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53 475833333333 10 085 Koordinaten 53 28 33 N 10 5 6 OSt Pankratius in Ochsenwerder Alter Kirchdeich 5St Pankratius mit FriedhofSt Pankratius Ochsenwerder St Pankratius in Hamburg Ochsenwerder ist eine evangelisch lutherische Pfarrkirche Das Schiff der Kirche wurde 1673 bis 1674 errichtet der Kirchturm 1740 Die denkmalgeschutzte Kirche ist mit einem fruhbarocken Schnitzaltar und einer Orgel von Arp Schnitger ausgestattet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Glocken 5 Friedhof und Grabsteine 6 Fotografien 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung einer Kirche in Ochsenwerder stammt von 1254 Diese befand sich am Avenberg heute noch ein Strassenname in Ochsenwerder am Westende Ochsenwerders nahe der Norderelbe Diese Kirche musste nach Fluteinbruchen aufgegeben werden 1332 wurde die Kirche am heutigen Standort einer flutsicheren Wurt neu errichtet 1 Diese Kirche hatte noch einen in den Marschlanden weit verbreiteten holzernen Glockenturm neben dem Kirchenschiff und war auf einem Fundament aus Feldsteinen errichtet 1673 bis 1674 wurde eine neue Kirche aus Backstein errichtet die mit holzernen Tonnengewolbe und einem funfseitig gebrochenen Chor der Dreieinigkeitskirche in Allermohe ahnelt Der alte Glockenturm wurde zunachst weiter verwendet als Ersatz errichtete man den dreistockigen Kirchturm mit Kupferdach in den Jahren 1739 bis 1741 nach einem Entwurf von Johann Leonhard Prey 2 Das 1634 erbaute Pastorat das gegenuber der Kirche liegt wurde 1742 grundlegend erneuert Es ist das alteste erhaltene Pastorat der Vier und Marschlande Der Wirtschaftsbau des Pastorats wurde 1945 bei einem Bombenangriff zerstort 2 der auch die Kirche beschadigte Die Kirche erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild 1910 als Instandsetzungsarbeiten mit Erneuerungen durchgefuhrt wurden Dabei gingen die Fachwerkanbauten an Nord und Sudseite verloren das ursprungliche Satteldach wurde durch das heutige Mansarddach ersetzt das Deckengewolbe wurde erneuert und ein neuer Fussboden verlegt Die gestalterische Leitung des Umbaus lag in der Hand von Julius Faulwasser 2 Von 1958 bis 1962 fand eine Grundinstandsetzung unter Leitung von Hans Philipp statt bei der das Aussenmauerwerk und die Strebepfeiler erneuert wurden 2 Die Kirche St Pankratius wurde 1926 unter Denkmalschutz gestellt 1928 auch die Umgebung der Kirche 2006 wurde zusatzlich das gesamte Flurstuck 250 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt 3 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum Blick auf den AltarDer von Hein Baxmann geschnitzte Altar der Kirche entstand 1632 bis 1633 Ursprunglich besassen die Schnitzereien eine farblose Schutzbeschichtung auf die im Laufe der Zeit bis zu acht Farbschichten aufgetragen wurden Trotz aller Veranderungen wirken die dargestellten Szenen immer noch sehr feingliedrig und lebendig Den Mittelteil beherrscht die Kreuzigung Christi und eine Darstellung des Jungsten Gerichtes im Aufsatz Auf dem linken Flugel sind Szenen des Alten Testaments und auf dem rechten Flugel solche des Neuen Testaments dargestellt nbsp Der Baxmann AltarAus der Werkstatt von Hein Baxmann stammt ebenfalls die reichverzierte Bank im nordlichen Chorraum Juratengestuhl Uber den Erbauer der um 1620 entstandenen Kanzel gibt es keine gesicherten Erkenntnisse sie wird aufgrund ihres Stils und der grossen Ahnlichkeiten zur Moorfleeter Kanzel jedoch auch Baxmanns Werkstatt zugeschrieben Motivauswahl und Gestaltung der Kanzel ahneln denen des Altars Bemerkenswert ist die auffallig individuell gestaltete Engelsfigur der zentralen Stutze und der reich bemalte und verzierte Kanzeldeckel Die Emporen sind mit Olgemalden verziert die an der Orgelempore 14 Szenen des Alten Testaments und an der Nordempore 32 Szenen aus dem Neuen Testament zeigen Das heutige Erscheinungsbild des Innenraums ist durch die Instandsetzung der Jahre 1958 1959 bestimmt mit der umfangreiche bauliche Instandsetzungen durchgefuhrt und Kriegsschaden beseitigt wurden Durch die seit diesen Arbeiten wieder weisse Decke die weiss verputzten Innenwande und die klaren Fensterscheiben wirkt der Innenraum insgesamt hell und offen Orgel Bearbeiten nbsp Arp Schnitger Orgel Hauptartikel Orgel von St Pankratius Ochsenwerder Die Orgel gestaltete der Orgelbauer Arp Schnitger 1707 bis 1708 4 Das mehrfach u a 1906 durch Paul Rother umgebaute und 1966 von der Firma Orgelbau Beckerath erneuerte Instrument hat heute 24 Stimmen und 1700 Pfeifen Das Gehause und einige Register von Schnitger sind erhalten Glocken BearbeitenVon den zwei vorhandenen Glocken ist die kleinere auch die altere sie stammt aus dem Jahr 1669 Eine grosse Glocke wurde zuerst 1789 erwahnt musste seit dieser Zeit jedoch drei Mal getauscht werden Zuerst 1908 wegen eines Risses danach in den beiden Weltkriegen wegen des Rohstoffbedarfs fur die die Kriegsrustung Die heutige auf cis gestimmte grosse Glocke stammt aus dem Jahr 1960 aus der Glockengiesserei Rincker Die Kirche besass bereits 1740 beim Bau des Kirchturms eine Uhr Die heutige Uhr wurde 1925 von der Uhrmacherfirma Weule in den Turm eingebaut Friedhof und Grabsteine Bearbeiten nbsp Friedhof Grabmal Jacob PetersDer Friedhof umgibt die Kirche auf allen Seiten und bildet mit dem aussen liegenden Lindenkranz eine passende Umgebung Viele Grabmale weisen figurlichen Schmuck auf besonders auffallig ist der Engel auf dem Grabmal Peters in unmittelbarer Nahe zum Kircheneingang Die Grabsteine fur die Toten der Weltkriege sind an einer Stelle an einem Gedenkstein zusammengefasst Auffallig ist das auf der Sudseite zum Alten Kirchdeich weisende Portalhaus aus dem Jahre 1914 das einen Gerateraum und einen Aufbahrungsraum enthalt An den Aussen und Innenwanden der Kirche finden sich die altesten auf dem ganzen Gelande noch vorhandenen Grabplatten die bis in die 1650er Jahre zuruck reichen Einige der Grabplatten durften sich vor den Instandsetzungen der Jahre 1892 und 1910 im Innenraum der Kirche befunden haben die Quellenlage ist hier aber ausserst unsicher Fotografien Bearbeiten nbsp Gesamtansicht der Kirche nbsp Pfarrhaus nbsp Nordempore und Bankwangen des Hauptgestuhls nbsp Juratengestuhl im Chor nbsp Torhaus des FriedhofsLiteratur BearbeitenRalf Lange Architektur in Hamburg Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 S 325 Gerd Hoffmann Konrad Lindemann Kirchen in Stadt und Land Hower Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 922995 90 X S 98ff Hans Kramer Heimatring Ochsenwerder Hrsg St Pankratius Ochsenwerder Kirchengemeinde St Pankratius Ochsenwerder Hamburg 2004 Barbara Leisner Norbert Fischer Der Friedhofsfuhrer Christians Verlag Hamburg 1994 ISBN 3 7672 1215 3 S 163 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Pankratius Sammlung von Bildern Website der Kirchengemeinde St Pankratius in Ochsenwerder Bildindex zu St Pankratius Ochsenwerder Aufnahmen fur das Denkmalschutzamt Hamburg im Marburger BildarchivEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Hipp Freie und Hansestadt Hamburg Geschichte Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster 2 Auflage DuMont Koln 1990 ISBN 3770115902 S 509 a b c d Ralf Lange Architekturfuhrer Hamburg Edition Menges Stuttgart 1995 ISBN 3 930698 58 7 S 296 Eintrag M5 Evangelisch lutherische Kirche St Pankratius und Pastorat Denkmalschutzamt in der Behorde fur Kultur Sport und Medien Hrsg Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg Stand 13 April 2010 Pdf 915 kB Memento vom 27 Juni 2011 imInternet Archive PDF 915 kB Stand 7 November 2011 Hamburg 2011 S 9 10 Denkmallisten Nr 53 70 und 1697 Harald Richert Arp Schnitger und Vincent Lubeck in unserer Heimat In Lichtwark Heft Nr 64 Hrsg Bezirksamt Bergedorf Bergedorf 1999 Siehe jetzt Verlag HB Werbung Hamburg Bergedorf ISSN 1862 3549 Normdaten Geografikum GND 4847299 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pankratius Ochsenwerder amp oldid 224496561