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Stefan Gabriel um 1570 in Ftan im Unterengadin 6 Oktober 1638 in Ilanz im Bundner Oberland war ein Schweizer reformierter Pfarrer in Graubunden und Zurich Mit seinem 1611 in Basel gedruckten Katechismus Ilg Ver Sulaz da pievel giuvan deutsch Die wahre Freude des jungen Volkes war er der Begrunder der ratoromanischen Schriftsprache des surselvischen Idioms Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Katechismus und Liederbuch Ilg Ver Sulaz da pievel giuvan von 1611 und 1625 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStefan Gabriel wurde als Sohn des Men und der Maria Canginaum um das Jahr 1570 im unterengadinischen Dorf Ftan geboren und wuchs dort auf Er besuchte von 1588 bis 1589 in Chur die Nikolaischule und studierte dank staatlicher finanzieller Unterstutzung von 1590 bis 1593 evangelische Theologie an der Schola Tigurina der Vorlauferschule der Universitat Zurich Dort knupfte er auch wichtige Kontakte zu Kaspar Waser Johann Jakob Breitinger und weiteren Personen die ihm spater zugutekamen 1593 wurde er in Chur in die evangelisch ratische Synode aufgenommen womit er die Berechtigung erhielt in Bunden als Pfarrer tatig zu sein So wurde er noch im gleichen Jahr von der Gemeinde Flims zum Pfarrer gewahlt Seit 1599 war er als Pfarrer und Schriftsteller in Ilanz tatig Im Jahr 1618 beteiligte sich Gabriel am Strafgericht in Thusis wo unter anderem das Todesurteil gegen Nicolo Rusca ausgesprochen wurde Wegen der Bundner Wirren sah er sich dann gezwungen mit seinen Sohnen Lucius Gabriel und Men Fort Gabriel am 8 Oktober 1620 uber St Gallen nach Zurich zu fliehen wo er eine Pfarrstelle in der St Peter Kirche erhielt Bereits 1622 ging sein Sohn Lucius zuruck nach Graubunden Gabriel begleitete ihn nicht sondern nahm im folgenden Jahr eine Pfarrerstelle in Altstetten bei Zurich an Von 1623 bis 1625 bot Frankreich den Fluchtlingen eine Ruckkehr in Graubunden an Ilanz hatte zudem darum gebeten dass Gabriel als Pfarrer zuruckkomme denn sie hatten ihm seine Stelle freigehalten Im Februar 1626 kehrte er zuruck und wurde zugleich auch zum Dekan der Drei Bunde ernannt wo er sich dem Wiederaufbau der Reformierten Kirche im Kanton widmete Auch war er als Mittler zwischen den Reformierten und den Kapuzinern tatig Im Jahr 1632 wurde Stefan Gabriel zusatzlich Pfarrer in Castrisch und auch zum Dekan der Synode ernannt In dieser Funktion drangte er den Einfluss des Katholizismus zuruck und setzte sich fur die Glaubensfreiheit ein Daneben verfasste er weitere kleinere theologische Werke die noch lang nach seinem Tod fur den Unterricht verwendet wurden Am 6 Oktober 1638 verstarb er in Ilanz 1 2 Katechismus und Liederbuch Ilg Ver Sulaz da pievel giuvan von 1611 und 1625 Bearbeiten1611 verfasste er den Katechismus Ilg Ver Sulaz da pievel giuvan deutsch Die wahre Freude des jungen Volkes der bei Johann Jakob Genath in Basel gedruckt wurde Dieser Katechismus wurde zu den wichtigsten theologischen Schriften der ratoromanischen Literatur des 17 Jahrhunderts gezahlt und mehrmals ins Deutsche und ins Italienische ubersetzt Fur den Anhang seines Katechismus traf er eine Auswahl von 14 Psalmen und 25 Liedern Bei dieser Arbeit gebrauchte er vor allem zwei Quellen Die erste war der Cudesch da Psalms des Engadiner Reformators Ulrich Campell Die zweite Quelle war die zweite Ausgabe des Kirchengesangbuchs der Stadt Zurich von 1605 Entgegen der katholischen Tradition verwendete er fur viele Lieder mit geistlichem Inhalt weltliche Melodien 1618 verfasste der Katholik Adam Nauli eine Schmahschrift gegen Gabriel mit dem Titel Anatomia dil Sulaz dil Stefan Gabriel 1625 gab Gabriel eine zweite und etwas grossere Ausgabe des Ver Sulaz heraus Mehrere neue eigene Liedkompositionen einige Lieder seines Sohnes Lucius drei Liedubersetzungen und funf Psalmen 2 8 42 94 und 130 kamen neu dazu Auch sprachliche Veranderungen nahm er dort vor wo ein Germanismus durch ein romanisches Wort ersetzt und das Versmass klarer gestaltet werden konnte Den Vergeltungspsalm 94 dichtete er 1620 als Folge der Bundner Wirren und des Veltliner Mords an den Protestanten dass doch der Herr im Himmel den katholischen Feinden vergelten moge Diese zweite Ausgabe des Katechismus und Liederbuchs machte in der romanischen Literatur Geschichte und erfuhr neben der Consolaziun dell olma devoziusa am meisten Auflagen die ein romanisches Buch bislang erlebt hatte 3 4 5 Werke Bearbeiten nbsp Igl ver sulaz da pievel guivan Ilg Ver Sulaz da pievel giuvan Basel 1611 Storgae Salicae Id est epistola in qua pater orthodoxus filium papistam in veritatis viam reducere conatur Genevae 1617 Unna Stadera Da Psar qual seic la vera Caridenscha 1625 Un cuort Catechismus Par queus chi nu saun scritture Zurich 1625 Christliche Valetpredigt des Ehrwurdigen und Wohlgelehrten Herren Stephani Gabrielis gewessner Pfarrers zu Altstetten Zurcher Gebiets Gehalten den 16 Februarij 1626 Zurich 1627 Antidotum Oder Widerlegung einer Schmach Schrift so wieder die Evangelische Wahrheit und dero Lehrer von den Capucineren in Graw Pundten ausgesprengt worden Den Glaubigen daselbst zuir Nachrichtung und Trost gestellet Im Jahr Christi 1627Literatur BearbeitenBartholomaus Anhorn der Altere Graw Punter Krieg 1603 1629 Nach dem Manuscript zum ersten Male hrsg von Conradin von Moor Cur Verlag der Antiquariatsbuchhandlung 1873 Bundnerische Geschichtsschreiber und Chronisten 9 Bartholomaus Anhorn der Jungere Heilige Wiedergeburt Der Evangelischen Kirchen in den gemeinden dreyen Pundten Der fryen hohen Rhaetiae Brugg Ammon 1680 Digitalisat Neudruck St Gallen 1860 Martin Bundi Stephan Gabriel Ein markanter Bundner Pradikant in der Zeit der Gegenreformation Ein Beitrag zur politischen und Geistesgeschichte Graubundens im 17 Jahrhundert Chur Bischofberger 1964 Diss phil I Zurich 1964 Ragaz Rageth Stefan Gabriel der Pradikant und Dichter Ein Lebensbild aus Graubundens schwerster Zeit In Bundner Monatsblatt Zeitschrift fur bundnerische Geschichte Landes und Volkskunde 1928 Teil 1 Teil 2 Teil 3 Wo 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