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Der Stephanos von griechisch steϕanos fur Krone auch Mitra mitra genannt ist die heute ubliche rein liturgische Kopfbedeckung der Bischofe und Patriarchen vieler Orthodoxer und Katholischer Ostkirchen Mancherorts tragen auch andere ostkirchliche Wurdentrager z B Erzpriester und Archimandriten Oberer eines ostkirchlichen Klosters bzw Ehrentitel fur unverheiratete Priester ehrenhalber den Stephanos Patriarch Kyrill I von Moskau mit Stephanos und SakkosRussische orthodoxe Mitra um 1650Im armenischen Ritus benutzen die Priester in der Liturgie eine kronenformige Kopfbedeckung Salavart Helm Katholikoi Patriarchen und Bischofe hingegen tragen eine Mitra lateinischer Art Armenisch orthodoxer Bischof mit MitraArmenisch orthodoxe Mitra Kleinasien 18 Jh Armenisch orthodoxer Priesterhut SalavartIn Verwendung und Bedeutung ist der Stephanos der Mitra gleichgesetzt Somit zahlt er ebenfalls zu den Pontifikalien Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen und Form 2 Geschichte 3 Besonderheiten 4 Literatur 5 WeblinksAussehen und Form BearbeitenDer heutige Stephanos ist eine kugelformige geschlossene Krone Er ist zumeist mit Edelsteinen geschmuckt und wird von vier Zierstreifen uberkreuzt Am Ende jedes dieser Streifen ist normalerweise eine Ikone angebracht Neben reinem Gold werden fur Stephanos Mitren auch farbige Stoffe vor allem aus Seide als Brokat oder Damaststoff verwendet Dieser ist meist mit aufwendigen Stickereien verziert Je nach Trager ist auf der Oberseite der Krone ein Kreuz liegend oder stehend angebracht siehe unten das gegebenenfalls bei Anwesenheit eines ranghoheren Bischofs abgenommen wird Geschichte BearbeitenDer Stephanos ist der imperialen Krone des spaten Byzantinischen Reiches nachempfunden So wurde sie von ostkirchlichen Patriarchen erst nach dem Fall von Konstantinopel 1453 getragen Wahrend des darauf folgenden Millet Systems im Osmanischen Reich trug allen voran der Patriarch von Konstantinopel als Vorsteher des Orthodoxen Millets den Stephanos gemeinsam mit anderen Insignien wie dem Sakkos und dem Epigonation auch als Zeichen der ubertragenen weltlichen Herrschaftsgewalt Gewohnliche Bischofe folgten diesem Vorbild erst in der Neuzeit Noch 1620 wurde ein Bischof abgesetzt weil er es gewagt hatte im Gottesdienst eine Mitra zu tragen Nichtbischofen wurde der Stephanos erst spat in der slavischen Orthodoxie als Ehrenzeichen zugestanden Ab 1666 verleiht der russische Zar Archimandriten das Recht auf eine Mitra in der Folgezeit auch auf Protopresbyter ausgedehnt Erstmals verlieh 1786 die russische Kaiserin Katharina die Grosse eine Mitra ihrem Beichtvater Johannes Pamfilov Bei den Griechen wurde es ab Patriarch Gerasimos III 1794 1797 zur allgemeinen Ubung dass Bischofe die kronenformige Mitra verwenden sogar bei Konzelebration miteinander Heute verzichten nur noch die Bischofe des Okumenischen Patriarchats auf die Mitra wenn sie mit dem Okumenischen Patriarchen konzelebrieren Besonderheiten BearbeitenHinsichtlich des Kreuzes auf dem Stephanos gibt es verschiedene Traditionen In allen Kirchen gilt gleichermassen dass nur Bischofe und hohere Amtstrager ein Kreuz auf der Krone tragen wobei dieses in den griechischen Riten immer aufrecht steht In der russischen Tradition hingegen liegt das Kreuz bei einfachen Bischofen flach auf der Stephanos wahrend es bei Erzbischofen und hoheren Klerikern aufrecht steht Literatur BearbeitenPetre Guran L origine et la fonction theologico politique de la couronne patriarcale In Le patriarcat œcumenique de Constantinople aux XIVe XVIe siecles rupture et continuite Actes du colloque international Rome 5 6 7 decembre 2005 Dossiers Byzantins 7 Centre d etudes byzantines neo helleniques et sud est europeennes Paris 2007 407 427 Armenia sacra Memoire chretienne des Armeniens IVe XVIIIe siecle Dir Jannic Durand Ioanna Rapti Dorota Giovannoni Musee du Louvre Paris 2007 400 403 Nr 176 403 armenische Priesterhute von 1611 bzw 1651 Weblinks BearbeitenBilder Informationen und Literaturhinweise zum Thema klerikale Kopfbedeckungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephanos Bischofskrone amp oldid 194927379