www.wikidata.de-de.nina.az
Die romisch katholische Kirche St Jakob niederlandisch Sint Jacobskerk ist eine der drei im Kern romanischen Kirchen im Stadtzentrum von Gent und wurde mehrfach umgebaut Sie wird von der Gemeinde Sint Jacob als Pfarrkirche genutzt und steht unter Denkmalschutz 1 St Jakob Gent Ansicht von SudenInnenansicht nach Osten Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Inneres 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDas Bauwerk ist hauptsachlich aus Tournai Kalkstein gebaut mit Blaustein restauriert und wurde spater mit Sandstein aus Balegem uberarbeitet Im Kern stammt die Kirche aus dem 12 Jahrhundert wurde aber im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und im vierten Viertel des 19 Jahrhunderts grundlich restauriert Der Grundriss zeigt eine dreischiffige kreuzformige Basilika mit funf Jochen und Seitenkapellen auf beiden Seiten zwei quadratische Westturme einen achteckigen Vierungsturm ein Querschiff einen funfseitigen Chor mit Kapellenkranz und eine Sakristei im Suden Es liegen keine Quellen vor aus denen die genauen Daten der verschiedenen Baukampagnen hervorgehen Es ist aber bekannt dass die erste Kirche im Jahr 1120 abbrannte weshalb einige Jahre spater eine neue errichtet wurde Aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts stammen die romanischen Westturme mit vier durch Vorlagen markierten Stockwerken Rundbogenfenster mit Teilungssaule und Blendnischen die heute mit Blendbogen verziert sind Die achteckige Schieferhaube des Sudturms mit Krabben stammt aus dem 15 Jahrhundert Der Giebel der die beiden Turme verbindet wurde bei der Restaurierung vollstandig erneuert und zeigt ein Rundbogenportal mit Archivolten im oberen Teil mit einem Ausschnitt daruber ein ahnliches Rundbogenfenster mit einer Rosette flankiert von Turbogen die durch einen Bogenfries miteinander verbunden sind und gekront von einem Rundbogengiebel mit zwei Fenstern Zwei neugotische Kapellen mit Spitzbogenfenstern flankieren die Westfassade Im Vierungsturm der von vier Pfeilern getragen wird sind der romanische Teil mit Rundbogennischen und die beiden gotischen Geschosse mit spitzbogigen Schalloffnungen durch Kaffgesimse voneinander getrennt Der Ubergang vom Viereck zum Achteck wird an der Aussenseite durch den winkelformigen Anbau markiert der von einer halbpyramidalen Spitze uberdeckt wird Das romanische zweijochige Querschiff mit Spitzgiebeln erhielt durch die Restaurierung ein neugotisches Aussehen Diese romanischen Elemente verraten einen deutlichen normannischen Einfluss auf die Architektur des linken Scheldeufers Im Laufe des 13 Jahrhunderts wurden das Kirchenschiff und der Chor bereits im gotischen Stil umgebaut Das heutige Mittelschiff stammt aus dieser Zeit Durch die Anhebung des Fussbodens sind die Sockel der romanischen Saulen unter den gotischen Pfeilern erhalten geblieben Die heutigen Seitenschiffe und die mit separaten Walmdachern abgeschlossenen Seitenkapellen auf einem schragen Sockel mit Spitzbogenfenstern zwischen den Strebepfeilern der Seitenschiffe stammen jedoch vom Anfang des 17 Jahrhunderts obwohl die Fundamente aus dem 13 Jahrhundert herruhren Sie wurden erst einige Jahrzehnte spater uberwolbt Der Chor wurde zu Beginn des 15 Jahrhunderts aus Kalkstein umgebaut und um einen Chorumgang mit Kapellenkranz mit Spitzbogenfenstern erweitert die durch Strebepfeiler mit gestuften Oberflachen getrennt sind im Norden befindet sich eine kleine Treppe Im 18 Jahrhundert wurde die Kirche dem neuen Stil angepasst und erhielt ein vollig anderes Aussehen Das Hauptportal wurde vollstandig verputzt und mit drei neuen glockenformigen Giebeln und mit drei neuen Portalen versehen ebenso wie die Querhausgiebel Die gotischen Wandoffnungen wurden durch Segmentbogenfenster ersetzt und das Masswerk wurde entfernt Die Sakristei sudlich der Kirche wurde 1751 um ein Stockwerk aufgestockt Sie ist ein Sandsteinbau auf rechteckigem Grundriss mit funf Jochen gedeckt mit einem Schieferdach mit drei Dachgauben und hat rechteckige Sprossenfenster Die Restaurierung in den Jahren 1870 1906 unter der Leitung von Auguste Van Assche erfolgte im Geiste der Neugotik Zunachst wurde die Fassade in Angriff genommen allerdings mit einem Ubermass an Freizugigkeit Das Portal wurde deutlich reicher ausgearbeitet als es ursprunglich der Fall war In den blinden Nischen der Westturme wurden Blendbogen angebracht obwohl es architektonisch dafur keine Anhaltspunkte gab Die angrenzenden Kapellen aus dem 18 Jahrhundert wurden im neugotischen Stil umgebaut Die Giebel des Querschiffs aus dem 13 Jahrhundert wurden mit neugotischen Portalen und Fenstern versehen Ausserdem wurden die Strebepfeiler und die Dacheindeckung restauriert Das Innere und Aussere der Kirche wurden verziert und es wurden Spitzbogenfenster hinzugefugt Inneres Bearbeiten nbsp Innensicht nach Westen zur Empore mit Orgel nbsp Kanzel nbsp BeichtstuhleDas Innere zeigt eine nuchterne uberwiegend gotische Gestaltung Der Aufriss ist zweiteilig mit Obergadenfenstern Saulen auf achteckigen Sockeln unter dem heutigen Fussboden mit Blattkapitellen und achteckiger Deckplatte tragen die Spitzbogen die die verschiedenen Kirchenschiffe voneinander trennen die Pfeiler zwischen den Kirchenschiffen und den Seitenkapellen ruhen auf einem achteckigen Sockel Der Raum ist mit Kreuzrippengewolben mit breiten Rippen aus Sandstein und im Mittelschiff aus Tournai Kalkstein und Gurtbogen auf Konsolen uberspannt die durch ein Gesims verbunden sind Der Chor hat eine dreiteilige Struktur mit achteckigen Pfeilerkapitellen die Basen liegen unter dem Bodenniveau und Spitzbogen mit Kreuzrippengewolbe die ebenfalls auf Konsolen ruhen Der Ubergang zu den Kranzkapellen ist durch profilierte Bundelpfeiler mit Spitzbogen geoffnet Ausstattung BearbeitenBesonders erwahnenswert ist der Tabernakelturm aus dem Jahr 1593 im Renaissancestil der aus weissem und schwarzem Marmor und Kupfer besteht und mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament verziert ist Der Hauptaltar von J Cox ist ein Werk aus dem Jahr 1657 Die Seitenaltare aus Marmor stammen aus dem 17 und 18 Jahrhundert das Chorgestuhl und die Kommunionbank aus der Zeit um 1830 Die Kanzel aus den Jahren 1786 1791 uber der Marmorstatue des heiligen Apostels Jakobus des Alteren ist ein Meisterwerk von Ch van Poecke Mehrere kunstlerisch wertvolle Beichtstuhle sind Werke vom Ende des 17 und 18 Jahrhunderts Die Kirche enthalt eine reiche Gemaldesammlung und vielfaltige Schatze die von Pater Verstraaten ausfuhrlich beschrieben werden Unter diesen Gemalden sind Werke von Robert van Audenaerde Jan Boeckhorst Jan van Cleef Michiel Coxcie mit Triptychon der Kreuzigung Christi Vlaamse Meesters in Situ 2 Gaspar de Crayer Antoon van den Heuvel Nicolaas de Liemaekere Jean Baptiste Maes Gillis le Plat Lucas van Uden Mehrere Grabdenkmaler darunter das Grabmal von Jan Palfijn von Ch van Poecke aus dem Jahr 1784 und das Grabmal von G Bronchorst und M de Warlusel aus dem Jahr 1659 von J Mattheys Die Orgel ist ein Neubau aus dem Jahr 1956 von Joseph Loncke amp zonen in dem Gehause einer Orgel aus dem Jahr 1772 von Pieter van Peteghem mit heute 41 Registern auf drei Manualen und Pedal 3 Literatur BearbeitenBogaert C Lanclus K amp Verbeeck M unter Mitwirkung von Linters A amp Dambre Van Tyghem F Inventaris van het cultuurbezit in Belgie Architectuur Stad Gent Bouwen door de eeuwen heen in Vlaanderen 4NA Brussel Gent 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sint Jacobskerk Gent Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Jakobskirche auf visitgent be Informationen zur Jakobskirche auf mkgent beEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag im belgischen Denkmalregister Website von Vlaamse Meesters in situ Informationen zur Orgel auf orgbase nlNormdaten Geografikum GND 7517744 4 lobid OGND AKS VIAF 723145424703086830549 51 056389 3 7275 Koordinaten 51 3 23 N 3 43 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob Gent amp oldid 229632749