www.wikidata.de-de.nina.az
Die St Moluag s Cathedral auch Lismore Kirk ist ein Kirchengebaude der presbyterianischen Church of Scotland Die als Kulturdenkmal geschutzte Kirche liegt auf der Insel Lismore in Argyll and Bute in Schottland Die Kirche wurde vermutlich im 13 Jahrhundert an der Stelle einer fruhchristlichen Kultstatte als Kathedrale des Bistums Argyll erbaut Nach Verfall im 17 Jahrhundert wurde der Chorraum im 18 Jahrhundert wiederhergestellt und dient seitdem als Pfarrkirche Die Kirche von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Lismore als Sitz des Bistums Argyll 1 2 Bau der Kathedrale ab dem 13 Jahrhundert 2 Baubeschreibung 2 1 Die mittelalterliche Kathedrale 2 2 Ausseres 2 3 Inneres 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenLismore als Sitz des Bistums Argyll Bearbeiten Der Uberlieferung nach grundete der aus Irland stammende Moluag auch Lugaid 592 zwischen 561 und 564 eine christliche Gemeinde auf Lismore einer kleineren Insel der Inneren Hebriden an der Mundung des Loch Linnhe in den Firth of Lorn Moluag war ein Zeitgenosse von Columban von Iona der bei den Pikten missionierte und mehrere Kirchen grundete Aus dieser fruhchristlichen Zeit wurden aber keine Uberreste ausgegraben oder gefunden doch vermutlich bestand noch im 12 Jahrhundert an der Stelle der Kathedrale eine Niederlassung der Culdeer Spatestens ab 1225 diente Lismore als Sitz des im spaten 12 Jahrhundert gegrundeten Bistums Argyll Wahrscheinlich war Lismore bereits Ende des 12 Jahrhunderts als Sitz des neuen Bistums ausgewahlt worden doch aus dieser Zeit gibt es nur wenige gesicherte archaologische oder urkundliche Belege Die Insel Lismore wurde wahrscheinlich wegen ihrer Verbindung zum als Heiligen verehrten Moluag als Standort der neuen Kathedrale ausgewahlt Dazu hatte Lismore eine zentrale Lage im Gebiet des neuen Bistums und war innerhalb der westschottischen Inseln uber das Meer leicht erreichbar Lismore lag auch im Kernland der Besitzungen der Familie MacDougall einer fuhrenden Herrscherfamilie der westschottischen Inseln was als Hinweis dafur gilt dass Mitglieder der Familie an der Grundung des Bistums beteiligt gewesen waren 1 Von Lothian dem politischen und kulturellen Mittelpunkt Schottlands aus liegt Lismore dagegen abgelegen was bereits fruh zu Beschwerden fuhrte 1248 versuchte Clement Bischof von Dunblane und Verwalter des vakanten Bistums Argyll vergeblich den Bischofssitz auf das Festland zu verlegen Durch eine Verlegung hatten die MagDougalls auch die Kontrolle uber die Einkunfte des Bistums verloren doch der Plan wurde nicht umgesetzt 2 Bau der Kathedrale ab dem 13 Jahrhundert Bearbeiten Das Bistum Argyll galt im Mittelalter als das armste der schottischen Bistumer Aufgrund der begrenzten Mittel des Bistums zog sich der Bau der im Vergleich zu anderen Kathedralen kleinen Kirche uber mehrere Jahrzehnte lang hin Sowohl die archaologischen wie die urkundlichen Belege sprechen dafur dass die Kathedrale oder zumindest der Chorraum wahrend der Amtszeit von Bischof Laurence im spaten 13 oder fruhen 14 Jahrhundert vollendet war Womoglich wurde der Chorraum sogar schon um die Mitte des 13 Jahrhunderts errichtet 1 Der Chorraum wurde wahrscheinlich zunachst mit einer massiven Westwand verschlossen an die erst spater das Langhaus angebaut wurde 3 Wahrend der Reformation im 16 Jahrhundert ubernahm die Church of Scotland das Bistum Die Befugnisse der Bischofe wurden stark eingeschrankt bis das Bistum Argyll wie die anderen schottischen Bistumer 1689 ganz aufgelost wurde Die Kathedrale von Lismore galt bereits im 16 Jahrhundert als baufallig und war vor 1679 zur dachlosen Ruine zerfallen 1749 wurde der Chorraum wiederaufgebaut und dient seitdem als Pfarrkirche fur eine Gemeinde der presbyterianischen Church of Scotland 1900 fand ein grosserer Umbau stand bei dem der Haupteingang von der West zur Ostseite verlegt wurde Dafur wurde an der Westseite eine Sakristei angebaut der Ostgiebel erhielt einen Dachreiter und auch das Innere wurde wesentlich verandert Von 1950 bis 1953 1970 sowie 2016 fanden Ausgrabungen auf dem Gelande der alten Kathedrale statt Seit dem 20 Juli 1971 ist die Kirche als Kulturdenkmal der Kategorie B und als Scheduled Monument geschutzt nbsp Blick in das Innere nach WestenBaubeschreibung BearbeitenDie mittelalterliche Kathedrale Bearbeiten Wie die mittelalterliche Kathedrale ausgesehen hat kann nur teilweise durch die Ausgrabungen und durch den erhaltenen Teil des Chorraums rekonstruiert werden Im Gegensatz zur ublichen Praxis bei der der Chorraum einige Stufen erhoht uber dem Langhaus liegt lag der Chor der Kathedrale von Lismore etwa einen Meter unter dem Kirchenschiff Dies lag an dem unebenen felsigen Baugrund was wiederum dafur spricht dass zuerst mit dem Bau des Chorraums begonnen wurde Vor allem ist dies ein starker Hinweis darauf dass die Kathedrale an der Stelle einer alten Kapelle oder Kirche der Culdeer errichtet wurde Die Abmessungen der mittelalterlichen Kathedrale betrugen insgesamt etwa 38 Meter mal 9 3 Meter Die Fundamente bestanden aus massivem Schiefer Abgesehen von einer Sockelschicht aus behauenem Sandstein bestanden die etwa ein Meter dicken Mauern im Kern aus Bruchstein sowie aussen aus einem Gemisch von Bims und Kalkstein Die Steine waren mit einem Mortel aus Sand und Muscheln verbunden das Dach war mit dicken Schieferplatten gedeckt Sowohl das Langhaus wie auch der Chorraum waren einschiffig auf ein Querschiff gibt es keine Hinweise Im Nordosten des Chorraums befand sich ein Anbau der als Sakristei oder Kapelle genutzt wurde Im Westen des Langhauses wurden bei den Ausgrabungen in den 1950er Jahren die Fundamente eines Anbaus entdeckt die zunachst als Fundamente eines Westturms gedeutet wurden Spatere Ausgrabungen zeigten jedoch dass die Fundamente zum Teil aus Lehm und Erde und damit nicht ausreichend stark waren um das Gewicht eines Turms zu tragen Damit ist der Zweck dieses Anbaus bislang unbekannt 4 Die relative Einfachheit und Zweckmassigkeit der Kathedrale die fur eine arme Diozese angemessen war konnte aus den asketischen Idealen des Dominikanerordens entstanden sein der sich noch in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens befand 5 Bischof Laurence der 1264 zum Bischof geweiht wurde und die nachsten beiden Bischofe von Argyll gehorten dem Orden an 6 Ausseres Bearbeiten Die erhaltene Kirche besteht aus dem ursprunglich im 13 oder 14 Jahrhundert aber mehrfach umgebauten Chorraum der alten Kathedrale Die Innenmasse des Kirchenraums sind etwa 15 6 m mal 7 2 m Wahrend des Umbaus zur Pfarrkirche 1749 wurde die Hohe der Aussenmauern um drei Meter gekurzt bevor ein neues Dach aufgesetzt wurde Der rechteckige weiss verputzte Bau wird von einem Satteldach bedeckt Uber dem ostlichen Giebel befindet sich ein Dachreiter mit einer Glocke Das Hauptportal befindet sich in einem Vorbau an der Ostseite Die Sudwand ist durch vorspringende Strebepfeiler in drei Joche unterteilt von denen jedes ein Rundbogenfenster aus dem 18 Jahrhundert enthalt Im mittleren Joch der Sudwand ist noch eine 1900 zugemauerte Rundbogentur sichtbar An der Nordost und Sudostecke der Kirche befinden sich ebenfalls Strebepfeiler Die Strebepfeiler stammen noch aus dem Mittelalter wahrend die Rundbogenfenster offenbar aus dem 18 Jahrhundert stammen Im oberen Bereich der Westfassade befindet sich ein Rundfenster Auf dem als Friedhof genutzten Kirchhof befinden sich noch zahlreiche mittelalterliche Grabplatten Im Norden Osten und Suden ist der Kirchhof von einer annahernd runden Begrenzung aus Steinen mit einem Durchmesser von etwa 240 m umgeben Dies konnte auf eine fruhmittelalterliche Einhegung hinweisen die andere fruhmittelalterliche Kloster der iroschottischen Kirche umfassten 7 Inneres Bearbeiten Der rechteckige hell verputzte Innenraum besitzt eine holzerne Gewolbedecke Die Fenster stammen entweder aus der Zeit des Wiederaufbaus im 18 Jahrhundert oder aus dem 1900 erfolgten Umbau Der Grossteil der Einrichtung stammt ebenfalls von dem Umbau von 1900 An der Sudwand sind noch die mittelalterliche Piscina Sedilien sowie ein zugemauertes Portal erhalten Ein weiteres verschlossenes aufwandig mit einem Bogenfries geschmucktes Portal befindet sich an der Nordseite nbsp Die freigelegte Piscina und die Sedilien aus dem MittelalterSonstiges BearbeitenIm fruhen 16 Jahrhundert sammelte James Macgregor der damalige Dekan der Kathedrale zusammen mit seinem Bruder in einem Manuskript Balladen in schottisch galischer Sprache Dieses Leabhar Deathan Lios Moir schottisch galisch Buch des Dekans von Lismore enthalt die altesten uberlieferten Werke in dieser Sprache und befindet sich heute in der National Library of Scotland Literatur BearbeitenA L Brown A A M Duncan The Cathedral Church of Lismore In Transactions of the Scottish Ecclesiological Society Bd 15 1957 S 41 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Moluag s Cathedral Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historic Environment Scotland LISMORE KIRK FORMERLY CATHEDRAL CHURCH OF ST MOLUAG CLACHAN Eintrag zu lismore st moluags cathedral in Canmore der Datenbank von Historic Environment Scotland englisch Eintrag zu lismore st moluags cathedral in Canmore der Datenbank von Historic Environment Scotland englisch Lismore Gaelic Heritage Centre The Cathedral Church of LismoreEinzelnachweise Bearbeiten a b R Andrew McDonald The Sea Kings The late Norse Kingdoms of Man and the Isles c 1066 1275 John Donald Edinburgh 2019 ISBN 978 1 910900 21 5 S 279 Marinell Ash The Church in the Reign of Alexander III In Norman H Reid Hrsg Scotland in the Reign of Alexander III 1249 1286 Edinburgh John Donald 1990 ISBN 0 85976 218 1 S 41 Lismore Gaelic Heritage centre The Cathedral Church of Lismore Abgerufen am 15 August 2022 Canmore Excavation Abgerufen am 15 August 2022 Lismore Gaelic Heritage centre The Cathedral Church of Lismore Abgerufen am 15 August 2022 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 002037 4 S 279n Eintrag zu lismore st moluags cathedral in Canmore der Datenbank von Historic Environment Scotland englisch 56 534444444444 5 4802777777778 Koordinaten 56 32 4 N 5 28 49 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Moluag s Cathedral amp oldid 239259519