www.wikidata.de-de.nina.az
Das Stadtische Planetarium Dresden war ein Bau des Architekten und Stadtbaurats Paul Wolf im Stile der Neuen Sachlichkeit der an der Stubelallee errichtet und im Zweiten Weltkrieg durch die Bombenangriffe zerstort wurde An seinem ehemaligen Standort befindet sich heute die technische Zufahrtsrampe zur Glasernen Manufaktur Buchtitel zum Stadtischen Planetarium DresdenDas Planetarium an der Stubelallee ein Stahlbetonbau mit Kuppel galt als expressiv sternenformig 1 Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Verwaltungs und Betriebsaufwand 3 Wissenschaftliche Arbeit und technische Ausstattung 4 Verschiedenes 5 Literatur 6 Weblinks 6 1 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDas Planetarium wurde in den Jahren 1925 und 1926 im Bereich des Dresdner Ausstellungsgelandes am Standort eines dafur abgerissenen Dienstwohnungsgebaudes aus der Zeit der Errichtung des Stadtischen Ausstellungspalastes erbaut Von seiner Grundform her war das Gebaude ein 16 eckiger Kuppelbau der einen kurzen etwa 15 Meter langen Flugelanbau fur seinen Haupteingang hatte Die Kuppel hatte einen Durchmesser von 25 Metern Errichtet wurde das Planetarium als Stahlbetonbau von der damaligen Dresdner Niederlassung der Bauunternehmung Dyckerhoff amp Widmann Das Unternehmen konnte auf entsprechende Erfahrungen zuruckgreifen weil es bereits vergleichbare Bauwerke fur die Stadte Berlin Dusseldorf Jena Leipzig und Nurnberg geschaffen hatte Das Planetarium hatte einen Haupteingang an der Stubelallee Sein westlicher Nebeneingang diente der Verbindung mit dem Stadtischen Ausstellungsgelande Dadurch war eine multifunktionale Nutzung moglich Verwaltungs und Betriebsaufwand BearbeitenDas Planetarium war als stadtische Einrichtung seit seiner Errichtung dem Stadtischen Ausstellungsamt unterstellt und wurde mit seinem Finanzhaushalt von dieser Verwaltungsstelle gefuhrt Bereits im Jahr 1927 konnten die falligen Ausgaben fur das Gebaude nur zu 60 Prozent aus den Einnahmen getilgt werden Trotz einiger Werbeaktivitaten konnte man die Besucherzahl nicht weiter erhohen Besonders im Winterhalbjahr sank der Zuspruch erheblich Im Jahr 1930 waren die Besucherzahlen so weit zuruckgegangen dass man die bisher ublichen taglichen Vorfuhrungsveranstaltungen auf drei pro Woche reduzierte 2 3 Im Gegensatz zu seinem Eroffnungsjahr 1926 mit 60 300 Personen sank die Besucherzahl ab 1928 31 500 erheblich und erreichte 1931 mit 8010 und 1932 mit 9185 verkauften Tickets einen folgenreichen Tiefststand Seit dem Jahr 1933 blieb das Planetarium im Sinne seiner eigentlichen Zweckbestimmung geschlossen 4 Nach dem Ende der Planetariumsvorfuhrungen wurde es in den 1930er Jahren als Ausstellungskino genutzt und von der Firma Boehner Film betrieben Im Rahmen verschiedener Ausstellungsveranstaltungen erhob dieses Unternehmen teilweise kein Eintrittsgeld da die Vorfuhrungen dem jeweiligen Veranstaltungszweck dienten Die Firma ubernahm im Planetarium den Lichtspielbetrieb nachdem sie bis zuletzt auf der II Internationalen Hygiene Ausstellung von 1930 1931 im Lichtspielhaus etwa 150 Meter sudlich vom Planetarium Filmvorfuhrungen gezeigt hatte Dieses Lichtspielhaus existierte seit dem Jahr 1927 als Leichtbau am ostlichen Rand des Dresdner Ausstellungsgelandes direkt neben dem Botanischen Garten Wissenschaftliche Arbeit und technische Ausstattung BearbeitenDer Betrieb des Planetariums begann 1926 unter Leitung des anerkannten Amateurastronomen Kurd Kisshauer der es als Direktor und wissenschaftlicher Leiter betreute Kisshauer bemuhte sich um popularwissenschaftliche Bildung was durch die rege Aktivitat des benachbarten Ausstellungszentrums zunachst einfach erschien Sein Weggang von Dresden im Jahr 1930 stellte fur den in Frage gestellten Weiterbetrieb einen wichtigen Aspekt dar Mit der Errichtung wurde im Gebaude ein Projektor nach der Erfindung von Walther Bauersfeld installiert der aus den Optischen Werken Carl Zeiss in Jena kam Der Projektor hatte fur die Nordhalbkugel und fur die Sudhalbkugel 16 Einzelprojektoren zusammen 32 Teilprojektoren Dadurch wurden 5400 Fixsterne der ersten bis sechsten Grossenklasse dargestellt Die Namen von Sternbildern und wichtigen Fixsternen wichtige planetarische Nebel sowie das Band der Milchstrasse kamen durch zusatzliche Projektorteile zur Einblendung Zwei kleine Kugeln an den Hauptteilen des Projektors gaben den Himmelsaquator die Ekliptikebene und 24 Meridiane am gewolbten Projektionshimmel wieder Der grosste Teil der Bestuhlung im Gebaude stammte von der Fabrik fur Schulausstattungen A Lickroth amp Cie in Dresden Niedersedlitz Die technische Ausstattung des Planetariums war vor 1945 ausgelagert worden und hat deshalb die Zerstorungen uberstanden Teile davon befinden sich seit 1979 in der Volkssternwarte Radebeul Verschiedenes BearbeitenDie Stadt Dresden als Betreiber bewarb das Ausstellungsgelande am Stubelplatz stets intensiv Dabei spielte die Plakatkunst eine wichtige Rolle Fur das darin integrierte Stadtische Planetarium arbeitete der Dresdner Kunstler Friedrich Kurt Fiedler 5 Fur das Planetarium produzierte die Dresdner Firma Dr Meinel in den 1920er Jahren einen Werbefilm Sie lieferte in diesem Zeitraum ebenso eine Kinoeinrichtung fur das Planetarium die aber nur eine untergeordnete Nutzungsform darstellte Literatur BearbeitenKurd Kisshauer Das Planetarium der Stadt Dresden o J Dresden zeitgenossische Beschreibung Marta Fraenkel Georg Seiring Hrsg 10 Jahre Dresdner Ausstellungsarbeit Verlag der Internationalen Hygiene Ausstellung Dresden 1930 31 Dresden 1931 Sechste Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden 1927 Das Papier Amtlicher Fuhrer Dresden Verlag der Jahresschau Deutscher Arbeit 1927 Internationale Hygiene Ausstellung Dresden Amtlicher Fuhrer Dresden Verl d Intern Hygiene Ausstellung 1930 1930 Statistisches Amt der Stadt Dresden Hrsg Dresden in Zahlen 1925 bis 28 Statistisches Jahrbuch der Stadt Dresden 27 Jg Dresden 1929 Statistisches Amt der Stadt Dresden Hrsg Dresden in Zahlen 1936 Statistisches Jahrbuch der Stadt Dresden 35 Jg Dresden 1937 Statistisches Amt der Stadt Dresden Hrsg Die Verwaltung der Stadt Dresden 1927 Dresden Dr Guntzsche Stiftung 1929 Statistisches Amt der Stadt Dresden Hrsg Die Verwaltung der Stadt Dresden 1930 Dresden Dr Guntzsche Stiftung 1931 Weblinks BearbeitenAbbildung bei der Deutschen Fotothek Hinweis auf Ubernahme des Projektionsgerates in die Volkssternwarte Radebeul Eintrag im Stadtwiki DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Gilbert Lupfer Skizze einer Geschichte der modernen Architektur in Dresden von der Jahrhundertwende bis in die dreissiger Jahre In Gilbert Lupfer Konstanze Rudert Paul Sigel Hrsg Bau Kunst Festschrift zum 65 Geburtstag von Professor Jurgen Paul Hellerau Verlag Dresden 2000 ISBN 3 910184 75 8 S 177 Die Verwaltung der Stadt Dresden 1927 S 31 Die Verwaltung der Stadt Dresden 1930 S 31 Dresden in Zahlen 1936 S 31 Pkt 8 Besuch der offentlichen Museen und Sammlungen Kurt Fiedler in scribd com51 044486766667 13 758023680556 Koordinaten 51 2 40 2 N 13 45 28 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtisches Planetarium Dresden amp oldid 226297293