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Die St Marien ist die evangelische Stadtkirche des heute zur Stadt Dessau Rosslau gehorenden Stadtteils Rosslau in Sachsen Anhalt Sie befindet sich nordlich des Marktplatzes Sankt Marien Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Geschichte 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur und Geschichte BearbeitenEine erste Marienkirche in der Nahe des Markts wurde bereits 1316 urkundlich erwahnt Diese erste Kirche brannte am 25 April 1626 bei der Schlacht um die Rosslauer Schanze nieder Der Kirchenalteste Nikolaus Hoppe sammelte in vielen protestantisch gepragten Landern Geld fur den Wiederaufbau Die Erlaubnis zum Wiederaufbau wurde am 21 Marz 1651 durch den Fursten Johann von Anhalt Zerbst erteilt In den Jahren 1655 1656 konnte der Bau dieser zweiten Kirche erfolgen Als Baumaterial dienten Feldsteine der Kirchturm wurde zum Teil in Fachwerkbauweise erstellt Man nutzte dabei die noch stehen gebliebenen Mauern Die Mauerarbeiten wurden durch Maurermeister George Strasburger die Zimmererarbeiten durch den Zerbster Zimmermann Michael Zilliger ausgefuhrt 1656 erwarb man in Zerbst eine Turmuhr Aufgrund der wachsenden Bevolkerungszahl wurde die Kirche 1753 1754 um einen Chor erweitert zugleich wurden die Seitenwande erhoht Im Zuge der Industrialisierung stieg die Bevolkerungszahl im 19 Jahrhundert weiter an so dass sich die Kirche erneut als zu klein erwies Im Mai 1849 wurde daher eine Kirchenbaukommission gegrundet und Baurat Conrad Hengst mit der Entwurfsplanung beauftragt Es wurden vier Varianten gepruft und letztlich ein Neubau beschlossen Die heutige Saalkirche wurde dann nach Entwurfen von Conrad Hengst in den Jahren 1851 bis 1854 im neogotischen Stil aus Backstein errichtet Die Bauausfuhrung oblag dem Maurermeister Heinrich Schmidt Die Grundsteinlegung erfolgte am 15 September 1851 in Anwesenheit von Herzog Leopold Friedrich Der Neubau entstand auf kreuzformigen Grundriss Westlich des Kirchenschiffs befindet sich ein schlanker 47 Meter hoher Kirchturm mit quadratischem Grundriss Nordlich und sudlich des Turms befinden sich kleine Anbauten Das Schiff verfugt auf Nord und Sudseite jeweils uber drei zweigeteilte Lanzettenfenster ostlich hiervon steht das Querhaus An der Ostseite befindet sich ein in das Schiff eingezogener Chor der nach Osten uber einen Funfachtelschluss verfugt Der Chor wird durch funf schlanke als Spitzbogen gestaltete mit Masswerk versehene Fenster gepragt Das Kircheninnere wird von einem Spiegelgewolbe uberspannt Eine Hufeisenempore reicht bis zur westlichen Wand des Chors Die Ausstattung des weitraumig wirkenden Innenraums ist fast durchgangig neogotisch Die Einweihung erfolgte am 24 September 1854 Wahrend der Bauzeit hatte man die Gottesdienste im Saal des Schlosses durchgefuhrt Im Jahr 1881 wurde durch die Rosslauer Firma Gebruder Sachsenberg eine Kanalheizung eingebaut Zu diesem Zweck wurde an die Ruckwand des Kirchenschiffs ein Kohlen und ein Heizungsraum errichtet Die Heizung wurde 1907 durch eine Niederdruckdampfheizung der Firma Meyer aus Berlin ersetzt 1897 war der Anbau der Sakristei erfolgt Der Dessauer Malermeister Korn malte das Innere der Kirche im Jahr 1909 aus 1 Andere Angaben geben als Zeitpunkt der Ausmalung die 1920er Jahre an 2 In den Jahren 1992 1993 wurde die Ausmalung erneuert 2001 erhielt die Kirche eine Ubertragungsanlage mit Induktionsschleife fur Horgeschadigte November Dezember 2004 wurde eine behindertengerechte Toilette und im Januar 2005 ein rollstuhlgerechter Eingang hergestellt Es folgte eine Sanierung des Kirchturms die im Fruhjahr 2007 beendet wurde Ausstattung BearbeitenAlteren Datums sind mehrere aus den Vorgangerbauten stammende Stucke darunter zwei in der Kirche befindliche Olgemalde Eines der Gemalde stammt bereits aus dem zweiten Viertel des 16 Jahrhunderts und zeigt Martin Luther Das andere stellt Paul Gerhardt dar und entstand in der Mitte des 17 Jahrhunderts Ein aus dem Jahr 1668 stammender Taufstein steht westlich der Kirche Noch wesentlich alter ist eine der Bronzeglocken Sie zeigt die sehr alte Glockenform des Bienenkorbs Ihre Entstehung wird fur die erste Halfte des 12 Jahrhunderts vermutet Eine andere Bronzeglocke wurde 1695 von Johann Grete in Magdeburg gegossen Eine weitere Glocke wurde 1952 gegossen und ist Ersatz fur eine Glocke von 1495 die wahrend des Zweiten Weltkriegs abgegeben werden musste Die neue Glocke tragt die Inschrift der alten Glocke Zur Verbesserung der Akustik erhielt die im Zuge des Kirchenneubaus errichtete Kanzel 1892 einen von Holzbildhauer Gustav Kuntzsch Wernigerode geschaffenen achtseitigen Schalldeckel als Bekronung 3 Ein ehemaliges Altargemalde befindet sich jetzt im sudlichen Querschiff Das Bild stellt Christi Himmelfahrt dar und wurde 1915 von der Ehefrau des Rosslauer Oberforsters Friedrich von Hellfeld gemalt Das Altarkreuz ist eine Stiftung anlasslich der Einweihung von 1854 1911 hatten die Gebruder Sachsenberg ein weiteres Kreuz gestiftet welches sich nun in der Friedhofskapelle der Gemeinde befindet Ebenfalls 1911 stifteten Georg und Hedwig Sachsenberg die Altarleuchter aus Messing Die Orgel der Kirche wurde 1853 1854 von Orgelbauer Wilhelm Hoff aus Dessau mit ursprunglich 19 Stimmen gebaut und hat einen neogotischen Orgelprospekt Im Bereich der Orgel befindet sich wie auch am Altar eine Darstellung des anhaltischen Wappens Nach einer Uberholung in den Jahren 1902 1903 durch die Orgelbaufirma Fleischer amp Kindermann umfasst die Orgel zwei neunstimmige Manuale und ein siebenstimmiges Pedal Weitere Reparaturen fanden 1931 und 1994 statt Auch im Vorgangerbau bestand seit dem Ende des 17 Jahrhunderts eine Orgel die 1808 durch den Orgelbauer Franke aus Zerbst repariert worden war Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 S 727 f Klemens Maria Koschig amp Jurgen Tobies 21 Mai 1316 Ersterwahnung der St Marienkirche zu Rosslau 700 Jahre Ersterwahnung 800 Jahre Christen in Rosslau Erforschtes und Erlebtes Hrsg Gemeindekirchenrat der Ev Kirchengemeinde St Marien Rosslau Druckhaus Harms e K Gross Oesingen 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche St Marien Rosslau Dessau Rosslau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Sankt Marien KircheEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Sankt Marien Kirche Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 S 728 Soproni Muzeum Sopron Ungarn Invent Nr S 2425 E 251 Storno konyvtar Gustav Kuntzsch Mappe nicht paginiert 51 888392 12 250421 Koordinaten 51 53 18 2 N 12 15 1 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Rosslau amp oldid 228118560