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Die evangelische Stadtkirche St Bartholomaus ist eine spatgotische Hallenkirche in Waldenburg im Landkreis Zwickau in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Waldenburg in der Kirchen Region Glauchau im Kirchenbezirk Zwickau der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und pragt das Stadtbild von Waldenburg St Bartholomaus Waldenburg SudportalWestportalSudwestansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Gelaut 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Stadtkirche Waldenburg ist eine stattliche zweischiffige Hallenkirche aus Bruchsteinmauerwerk deren Nordschiff und Chor mit Funfachtelschluss nach 1430 und deren sudliches Seitenschiff zusammen mit der Einwolbung des Bauwerkes in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts fertiggestellt wurden Nach einem Brand des Turmes wurde dieser 1580 81 durch den Strassburger Steinmetzen Nickel Helth und den Zimmerermeister Krugel aus Oberlungwitz wiederaufgebaut wobei der Turm im Innern neu gegliedert und ein Treppenturm im Westen angebaut wurde Die Sakristei und das Sudportal stammen aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts Eine Restaurierung erfolgte 1874 durch Gotthilf Ludwig Mockel wobei die Portale und das Innere erneuert wurden Weitere Restaurierungen erfolgten 1888 94 und 1936 39 mit einer Ruckfuhrung des Innenraumes in den gotischen Zustand und einer Verkurzung der Orgelempore sowie 1963 64 und 1986 90 mit umfassender Wiederherstellung des Inneren und des Ausseren An der Nordseite der Kirche sind die Sakristei und die Furstenloge die durch eine Treppe von aussen zuganglich ist angebaut An der sudlichen Langhauswand befindet sich ein prachtvolles Renaissanceportal aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts mit dem Schonburgischen Wappen mit der Darstellung eines Strausses mit Hufeisen und den Initialen MS sowie eines Kloppels mit den Initialen AB in den Zwickeln Auf dem Gebalk befindet sich eine Adikula mit einer Inschrift und einer Darstellung des Salvator mundi im Dreiecksgiebel Das Westportal ebenfalls mit einer Darstellung des Salvator mundi wurde 1894 fertiggestellt Der Chor wird durch spitzbogige Masswerkfenster erhellt Der Westturm mit quadratischem Grundriss und wohl auch der oktogonale Turmaufsatz entstammen wohl noch der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Im Innern pragen das breit proportionierte Hauptschiff mit Netzgewolbe und der Chor mit Sterngewolben den Raumeindruck das seitenschiffartige Sudschiff ist ebenfalls mit Sterngewolben uber Achteckpfeilern geschlossen Reste einer Renaissance Empore sind im Westen unter der holzernen Orgelempore erhalten Ausstattung BearbeitenEin kunstlerisch bedeutendes Renaissance Epitaph von Christoph Walther II fur den 1566 verstorbenen Grafen Hugo von Schonburg wurde 1847 aus der Kapelle des Schlosses Waldenburg hierher ubertragen Es zahlt zu den bedeutendsten Werken seiner Gattung in Sachsen vor Giovanni Maria Nosseni und ist mit prachtiger korinthischer Saulenarchitektur und reicher feingearbeiteter Ornamentik geschmuckt Der zweigeteilte Sockel zeigt uber dem Inschriftfeld drei Reliefmedaillons mit Darstellungen der Anbetung der Heiligen drei Konige der Erschaffung Adams und das Opfer Noahs Im Mittelteil ist der Verstorbene als freiplastische Figur vor dem Gekreuzigten kniend dargestellt im Hintergrund finden sich Flachreliefs mit der Taufe Christi und der Opferung Isaaks Seitlich sind zwischen den Saulen in Nischen kleine Figuren eines Ritters des Propheten Ezechiel eines Konigs mit Zepter und Schild und des Propheten Hoseas zu finden Uber dem stark verkropften Gebalk steht ein zweistufiger Aufsatz mit zwei Wappentragern seitlich des Inschriftfelds daruber ein reich gearbeitetes Bogenfeld mit Gottvater und Engeln sowie seitlich Petrus und Johannes der Evangelist Ein reich verzierter achteckiger Taufstein aus der Zeit um 1600 ist mit Wappenkartuschen und Reliefs geschmuckt die unter anderem Christi Geburt die Taufe Christi und Christus im Tempel darstellen Im Chor finden sich zwei figurliche Grabdenkmaler aus dem 16 Jahrhundert fur den Superintendenten Nicolaus Seidel 1503 und fur Eva von Schonburg geborene Schenk von Landsberg 1515 Die Orgel ist ein Werk der Firma Jehmlich aus dem Jahr 1939 unter Verwendung von Teilen der Vorgangerorgel von Christian Gottlob Steinmuller 1844 1846 1 Seit 1598 sind fur den Turm der Kirche vier Glocken erwahnt Daten im Abschnitt Gelaut Die drei grosseren Glocken der Kirche waren nach dem Brand 1580 81 in der Freiberger Giesserei Hilliger gegossen worden Ob die kleinste Glocke aus dem 13 Jahrhundert erst in jenen Jahren in die Kirche gelangte oder aus der alten Kirche stammt und den Brand von 1580 uberstanden hatte ist nicht geklart 2 Gelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus vier Bronzeglocken der Glockenstuhl ist aus Eichenholz wie auch die Joche 3 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 3 Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Schlagton1 1581 Glockengiesserei W Hilliger 1595 mm 2570 kg des 5 52 1580 Glockengiesserei W Hilliger 1274 mm 1400 kg f 03 1580 Glockengiesserei W Hilliger 1082 mm 780 kg ges 14 13 Jh Glockengiesserei unbekannt 740 mm 290 kg es 7Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 997 999 Tobias Teumer Kirchen in Waldenburg Die Stadtkirche Sankt Bartholomaus In Ulrike Budig Ralph Zenker Red Zwischen Residenz und Topferscheibe 750 Jahre Waldenburg Hrsg von der Stadt Waldenburg Noiseworks Verlag Chemnitz 2004 ISBN 3 9806158 2 0 S 80 86 mit historischen Fotos Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 366 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Bartholomaus Waldenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Bartholomaus Kirchgemeinde Waldenburg In kirchenbezirk zwickau de Kirchenbezirk Zwickau der Ev Luth Landeskirche SachsensEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Klaus Walter Der sachsische Orgelbauer Christian Gottlob Steinmuller 1792 1864 In Acta Organologica Band 19 Merseburger Kassel 1986 ISSN 0567 7874 zit n Teumer 2004 S 83 und S 86 hier Verschreibung von Christian zu Carl Evangelisch Lutherische St Bartholomaus Kirchgemeinde Waldenburg Baugeschichte St Bartholomaus In waldenburg de Abgerufen am 26 November 2018 Auszuge aus der Chronik Zwischen Residenz und Topferscheibe a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen 2 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 366 50 874963 12 600205 Koordinaten 50 52 29 9 N 12 36 0 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bartholomaus Waldenburg amp oldid 203425578