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St Valentin in Limbach ist eine katholische Pfarrkirche Die historische Kirche ist 2003 niedergebrannt und wurde daraufhin erweitert und modernisiert wiederhergestellt St Valentin in Limbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Marienkapelle ist in Limbach bereits im 14 Jahrhundert belegt Um 1426 wurde diese Kapelle gleichzeitig mit der Errichtung einer eigenen Pfarrei bedeutend erweitert Der Turmsockel der heutigen Kirche geht noch auf diese Erweiterung zuruck Das Patronatsrecht lag beim jeweiligen Abt des Klosters Amorbach so dass Limbach zur Zeit der Reformation katholisch blieb Kirchlich zahlte Limbach erst zum Bistum Wurzburg ab 1656 zum Erzbistum Mainz ab 1799 zur Erzdiozese Mainz Regensburg und seit 1827 zur Erzdiozese Freiburg und hier jetzt zur Seelsorgeeinheit Elztal Limbach Fahrenbach im Dekanat Mosbach Buchen Die Kirche wurde 1773 erneut bedeutend erweitert als man den Turm aufgestockt und neues Langhaus erbaut hat Im Zuge dieser Erweiterung entstand 1772 auch ein neues Pfarrhaus Wegen schlechter Bausubstanz musste die Giebelseite des Langhauses 1809 komplett erneuert werden wobei man in einer Nische im Giebel auch eine Figur des Kirchenpatrons St Valentin aufgestellt hat Da nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Fluchtlinge und Vertriebene nach Limbach gekommen waren war die Kirche zu klein fur alle Glaubigen Sie wurde von 1962 bis 1965 nach Planen von Hans Rolli und Erhard Eisele erweitert indem man die Langsseiten der Kirche abgerissen und die Grundflache des Langhauses zum Sechseck erweitert hat Dabei wurden auch einige gotische Rundpfeiler in der Bausubstanz aufgefunden und freigelegt 1970 wurde das alte Pfarrhaus aus dem 18 Jahrhundert abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Am 17 September 2003 entwickelte sich aufgrund von unsachgemassen Reparaturarbeiten ein Schwelbrand in der Dachkonstruktion der Kirche Der Brandherd lag in einem unzuganglichen Zwischenraum zwischen dem Dachgebalk und einer Metalltragekonstruktion die beim Umbau 1962 65 eingezogen worden war Es kam unter den Augen der hilflosen Feuerwehr zum Hitzestau und schliesslich zum Kollaps des gesamten Eisengerusts woraufhin das Langhaus bis auf die Grundmauern niederbrannte Die historische Ausstattung der Kirche war aus Grunden des Diebstahlschutzes massiv verankert so dass im Brandbereich fast nichts vor den Flammen gerettet werden konnte Bald nach dem Brand begann der Wiederaufbau nach Planen von Werner Wolf Holzapfel vom Erzbischoflichen Bauamt in Heidelberg Unter Beibehaltung des historischen Turms des Chors und des historischen Westgiebels erhielt das Langhaus statt seiner alten sechseckigen Form nun eine ovale Erweiterung Die Wande des Ovals sind mit zahlreichen Fenstern versehen wobei einige der Fenster mit abstrakter farbiger Gestaltung von Gabriele Wilpers als moderne Passionsfolge betrachtet werden Zur Gestaltung dieser Fenster hat die Kunstlerin auch Asche und Russ des zerstorten Baus verwendet Nach Vollendung der Ausstattung wurde die Kirche mit einer feierlichen Altarweihe durch Erzbischof Robert Zollitsch am 7 Oktober 2007 wieder ihrer Bestimmung ubergeben Beschreibung BearbeitenDie Kirche St Valentin ist mit ihrem oktogonalen Chorschluss nach Osten ausgerichtet Nordlich an den Chor ist der Kirchturm angebaut dessen Sockel noch aus dem 15 Jahrhundert stammt Sudlich des Chors befindet sich eine moderne Sakristei Das westlich des Chors gelegene Langhaus hat einen ovalen Grundriss der im aussersten Westen in die alte Giebelfassade von 1809 ubergeht Von ihrer ausseren Kubatur her erweckt die Kirche den Eindruck eines rechteckigen Hauptschiffs das von einem Satteldach uberspannt wird und eines ovalen Querhauses das von einem flacheren und niedrigen Dach uberspannt wird Das angedeutete Hauptschiff entspricht dabei in etwa der Bauform der Kirche vor 1962 Im Inneren ist diese Trennung in vermeintlich alte und neue Bauteile durch die halbkreisformige Aufstellung der Banke und durch die abgehangte Decke unter dem Satteldach nicht merklich Ausstattung BearbeitenDas Innere der Kirche wird heute insbesondere durch die Glaskunst von Gabriele Wilpers gepragt Neben der abstrakten modernen Kreuzwegstation in einigen der Fensteroffnungen des Ovals stammt auch die etwa 17 7 Meter grosse Glasplatte mit Pflanzenmotiven mit der die Decke unter dem teilweise verglasten Satteldach abgehangt ist von ihr Da sich sowohl im Dach als auch nach allen Himmelsrichtungen in der Fassade Fensteroffnungen befinden und im Inneren der Kirche auch einige Putzstreifen extra als Reflektoren geglattet wurden ist die Raumwirkung der Kirche vor allem von einem stetig wechselnden Spiel von Lichtreflexionen bestimmt Gabriele Wilpers hat auch den aussergewohnlichen runden Prospekt der neuen Orgel der Kirche sowie verschiedene kleine Objekte wie den Osterleuchter entworfen Altartisch Ambo und Sockel fur verschiedene Heiligenfiguren und Taufbecken schuf der Mannheimer Bildhauer Jens Trimpin aus griechischem Marmor Zu den alteren Ausstattungsteilen der Kirche zahlen einige wenige Objekte die den Brand von 2003 uberdauert haben Es sind dies zwei der ursprunglich 15 Tafeln 1 des alten Passionszyklus den ein Mudauer Kunstler 1777 geschaffen hat ein barockes Taufbecken sowie alte Figuren der Hl Maria des Hl Josef und des Patrones St Valentin die wertvolle Pieta im sudostlichen Eingangsbereich das Jesuskind vom Arm des verbrannten Hl Antonius im Brand Gedenk Glaskasten sowie das Jesuskind mit Weltkugel im Durchgang zur Sakramentskapelle Die Sakramentskapelle enthalt ein 1962 von Harry MacLean fur St Aegidius in St Ilgen entworfenes Tabernakel das dort nach einer Renovierung uberflussig geworden war sowie das einzige nicht beim Brand zerstorte Kirchenfenster am originalen Platze in der Sakramentskapelle eine als schwarz weisse Glasarbeit ausgefuhrte Muttergottes mit Jesusknaben von dem Glaskunstler Sepp Biehler aus den fruhen 1960er Jahren OrgelDie Orgel wurde 2007 von Orgelbau Vleugels in Hardheim erbaut Das Instrument hat 26 Register auf zwei Manualwerken und Pedal 2 nbsp Orgel von St ValentinI Hauptwerk C a30 1 Principal 0 8 0 2 Rohrflote 0 8 0 3 Octave 0 4 0 4 Blockflote 0 4 0 5 Superoctave 0 2 0 6 Larigot 0 1 1 3 0 7 Mixtur IV 0 1 1 3 0 8 Fagott 16 0 9 Trompete 0 8 10 Orlos 0 8 II Schwellwerk C a311 Bourdon 8 12 Viola da Gamba 8 13 Vox coelestis 8 14 Fugara 4 15 Traversflote 4 16 Quintflote 2 2 3 17 Waldflote 2 18 Terzflote 1 3 5 19 Oboe 8 Tremulant Pedalwerk C f120 Subbass 16 21 Octavbass 0 8 22 Gedecktbass 0 8 23 Choralbass 0 4 24 Fagottbass 16 25 Trompetbass 0 8 26 Valentinos 0 8 Koppeln II I Schiebekoppel I P und II P jeweils als Tritt GlockenIm Zweiten Weltkrieg mussten die Glocken der Kirche bis auf eine historische Lachmann Glocke von 1489 abgeliefert werden 1950 wurde das Gelaut mit Glocken von Schilling aus Heidelberg wieder zum Vierklang erganzt Alle Glocken sind aus Bronze gegossen 3 Glocke Giesser Gussjahr Durchmesser Gewicht Schlagton1 F W Schilling 1950 1283 mm 1413 kg0 e 12 F W Schilling 1950 1077 mm 820 kg g 23 Bernhart Lachaman I 1489 1030 mm 700 kg0 a 34 F W Schilling 1950 0 782 mm 291 kg c 0Der Turm verfugt auf drei Seiten uber Zifferblatter der Turmuhr In den Uhrschlag sind alle vier Glocken einbezogen Die Glocke 1 ubernimmt den Stundenschlag die Glocken 2 3 und 4 schlagen zu jeder Viertelstunde an Literatur BearbeitenHans Gercke Phonix aus der Asche Die Pfarrkirche St Valentin in Limbach Limbach 2010Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Valentin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ublich waren 14 Tafeln der alte Passionszyklus hat damit eine Besonderheit dargestellt Informationen zur Orgel Glockeninspektion Erzbistum Freiburg Kath Pfarrkirche St Valentin in Limbach 49 46127 9 212311 Koordinaten 49 27 40 6 N 9 12 44 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Valentin Limbach amp oldid 224795313