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Die Pfarrkirche St Agidius ist das romisch katholische Gotteshaus der Marktgemeinde Schmidmuhlen im Oberpfalzer Landkreis Amberg Sulzbach Sie steht in der Ortsmitte von Schmidmuhlen St Agidius Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 3 Orgeln 4 Glocken 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten1486 erbaut Jahreszahl neben dem Hauptportal war die ursprungliche Kirche ein vierjochiger Saalbau mit gotischen Sterngewolben 1807 sturzte am 28 Mai dem Fronleichnamstag der mit einer barocken Zwiebelhaube bekronte Turm ein und zerstorte auch den Chor Der Turm wurde 1832 1834 an der Westseite neu errichtet und erhielt wahrscheinlich unter Einfluss des damaligen Baukunstausschusses Vorsitz Leo von Klenze die heutige Form mit Flachdach die an italienische Campanile erinnert Der Chor wurde erst 1846 wiederhergestellt Die 1913 begonnenen Planungen von Heinrich Hauberrisser einen neobarocken Neubau zu errichten wurden durch den Ersten Weltkrieg und die anschliessende Inflation beendet 1933 Architekt Hans Dollgast sowie 1972 erfolgten Teilabbruche und Erweiterungen unter Verwendung alter Bauteile sowie der Innenausstattung Ausstattung Bearbeiten nbsp St Agidius InnenraumDie Seitenaltare dem Heiligen Sebastian sowie der Heiligen Maria geweiht stammen aus der Zeit des Rokoko Der Hauptaltar ist ein machtiger Saulenaufbau von 1846 1 Orgeln BearbeitenDie erste Orgel der Pfarrkirche wurde vor 1692 vom Orgelbauer Johann Conrad Vogel aus Amberg erbaut 2 Um die Mitte des 18 Jahrhunderts muss dieses Instrument umgebaut worden sein Davon zeugen die vergoldeten Schleierbretter am Orgelgehause mit ihren Rocaillen die gleichzeitig mit den Seitenaltaren der Kirche entstanden sein durften Das funfteilige Orgelgehause dessen Prospektaufteilung in frankischer Manier gehalten ist entstand nach zwei Quellen um 1750 3 bzw im 18 Jahrhundert 4 1846 wurde die Orgel von Friedrich Specht aus Amberg um 175 fl repariert 5 Gegen Ende des 19 Jahrhunderts war das Werk erneut reparaturbedurftig wovon mehrere Kostenvoranschlage zeugen 6 Im Kostenvoranschlag von Orgelbaumeister Ludwig Edenhofer aus Regen ist die Disposition der Orgel im Zustand von 1893 erwahnt Disposition der Orgel im Zustand von 1893 Manual1 Copel 8 Holz 2 Gamba 8 3 Prinzipal 4 4 Flote 4 Holz 5 Quint 2 2 3 6 Oktav 2 7 Mixtur 1 1 2 Pedal8 Subbass 16 Holz 9 Octavbass 8 Holz Schleifladen kurze Oktave 1894 baute Ludwig Edenhofer die Orgel um und erweiterte den Tonumfang von der kurzen Oktav auf 54 Tone Die Orgel erhielt Kegelladen und einen freistehenden Spieltisch Dem Zeitgeschmack folgend wurde die Disposition grundtoniger Edenhofer verwendete jedoch einen Grossteil des vorhandenen Pfeifenwerks Disposition der Edenhofer Orgel 1894 Manual1 Prinzipal 8 neu 2 Gamba 8 alt 3 Gedeckt 8 war Coppel 8 4 Salicional 8 neu 5 Oktave 4 war Prinzipal 4 6 Flote 4 alt 7 Mixtur III war Quint 2 2 3 und Oktav 2 Pedal8 Subbass 16 alt 9 Octavbass 8 alt Kegelladen freistehender Spieltisch nbsp St Agidius OrgelFur die 1933 neu erbaute Pfarrkirche genugte das einmanualige Werk nicht mehr den klanglichen Anspruchen doch erst 1939 war die Finanzierung einer neuen Orgel moglich Die Orgelbauanstalt Willibald Siemann amp Co aus Munchen schuf ein zweimanualiges Werk mit pneumatischer Spieltraktur Opusnummer 496 Das barocke Orgelgehause war nun nur mehr vorgeblendete funktionslose Attrappe die Orgel selbst wurde hinter einem Holzverschlag versteckt Auch Siemann ubernahm einige Register aus der Vorganger Orgel verwendete aber wohl kriegsbedingt fur die neuen Pfeifen teils schlechte Materialien Zink Kupferlegierungen was Einfluss auf den Klang hat I Manual C g31 Bordun 16 war Subbass 16 2 Weitprinzipal 8 3 Hohlflote 8 4 Viola da Gamba 8 alt 5 Octave 4 6 Superoctave 2 7 Mixtur IV 2 2 3 8 Trompete 8 II Manual schwellbar C g39 Hornprinzipal 8 10 Singend Gedeckt 8 11 Salicional 8 alt 12 Vox Coelestis 8 13 Prastant 4 14 Blockflote 4 15 Offenquinte 2 2 3 16 Nachthorn 2 17 Terzflote 1 3 5 18 Sesquialter II 15 17 Pedal C f119 Subbass 16 19a Echobass 16 Windabschwachung 19 20 Octavbass 8 21 Bassflote 4 22 Posaune 16 Koppeln II I Superoktavkoppel II I Suboktavkoppel II I I P II P Spielhilfen Eine Freikombination Feste Kombinationen MF F Tutti mit Ausloser als wechselwirkende Druckknopfe Registerschweller als Tritt mit Anzeige Uhr Registerschweller ab Zungen ab Schwelltritt Als 1972 die Kirche erweitert wurde ubertrug Orgelbau Hirnschrodt aus Regensburg die Orgel auf die neue Empore passte jedoch die Intonation nicht dem grosseren Raumvolumen an Dieses Manko sowie die Reparaturanfalligkeit der tragen pneumatischen Traktur fuhrten 1990 zu Bestrebungen eine neue Orgel zu bauen 7 Trotz eines finanziellen Grundstocks 8 wurde der Neubau einer dem Kirchenraum angemessenen Orgel bis heute nicht weiterverfolgt Glocken BearbeitenDie historischen Glocken der Pfarrkirche uberstanden bis auf die Sterbeglocke den Turmeinsturz von 1807 Feuerglocke oder Grosse Glocke Ton a1 1563 in Nurnberg von Gawerhiel Kirder gegossen ca 19 Zentner schwer Durchmesser 1 Meter Stundenschlag 12er oder Angelusglocke Ton c2 1733 von Martin Neumeier in Stadtamhof gegossen 400 kg Durchmesser 75 cm Unterer Viertelstundenschlag und Gebetslauten 11er bzw Mittagsglocke Ton d2 1772 von Johann Erhard Kossner in Stadtamhof gegossen Durchmesser 64 cm Hussitenglocke Ton a2 1 2 Zentner Laut englischer Inschrift 1944 von G Bergholtz in Stockholm gegossen Ersatz fur die Sterbeglocke von Joseph Philippi Stadtamhof 1834 nach Abgabe im WK 2 nicht mehr zuruckgekommen Sie wurde 1945 von der amerikanischen Militarregierung ubergeben Bis 1972 Sterbeglocke heute Hussitenglockerl 20 Uhr Oberer Viertelstundenschlag Sterbeglocke Ton g2 1475 gegossen Minuskelinschrift Ave Maria gratia plena Dominus tecum Durchmesser 55 cm Bis 1972 Achtuhrglocke bzw Hussitenglocke heute Sterbeglocke Sie wird nie mit den anderen Glocken zusammen gelautet Schonung der historischen Glocke dissonanter Ton g2 innerhalb a1 c2 d2 a2 9 Die historischen Glocken aus Gotik Renaissance und Barock zahlen zu den interessantesten Gelauten des Vilstales Anlasslich der 1000 Jahr Feier des Marktes wurden die Glocken am 14 November 2010 in einem Glockenkonzert vorgestellt Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in SchmidmuhlenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Agidius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der PfarreiEinzelnachweise Bearbeiten Die Kirchengeschichte Schmidmuhlens ist beschrieben in Franz Xaver Eichenseer Der Markt Schmidmuhlen in der Oberpfalz Schmidmuhlen 1990 S 92 97 SAA Amberg Stadt Fasc 12 Nr 146 1 Vgl Beitrage zur Geschichte des Orgelbaus in der Oberpfalz In VHVO 105 1965 S 81 1 Orgeldatenbank Bayern Eberhard Kraus Historische Orgeln in der Oberpfalz Schnell amp Steiner 1990 ISBN 3 7954 0387 1 S 361 SAA BA Burglengenfeld 1271 Orgelbauer Linder aus Rodenzenreuth gepruft von F B Marz aus Munchen am 29 Februar 1888 Ludwig Edenhofer aus Regen am 20 Mai 1893 gepruft von Domorganist Josef Renner am 14 Marz 1894 Gutachten Orgelsachverstandiger Norbert Duchtel 17 Dezember 1990 Angebot Orgelbau Rieger 15 Februar 1991 Angebot Orgelbau Sandtner 1 Marz 1991 Angebot Orgelbau Jann 12 Februar 1991 Schenkung des damaligen Chorregenten Hans Simon sowie Sammlungen fur einen Orgelneubau Zur Glockengeschichte vgl Paul Bohm Glocken entgingen der Zerstorung In Mittelbayerische Zeitung Ausgabe Vilstal und sudl Landkreis Amberg Sulzbach 27 Mai 2010 S 27 49 267287 11 922246 Koordinaten 49 16 2 2 N 11 55 20 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Agidius Schmidmuhlen amp oldid 237186357