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Die Staatliche Filmdokumentation SFD war ein Produktionsbereich der DDR Filmproduktion ihre Filmdokumente wurden nicht fur die Offentlichkeit sondern zur Erganzung der zensierten DDR Kino und Fernsehproduktion am Staatlichen Filmarchiv der DDR fur Archivzwecke produziert 1 Die Filme waren nicht fur die DDR Gegenwart sondern fur zukunftige Generationen bestimmt Sie sollten auch den ungeschminkten und unzensierten Blick auf den realen DDR Alltag zeigen Das SFD Archiv umfasst rund 300 Filme die zwischen 1971 und 1986 gedreht wurden 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Tatigkeit 2 Zweck und Themen 3 Gegenwart und Zukunft 4 Veroffentlichungen 4 1 Horfunk 4 2 Fernsehen 5 Filmliste 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung und Tatigkeit BearbeitenDie Idee eines Regierungsfilmarchivs gab es bereits unmittelbar nach Grundung der DDR im Jahre 1949 ihre Verwirklichung scheiterte jedoch lange Zeit an der Finanzierung 4 Als Folge des 11 Plenums des Zentralkomitees der SED 1965 wurden in der DDR Bucher Stucke Filme und Musik verboten die von dem von der Staatsfuhrung vorgegebenen politischen Kurs abwichen wie etwa Werner Braunigs Wismut Roman Rummelplatz Fast sechs Jahre spater mit der Ablosung Walter Ulbrichts durch Erich Honecker setzte eine Art Liberalisierung in der Kunst ein in diese Zeit fiel die Grundung der SFD Die Arbeitsgruppe gehorte organisatorisch zum Staatlichen Filmarchiv der DDR und bestand aus Redaktion und Produktion mit insgesamt etwa 10 Mitarbeitern zu denen als freie Mitarbeiter zeitweise auch Peter Badel Thomas Heise 5 und Thomas Grimm gehorten 1971 entstand der erste von fast 300 Filmen Die SFD produzierte zumeist Personen Dokumentationen und in geringerem Umfang Sach Dokumentationen 1986 kam das Ende fur die SFD deren gesamte Technik und ein Teil der technischen Mitarbeiter wurden von der Produktionsgruppe Chronik des DEFA Studios fur Dokumentarfilme ubernommen welche die Dokumentationen nun nur noch fur kulturpolitische Zwecke grundsatzlich bis zur 1990 erfolgten deutschen Wiedervereinigung fortsetzte 4 Zweck und Themen BearbeitenZweck der SFD war die systematische vollstandige und umfassende Eigendokumentation des realsozialistischen Staates DDR fur nachfolgende Generationen 6 Die Filme waren nicht fur die allgemeine Offentlichkeit bestimmt deshalb bieten sie verhaltnismassig unverstellte Einblicke in das gesellschaftliche soziale kulturelle wirtschaftliche und politische Leben der DDR der 1970er und 1980er Jahre Nahezu propagandafrei bilden die Filme vor allem das Alltags Leben der DDR ab 7 Die SFD Filme zeigen offen und vielfaltig die Defizite des DDR Alltags Das Leben in abrissreifen Altbauten Arbeitsszenen im Strassenbau die schwierige Situation der freiberuflichen Puppenspieler Die Kameraleute fangen die wirkliche DDR mit den Noten und Befindlichkeiten ihrer Burger ein die sich in ihr einzurichten versuchten Die Aufnahmen entstanden fast ausschliesslich in Ost Berlin der DDR Hauptstadt Grund dafur war wohl das begrenzte SFD Benzin Kontingent von 70 Liter pro Monat so dass vorrangig gleich um die Ecke wie etwa im Prenzlauer Berg gedreht wurde Gegenwart und Zukunft BearbeitenDer Filmbestand wird heute von der dem Einigungsvertrag gemass 1990 in Berlin gebildeten Abteilung Filmarchiv des Bundesarchivs verwahrt Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts des Institutes fur Zeitgeschichte Forschungsabteilung Berlin mit dem Bundesarchiv Filmarchiv erfolgte eine erste Auswertung des einzigartigen Quellenbestandes zur Gesellschafts und Alltagsgeschichte der DDR Mit dem Ziel die bisher unzuganglichen Filme fur spatere Nutzer zu erhalten begann mit Forderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur die Restaurierung und Digitalisierung des 16 mm Materials Veroffentlichungen BearbeitenPrint Anne Barnert Filme fur die Zukunft Die Staatliche Filmdokumentation am Filmarchiv der DDR Neofelis Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 95808 054 6 Anne Barnert Ein Staat erinnert sich selbst Die Staatliche Filmdokumentation der DDR 8 Anne Barnert Personen Grossstadt blinde Flecken Der Bestand Staatliche Filmdokumentation der DDR In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 2015 Jg 63 Heft 1 S 93 107 Anne Barnert Alltag zwischen hier und dort Berlin Milieu Ackerstrasse 1973 der Staatlichen Filmdokumentation der DDR In Filmblatt 2014 2015 Jg 20 H 55 56 S 115 125 Anne Barnert Erinnerungen eines Archivdirektors Herbert Volkmann im Personenportrat der Staatlichen Filmdokumentation der DDR 9 Antonie Rietzschel Als DDR Burger alles sagen durften 10 Michael Bartsch Der real gefilmte Sozialismus 11 Peter Ufer Das geheime Filmarchiv der DDR 12 Torsten Klaus Das wahre Leben Das vergessene Doku Tagebuch der DDR dammerte im Archiv nun wird es erschlossen 2 Uta Keseling Hier spricht die DDR 13 Horfunk Bearbeiten DDR Realitat aus dem Giftschrank Anne Barnert im Gesprach mit Philipp Schnee 14 Fernsehen Bearbeiten Thomas Eichberg Holger Metzner Der heimliche Blick Wie die DDR sich selbst beobachtet 15 Filmliste BearbeitenJahr Titel Redaktion Sonstiges1973 Berlin Milieu Ackerstrasse 1973 Veronika Otten s w1973 Berlin Totale Wochenmarkt in Pankow Gerd Barz s w1973 Berlin Totale Der letzte O Bus Dieter Harms s w1974 Menschen Bauten Kunst Veronika Otten s w1976 Berlin Totale Steinstrasse Veronika Otten s w1979 Berlin Totale Mulackstrasse Veronika Otten s w1979 Berlin Totale Sophienstrasse Veronika Otten s w1979 Berlin Totale Raumung eines Hauserkomplexes Gerd Barz s w1979 Berlin Totale Almstadtstrasse Veronika Otten s w1979 Berlin Totale Auguststrasse Veronika Otten s w1984 Das Haus 1984 Thomas Heise s w1985 Volkspolizei 1985 Thomas Heise s wWeblinks BearbeitenInga Selck Offene Geheimnisse Die Staatliche Filmdokumentation des DDR Filmarchivs 1970 1986 hsozkult de Thomas Platz Wir wollen alles sehen Sachsische Landeszentrale fur politische Bildung 24 Februar 2015 Archiv Link Heiko Weckbrodt Die ungeschminkte DDR gefilmt computer oiger de 24 Februar 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Anne Barnert Hrsg Filme fur die Zukunft Die Staatliche Filmdokumentation am Filmarchiv der DDR Berlin Neofelis 2015 a b Torsten Klaus Das wahre Leben Das vergessene Doku Tagebuch der DDR dammerte im Archiv nun wird es erschlossen In Leipziger Volkszeitung 25 Februar 2015 S 12 Torsten Klaus Das wahre Leben Das vergessene Doku Tagebuch der DDR erstmals erschlossen Nicht mehr online verfugbar In DNN Online 10 September 2015 archiviert vom Original abgerufen am 3 November 2019 a b Filmdokumentation Nicht mehr online verfugbar DEFA Stiftung 30 September 2018 archiviert vom Original abgerufen am 3 November 2019 Heise ist heute Dokumentarfilmer Badel Professor an der Filmuniversitat Babelsberg Anne Barnert Personen Grossstadt blinde Flecken Der Bestand Staatliche Filmdokumentation der DDR In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 2015 Jg 63 Heft 1 S 93 107 Veranstaltungen 2015 Nicht mehr online verfugbar Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur 26 Februar 2015 archiviert vom Original am 26 Februar 2015 abgerufen am 3 November 2019 Delia Gonzalez de Reufels Film und Geschichte Produktion und Erfahrung von Geschichte durch Bewegtbild und Ton Hrsg City 46 Kommunalkino Bremen Bertz Fischer Berlin 2015 ISBN 978 3 86505 239 1 S 34 42 Rolf Aurich Ralf Forster Wie der Film unsterblich wurde vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland Edition text kritik Munchen 2015 ISBN 978 3 86916 407 6 S 89 96 Antonie Rietzschel RBB zeigt TV Doku uber DDR Alltag Suddeutsche Zeitung 17 Marz 2015 abgerufen am 3 November 2019 Michael Bartsch Rare Aufnahmen des Filmarchivs Geheimsache DDR Alltag In die Tageszeitung 17 Marz 2015 taz de abgerufen am 3 November 2019 Peter Ufer Das geheime Filmarchiv der DDR Freie Presse 11 Marz 2015 abgerufen am 3 November 2019 Uta Keseling Hier spricht die DDR So filmte die Stasi ihre Burger Berliner Morgenpost 17 Marz 2015 abgerufen am 3 November 2019 Anne Barnert Dokumentarfilme DDR Realitat aus dem Giftschrank Deutschlandfunk Kultur 8 April 2015 abgerufen am 3 November 2019 Filmografie Filmproduktion und Videoproduktion Dresden EichbergFilm abgerufen am 3 November 2019 Erstsendung am 17 Marz 2015 22 45 Uhr im rbb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staatliche Filmdokumentation amp oldid 237693995