www.wikidata.de-de.nina.az
St Georg im sudbadischen Grenzach Wyhlen ist eine katholische Pfarrkirche deren Ursprung bis ins 13 Jahrhundert nachgewiesen ist Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Gotteshaus im neugotischen Stil umgebaut Wyhlener Georgskirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Heutige Kirche 3 Beschreibung 3 1 Kirchenbau 3 2 Innenraum und Ausstattung 3 3 Orgel 3 4 Glocken 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLage BearbeitenDie Kirche St Georg steht im westlichen Teil des Ortes Wyhlen Die in einem Wohngebiet gelegene Kirche wird umgeben von einer losen Bebauung teilweise alterer Wohnhauser Im Suden und Westen des Kirchengebaudes befinden sich der katholische Kindergarten das Pfarrburo und Gemeindehaus Nach Norden zum Hauptportal ist ein kleiner Vorplatz Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der erste Geistliche in Wyhlen plebanus in Wilon wird 1275 erwahnt 1 die erste Pfarrkirche parrochia ecclesie de Wilon 1283 2 Der damalige Standort am Rande des Dorfes war bewusst so gewahlt dass Wyhlen zusammen mit zwei weiteren Siedlungen die Kirche gemeinsam nutzen konnte 3 Vermutlich ersetzte im 15 Jahrhundert am gleichen Ort eine gotische Kirche den Vorgangerbau 4 Das einschiffige Bauwerk schloss mit einem geradlinigen Chor und besass ein zweieinhalbfaches Kreuzgewolbe Die Fenster ohne Masswerk waren spitzbogig an der Nordseite befand sich ein Okulus Die Erbauung des Chors wird auf das Jahr 1416 datiert nachdem der Ort 1409 im Basler Krieg zerstort worden war 5 Sudlich des Chors stand ein viergeschossiger mit einem Satteldach gedeckter Glockenturm Ein Wappenschild am Westportal tragt die Jahreszahl 1628 Heutige Kirche Bearbeiten Nachdem die Kirche bereits in den Jahren 1878 bis 1879 Renovierungen unterzogen werden musste entschloss man sich 1906 zu einem Umbau im neugotischen Stil unter teilweiser Wiederwendung der alten Bausubstanz Dabei wurde das Sakramentshaus von 1415 in den Neubau des Chors eingebunden Bis in die 1960er Jahre besass die Kirche noch einen Dachreiter an der Vierung am Querhaus des Hauptportals der die kleine Taufglocke beherbergte Dieser musste jedoch aus Sicherheitsgrunden abgebrochen werden 6 In den Jahren 1970 bis 1971 erhielt das Gotteshaus im Rahmen von Renovierungsarbeiten neue Fenster am Langhaus einen Zelebrationsaltar und einen Ambo An Stelle des rechten Seitenaltars setzte man einen Taufstein 7 Dazu kam eine Umgestaltung um den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils gerecht zu werden So ubermalte man die dekorativen Ornamente an den Pfeilern und der Decke die 1920 und 1925 durch den Waldshuter Kunstler Carl Bertsche 1885 1942 erschaffen worden waren Dem Eingriff fiel auch das Gesprenge des von Moroder 1913 mit einem Aufsatz 8 versehenen Hochaltars sowie weitere Innenausstattung zum Opfer 9 In den 2000er Jahren restaurierte man die Fassade des Glockenturms Die Aussenrenovierung des Langhauses begann im Sommer 2015 und wurde im Fruhjahr 2018 abgeschlossen Die Kirche erhielt an der Ostseite zudem einen barrierefreien Zugang Beschreibung BearbeitenKirchenbau Bearbeiten nbsp Querhaus mit EingangsportalDas Langhaus der dreischiffigen Georgskirche in Wyhlen wird an seinen beiden Enden von einem Querbau durchkreuzt Am kleineren befindet sich das Hauptportal im grosseren und hoheren sind der Chor und die Sakristei untergebracht Der Baukorper besitzt ein Satteldach das von den Satteldachern der Querbauten durchkreuzt wird Die Aussenwande von Chor und Langhaus sind durch Strebepfeiler und zwei Seitenportale gegliedert Die Kirche ist 38 8 Meter lang 17 2 Meter breit und 12 Meter hoch 10 Den 48 7 Meter 11 hohen Glockenturm mit quadratischem Grundriss stockte man Anfang des 20 Jahrhunderts im Vergleich zum Vorgangerbau um eine Etage auf so dass er uber vier Geschosse verfugt der alte Turm mass bis zur Firsthohe nur 24 7 Meter 12 Im obersten Stock befindet sich zu jeder Seite je eine rundbogige Klangarkade Uber den Arkaden tragt der Turm auf jeder Seite ein Zifferblatt der Turmuhr mit 1 64 Meter Durchmesser Die goldenen Zeiger weisen auf ein schwarzes Band mit goldenen romischen Ziffern vor turkisem quadratischem Grund Das Dach wird von einer hohen und schlanken Pyramide gebildet Innenraum und Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins Langhaus in Richtung AltarDas Mittelschiff ist durch je vier sechseckige Saulen und eine Rundsaule von den beiden Seitenschiffen getrennt Die Kirchenschiffe wie auch der Chor sind mit reich gegliedertem spitzbogigem Gewolbe uberspannt Die Verglasung der Langhausfenster hat das Thema Der neue Himmel und die neue Erde und wurde durch den Karlsruher Kunstler Emil Wachter entworfen 13 nbsp Der wahrend der Passionszeit geschlossene FlugelaltarDie Glasfenster im Chor mit Masswerk zeigen die Heiligenfiguren Katharina Georg Elisabeth sowie Maria Josef und Anna An der Ostwand des Chors befindet sich ein Epitaph welches an Gervasius Prothasius von Baden 27 April 1677 erinnert Rechts vom Epitaph ist in einem Pfeiler ein gotisches mit eisernem Gitter verschlossenes Sakramentshaus aus dem Jahr 1436 eingebaut Im Chor stehen ein Zelebrationsaltar aus Jurakalk und ein Ambo Der Hauptaltar ist ein neugotischer Flugelaltar in Form eines Triptychons Das Tabernakel im Mittelteil ist mit den Figuren des heiligen Fridolin Mauritius Beatus Bernhardus und Konradus geschmuckt Auf dem linken Flugel ist die Anbetung Jesu durch die Heiligen Drei Konige zu sehen rechts die Auferstehung Der Flugelaltar wurde von dem Offenburger Kunstler Franz Joseph Simmler um 1900 gestaltet 14 In den Seitenschiffen befindet sich ein vierzehn Stationen umfassender Kreuzweg als Reliefarbeit Aus der Vorgangerkirche stammt das barocke Kreuz mit plastischer Darstellung des gekreuzigten Jesus Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel von Fischer und Kramer aus Schlatt bei Freiburg aus dem Jahr 1972 befindet sich auf einer Empore uber dem Hauptportal Das Instrument mit mechanischer Spiel und elektrischer Registertraktur verfugt uber 27 Register auf zwei Manualen und Pedal 15 16 I Ruckpositiv C g31 Holzgedackt 8 2 Quintaton 8 3 Principal 4 4 Rohrflote 4 5 Flageolet 2 6 Octavlein 1 7 Quintan II8 Scharfzimbel IV 2 3 9 Cromorne 8 Tremulant II Hauptwerk C g310 Bordun 16 11 Principal 8 12 Holzflote 8 13 Octave 4 14 Blockflote 4 15 Nasat 2 2 3 16 Octave 2 17 Terz 1 3 5 18 Cornett V 8 19 Mixtur V VI 1 1 3 20 Trompete 8 Tremulant Pedalwerk C f121 Untersatz 16 22 Principalbass 8 23 Gedecktbass 8 24 Holzoctave 4 25 Piffaro II 2 1 26 Rauschbass III 1 1 3 27 Posaune 16 Koppeln III Koppelmanual I P II PGlocken Bearbeiten nbsp GlockenturmDie Vorgangerkirche muss bereits im Jahr 1632 Glocken gehabt haben wie eine Inschrift im damaligen Glockenstuhl belegt Die erste Glocke die zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte stammt aus dem Jahr 1690 und tragt die Inschrift Hans Friedrich Weitenauer goss mich zu Basel fur eine einsame Gemeinn Willen anno 1690 Sowohl im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 als auch in den beiden Weltkriegen mussten die grossten Glocken kriegsbedingt abgegeben werden 17 Das heutige Gelaut wurde am 26 Oktober 1963 in einer feierlichen Prozession von der Wallfahrtskapelle Himmelpforte an die Georgskirche gebracht und einen Tag spater geweiht 18 Das funfstimmige Bronzegelaut von St Georg wurde 1963 von F W Schilling aus Heidelberg gegossen und setzt sich wie folgt zusammen 7 Nr Name Gewicht kg Schlagton Inschrift 1 Christkonigsglocke 1600 d1 Jesus Konig aller Zeit Hochgelobt in Ewigkeit2 St Anna Glocke 900 f1 St Anna Mutter gross O hilf uns selig werden3 Georgsglocke 1700 g1 St Georg hilf uns streiten in unserem Lebenskrieg und fuhre uns zum Sieg4 Marienglocke 420 b1 Wir grussen Dich o Konigin des Himmel und der Erd und legen Dir zu Fussen hin all was lieb und wert5 Schutzengelglocke 280 c2 Hl Schutzengel mein lass mich dir empfohlen seinLiteratur BearbeitenHelmut Bauckner Ewald Kaiser Benno Westermann Katholische Kirche St Georg Wyhlen Grenzach Wyhlen 2006 Johannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 110 112 Einzelnachweise Bearbeiten W Haid Liber decimationis cleri Constanciensis pro Papa de anno 1275 In F D A 1 1865 S 198 R Wackernagel Urkundenbuch der Stadt Basel Band 2 1890 ff S 242 Gerspach Die Geschichte des Klosters Himmelpforte in Wyhlen In Das Markgraflerland Jahrgang 4 35 1973 S 12 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 110 06 2 A Heimann Schwarzweber Topographie der historischen Sehenswurdigkeiten In W Bechtold Hrsg Der Kreis Lorrach 1971 S 109 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 18 a b Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 112 06 4 Werner Scheurer Die Altare der Offenburger Altarbauer Moroder In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 147 182 hier S 179 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 20 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 16 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 18 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 19 Emil Wachter In Gemeinschaft christlicher Kunstler Hrsg aus unserem schaffen Erzdiozese Freiburg 1973 Heft 8 S 52 54 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 54 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 110 Informationen zur Orgel gesehen am 26 September 2018 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 31 32 Bauckner et al Katholische Kirche St Georg Wyhlen S 34 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Wyhlen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Pfarrgemeinde St GeorgSakralbauten in Grenzach Wyhlen Evangelische Kirchen St Leodegar Grenzach Friedenskirche Wyhlen Katholische Kirchen St Michael Grenzach St Georg Wyhlen Evangelische Freikirchen Evangelische Chrischona Gemeinde Neuapostolische Kirche Grenzach Wyhlen 47 549007893333 7 6858055591667 Koordinaten 47 32 56 4 N 7 41 8 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Wyhlen amp oldid 237227052