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Stanislav Gross 30 Oktober 1969 in Prag 16 April 2015 ebenda 1 war ein tschechischer Politiker der sozialdemokratischen Partei CSSD und Rechtsanwalt Er war von 2004 bis 2005 Vorsitzender seiner Partei und Ministerprasident der Tschechischen Republik Stanislav Gross 2004 Signatur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenNach der Matura an der Verkehrsfachmittelschule in Prag arbeitete Stanislav Gross von 1984 bis 1988 als Elektromechaniker und Lokomotivfuhreranwarter bei den Tschechoslowakischen Bahnen Von 1988 bis 1990 leistete er Wehrdienst dann widmete er sich der Politik Neben seiner Tatigkeit als Parlamentsabgeordneter studierte er von 1993 bis 1999 Rechtswissenschaften an der Karls Universitat Prag Gross heiratete 1996 Sarka Perlikova das Paar bekam zwei Tochter 2004 erhielt Gross den Grad eines JUDr sog kleiner Doktorgrad an der Juristischen Fakultat der Westbohmischen Universitat in Pilsen Gross wurde von Kritikern vorgeworfen seine Abschlusse unrechtmassig erworben zu haben Seine Diplomarbeit zur Entwicklung des tschechischen Bankensektors wahrend der Transformation hatte etwa nur 33 Seiten 2 Auch hatte er angeblich eine anspruchsvolle Deutschprufung im Rahmen seines Studiums abgelegt obwohl bekannt war dass er kein Deutsch sprach 3 Im Zuge einer Affare um den rechtswidrigen Verleih akademischer Titel an der Juristischen Fakultat der Westbohmischen Universitat in Pilsen stellte sich im Jahr 2009 heraus dass Gross rigorose Arbeit zum Thema Entwicklung der Finanzverwaltung seit 1918 zu denjenigen Arbeiten gehorte die in den Archiven der Universitat nicht auffindbar waren Der Rektor der Universitat Josef Prusa behauptete dass die Arbeit in einem Tresor des Dekanats liege der als einstweiliger Dekan eingesetzte ehemalige Justizminister Jiri Pospisil sagte jedoch aus sie dort nicht gefunden zu haben Die einzige Person die behauptete die Arbeit gesehen und gelesen zu haben war Milan Kindl der Protagonist der Affare der von seinem Amt als Dekan der Juristischen Fakultat und von weiteren Amtern zurucktreten musste 4 Die Affare hatte fur Stanislav Gross bis zu seinem Tod allerdings keine Folgen Nach seinem Rucktritt von den politischen Amtern im Jahr 2005 arbeitete Gross in einer Prager Anwaltskanzlei Aufsehen erregte er durch Aktienspekulationen die ihm innerhalb kurzer Zeit ein grosseres Vermogen einbrachten Stanislav Gross erlag Mitte April 2015 seiner ALS Erkrankung Politik BearbeitenNoch wahrend der Samtenen Revolution 1989 trat er in die wiedergegrundete Tschechische Sozialdemokratische Partei ein und machte dort schnell Karriere 1990 wurde er zum Vorsitzenden der Jungen Sozialdemokraten gewahlt Dieses Amt ubte er bis 1994 aus Bei der Wahl im Juni 1992 errang Gross im Alter von 22 Jahren einen Sitz im Tschechischen Nationalrat Nach der Auflosung der Tschechoslowakei 1993 gehorte er dem Abgeordnetenhaus der Tschechischen Republik an ab Januar 1995 war er Fraktionsvorsitzender der CSSD die sich in Opposition zur konservativen Regierung Vaclav Klaus befand Nach dem Sieg der CSSD bei der vorgezogenen Neuwahl 1998 wurde Gross Vizeprasident der Abgeordnetenkammer Ab dem 4 April 2000 war er Innenminister in der Regierung von Milos Zeman Dieses Amt behielt er auch in der Regierung von Vladimir Spidla ab Juli 2002 zudem war er 1 Stellvertreter des Ministerprasidenten Nach Spidlas Rucktritt als Regierungs und Parteichef ubernahm Gross kommissarisch die Leitung der CSSD Staatsprasident Vaclav Klaus ernannte ihn am 2 Juli 2004 zum Ministerprasidenten der Tschechischen Republik Die von Gross vorgestellte Regierung eine Koalition aus Sozialdemokraten der christdemokratischen KDU CSL und der liberalen US DEU erhielt am 24 August 2004 das Vertrauen des Parlaments Mit 35 Jahren war er seinerzeit der jungste Regierungschef Europas und der bislang jungste Ministerprasident in der Geschichte der Tschechischen Republik Gross der in der Beliebtheitsskala der tschechischen Politiker lange Zeit auf einem der vorderen Platze rangierte galt als gewandter Verhandlungsfuhrer und Meister von Kompromissen Trotzdem konnte er den Popularitatsverfall seiner Partei nicht aufhalten die bei den Nachwahlen zum Senat und den Wahlen zu den Regionalparlamenten am 5 und 6 November 2004 schwere Verluste erlitt Im Februar 2005 erhoben mehrere Zeitungen schwere Vorwurfe gegen Gross wegen eines dubiosen Kredits fur den Kauf einer Luxuswohnung in Prag und wegen der unternehmerischen Aktivitaten seiner Frau Er war nicht imstande zu erlautern woher er umgerechnet 30 000 Euro fur die Wohnung hatte Die Christdemokraten KDU CSL die zweitgrosste Partei der Regierungskoalition forderten daraufhin Gross Rucktritt Er drohte wiederum damit die christdemokratischen Minister aus der Regierung zu entlassen Schliesslich einigte man sich darauf den uber Ostern stattfindenden Parteitag der Sozialdemokraten abzuwarten Auf diesem wurde Gross am 26 Marz 2005 mit 53 der Stimmen zum Parteivorsitzenden gewahlt sein Gegenkandidat Arbeitsminister Zdenek Skromach erhielt 37 der Stimmen Am 30 Marz 2005 erklarten die Christdemokraten schliesslich ihren Ausstieg aus der Koalition und kundigten zudem an bei einem fur den 1 April 2005 geplanten Misstrauensvotum gegen Gross stimmen zu wollen Bei der Abstimmung enthielten sich die 41 Abgeordneten der kommunistischen Partei KSCM wodurch die erforderliche Stimmenanzahl zur Abwahl von Gross nicht erreicht wurde Gross kundigte zunachst an bis zum geplanten Ende der Legislaturperiode im Juni 2006 mit einer Minderheitsregierung arbeiten zu wollen Am 25 April 2005 erklarte er dann jedoch seinen Rucktritt vom Amt des Ministerprasidenten Nachfolger wurde der bisherige Minister fur Regionalentwicklung Jiri Paroubek Auch das Amt des Parteivorsitzenden musste Gross an Paroubek abgeben Einzelnachweise Bearbeiten Andrea Dudik Stanislav Gross Former Czech Premier Dies at 45 Bloomberg Business 16 April 2015 Eintrag von Gross Diplomarbeit im Zentralkatalog der Karls Universitat Prag Centralni katalog Univerzity Karlovy v Praze Podivna studia Stanislava Grosse Mlada fronta Dnes 19 Marz 2008 Seite A3 Zuzana Kaiserova Tomas Syrovatka Grossova prace podle Pospisila na plzenskych pravech neni iDnes cz 15 Oktober 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stanislav Gross Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ministerprasidenten der Tschechischen Republik Vaclav Klaus 1993 1997 Josef Tosovsky 1997 1998 Milos Zeman 1998 2002 Vladimir Spidla 2002 2004 Stanislav Gross 2004 2005 Jiri Paroubek 2005 2006 Mirek Topolanek 2006 2009 Jan Fischer 2009 2010 Petr Necas 2010 2013 Jiri Rusnok 2013 2014 Bohuslav Sobotka 2014 2017 Andrej Babis 2017 2021 Petr Fiala seit 2021 Innenminister der Tschechischen Republik Jan Ruml Jindrich Vodicka Cyril Svoboda Vaclav Grulich Stanislav Gross Frantisek Bublan Ivan Langer Martin Pecina Radek John Jan Kubice Martin Pecina Milan Chovanec Lubomir Metnar Jan Hamacek Vit Rakusan Normdaten Person GND 1069653985 lobid OGND AKS LCCN no2005066237 VIAF 61280669 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gross StanislavKURZBESCHREIBUNG tschechischer Politiker Mitglied des AbgeordnetenhausesGEBURTSDATUM 30 Oktober 1969GEBURTSORT Prag TschechoslowakeiSTERBEDATUM 16 April 2015STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stanislav Gross amp oldid 234923427