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Stimulierte Emission oder induzierte Emission heisst die Emission Aussendung eines Photons wenn sie nicht spontan erfolgt sondern durch ein anderes Photon ausgelost wird Sie ist eine der Voraussetzungen fur das Funktionieren eines Lasers oder Masers Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Geschichte 3 Auftreten 4 EinzelnachweiseAblauf Bearbeiten nbsp Energieniveauschema eines Lasers Der dritte eingezeichnete Ubergang von E M displaystyle E M nbsp nach E L displaystyle E L nbsp findet unter stimulierter Emission statt Die beteiligten Photonen sind als Wellenlinie mit Pfeilspitze dargestellt Wird einem quantenmechanischen System im einfachsten Fall einem Atom Energie zugefuhrt indem z B ein Photon absorbiert wird oder das Atom mit anderen Atomen zusammenstosst so geht das Atom in einen angeregten Zustand uber Trifft nun ein Photon dessen Energie genau der Energiedifferenz zwischen dem aktuellen Zustand und einem Energieniveau mit geringerer Energie entspricht auf das angeregte Atom so kann das Atom in den Zustand niedriger Energie wechseln und die Energiedifferenz zusatzlich zu dem eingefallenen Photon als ein weiteres Photon abstrahlen Die beiden Photonen sind koharent Dies geht jedoch in der Regel nur wenn der betreffende Ubergang durch die Auswahlregeln erlaubt ist In der nebenstehenden Abbildung ist die stimulierte Emission am Beispiel eines Lasers am Ubergang von E M displaystyle E M nbsp zu E L displaystyle E L nbsp dargestellt Das neu erzeugte Photon hat die gleiche Energie und Wellenlange wie das eingefallene Photon Es bewegt sich in die gleiche Richtung hat die gleiche Polarisationsrichtung und auch die gleiche Phasenlage so dass es sich gewissermassen wie eine Kopie des ursprunglichen Photons verhalt was als Koharenz bezeichnet wird Geschichte BearbeitenDie stimulierte Emission wurde 1916 von Albert Einstein in seinem Aufsatz Zur Quantentheorie der Strahlung 1 2 postuliert In seinen Hypothesen uber den Energieaustausch durch Strahlung setzte er voraus dass unter dem Einwirken der Strahlung auch der Umkehrprozess der Absorption stattfindet Er fasste diesen Prozess mit der Absorption zusammen als Zustandsanderung durch Einstrahlung Einen Namen gab Einstein diesem Prozess noch nicht 1928 gelang Rudolf Ladenburg bei Gasentladungen der erste experimentelle Nachweis Obwohl der Begriff induzierte Emission noch immer verwendet wird hat sich durch Ubernahme aus dem Englischen die Bezeichnung stimulierte Emission durchgesetzt Auftreten BearbeitenDie stimulierte Emission ist neben der spontanen Emission und der Absorption eine der drei moglichen Wechselwirkungen von elektromagnetischer Strahlung mit Materie Wahrend die spontane Emission ohne vorherige Einstrahlung eines Photons geschieht bestehen in Abhangigkeit vom aktuellen Zustand eines Systems zwei Moglichkeiten wie ein eingestrahltes Photon mit dem System wechselwirken kann befindet sich das System im energetisch niedrigeren Zustand eines durch das Photon auslosbaren Ubergangs so kann es durch Absorption des Photons angeregt werden befindet sich das System dagegen bereits im angeregten Zustand so kann das Photon eine stimulierte Emission hervorrufen Im lokalen thermodynamischen Gleichgewicht also in den meisten Situationen die in der Natur auftreten ist der angeregte Zustand der stimulierte Emission erlaubt gemass der Boltzmann Verteilung weniger wahrscheinlich als der Zustand niedrigerer Energie der Absorption erlaubt Der Zusammenhang zwischen den Wahrscheinlichkeiten dieser beiden Prozesse sowie der der spontanen Emission wird durch die Einsteinkoeffizienten beschrieben Zum Betrieb eines Lasers oder Masers also zur Vervielfachung der eingestrahlten Photonen ist jedoch Voraussetzung dass der energiereichere Zustand gegenuber dem energiearmeren haufiger ist als im der gegebenen Strahlungsdichte entsprechenden Gleichgewicht Ein solcher Nicht Gleichgewichtszustand wird als Besetzungsinversion bezeichnet und muss bei Bedarf eigens hergestellt werden Stimulierte Emission ist dann haufiger als Absorption der einfallende Strahl wird verstarkt Da das Verhaltnis von stimulierter zu spontaner Emission durch die Boltzmann Verteilung bestimmt wird hangt es auch von der Wellenlange ab im Bereich von Mikrowellenstrahlung ist stimulierte Emission wesentlich haufiger als im Bereich des sichtbaren Lichts oder der Rontgenstrahlung Ein der stimulierten Emission elektromagnetischer Strahlung vergleichbarer Effekt kann auch in anderen bosonischen Feldern auftreten Ein Beispiel ist die stimulierte Emission von Phononen die im Saser verwendet wird Einzelnachweise Bearbeiten A Einstein Strahlungs emission und absorption nach der Quantentheorie In Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 18 Jahrgang 1916 S 318 323 bibcode 1916DPhyG 18 318E A Einstein Zur Quantentheorie der Strahlung In Physikalische Zeitschrift 18 Jahrgang 1917 S 121 128 bibcode 1917PhyZ 18 121E nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 4 19 min 1 63 MB Text der gesprochenen Version 11 April 2014 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Sachbegriff GND 4249084 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stimulierte Emission amp oldid 225463439