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Die evangelische Pfarrkirche St Trinitatis auch als Stadtkirche bezeichnet ist eine ursprunglich gotische mehrfach veranderte Basilika in Bad Tennstedt im Unstrut Hainich Kreis in Thuringen Sie gehort zur Kirchengemeinde Bad Tennstedt im Kirchenkreis Muhlhausen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Stadtkirche Bad Tennstedt SudansichtSudansichtInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie dreischiffige Basilika liegt am Hang des Schulbergs nahe der Stadtmauer Der Chor ist auf das Jahr 1418 datiert im Nordturm sind Reste des romanischen Vorgangerbauwerks erhalten Nach einem Brand im Jahr 1636 wurde die Kirche in den Jahren 1652 1659 wieder aufgebaut Im Jahr 1875 wurde eine Restaurierung durchgefuhrt in den Jahren 1954 1969 erfolgte eine Gesamtrestaurierung Architektur BearbeitenAusseres Bearbeiten Die Chorseite ist zum Markt orientiert und zeigt durch die asymmetrischen Chorflankenturme eine abwechslungsreiche Silhouette Der stammige Sudturm mit Balusterbrustung enthalt im Untergeschoss die Sakristei und daruber die kreuzrippengewolbte fruhere Bibliothek Die Obergeschosse und das Oktogon mit Turmerstube und welscher Haube sind uber einen runden Treppenturm zuganglich Am Nordturm der durch eine welsche Haube abgeschlossen wird sind im Ansatz romanische Klangarkaden erkennbar Er enthalt im Untergeschoss ein Kreuzgewolbe auf Eckpfeilern und Rundbogen Der Aussenbau ist durch Strebepfeiler und spitzbogige Fenster gegliedert Am Chor ist eine Konsolbuste angebracht das Chorscheitelfenster ist mit einem profilierten Kielbogen auf Konsolen mit Kreuzblume gestaltet Die Nordseite ist als reprasentative Schauseite ausgebildet eine steinerne Treppenlaube mit Balusterbrustung und einer Verdachung mit Zwiebelhaube bildet den Blickfang Im Westen sind ein Portal mit Stabwerk und daruber ein zugesetztes gotisches Fenster angeordnet Die als Schleppdacher ausgebildeten Seitenschiffsdacher deren ursprunglich niedrigerer Verlauf an der Westwand ablesbar ist verbergen den basilikalen Charakter der Kirche Inneres Bearbeiten Das dreischiffige Langhaus das seit dem Brand 1636 flachgedeckt ist wird durch Spitzbogenarkaden auf achteckigen Pfeilern in drei Schiffe unterteilt Im Obergaden sind noch kleine zugemauerte Spitzbogenfenster zu erkennen Eine Einwolbung war ursprunglich vorhanden oder zumindest geplant Eine dreiseitige Empore von 1657 und eine halbrunde Orgelempore wurden mit stark uberarbeiteten Emporenmalereien versehen die unten Reste eines Zyklus zum Alten Testament oben Christus zwischen Engeln sowie Propheten an den Stirnseiten die Verkundigung und Himmelfahrt zeigen Der durch einen gekehlten Triumphbogen abgesetzte Chor endet in einem Funfachtelschluss und ist mit Kreuzrippen und Sterngewolben sowie mit gemalten Wappensteinen versehen Alle Gliederungselemente wurden gelb abgesetzt Im Chor ist die Herrschaftsloge mit Ohrmuschel und Knorpelwerkverzierungen angebracht Das gegenuberliegende Fenster zur Bibliothek und der Zugang zur Kanzel sind epitaphartig gestaltet Ausstattung BearbeitenDer Saulenaltar aus der Zeit um 1680 zeigt in Gemalden mit geschnitzten Rahmen das Abendmahl und die Kreuzigung Christi Auf dem verzierten Gebalk sind Figuren der Tugenden Glaube und Hoffnung angeordnet Der kunstlerisch wertvolle reich geschmuckte Taufstein steht auf einem achteckigen Podest Er zeigt von einem schwarzen Taufbecken farblich abgesetzte Putten in Nischen reiches Knorpelwerk und Masken in Weiss mit sparsamer Vergoldung Die Taufschale ist auf das Jahr 1636 datiert Der pyramidale Baldachin zeigt in zwei Etagen allegorische und biblische Figuren und Engel bekront von einem segnenden Christus und wurde 1682 gefasst Das Werk ist vergleichbar mit demjenigen von Burchard Rohl in der Oberkirche von Arnstadt Die Moseskanzel wurde 1659 von Heinrich Seyfried geschaffen und ist an der Brustung und am Zugang mit Darstellungen Christi und der zwolf Apostel bemalt Am Schalldeckel sind Obelisken und reiches Knorpelwerk angebracht bekront von einer Figur des auferstandenen Christus Das Chorgestuhl stammt aus dem 18 Jahrhundert Bildnisgrabsteine von Pastoren und Inschriftgrabsteine aus dem 16 17 Jahrhundert sind mit Grotesken sowie Roll und Muschelwerk verziert Die Glocken stammen aus den Jahren 1461 1518 und 1641 Ein Kruzifix aus der Zeit um 1400 ist ausgelagert Ein weiteres Kruzifix aus der Zeit um 1480 1490 ist mit einer Dornenkrone aus Hanf und echtem Haar ausgestattet Das Altarkruzifix wurde im 18 Jahrhundert geschaffen Aussen am Chor ist eine spater uberarbeitete Olberggruppe mit Sandsteinfiguren angebracht die ursprunglich wohl aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts stammt und im Zuge der Sicherungs und Restaurationsarbeiten am Chorraum und den Turmen ebenfalls restauriert wurde Orgel Bearbeiten nbsp Die Orgel ist ein Werk von Friedrich Gerhardt aus dem Jahre 1881 mit 37 Registern auf drei Manualen und Pedal Sie wurde zuletzt in den 1970er Jahren uberarbeitet und bedarf einer Restaurierung I Hauptwerk C f 1 Principal 16 2 Principal 8 3 Gemshorn 8 4 Hohlflote 8 5 Oktave 4 6 Hohlflote 4 7 Nasard 2 2 3 8 Oktave 2 9 Terz 1 3 5 10 Mixtur V11 Zimbel III12 Trompete 8 II Schwellwerk C f 13 Bordun 16 14 Geigenprincipal 8 15 Vox Celeste 8 16 Rohrflote 8 17 Kleinprincipal 4 18 Flouto dolce 4 19 Schwiegel 2 20 Quinte 1 1 3 21 Scharf IVTremulant III Solowerk C f 22 Musiziergedackt 8 23 Nachthorn 4 24 Oktave 2 25 Nachthornterz 1 3 5 26 Quint 1 1 3 27 Oktavlein 1 28 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C d 29 Principal 16 30 Subbass 16 31 Quintbass 10 2 3 32 Oktave 8 33 Bassflote 8 34 Oktave 4 35 Rauschpfeife IV36 Posaune 16 37 Trompete 8 Koppeln II I III I III II III PLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 1 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03050 6 S 103 104 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Trinitatis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Kirchenkreises MuhlhausenEinzelnachweise Bearbeiten51 153693 10 833533 Koordinaten 51 9 13 3 N 10 50 0 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Trinitatis Bad Tennstedt amp oldid 231128547