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Das Baptisterium St Jean in Poitiers ist das alteste christliche Bauwerk Frankreichs Es stammt in Teilen aus der Mitte des 4 Jahrhunderts Zivilbau der romischen Architektur In das romische Haus wurde wohl bereits im 5 Jahrhundert eine Taufstelle eingebaut und seine heutige Gestalt erhielt der Bau wahrscheinlich im 6 Jahrhundert in merowingischer Zeit als Baptisterium Der Name bedeutet Taufkirche des Heiligen Johannes Sudseite der TaufkircheOstseite Inhaltsverzeichnis 1 Aussenansicht 2 Gestaltung des Innenraums 3 Abrissplane im 19 Jahrhundert 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAussenansicht Bearbeiten nbsp SudwestseiteVon der ostlichen Seite aus lassen sich im Giebelfeld die typischen starren Dekorationsformen des fruhen Christentums deutlich erkennen kleine Pilaster die Bogen und Dreiecksgiebel tragen Dabei handelt es sich um ursprunglich klassische Bauformen des Romischen Reiches die hier aber funktionslos und zu rein dekorativen Elementen geworden sind 1 Vergleichen lasst sich dieses Bauwerk mit der Torhalle von Lorsch in Hessen aus der Zeit um 800 die ganz ahnliche Dekorationsformen hat Gestaltung des Innenraums Bearbeiten nbsp Moglicher Baukorper des 4 Jahrhunderts dunkel und der vorhandenen Kapelle hell Im Innenraum der Taufkirche schliesst nach Osten die Hauptapsis an die wahrscheinlich zu Beginn des 6 Jahrhunderts angebaut wurde und damit den altesten christlichen Innenraum auf franzosischem Boden darstellt Diese Ostapsis ist ein sechseckiger Zentralraum der aussen rechteckig ummantelt ist d h das Sechseck kommt aussen nicht zur Geltung nbsp Der Hauptraum des Baptisteriums wurde im 12 und 13 Jahrhundert mit Fresken ausgestattet Die Baugeschichte ist nicht ganz eindeutig geklart Im 6 oder 7 Jahrhundert ist die Kapelle erweitert und oder erhoht worden und die Ostapsis wurde angebaut Jedenfalls ist ein querrechteckiger Raum mit Apsiden auf drei Seiten und einem spater angebauten westlichen Vorbau entstanden Nur die Ostapsis ist noch original die beiden anderen Apsiden sind spater verandert worden In der Mitte des Hauptraumes befindet sich das alteste Taufbecken Frankreichs Seine Gestaltung weist darauf hin dass zur Bauzeit Erwachsenentaufen ublich waren und der Taufling zur Taufe in das Wasser hinunterstieg wie in einen Fluss ahnlich wie Christus von Johannes im Jordan getauft wurde Die Malereien an der Ostwand stammen aus der Zeit um oder kurz nach 1100 Die einfache starre Gliederung wie an der Aussenmauer ist hier auch im Innern angewandt worden mit kleinen Saulchen und daruber liegenden Dreiecksformen In der Mitte uber der Ostapsis wo der Altar stand thront Christus in einem leicht ovalen Heiligenschein Er wird begleitet von zwei schwebenden und musizierenden Engeln und stehenden Heiligen oder Aposteln Einige helle Stellen sind nachgebessert worden wodurch ein etwas impressionistischer Eindruck entstanden ist der sicher nicht dem originalen Aussehen entspricht An Detailaufnahmen ist zu erkennen dass auch hier die hellen Striche nachtraglich hinzugefugt worden sind und dadurch in der Wirkung etwas ubertrieben erscheinen Am unteren Teil der Ostwand liegen mehrere Schichten von Fresken ubereinander Man hat in der Gotik die romanischen Malereien nicht mehr fur passend gehalten aber anstatt sie zu entfernen hat man einfach eine neue Mortelschicht aufgetragen und mit neuen Fresken versehen Mit speziellen Verfahren kann man diese spatere Schicht abtragen und die alten romanischen Malereien wieder sichtbar machen In Poitiers wurde dieses Verfahren teilweise angewandt sodass nun Teile von beiden Schichten aneinander stossen Der rechte Teil dieser Flache ist romanisch und zeigt einen Reiter namens Constantin Wahrscheinlich handelt es sich um den romischen Kaiser Konstantin Der linke Teil der Szene ist gotisch und stammt aus dem 13 Jh Abrissplane im 19 Jahrhundert BearbeitenTrotz der Einmaligkeit des Bauwerks fur Frankreich drohte ihm im 19 Jahrhundert vorubergehend der Abriss als hier eine Strasse angelegt werden sollte Sie wurde letztendlich um das Gebaude herum trassiert Literatur BearbeitenJean Lassus Fruhchristliche und byzantinische Welt 1968 S 115 Hermann Fillitz Das Mittelalter I Propylaen Kunstgeschichte Bd 5 Frankfurt am Main Berlin 1969 1990 Abb 136 Thorsten Droste Das Poitou Koln 1990 DuMont Kunst Reisefuhrer 4 Auflage 1990 S 97 99 Marcel Durliat Romanische Kunst Freiburg Basel Wien 1983 Abb 395 Andre Corboz Henri Stierlin Hrsg Fruhes Mittelalter Architektur der Welt Bd 14 S 16 19Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jean de Poitiers Baptisterium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Persee 1964 22 1 S 137 171 Francois Eygun Le baptistere Saint Jean de Poitiers Franzosisch mit ausfuhrlicher Darstellung der Erhaltunsggeschichte Einzelnachweise Bearbeiten Andre Corboz Henri Stierlin Hrsg Fruhes Mittelalter Architektur der Welt Bd 14 S 1346 579444444444 0 34861111111111 Koordinaten 46 34 46 N 0 20 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jean de Poitiers Baptisterium amp oldid 231106424