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Der Stadtische Ausstellungspalast von Dresden war ein Bauwerk auf einer Flache an der Nordwestecke des Grossen Gartens Sein Hauptportal befand sich an der Stubelallee das langgezogene Gebaude und das dazugehorige Ausstellungsgelande erstreckten sich vom Stubelplatz dem heutigen Strassburger Platz entlang der Stubelallee bis zum Botanischen Garten Im Suden grenzte das Ausstellungsgelande an die Herkulesallee im Grossen Garten Der Stadtische Ausstellungspalast um 1896 Inhaltsverzeichnis 1 Der Beginn 2 Gebaudegliederung und technische Ausstattung 3 Nutzung und Zerstorung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDer Beginn Bearbeiten nbsp Ausstellungspalast mit der Stubelallee um 1903 nbsp Gartenbereich des Stadtischen AusstellungspalastesDie Idee zur Errichtung eines Ausstellungsgebaudes entstand anlasslich des VI Allgemeinen Deutschen Turnfestes im Jahr 1885 Damals befand sich auf dem Grundstuck eine holzerne Festhalle Dieses Vorhaben resultierte aus den jahrzehntelangen Erfahrungen erfolgreicher Ausstellungsaktivitaten des Dresdner Gewerbevereins sowie der damals fuhrenden Handelsgartner Das enorme Echo auf die I Internationale Gartenbau Ausstellung 1887 zu Dresden in den benachbarten Arealen des Grossen Gartens beforderte das Vorhaben Im Jahr 1888 wurde der erste Wettbewerb ausgeschrieben in dem der erste Preis dem Architekten Alfred Hauschild nachmaliger Dresdner Stadtbaurat von 1890 bis 1910 zuerkannt wurde Seine kostenintensiven Entwurfe erforderten eine Umarbeitung durch zwei Architekten 1892 erhielt das Stadtische Hochbauamt den Auftrag zur genehmigungsreifen Bearbeitung der Plane 1894 wurden die Ausfuhrungsplane nach Beratung im Stadtrat durch das Stadtverordnetenkollegium verabschiedet Der sachsische Konig hob nach diesem Beschluss das auf diesem Landesareal liegende Bauverbot auf Im Juni 1894 begannen die Bauarbeiten Die Bauausfuhrung fur das Hauptgebaude das Verwaltungsgebaude und den Musikpavillon lag in der Verantwortung von Stadtbaurat Edmund Brater und Stadtbaumeister Richard Mobius Sie erforderten einen finanziellen Aufwand von 1 464 277 Mark Die Nebenanlagen wurden fur 125 833 Mark errichtet Der im Ausstellungspark gelegene Teich und die angrenzenden Parkanlagen kosteten 40 000 Mark und wurden in Regie der Ausstellungskommission errichtet Die Wegebauten Tiefbauarbeiten und Rasensaaten erfolgten mit stadtischen Mitteln Der Stadtische Ausstellungspalast wurde nach zweijahriger Bauzeit am 2 Mai 1896 mit der II Internationalen Gartenbau Ausstellung eroffnet Die Stadt Dresden stellte sich mit dem durch sie errichteten Ausstellungsgebaude an die Spitze der Entwicklung in Deutschland und setzte mit ihrer Ausstellungspolitik fruh Massstabe Viele gleichartige kommunale Investitionen in anderen deutschen Stadten erfolgten teilweise erst Jahrzehnte spater Gebaudegliederung und technische Ausstattung Bearbeiten nbsp Grundriss von 1897 nbsp Innenraum vom Ausstellungspalast anlasslich der Grossen Kunstausstellung 1904Die aussere Fassade war von hohen rechteckigen Fenstern gepragt die einer bestmoglichen Ausleuchtung der Innenraume dienten Der Bereich des Haupteingangs an der Stubelallee bildete den architektonischen Schwerpunkt auf der Nordseite des Gebaudekomplexes Hier konzentrierte sich der figurliche und ornamentale Bauschmuck der im Stile der Neorenaissance gehaltenen Sandsteinfassade Im Giebel des Mittelrisaliten befand sich ein plastisches Relief das eine sitzende Frauenfigur darstellte Dieses Giebeldreieck wurde von wuchtigen und ornamental uberladen wirkenden Turmen flankiert hinter denen sich die mit Blech gedeckte Hauptkuppel erhob Die seitlichen Gebaudeflugel verliehen dem Gebaude eine enorme Lange und verfugten durch die grosse Fensterzahl nur uber eine untergeordnete architektonische Ausstrahlung Ihre Kopfenden kulminierten jeweils in einen quadratischen Hallenbau mit kleinerer Glaskuppel Vom machtigen Dach des sich sudlich erstreckenden Hauptsaalflugels war von der Stubelallee aus wenig zu sehen da die Hauptfront ihn wegen ihrer Lange weitgehend verdeckte Nur von der Gartenseite aus konnte man seine Ausdehnung erahnen Hier legten sich zwei kleine Flugelbauten vor den zentralen Hauptsaal Der Grundriss des Ausstellungspalastes veranderte sich uber die Jahre durch zahlreiche Anbauten mehrfach Ursprunglich hatte er die Form eines T dessen besonders lange waagerechte Balken in West Ost Richtung parallel zur Stubelallee verliefen und zusammen eine Gesamtlange von 177 Metern hatten Im 21 Meter breiten Hauptgebaude befanden sich vier Ausstellungshallen der Kuppelsaal Verwaltungsraume und Garderoben Im sudlich und dazu rechtwinklig angrenzenden Flugel befanden sich der Hauptsaal fur die Eroffnungsfeier und spatere Tagungen sowie zwei weitere Nebensale und zwei Zwischenhallen Im Hauptsaal existierte eine Galerieebene und an seiner sudlichen Ruckwand die grosse Musikbuhne die fur 100 Musiker und 150 Sanger ausgelegt war Die Ausdehnung des Hauptsaalflugels betrug 63 Meter in der Lange und 51 Meter in der Breite Sudlich davon waren drei Ausstellungssale mit einer Gesamtlange von 63 Metern und einer Tiefe von 21 Metern vorgelagert Vom mittleren Saal fuhrte uber eine Vorhalle der Weg in den Ausstellungspark An der sudlichen Stirnseite war seit der Eroffnung ein Restaurantbereich Ein kleiner Konzertsaal wurde 1901 als halbrunder apsisahnlicher Anbau an das sudliche Gebaudeteil angefugt Es folgte 1902 die Weinterrasse Bereits um 1910 ergaben sich mit den vorhandenen baulichen Strukturen Schwierigkeiten weil sie den wachsenden Anforderungen nicht mehr genugten Nach 1922 erganzte man das Gelande mit weiteren umfassenden hallenartigen Flachbauten Den gesamten Komplex des Ausstellungspalasts hatte man hinsichtlich seiner Funktion so konzipiert dass ein hohes Mass an Seiten und Oberlicht in die Ausstellungsraume treten konnte Die Innenausgestaltung im Eroffnungsjahr 1896 blieb ausgesprochen schlicht damit keine uberladen wirkenden Architekturelemente den Eindruck der Ausstellungskonzepte beeinflussen konnten Bei spateren Ausstellungen erfolgten oft umfangreiche temporare Interieureinbauten die Teil des jeweiligen Ausstellungskonzeptes waren Der Gebaudekomplex wurde mit einer Luftheizung erwarmt Alle etwa 100 eisernen Oberlichtfenster waren kippbar montiert und ermoglichten einen guten Luftaustausch Diese patentierte Losung war die modernste ihrer Zeit Fur die grosszugige elektrische Beleuchtung befanden sich am Haupteingang zwei Bogenlampen mit je 1000 Kerzenstarken in der Eingangshalle eine Bogenlampe mit 2000 Kerzenstarken im Hauptsaal acht Bogenlampen je 1200 Kerzenstarken in seinen Nebensalen sechs Bogenlampen je 700 Kerzenstarken und in den drei sudlichen Salen drei Bogenlampen von je 1200 Kerzenstarken In den verbleibenden Raumen war eine umfangreiche Beleuchtung mit Gluhlampen installiert Nutzung und Zerstorung BearbeitenMit seiner Eroffnung im Jahr 1896 entfaltete sich eine jahrliche und teilweise international ausgerichtete Ausstellungsaktivitat die mit wenigen Unterbrechungen wahrend des Ersten Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit bis 1940 anhielt Bedeutung erlangte 1908 die Grosse Kunstausstellung Dresden des Deutschen Kunstlerbundes 1 sowie Gartenbau Kunst Hygiene und Gewerbeausstellungen Zahlreiche Gebaudeerweiterungen spektakulare Ausstellungsbauten wie das Kugelhaus eine zeitweilige Sternwarte ein Planetarium der Vergnugungspark sowie weitere temporare Funktionsgebaude bereicherten das Ausstellungsareal In wenigen Fallen erweiterte man es uber das stadtische Gelande in den Grossen Garten hinein und oder in Richtung des Hygienemuseums und der Ilgen Kampfbahn Bei den Bombenangriffen im Februar 1945 auf Dresden wurde auch der Ausstellungspalast erheblich zerstort Besonders die Brandeinwirkungen setzten dem Gebaudekomplex stark zu Die von der sachsischen Landesverwaltung erbetene Wiederherstellung der ausbaufahigen Ruine wurde von stadtischer Seite abgelehnt und stattdessen die Arbeiten am Hygienemuseum intensiviert 2 1949 wurden die Reste des Palastes gesprengt Erst im Jahr 1969 eroffnete auf dem gleichen Areal eine moderne Hallenkonstruktion mit der man sich in einem kleineren Rahmen um Fortsetzung der traditionsreichen Tatigkeit bemuhte Sie trug den Namen Ausstellungszentrum Fucikplatz Heute befindet sich an der Stelle des Ausstellungsgelandes die Glaserne Manufaktur nbsp Die zweite Ausstellung nach der Eroffnung war die des Sachsischen Handwerks und Kunstgewerbes 1896 nbsp Internationale Kunstausstellung 1897 im Ausstellungspalast nbsp Trummerfrauen beim Ziegelputzen an der Ruine des Ausstellungspalastes etwa 1946Literatur BearbeitenDie Internationale Gartenbau Ausstellung in Dresden In Die Gartenlaube Heft 24 1896 S 389 407 Volltext Wikisource Georg Seiring Marta Fraenkel Hrsg 10 Jahre Dresdner Ausstellungsarbeit Dresden 1931 Dresdner Anzeiger 1896 diverse TagesberichterstattungenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ausstellungspalast Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste von Ausstellungen im und um den Stadtischen Ausstellungspalast Bilder vom Stadtischen Ausstellungspalast in der Deutschen FotothekEinzelnachweise Bearbeiten kuenstlerbund de Archiv 1903 bis 1936 Grosse Kunstausstellung Dresden Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kuenstlerbund de abgerufen am 14 September 2015 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Verluste historischer Bausubstanz nach 1945 1 erweiterte Auflage Rostock 2000 ISBN 3 356 00876 5 S 61 62 51 044773 13 756396 Koordinaten 51 2 41 2 N 13 45 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtischer Ausstellungspalast Dresden amp oldid 230852133