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Starke Basen bezeichnen in der Chemie eine Untergruppe der Basen Sie liegen in wassrigen Losungen komplett ionisiert vor Somit sind sie starke Elektrolyten Die Basenstarke bezieht sich immer auf die wassrigen Losungen der Base nicht auf die Reinstoffe Inhaltsverzeichnis 1 Reaktivitat 2 pKs und pKb Werte 3 Starke anorganische Basen 4 Starke organische Basen 5 EinzelnachweiseReaktivitat BearbeitenWenn eine reine Base in Wasser gegeben wird bildet sich eine alkalische Losung Diese Reaktion bei der die Base ein Proton von der Saure aufnimmt nennt sich Protolyse Starke Basen liegen immer komplett protolysiert ionisiert in wassriger Losung vor Das Reaktionsgleichgewicht liegt auf der Seite der Produkte 1 Folgend ist ein allgemeines Beispiel einer Base B die in Wasser protolysiert B H 2 O O H B H displaystyle mathrm B H 2 O rightleftharpoons OH BH nbsp Bei einer starken Base liegt dieses Gleichgewicht wie oben schon erwahnt auf der rechten Seite der Produktseite Es bildet sich ein negativ geladenes Hydroxidion und ein positiv geladenes Kation Das Kation ist die korrespondierende Saure zur Base Diese Paare nennen sich korrespondierende Saure Base Paare Die Reaktivitat der starken Basen hangt im Wesentlichen von der Konzentration der gebildeten Hydroxidionen ab Zusatzlich hangt die Reaktivitat auch von der Saure des Saure Base Paares ab 2 pKs und pKb Werte BearbeitenEin Weg herauszufinden wie stark eine Base ist geht uber die protochemische Spannungsreihe in der die pKb und pKs Werte einiger Saure Base Paare aufgelistet sind Wobei die pKb Werte die Basenstarke bezeichnen und die pKs Werte die Saurestarke bezeichnen Die pKs und pKb Werte geben an inwieweit eine Base bei der Gleichgewichtsreaktion mit Wasser ionisiert vorliegt Dabei gilt Je kleiner der Wert desto starker ist die Saure Base Sehr starke Basen besitzen einen pKb Wert von kleiner als 0 35 1 Starke Basen besitzen einen pKb Wert von bis zu 3 75 3 Starke Basen sind immer auch schwache Sauren Die folgende Tabelle listet pKs und pKb Werte einiger sehr starker bis sehr schwacher Basen und ihrer korrespondierenden Sauren bei Standardbedingungen auf 4 5 6 7 Mittelstarke Sauren und Basen sind hellgrau hinterlegt wahrend schwache bis sehr schwache Sauren und Basen dunkelgrau hinterlegt sind Sie sind nur zum Vergleich aufgelistet Saurestarke pKs Saure H2O displaystyle rightleftharpoons nbsp H3O Base pKb Basenstarkesehr schwach 48 CH4 CH3 sehr stark23 NH3 NH2 915 90 CH3CH2 OH CH3 CH2 O 1 90schwach 14 00 H2O OH 0 00 stark13 00 HS S2 1 0012 36 HPO42 PO43 1 6410 40 HCO3 CO32 3 609 40 HCN CN 4 609 25 NH4 NH3 4 75mittelstark 7 20 H2PO4 HPO42 6 80 mittelstark6 92 H2S HS 7 086 52 H2CO3 HCO3 7 484 85 Al H2O 6 3 Al OH H2O 5 2 9 154 75 CH3COOH CH3COO 9 25stark 3 75 HCOOH HCOO 10 25 schwach3 14 HF F 10 862 22 Fe H2O 6 3 Fe OH H2O 5 2 11 782 13 H3PO4 H2PO4 11 871 92 HSO4 SO42 12 080 00 H3O H2O 14 00sehr stark 1 32 HNO3 NO3 15 32 sehr schwach 3 H2SO4 HSO4 17 6 HCl Cl 20 10 HI I 24 10 HClO4 ClO4 24Starke anorganische Basen BearbeitenDie Liste starker Basen ist im Vergleich zu der der schwachen Basen relativ kurz Bei den anorganischen Basen handelt es sich vor allem um in Wasser geloste Alkali und Erdalkalihydroxide wie zum Beispiel Natriumhydroxid NaOH Kaliumhydroxid KOH und Magnesiumhydroxid Mg OH 2 2 Ausserdem sind einige Sauerstoffverbindungen wie Phosphate PO43 und Carbonate CO32 bekannte starke Basen 2 Dazu kommen noch Sulfide S2 wie zum Beispiel Natriumsulfid Starke organische Basen BearbeitenBei den organischen Basen gibt es nur wenige starke Basen Einige Amine und Naphthaline sind starke Basen Dies hangt allerdings von den weiteren Substituenten ab die sich in der Nachbarschaft der basischen Gruppe befinden 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b Charles E Mortimer Ulrich Muller Chemie Thieme Stuttgart 2010 ISBN 978 3 13 484310 1 S 310 f a b c T L Brown H E LeMay B E Bursten Chemie studieren kompakt Pearson Verlag Munchen 2011 ISBN 978 3 86894 122 7 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 S 245 Gerhart Jander Karl Friedrich Jahr Gerhard Schulze Jurgen Simon Hrsg Massanalyse Theorie und Praxis der Titrationen mit chemischen und physikalischen Indikationen 16 Auflage Walter de Gruyter Berlin u a 2003 ISBN 3 11 017098 1 S 81 P W Atkins T L Overton J P Rourke M T Weller F A Armstrong Shriver amp Atkins inorganic chemistry 5th Edition Oxford University Press Oxford New York 2010 ISBN 978 0 19 923617 6 S 115 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 91 100 verbesserte und stark erweiterte Auflage Walter de Gruyter Berlin 1985 ISBN 3 11 007511 3 S 241 Jerry March Advanced Organic Chemistry Reactions Mechanisms and Structure 3 Auflage Wiley New York NY u a 1985 ISBN 0 471 88841 9 S 222 Liste einiger pKb Werte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Starke Basen amp oldid 194931695