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Die romisch katholische Pfarrkirche St Jakob ist eine ursprunglich gotische barockisierte und wieder regotisierte Wandpfeilerkirche in Schwandorf im gleichnamigen Landkreis in der Oberpfalz Sie gehort zur Kirchengemeinde St Jakob Schwandorf im Dekanat Schwandorf des Bistums Regensburg Kirche St Jakob Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp Blick in den Chor nbsp Blick zur OrgelDie Pfarrei ist seit 1306 als Sitz eines Dekans belegt Eine fruhere Zugehorigkeit zu Wiefelsdorf oder Wackersdorf ist nicht nachweisbar Nach 1617 wurden Wiefelsdorf und Wackersdorf sowie Pittersberg von St Jakob aus versorgt bis diese Pfarreien wieder mit einem katholischen Priester besetzt werden konnten Ein gotisches Bauwerk von dem der polygonale Chor stammt wurde um 1400 abgeschlossen Diesen Neubau errichtete man inmitten des Friedhofes gleich neben der bisherigen Pfarrkirche und Burgkapelle St Anna 1470 erfolgte eine Verlangerung der Kirche nach Westen Im Jahr 1483 baute man den Bergfried der Burg Schwandorf als Kirchturm um In den Jahren zwischen 1542 und 1617 wurde die Kirche evangelisch danach wieder katholisch genutzt Nach einem Brand zog man im Jahr 1520 uber der Wandpfeilerkirche eine Holzdecke ein die im Jahr 1678 von dem welschen Baumeister Pietro Spineta dem Baumeister der Kapelle von Schloss Fronberg durch ein barockes Tonnengewolbe ersetzt wurde Gleichzeitig entstand fur den Schlossherrn von Ettmannsdorf ein Oratorium uber der Sakristei 1856 sturzte die barocke Zwiebelhaube des Turms durch einen Wirbelsturm herab und beschadigte die inzwischen als Friedhofskapelle genutzte St Anna Kirche so sehr dass sie in der Folgezeit abgebrochen werden musste Der Turm erhielt eine blecherne Pyramide In den Jahren 1868 1872 verlangerte man die Kirche durch private Spenden um zwei Joche nach Westen weiterhin wurden Emporen eingebaut das Gewolbe mit Stuckrippen dekoriert Die Saalkirche misst heute eine Gesamtlange von 47 Meter das Kirchenschiff einschliesslich der Seitenkapellen eine Breite von 17 50 Meter Die Raumhohe betragt 12 50 Meter Die Kirche bildet den Abschluss des nach Nordosten ansteigenden Marktplatzes und wird uberragt von der Turmbekronung Heinrich Hauberrissers von 1913 Der eingezogene dreiseitig schliessende gotische Langchor ist mit Strebepfeilern und Masswerkfenstern versehen im Westen schliesst sich das funfjochige Langhaus an Ausstattung BearbeitenDie neugotische Inneneinrichtung schaffte man zwischen 1866 und 1873 an Der Hochaltar wurde nach Entwurf von Georg Dengler vom Bildhauer P Horschler aus Regensburg ausgefuhrt Die Altarbilder sind signiert vom Maler Michael Wittmer der sie in Rom gemalt hat Sie zeigen die Berufung und das Martyrium des heiligen Jakobus Sechs Apostel sind an den Seitenflugeln dargestellt Diese sind links Hll Simon Bartholomaus und Matthaus rechts Hll Philippus Jakobus der Jungere sowie Matthias Im geschlossenen Zustand des Altars sind die Verkundigung Mariens und eine Olbergszene zu sehen Unter der Altarmensa ruhen die Gebeine des hl Martyrers Victor 1732 bekam diese Thomas Ferdinand Freiherr von Quentel in Rom von Papst Clemens XII fur seine diplomatischen Dienste geschenkt An der sudlichen Langchorwand steht eine spatgotische Figur der Muttergottes aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts In einer der sudlichen Seitenschiffskapellen steht eine barocke Pieta Gruppe aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Etwa gleichzeitig entstanden die Kreuzwegbilder Mehrere kunstlerisch wertvolle Grabdenkmale aus der Renaissance sind erhalten An der Sudseite in der westlichen Kapelle befindet sich ein Kalksteinepitaph des Balthasar von Vestenberg zu Fronberg 1556 das den Verstorbenen vor dem Kruzifix kniend zeigt In der ostlichen Kapelle steht das Epitaph des Hans Crafft von Vestenberg zu Fronberg 1564 und seiner Frau und Kinder mit einer Darstellung des Jungsten Gerichts einer Adikula mit Ehewappen und seitlich rahmenden Wappen An der Nordseite in der ostlichen Kapelle befindet sich ein Hochrelief vom Anfang des 17 Jahrhunderts aus einer abgebrochenen Kapelle in Ziegelhutte bei Pirkensee das die Geisselung Christi nach einer Stichvorlage von Hendrick Goltzius aus dem Jahr 1597 zeigt In der westlichen Kapelle befindet sich ein Epitaph des Stadtpfarrers Leonhard Strobel 1645 Im Langhaus sind weitere Grabdenkmaler der Schlossherren von Fronberg Unter dem Fussboden im Langhaus nahe dem rechten Seitenaltar befinden sich die Gruftanlagen der Freiherren von Quentel Im Chorbereich befinden sich Fragmente weiterer spatgotischer Grabdenkmaler die nach dem Bildersturm von 1555 als Altarstufen verwendet wurden Die Orgel ist ein Werk von Weise aus dem Jahr 1954 mit 29 Registern auf drei Manualen und Pedal 1 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern V Regensburg und die Oberpfalz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03118 0 S 730 731 Ludwig Weingartner Der Weg zur katholischen Restauration in Schwandorf in Geschichte und Gegenwart Stadtchronik Band 2 Stadt Schwandorf 2001 S 695 778Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakob Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde St Jakob SchwandorfEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 26 Februar 2022 Normdaten Geografikum GND 4463307 5 lobid OGND AKS VIAF 244723417 49 331104 12 108701 Koordinaten 49 19 52 N 12 6 31 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob Schwandorf amp oldid 220594613