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Die St Bonifatius Kirche ist die evangelische Stadtkirche der Stadt Treffurt im nordlichen Wartburgkreis Sie befindet sich am Kirchplatz im Zentrum der Altstadt und steht unter Denkmalschutz Stadtkirche NordseiteApsisPortalInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inneneinrichtung 3 Grabsteine 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenInnerhalb der hochmittelalterlichen Stadtanlage nimmt die Treffurter Stadtkirche einen bemerkenswerten Standort ein Die Kirche grundet in Mittelhanglage auf einer jetzt uberbauten schmalen Felsnase der umgebende Kirchplatz musste deshalb erst durch meterhohe Stutzmauern und pfeiler hergerichtet werden Die Kirche geht der Tradition zufolge auf eine Grundung des heiligen Bonifatius zuruck Jedoch entstammen die altesten Teile des heutigen Baues Chor und Querschiff mit drei Apsiden erst der Zeit um 1230 Die Kirche hatte ursprunglich die seltene Form eines gleicharmigen Kreuzes dessen westlicher Schenkel das eigentliche Schiff spater wahrscheinlich 1341 verlangert und mit einem breiten Sattelturm versehen wurde Die Ostseite Querschiff und Chor sind im sogenannten Ubergangsstile gebaut und weisen spitzbogige Gewolbe mit Rippen auf Stilistisch steht die Kirche den fruhgotischen Muhlhauser Kirchen nahe und zeigt wie diese den Einfluss einer suddeutschen Bauschule 1 Auffallig ist das ebenerdig gelegene Nordportal Hauptzugang mit einem in Westthuringen ungewohnliche Zickzackmotiv im halbkreisformigen Tympanon Das Sudportal wird uber eine vorgelegte Treppenanlage erschlossen Unubersehbar ist der zisterzienserisch fruhgotische Charakter der um 1260 zu datierenden Ostteile des Langhauses Reich geschmuckt sind die Portale an der Nord und Sudfront des Querschiffs besonders schon ausgefuhrt ist das im 19 Jahrhundert restaurierte nordliche Das Portal hat drei Rucksprunge mit Saulen wobei an ein nordfranzosisches Motiv erinnernd die eckigen Teile des Gewandes wie der Archivolte mit doppeltem Zickzackstab besetzt sind 2 Das heute einschiffige Langhaus und der markante mit einem Dachreiter bekronte Glockenturm besassen nach bildlicher Uberlieferung zeitweise eine in Fachwerk ausgebildete oberste Geschossebene welche im 19 Jahrhundert in neoromanischem Stil erneuert wurden Ab 1265 wird ein Pfarrer Ernestus als erster Pfarrer der Stadt erwahnt Im Jahr 1534 wurde Andreas Menzer als erster lutherisch reformierter Pfarrer durch den hessischen Landgrafen Philipp I eingesetzt Fur das 16 18 Jahrhundert sind keine Daten uber Um und Ausbauten uberliefert Jedoch entstanden in dieser Zeit Anbauten fur eine Schule die Sakristei und eine Kirchenwohnung auf der Sudseite Reste dieser Fundamente sind heute noch vorhanden Ausserdem wurden Emporen im Kirchenschiff eingebaut Zwischen 1866 und 1868 wurde die Kirche in grossem Stil umgebaut und restauriert Dabei wurden die Emporen wieder entfernt Eine weitere Restaurierung wurde zwischen 1930 und 1932 durchgefuhrt Hierbei wurden die gotischen Deckenmalereien am Kreuzgewolbe im nordlichen Querschiff erneuert und durch den Maler Fritz Leweke neue Malereien in der Vierung und im Chor angebracht Letztere wurden im Jahr 1975 aus Denkmalschutzgrunden wieder entfernt Zwischen 1986 und 1995 wurden verschiedene Arbeiten des Erfurter Metallkunstlers Helmut Griese in der Kirche aufgestellt Die 1996 bei einer statischen Uberprufung festgestellten Baumangel erforderten ein rasches Handeln 1997 begann die Sanierung des Turmes es folgten die Neueindeckung der Absiden Arbeiten an den Portalen der Treppenanlage und an den Stutzmauern 3 Inneneinrichtung Bearbeiten nbsp OrgelDie innere Ausschmuckung der Kirche entstanden zu verschiedenen Zeiten die Kanzelstutze datiert noch zum 13 Jahrhundert die wenigen Reste der Wandbemalung entstanden vor 1500 Der gotische Flugelaltar datiert um 1450 Dieser Altar stammt aus der Eisenacher Schule und zeigt im Mittelteil die Grablegung Jesu die beiden Seitenflugel stellen links die heilige Sippe und rechts die Anbetung Jesu durch die heiligen drei Konige dar Die Flugelruckseiten tragen bildliche Darstellungen der Heiligen Katharina und der Enthauptung von Johannes dem Taufer Figuren von vier der 14 Nothelfer befinden sich im nordlichen Chorraum diese Statuen stellen die heiligen Nothelfer Antonius der Einsiedler Katharina Margareta und Christopherus dar Der grosse Kruzifixus datiert in das 16 Jahrhundert 4 Die Orgel ist ein Werk von Friedrich Petersilie aus dem Jahr 1867 mit 24 Registern auf zwei Manualen und Pedal 5 Grabsteine BearbeitenAn der Sudseite der Kirche befinden sich drei bereits stark beschadigte Epitaphien sie gehoren zu Mitgliedern der Treffurter Burgmannenfamilien Nach Gustav Sommer 1881 handelt es sich dabei um Friedrich von Trott 1606 Anna von Harstall 1580 und Hermann von Harstall 1579 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Bonifatius Treffurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Thuringischen Bonifatiuskirchen Homepage der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Grimm Aus der Geschichte der Treffurter Bonifatiuskirche Heimatblatter 92 des Eisenacher Landes EP Report 3 Marburg 1993 S 71 Helmut Scherf Bau und Kunstdenkmale in Stadt und Kreis Eisenach Eisenacher Schriften zur Heimatkunde Heft 12 Eisenach 1980 S 47 53 Stadtverwaltung Treffurt Herausgeber 10 Jahre Stadterneuerung Treffurt Heiligenstadt 2001 S 82f Grimm Aus der Geschichte der Treffurter Bonifatiuskirche Heimatblatter 92 S 71 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 13 Juli 2020 Jurgen Runzheimer Die Grabplatten auf dem alten Kirchhof In Treffurt und Burg Normannstein 24 Aufsatze zur Geschichte Gladenbach 2004 S 122 128 51 137897222222 10 236752777778 Koordinaten 51 8 16 4 N 10 14 12 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche St Bonifatius Treffurt amp oldid 227743471