform durchgefuhrt wurde kam Streitwald als Teil des Gerichtsamtsbezirks Lossnitz zur sachsischen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg 12 Im Jahr 1875 wurde ein Mannlehngut in Streitwald erwahnt 13 Am 1 April 1939 wurde Streitwald nach Affalter eingemeindet 14 Als Teil des Landkreises Schwarzenberg gehorte Streitwald ab dem 8 Mai 1945 fur 42 Tage zum Unbesetzten Gebiet im Westerzgebirge Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde der 1947 in Landkreis Aue umbenannte Landkreis Schwarzenberg aufgeteilt Streitwald gehorte seitdem als Teil der Gemeinde Affalter zum Kreis Aue im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der 1990 als sachsischer Landkreis Aue fortgefuhrt wurde und 1994 im Landkreis Aue Schwarzenberg bzw 2008 im Erzgebirgskreis aufging Gemeinsam mit Affalter wurde Streitwald am 1 Januar 1999 in die Stadt Lossnitz eingemeindet 15 Kirchliche Zugehorigkeit und Schule Bearbeiten Streitwald war fruher nach Lossnitz gepfarrt 16 Glaubige gehen aber mittlerweile nach Affalter in die Kirche Streitwald hatte schon vor 1845 eine Nebenschule 17 Ein eigenes Schulhaus wurde 1863 eingerichtet aber nur bis zur Eingemeindung nach Affalter am 1 April 1939 genutzt Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 18 1750 28 Hausler1834 3221871 354 Jahr Einwohnerzahl1890 4231910 3871925 394Das Alphabetische Taschenbuch sammtlicher im Konigreiche gelegenen Ortschaften gibt fur das Jahr 1875 die Einwohnerzahl mit 387 an die in 40 Wohngebauden leben 19 Literatur BearbeitenZwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald Werte unserer Heimat Band 31 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1978 S 107 f Neudorfel bei Lossnitz oder am Streitwalde auch selbst Streitwald oder die Streithauser genannt In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 7 Band Schumann Zwickau 1820 S 7 f Streitwald In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 11 Band Schumann Zwickau 1824 S 495 497 Sindy Schwarz Willfried Weidlich 300 Jahre Streitwald 1715 2015 Lossnitz 2015 DNB 1074529197 Georg Wilhelm Heinrich Haring und Julius Eduard Hitzig Die Zigeuner im Streitwald 1714 in Der neue Pitaval Eine Sammlung der interessantesten Criminalgeschichten aller Lander aus alterer und neuerer Zeit 33 Theil 3 Folge 9 Theil Verlag F A Brockhaus Leipzig 1863 S 118ff Link zum Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Streitwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Streitwald im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenAnmerkungen Bearbeiten Christian Meltzer berichtet in seiner Historia Schneebergensis renovata von 1716 ausfuhrlich uber die Zigeuner geschichte Einzelnachweise Bearbeiten Neues alphabetisches Orts Verzeichnis des Konigreichs Sachsen Nach officiellen Nachrichten zusammengestellt von Central Comite des statistischen Vereins fur das Konigreich Sachsen Mit allergnadigst ertheiltem Privilegio Verlag der Waltherschen Hofbuchhandlung Erste Abtheilung A L Dresden 1836 Zweite Abtheilung M Z Dresden 1837 S 307 Link zum Digitalisat Christian Gottlob Wabst Historische Nachricht von des Churfurstenthums Sachsen und derer dazugehorigen Lande Jetziger Verfassung deren hohen und niederen Justiz Verlag Caspar Fritsche Leipzig 1732 Beylage S 96 Link zum Digitalisat s auch Digitalisat in der Staats und Universitatsbibliothek Dresden bei Openstreetmap org Naturraumkartendienst des Landschaftsforschungszentrum e V Dresden Hinweise Der Friedensstein am Streitwald in Johann Georg Theodor Grasse Der Sagenschatz des Konigreichs Sachsen 1 Band 2 Auflage G Schonfelds Verlagsbuchhandlung Dresden 1874 S 501 Link zum Digitalisat Christian Lehmann Ausfuhrliche Beschreibung Des Meissnischen Ober Ertzgeburges 1747 S 241 Link zum Digitalisat Georg Wilhelm Heinrich Haring und Julius Eduard Hitzig Die Zigeuner im Streitwald 1714 in Der neue Pitaval Eine Sammlung der interessantesten Criminalgeschichten aller Lander aus alterer und neuerer Zeit 33 Theil 3 Folge 9 Theil Verlag F A Brockhaus Leipzig 1863 S 118ff Link zum Digitalisat Michael Wetzel Otto Wilhelm von Schonburg 1678 1747 als Stadt und Dorfgrunder in Erzgebirgische Heimatblatter 37 2015 Heft 3 S 5 7 ISSN 0232 6078 Streitwald In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 11 Band Schumann Zwickau 1824 S 495 f Neudorfel bei Lossnitz oder am Streitwalde auch selbst Streitwald oder die Streithauser genannt In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 7 Band Schumann Zwickau 1820 S 7 f Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 92 f Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Mannlehngut Streitwald auf www sachsens schloesser de Streitwald auf gov genealogy net StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1999 August Raum Ramming s Kirchlich statistisches Handbuch fur das Konigreich Sachsen Sechste Ausgabe Ramming Verlag Dresden 1859 S 330 Link zum Digitalisat Carl Ramming Hrsg Wilhelm Haan Autor Kirchlich statistisches Handbuch fur das Konigreich Sachsen Ramming Verlag Dresden 1845 S 330 Link zum Digitalisat vgl Streitwald im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Statistisches Bureau des Koniglichen Ministeriums des Innern Alphabetisches Taschenbuch sammtlicher im Konigreiche belegenen Ortschaften und der besonders benannten Wohnplatze Druck und Verlag von C Heinrich Dresden 1877 S 219 Link zum Digitalisat Gemeindeteile der Stadt Lossnitz Affalter mit Streitwald Dittersdorf mit Dreihansen Gruna Lossnitz mit Niederlossnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streitwald Lossnitz amp oldid 238861907