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Die romisch katholische Kirche St Ottilia in Neustadt bei Coburg wurde 1930 geweiht und steht unter Denkmalschutz Kirche St Ottilia in Neustadt bei CoburgHochaltarKreuzwegstationen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1907 lebten rund 100 Katholiken in Neustadt die die Gottesdienste der Pfarrei St Stefan in Sonneberg besuchten Am 25 Juni 1922 wurde erstmals nach der Reformation wieder eine heilige Messe in der Stadt gefeiert Diese fand in einer zu einer Kapelle umgestalteten Katine im Werk III der Max Oscar Arnold Fabrik statt Aufgrund der industriellen Entwicklung Neustadts lebten damals etwa 200 Menschen in der Stadt die sich zum katholischen Glauben bekannten 1 Die pastorale Betreuung der Glaubigen oblag anfangs St Augustin in Coburg Sie wurde 1925 der naher gelegenen Sonneberger Pfarramt St Stefan ubertragen Am 21 November 1925 erwarb die Coburger Kirchenverwaltung die Villa Rosalie in der Gabelsbergerstrasse 2 die als Pfarrhaus und die angebaute Werkstatte als Betsaal genutzt wurde In den folgenden Jahren strebte die Kirchenverwaltung fur die Diasporagemeinde den Bau einer kleinen Kirche im Garten des Anwesens an Mit Hilfe einer vom bayerischen Kultusminister genehmigten Landeskollekte und durch den Erhalt einer Vorzugsspende vom Bonifatiusverein konnten die zum Bau erforderlichen finanziellen Mittel von 44 000 RM sichergestellt werden 1 Die Planung des Kirchengebaudes oblag nach Vermittlung durch den Weihbischof in Bamberg Adam Senger dem Munchner Architekten Georg Holzbauer Der erste Spatenstich war am 14 Juli 1930 und die Grundsteinlegung am 27 Juli Die feierliche Konsekration nahm der Bamberger Erzbischof Johann Jakob von Hauck am 12 Oktober vor In Erinnerung an eine fruhere Wallfahrtsstatte die Ottilienkapelle auf dem benachbarten Muppberg wurde die Kirche der heiligen Ottilia geweiht 1933 wurde in Neustadt eine selbststandige Tochterkirchengemeinde mit insgesamt 294 Mitgliedern einschliesslich der zugehorigen Umlandgemeinden eingerichtet Die Betreuung der Gemeinde die 1939 300 Mitglieder zahlte erfolgte bis 1945 mit Ausnahme der Jahre von 1936 bis Anfang 1942 durch Sonneberger Kaplane Dies beendete die innerdeutsche Grenze zwischen Neustadt und Sonneberg Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs aufgrund der Vertriebenen die Zahl der Gemeindemitglieder auf uber 1500 Anfang 1946 folgte daher die Erhebung der Tochterkirchengemeinde zu einer selbststandig verwalteten Lokalkaplanei mit einem eigenen Geistlichen Am 25 Oktober 1956 erhob der Bamberger Erzbischof Josef Schneider schliesslich die Kaplanei Neustadt zur Pfarrei und ernannte den seit 1952 zustandigen Kaplan Oskar Probst zum ersten Pfarrer Es war nach der Reformation die zweite selbststandige Pfarrei auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen Coburg 1966 1967 erfolgte nach den Bestimmungen des Zweiten Vatikanischen Konzils eine Umgestaltung des Altarraums Die Kanzel wurde entfernt und der Hochaltarmensa in einen Zelebrationsaltar umgewandelt 2 Ein Anstieg der Gemeindemitgliederzahl auf fast 2000 fuhrte Anfang der 1970er Jahre zum Bau einer neuen wesentlich grosseren Pfarrkirche auf dem Gelande Am Moos nach Planen des Coburger Architekten Josef Rauschen Die neue Pfarrkirche Verklarung Christi wurde am 18 Juli 1971 geweiht Baubeschreibung BearbeitenSt Ottilia steht an einem Hang und ist aufgrund der Hohenunterschiede im Gelande durch eine Treppenanlage erschlossen Am Haupteingang an der Ostseite entstand ein kleiner Kirchplatz Das Gotteshaus ist ein nach Suden ausgerichteter verputzter Saalbau der von einer Holzbalkendecke uberspannt wird Eine kleine Empore befindet sich an der Nordseite Ein runder Triumphbogen verbindet das Kirchenschiff mit einem halbrunden eingezogenen um eine Stufe erhohten Chor Den oberen Abschluss bildet ein Satteldach mit einem Giebelreiter und einem Zwiebelturmchen uber dem Nordgiebel 3 Ostlich vom Chor steht die unterkellerte Sakristei Das Kirchenschiff hatte anfangs 126 Sitzplatze Der geschnitzte bemalte und vergoldete Hochaltar ist als Flugelaltar gestaltet und zeigt Szenen aus der Legende der heiligen Ottilia die als Halbrelief dargestellt ist Zu ihren Fussen kniet eine blinde Familie Auf dem rechten Flugel ist ein Bischof der die blinde Ottilia tauft dargestellt und auf dem linken Flugel die heilige Ottilia die einer Wochnerin mit ihrem Kind hilft Der Flugelaltar und verschiedene Skulpturen sind Werke des Munchner Kunstlers Hans Panzer von 1930 Die beiden Glocken stammen aus Kloster Weyarn und wurden im 17 Jahrhundert gegossen Seit 1935 schmucken zwei bunte Glasfenster mit Darstellungen der Bamberger Bischofe Otto und Heinrich II und seit 1952 Kreuzwegstationen den Innenraum 1966 67 wurde die Kanzel auf der linken Seite des Triumphbogens entfernt und durch eine alte Holzmadonna ersetzt Der Tabernakel wurde vom Hauptaltar zum Seitenaltar versetzt und dort in die Wand eingelassen 1 Fur die Kirchenmusik gab es ein Harmonium das 1989 durch eine elektrische Orgel ersetzt wurde Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Ottilia Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Helmut Scheuerich Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert Zweiter Band 1993 S 518f Peter Stuckenberger Gottesburgen Kirchenbau unter Erzbischof Jacobus von Hauck 1912 1943 Bamberg 2004 S 333 Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 69 50 32581 11 12755 Koordinaten 50 19 32 9 N 11 7 39 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ottilia Neustadt bei Coburg amp oldid 233972127