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Ein Stellarator ist eine torusformige Anlage zum magnetischen Einschluss eines heissen Plasmas Teilchengemisch mit dem Ziel der Energiegewinnung durch Kernfusion siehe Fusion mittels magnetischen Einschlusses und Kernfusionsreaktor Der Name dieses Fusionskonzeptes soll an die Kernfusion als Energiequelle der Sterne lateinisch stella Stern erinnern Advanced Toroidal Facility ein Stellarator vom Typ Torsatron im Bau 1986 Das toroidale Plasmavolumen wird von helikalen Magnetspulen umschlossen source source source source source source source source track Video Wie arbeitet ein Kernfusionsreaktor mit Vergleich von Tokamak und Stellarator Ein rein toroidales Magnetfeld kann geladene Teilchen nicht vollstandig einschliessen Der Stellarator lost dieses Problem durch eine komplexe nicht rotationssymmetrische Magnetfeldgeometrie Im alternativen Konzept des Tokamaks wird der vollstandige Einschluss durch einen im Fusionsplasma fliessenden elektrischen Strom erreicht Inhaltsverzeichnis 1 Theoretische Grundlagen und Abgrenzung zum Tokamak 1 1 Magnetischer Einschluss 1 2 Stellarator 2 Geschichte 3 Stellarator Typen 3 1 Klassischer Stellarator 3 2 Heliotron Torsatron 3 3 Heliac 3 4 Stellarator mit modularen Spulen 3 5 Optimierter Stellarator 4 Stand der Stellaratorentwicklung 5 Stellarator Reaktorkonzepte 5 1 Heliotron Reaktor 5 2 Reaktoren mit modularen Spulen 5 2 1 ARIES Studie 5 2 2 HELIAS Reaktor 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksTheoretische Grundlagen und Abgrenzung zum Tokamak BearbeitenMagnetischer Einschluss Bearbeiten Hauptartikel Fusion mittels magnetischen Einschlusses Ein Magnetfeld kann die Bewegung geladener Teilchen in zunachst zwei Richtungen einschranken indem es sie auf schraublinienformige helikale Flugbahnen um die Magnetfeldlinien zwingt Gyration und sie sich nur noch entlang der Feldrichtung frei bewegen konnen Zum dreidimensionalen Einschluss wird das Feld zu einem Torus gebogen in dem alle Feldlinien kreisformig geschlossen sind Dabei wird das Magnetfeld allerdings unvermeidlich zum Zentrum hin starker als am Rand Dieser Feldgradient treibt die Teilchen senkrecht zur Magnetfeldrichtung aus dem Torus hinaus Torusdrift Deshalb muss das Magnetfeld zusatzlich verdrillt werden so dass die Teilchen auf ihrem Kurs entlang einer Feldline nicht dauerhaft in eine Richtung driften sondern die Drifts an unterschiedlichen Orten einander ausgleichen Stellarator Bearbeiten nbsp Beispiel eines Stellarator Designs fur das Wendelstein 7 X Experiment Ein System von Spulen blau umschliesst Plasma gelb Eine magnetische Feldlinie ist in grun auf der gelben Plasmaoberflache dargestellt Beim Stellarator wird anders als beim Tokamak das verdrillte Magnetfeld vollstandig von ausseren stromdurchflossenen Spulen erzeugt Es kann theoretisch gezeigt werden dass ein Stellarator nicht kontinuierlich rotationssymmetrisch sein darf also bei einer beliebigen Drehung in toroidaler Richtung in sich selbst ubergeht Das erste Stellaratorkonzept hatte die Form einer liegenden 8 wo zwei Abschnitte entgegengesetzter Krummungen existieren deren Drifts sich ausgleichen sollten 1 In modernen Stellaratoren besteht das Stellaratorfeld aus einer Anzahl P displaystyle P nbsp gleicher Abschnitte den Feldperioden z B funf im Wendelstein 7 X zehn im Large Helical Device LHD und besitzt somit eine diskrete Symmetrie Nur bei Drehung um den Winkel 360 P displaystyle P nbsp in toroidaler Richtung geht die Konfiguration in sich selbst uber Als zweite Symmetrie kann noch die sogenannte Stellaratorsymmetrie vorliegen Bei dieser geht eine Feldperiode in sich uber wenn sie um eine spezielle Achse um 180 gedreht wird Wegen des Fehlens einer kontinuierlichen Symmetrie kann es anders als beim Tokamak vorkommen dass die magnetischen Feldlinien nicht mehr uberall auf ineinander verschachtelten Flachen verlaufen sondern sich stellenweise chaotisch verhalten Da sich dies negativ auf den Einschluss des Plasmas auswirkt mussen diese Gebiete ergodische Bereiche und magnetische Inseln moglichst klein sein Der Stellarator hat gegenuber dem Tokamak Konzept zwei wesentliche Vorteile Da kein toroidaler Strom im Plasma aufrechterhalten werden muss werden mit dem Plasmastrom zusammenhangende Instabilitaten vermieden die zum Zusammenbruch des Plasmaeinschlusses fuhren konnen konnte ein Stellarator spater als Kraftwerk grundsatzlich im Dauerbetrieb arbeiten Beim Tokamak Konzept ist dagegen die Frage wie ein Strom im Plasma dauerhaft aufrechterhalten wird noch Gegenstand aktueller Forschung Beiden Vorteilen steht gegenuber dass die dreidimensionale Struktur des Plasmas dessen Einschluss im heissen Zustand erschwert Das erfordert eine aufwandige Optimierung der Magnetfeldgeometrie Auch ist das Spulensystem eines Stellarators komplexer als das eines Tokamaks Davon abgesehen haben Tokamak und Stellarator viele ahnliche Komponenten auch die technischen Anforderungen sind ahnlich Geschichte Bearbeiten nbsp Wendelstein IIa die Tokamak artigen toroidalen Spulen sind gut zu erkennen die helikalen Spulen dieses klassischen Stellarators sind dahinter weitgehend verborgen Das Konzept des Stellarators entwarf 1951 Lyman Spitzer in Princeton USA Er empfahl einen zur Form einer Ziffer 8 gebogenen Torus Experimentelle Ergebnisse auch des Nachfolgers des rennbahn formigen Model C ergaben einen zu geringen Plasma Einschluss Die in der Zeit des Kalten Krieges als geheim klassifizierten Versuche trugen den Namen Projekt Matterhorn Daher bekamen die nach der Veroffentlichung 1958 in Garching bei Munchen fortgefuhrten Arbeiten den Namen des bayerischen Berges Wendelstein 2 Ungenauigkeiten beim Bau der Spulen und die geringe Symmetrie der ersten Anordnungen verursachten den zu geringen Plasma Einschluss Es wurden daher symmetrischere kreisformige Konfigurationen entwickelt als Grossenmassstab ist im Folgenden jeweils der grosse Radius R des Plasmas im Torus mit angegeben der klassische Stellarator Wendelstein 7 A Garching 1976 85 R 2 m das Heliotron E Kyoto R 2 2 m die Torsatrons Advanced Toroidal Facility ATF 1988 Oak Ridge USA R 2 m und Uragan Charkiw Ukraine Mit der Verfugbarkeit von Heizmethoden die unabhangig von einem im Plasma getriebenen Strom waren liessen sich im Gegensatz zu einem Tokamak stromlose reine Stellaratorplasmen untersuchen Dies vermied eine ganze Klasse von stromgetriebenen Instabilitaten wie auch den plotzlichen Verlust des Plasma Einschlusses durch Stromabbruch Der Plasma Einschluss dieser ersten Stellaratorgeneration entsprach bei den damals erreichbaren Temperaturen dem von Tokamaks ahnlicher Grosse Dabei fiel auf dass die mit steigender Temperatur stark ansteigenden Teilchenverluste und die mit wachsendem Druck auftretende horizontale Verschiebung des Plasmas keinen Fusionsreaktor in wirtschaftlich akzeptabler Grosse erlauben Ein weiterer konzeptioneller Nachteil waren grosse Krafte an den Stellen wo sich Magnetspulen nahekommen oder uberkreuzen Der Durchbruch gelang mit dem Konzept modularer Spulen Wobig und Rehker 1972 3 Hierbei werden die auftretenden Krafte besser aufgefangen Sich uberkreuzende Spulensysteme werden vermieden Zudem ergaben sich mehr Freiheitsgrade zur Optimierung des erzeugten Magnetfelds hinsichtlich des nun weiterentwickelten Verstandnisses von Plasmatransport wichtig bei steigender Temperatur Gleichgewicht wichtig mit steigenden Druck und Instabilitaten wichtig bei steigenden Temperatur und Dichte Unterschieden Um die Machbarkeit des Modul Konzepts und die Richtigkeit der theoretisch gewonnenen Optimierungskriterien zu uberprufen wurde in Garching das Projekt Wendelstein 7 AS fur Advanced Stellarator vorgeschlagen das Komponenten des Vorgangers Wendelstein 7 A teilweise weiterverwendete und daher nur eine Teil Optimierung darstellte Die Ergebnisse des 1988 2002 betriebenen Experiments erfullten bzw ubertrafen in einiger Hinsicht die Erwartungen Dies fuhrte in den 90er Jahren zur Neubelebung von Stellaratoraktivitaten und zum Bau kleiner und mittlerer Experimente um Teilaspekte und weitere Magnetfeld Konfigurationen zu untersuchen u a H 1 Canberra Australien TJ II Madrid Spanien R 1 5 m 4 Heliotron J Kyoto Japan 5 und das Helically Symmetric Experiment HSX Madison Wisconsin R 1 2 m 6 Die zwei letztgenannten Experimente nutzen bereits die sich mit modularen Spulen ergebenden Moglichkeiten nbsp Seitenansicht des helikal symmetrischen Stellarators HSX in Madison Wisconsin Man erkennt die dreidimensional geformten modularen Kupferspulen die das Plasmagefass umgeben In Princeton USA verfolgte das vergleichsweise kompakte R 1 4 m National Compact Stellarator Experiment eine alternative Optimierung des Magnetfeldes Der Strom im Plasma sollte hier gerade nicht minimiert werden so dass ein Hybrid zwischen Tokamak Verdrillung des Magnetfelds durch Stromfluss im Plasma und Stellarator Verdrillung des Magnetfelds durch externe Spulen entsteht Den Bau dieses quasi toroidal symmetrischen Stellarators brach die US Regierung 2008 aus Kostengrunden ab Das seit 1998 in Nagoya Japan betriebene konventionelle Heliotron Large Helical Device bestatigte die Machbarkeit eines reaktor relevanten grossen supraleitenden Spulensystems und untersucht Eigenschaften von Stellaratorplasmen im Langzeit Betrieb grosser Radius 3 6 m kleiner Radius 0 6 m Plasmavolumen V 26 m3 Auf Basis der Wendelstein Stellaratoren in Garching wurde mit modularen Spulen der sogenannte HELIAS HELIcally Advanced Stellarator entwickelt Er soll mehrere Optimierungskriterien fur das Magnetfeld zugleich erfullen Dies fuhrte 1990 zum Design des Wendelstein 7 X Dessen Bau wurde 2001 in Greifswald begonnen Damit uberprufte man die Eignung fur einen Fusionsreaktor Das erste Plasma wurde Ende 2015 erzeugt Stellarator Typen BearbeitenStellaratoren werden uberwiegend fur Fusionsplasmen entwickelt Daneben verwendet man inzwischen Stellaratoren auch fur grundlegende plasmaphysikalische Untersuchungen Beispiele sind der Columbia Non Neutral Torus in New York und das Torsatron TJ K 7 Universitat Stuttgart Die Fusionsforschung konzentriert sich aber auf die folgenden Typen Klassischer Stellarator Bearbeiten nbsp Schema eines klassischen Stellarators mit helikalen Windungen weiss und Toroidalfeld Spulen grun Das Spulensystem besteht aus einer geraden Anzahl geschlossener helixformiger Leiter in denen der Strom in jeweils benachbarten Leitern in entgegengesetzte Richtung fliesst Dieses Spulensystem ist von weiteren Spulen umgeben die die toroidale Magnetfeldkomponente erzeugen Ein klassischer Stellarator besitzt somit zwei ineinander verschrankte Spulensysteme Dies kann hohe Anforderungen an die mechanische Stabilitat stellen da die an den Kreuzungspunkten der Spulen auftretenden Krafte durch die Konstruktion aufgefangen werden mussen Beispiel Wendelstein 7 A 8 Heliotron Torsatron Bearbeiten nbsp Innenansicht des Large Helical Device ein HeliotronHier fliesst der Strom in l displaystyle l nbsp mit einer naturlichen Zahl l displaystyle l nbsp geschlossenen helixformigen Leitern jeweils in die gleiche toroidale Richtung Die Spulen erzeugen somit gemeinsam auch die toroidale Magnetfeldkomponente Man benotigt daher kein toroidales Spulensystem dafur aber Vertikalfeldspulen zur Kompensation des durch die helikalen Spulen erzeugten vertikalen Feldes Im Gegensatz zum klassischen Stellarator sind die beiden Spulensysteme nicht ineinander verschrankt die Krafte zwischen den Spulen sind daher geringer und lassen sich somit leichter durch Stutzstrukturen abfangen Geht man in toroidaler Richtung entspricht der Querschnitt des Plasmas bei l displaystyle l nbsp 2 einer rotierenden Ellipse Beispiele sind das Large Helical Device Japan die Advanced Toroidal Facility Oak Ridge USA und Uragan 3M mit l displaystyle l nbsp 3 Charkiw Ukraine Das Experiment Heliotron J 9 Kyoto Japan ist eine Mischform aus Heliotron und Heliac Die Plasmaachse windet sich wie in einem Heliac um den helikalen zentralen Leiter aber die Toroidalfeldspulen sind wie in einem klassischen Stellarator angeordnet Heliac Bearbeiten Im Gegensatz zum Heliotron oder dem klassischen Stellarator bildet die Plasmaachse beim Heliac keinen Kreis sondern windet sich l displaystyle l nbsp mal um eine zentrale kreisformige Magnetfeldspule Die das Plasma umgebenden Toroidalfeldspulen folgen dieser Plasmaachse Dadurch wird im Bezugssystem des Plasmas eine helikal verwundene Komponente des Magnetfeldes erzeugt Zum Kompensieren des vertikalen Feldes werden Vertikalfeldspulen benotigt Heliacs bieten zwischen den Toroidalfeldspulen guten Zugang zum Plasma was z B fur Messungen vorteilhaft ist Andererseits kommt das Plasma dem zentralen Leiter sehr nahe Da deshalb dort eine Neutronenabschirmung und ein Brutblanket nur schwer realisiert werden konnen gibt es derzeit kein auf dem Heliac basierendes Konzept fur einen Fusionsreaktor Beispiele fur Heliacs TJ II Madrid Spanien 10 und H 1 Canberra Australien 11 Stellarator mit modularen Spulen Bearbeiten nbsp Anordnung der 50 modularen Spulen bei Wendelstein 7 XDie Moglichkeit ein Stellarator Magnetfeld mit modularen Spulen zu erzeugen d h Spulen die poloidal geschlossen aber nicht eben sind gibt grosse Gestaltungsfreiheit bei der Wahl des Magnetfeldes Gleichzeitig lassen sich die magnetischen Krafte in und zwischen den Spulen besser abfangen Da keine toroidal umlaufenden Spulen benotigt wurden konnten in einem Reaktor wesentlich kleinere supraleitende Spulen verwendet werden was entscheidende technische und auch wirtschaftliche Vorteile brachte Eine Stellaratorkonfiguration mit modularen Spulen erlaubt nahezu beliebige Stromverteilungen auf einer Flache um das Plasma herum zu erzeugen Damit ergeben sich mehr Freiheitsgrade um Form und Starke des Magnetfeldes zu optimieren Beispiel Wendelstein 7 AS Wendelstein 7 X Optimierter Stellarator Bearbeiten Aufgrund ihrer dreidimensionalen Geometrie bieten Stellaratoren ein hohes Mass an Entwurfsfreiheit Diese Freiheit wird bei modernen Stellaratoren ausgenutzt um die magnetische Konfiguration in Hinblick auf gewisse Kriterien zu optimieren Dabei wird die Form des Plasmas unter Verwendung von numerischen Optimierungsalgorithmen so lange verandert bis ein Satz vorher aufgestellter Bedingungen erfullt ist die Forderungen an das physikalische Verhalten des Stellarators darstellen z B Stabilitat des Plasmas gegenuber kleinen Storungen guter Einschluss von Teilchen Es wird somit zuerst die Form des Plasmas berechnet und dann in einem zweiten Schritt das modulare Spulensystem welches das benotigte Magnetfeld erzeugt Neuere Entwicklungen stellen Mischformen zwischen Tokamak und Stellarator dar welche sowohl eine dreidimensionale Geometrie als auch einen toroidalen Gesamtstrom besitzen Erste Beispiele fur modulare Stellaratoren die solchen Optimierungskriterien folgen sind Wendelstein 7 AS optimiert bezuglich der Shafranov Verschiebung Helically Symmetric Experiment HSX s Abbildung unten Teilaspekte der Optimierung Quasi helikale Symmetrie Madison Wisconsin NCSX Teilaspekte der Optimierung Quasi toroidale Symmetrie Princeton USA Bau abgebrochen und Wendelstein 7 X Greifswald Stand der Stellaratorentwicklung BearbeitenAn Stellaratoren gewonnene experimentelle Ergebnisse entsprechen in weiten Bereichen denen von Tokamaks Sie lassen sich auf die grundsatzlichen Eigenschaften eines toroidalen Plasma Einschlusses zuruckfuhren Das gilt etwa fur den Warme und Teilchentransport wie er z B durch Instabilitaten Turbulenz und Stromungen im Plasma getragen wird Die Heizverfahren die Diagnostik sowie die Materialfragen der ersten Wand decken sich ebenfalls weitgehend Wendelstein 7 AS und LHD zeigten jeweils mit unterschiedlichen Konzepten dass wie beim Tokamak der stabile Betrieb eines Divertors moglich ist Die Experimente bestatigten folgende wesentlichen Unterschiede zum Tokamak Der mit der Temperatur stark zunehmende konvektive Transport als Folge der dreidimensionalen Magnetfeldstruktur wird wie erwartet beobachtet er sollte durch die Stellarator Optimierung auf ein akzeptables Mass gedruckt werden Stellaratoren konnen bei deutlich hoheren Dichten arbeiten als Tokamaks da die Gefahr eines Stromabbruchs nicht besteht mit steigender Dichte sinkt bei gleicher Heizleistung die Temperatur und steigt der Widerstand ein Plasmastrom verschwindet dann Die hohere Dichte n hat im Reaktor gegebener Grosse den Vorteil einer steigenden Fusionsleistung PFusion n2 Auch verbessert sich der experimentell beobachtete Plasma Einschluss proportional der Wurzel aus n Die Belastung der Wand ist wegen der gleichzeitig abnehmenden Temperatur geringer Im Betrieb verhalten sich Stellaratoren in der Nahe von Betriebsgrenzen maximale Dichte maximaler Druck vergleichsweise moderat Es treten keine abrupten Instabilitaten auf die zu starken Belastungen etwa der ersten Wand fuhren Stattdessen kuhlt das Plasma ggf auf einer moderaten Zeitskala aus letztlich wieder eine Folge des fehlenden Plasmastroms Ein spezifisches Problem von Stellaratoren ist infolge der Driften langfristig im Inneren eine zunehmende Verunreinigungskonzentration die durch verstarkte Strahlung das Plasma auskuhlen wurde Dazu fehlen aktuell aussagekraftige Langpuls Experimente Stellarator Reaktorkonzepte Bearbeiten Hauptartikel Fusionsreaktor Reaktorkonzepte auf der Basis des Stellarator Einschlussprinzips sind in vielen technischen Aspekten ahnlich denen von Tokamaks und profitieren von deren Entwicklung Der Dauerbetrieb vermeidet jedoch die im Pulsbetrieb auftretenden mechanischen Wechselbelastungen der Strukturteile Aus der Dreidimensionalitat des Magnetfelds ergibt sich andererseits eine hohe physikalische und technische Komplexitat Drei Konzepte werden derzeit 2016 veraltet untersucht Heliotron Reaktor Bearbeiten Ein Heliotron Reaktor 12 hatte den Vorteil geringer Krafte zwischen den supraleitenden Spulen und guter Zuganglichkeit zwischen den Spulen hindurch etwa zur Wartung des Blankets Dem steht die technische Herausforderung sehr grosser toroidal umlaufender supraleitender Spulen entgegen wie sie am LHD allerdings schon in etwas geringerer Grosse realisiert wurden Die zum Divertor fuhrende Magnetfeldstruktur entsteht an den Ecken des annahernd elliptischen Plasmaquerschnitts durch die Konfiguration von selbst und muss nicht wie beim Tokamak durch Extraspulen erzeugt werden Entsprechend windet sich der helikale Divertor mit seinen Prallplatten schraubenformig um den Torus im Gegensatz zum Tokamak wo der Divertor oben bzw unten toroidal umlauft Allerdings ist fur das klassische Heliotron kein Gesamtkonzept absehbar bei dem mit ein und derselben Magnetfeldkonfiguration sowohl ausreichend geringer Warmetransport als auch genugender Plasmadruck erreicht werden konnen Entsprechende Studien gleichen diese Nachteile mit der Annahme eines Betriebs bei relativ hoher Dichte und sehr hohen Magnetfeldern bis B 12 T auf der magnetischen Achse aus deren Erzeugung erst noch technisch gezeigt werden musste Reaktoren mit modularen Spulen Bearbeiten Sowohl die US amerikanische ARIES Studie als auch der in Europa untersuchte HELIAS Reaktor sehen modulare Spulen vor Die Spulen waren mit ihrer massigen Grosse weitgehend schon mit heutiger Technologie realisierbar gerade noch transportabel und konnten daher einzeln vor dem Zusammenbau getestet werden An Stellen wo an der Torus Innenseite eine starke Krummung des Magnetfeldes erreicht werden soll mussen sich allerdings Spule und Plasma relativ nahekommen Um dort auch noch ein Brutblanket und eine Neutronen Abschirmung zu realisieren benotigt man einen Mindestabstand zwischen dem Plasma und den Spulen von etwa 1 3 m was nur in relativ grossen Reaktoren zu erreichen ware Die sich ergebende grosse Wandflache wurde allerdings auch die Warmeabfuhr aus dem Plasma erleichtern und die Leistungsdichte auf der ersten Wand und deren Belastung mit Neutronen verringern Die hohen Magnetkrafte an Stellen wo sich die modularen Spulen nahekommen scheinen konstruktiv beherrschbar zu sein ARIES Studie Bearbeiten Auf Basis des in den USA nicht realisierten modularen Stellarators NCSX einer quasi toroidal symmetrischen Konfiguration mit endlichem Strom wurde eine Studie zu einem vergleichsweise kompakten Stellarator Reaktor ARIES durchgefuhrt 13 Wegen der erwunschten geringen Grosse wird in Kauf genommen dass das Plasma an Engstellen den Spulen so nahekommt dass dort nur eine Neutronenabschirmung aber kein Brutblanket mehr untergebracht werden konnte HELIAS Reaktor Bearbeiten Die Weiterentwicklung des in Wendelstein 7 X angewandten HELIAS Konzepts wurde zu Reaktoren mit vergleichsweise grossen Radien gt 18 m fuhren 14 Diese werden notwendig um uberall ein Brutblanket zu realisieren und um Zundung zu erreichen beides erfordert einen kleinen Radius von mindestens 1 8 m wenn man fur die supraleitenden Spulen konservativ von heute verfugbarer Technologie und moderaten Magnetfeldern B 5 T ausgeht Ein solcher Reaktor ware knapp viermal so gross wie das Wendelstein 7 X Experiment Literatur BearbeitenEdward Morse Stellarators In Nuclear Fusion Graduate Texts in Physics Springer International Publishing Cham 2018 ISBN 978 3 319 98170 3 S 215 235 doi 10 1007 978 3 319 98171 0 8 englisch HELICAL CONFINEMENT CONCEPTS In Mitsuru Kikuchi Karl Lackner Minh Quang Tran Hrsg Fusion Physics Publication Division of Scientific and Technical Information International Atomic Energy Agency Band 1562 International Atomic Energy Agency Vienna 2012 ISBN 978 92 0 130410 0 englisch iaea org PDF Masahiro Wakatani Stellarator and Heliotron Devices International Series of Monographs on Physics Band 95 Oxford University Press New York 1998 ISBN 978 0 19 507831 2 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Peter Lobner Return of the Stellarator 30 August 2017 abgerufen im 1 Januar 1 auf englisch historische Zusammenfassung der Garchinger Arbeiten in Grieger G et al 1985 Nucl Fusion 25 1231 42 H Wobig S Rehker A Stellarator coil system without helical windings In Proceedings of the 7th Symposium on Fusion Technology Grenoble France 1972 S 345 353 http www fusion ciemat es tj ii 2 http www iae kyoto u ac jp heliotronj en https hsx wisc edu TJ K Wendelstein 7 A am IPP Heliotron J Memento des Originals vom 5 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www iae kyoto u ac jp TJ II Madrid H 1 Canberra Memento des Originals vom 9 April 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot h1nf anu edu au Sagara A et al Fusion Eng Des 81 2006 2703 2712 Najmabadi F et al Fusion Sci Technol 54 3 2008 655 672 Beidler C et al Nucl Fusion 43 2003 889 898 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stellaratoren Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Stellarator Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4183081 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stellarator amp oldid 238483123