www.wikidata.de-de.nina.az
Der Stadtbrand von Balingen 1809 zerstorte am 30 Juni und 1 Juli nahezu die ganze Stadt Balingen innerhalb der Stadtmauer Nach dem Stadtbrand wurde der Ort bis 1815 als Planstadt wieder aufgebaut Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlauf 3 Schadensbilanz 4 Hilfs und Notmassnahmen 5 LiteraturGeschichte BearbeitenStadtbrande haben Balingen und seine Bewohner uber Jahrhunderte wiederholt heimgesucht Grosse Stadtbrande sind in den Jahren 1546 1607 1672 1724 und zuletzt 1809 urkundlich belegt Gelindert wurde der Schaden 1809 durch die wurttembergische Gebaudebrand Versicherung die seit 1772 bestand Ahnlich schwere Stadtbrande bei denen Stadte grosstenteils oder fast vollstandig zerstort wurden gab es 1782 in Goppingen 1794 in Sulz 1803 in Tuttlingen und 1826 in Triberg Grossere Stadtbrande bei denen jedoch nicht mehr als zwei Drittel der Stadte vernichtet wurden ereigneten sich noch 1892 in Wolfach 1893 in Nagold und 1895 in Leonberg Verlauf BearbeitenDer Grossbrand entstand am 30 Juni gegen 13 Uhr durch einen Blitzeinschlag im Nordwesten der Stadt Die Einwohner befanden sich bei der Heuernte Nach zehn Minuten brannten vier Gebaude und nach einer Stunde waren es 30 Innerhalb weniger Stunden griff das Feuer dann in sudlicher Richtung auf Gebaude im nordostlichen und sudwestlichen Teil der Stadt uber Um Mitternacht brannte die nordliche Halfte der Stadt und griff dann auf das sudostliche Stadtviertel uber Bis zum Mittag des 1 Juli wanderte die Feuerzone nach Norden Das Grossfeuer endete um die Mittagszeit nachdem es keine Nahrung mehr fand und am Sudrand der Stadt durch den Abriss einiger Gebaude gestoppt werden konnte Schadensbilanz BearbeitenDer Stadtbrand zerstorte von den 390 Gebauden der Stadt insgesamt 335 Verschont blieben sehr kleine Hauser im Bereich des Zwingers des doppelten Mauerrings im Osten und Westen der Stadt Von rund 2400 Einwohnern waren 1900 obdachlos die zuerst im Freien ubernachten mussten Die Schadenssummen beliefen sich auf einen versicherten Gebaudeschaden von 320 000 Gulden sowie um einen unversicherten Sachschaden von geschatzt 123 802 Gulden Hilfs und Notmassnahmen BearbeitenDie Nachbarstadt Ebingen sandte noch in der Brandnacht drei Wagen mit Brot Weitere Spenden an Lebensmitteln Getreide Stoffen und Kleidern beliefen sich auf geschatzt 3600 Gulden Nach Presseberichten trafen private Geldspenden von 17 239 Gulden ein die der Konig um 11 000 Gulden erhohte Er gab 200 Scheffel Dinkel die Herzoginwitwe weitere 40 Scheffel Eine Collekte fur die durch Brand verunglukte Einwohner der Stadt Balingen auf Anordnung der Landesregierung ergab 5228 Gulden beteiligt wurden auch Burger die keinen Hausbesitz hatten Hinzu kam eine dreijahrige Befreiung von der Accise auf den Markten der Stadt und eine zweijahrige Zollfreiheit fur Ein und Ausfuhren uber die Landesgrenze Die Schuttabfuhr wurde in Fronarbeit durch das Oberamt befohlen Da dies jedoch nicht ausreichte wurden Fuhrarbeiten an private Unternehmer vergeben Finanziert wurde dies indem auch die anderen Gemeinden des Landes zum Spenden aufgefordert wurden Dies erbrachte eine weitere Kollekte von 7570 Gulden Der Brandschutt war erst im Dezember beseitigt Bald nach dem Brand waren die Obdachlosen in Notquartieren untergebracht Eine Zahlung ergab im Oktober 1809 932 Personen in 48 verschonten Burgerhausern und Notquartieren 224 Personen in Werkstatten Schuppen und Gartenhausern sowie 154 Personen in Baracken Etwa 1100 Balinger wohnten in Nachbar oder weiter entfernten Orten Es beherbergten Engstlatt 258 Endingen 186 Heselwangen 142 Ostdorf 136 Frommern 121 Weilheim 70 Durrwangen 59 Erzingen 52 und Geislingen 34 Brandgeschadigte Literatur BearbeitenBalingen brennt 1809 Begleitheft zur Ausstellung 8 Juli 8 November 2009 Zehntscheuer Balingen Balingen 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbrand von Balingen 1809 amp oldid 197544622