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Das Ausstellungszentrum Fucikplatz auch Ausstellungszentrum am Fucikplatz und Ausstellungszentrum Strassburger Platz war ein Gebaudekomplex der auf dem Areal des im Zweiten Weltkrieg zerstorten Stadtischen Ausstellungsgelandes von Dresden errichtet wurde Der Name ist vom Fucikplatz Julius Fucik abgeleitet dem ehemaligen Stubelplatz und seit Oktober 1991 Strassburger Platz Ausstellungshallen um 1970Heute befindet sich am Ort des Ausstellungszentrums die Glaserne Manufaktur eine Autofabrik Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude und Flache 2 Planungen und Errichtung 3 Eroffnung und Aktivitaten bis 1989 4 Aktivitaten nach 1989 5 Literatur 6 WeblinksGebaude und Flache BearbeitenIm Jahr 1969 wurden zwei Hallen und Funktionsgebaude unter dem Namen Ausstellungszentrum Fucikplatz eroffnet Zu seiner Eroffnung verfugte es uber 4 000 Quadratmeter Ausstellungsflache und 11 200 Quadratmeter Freiflache sowie 8 200 Quadratmeter Parkplatz Damit war die als endgultig geplante Losung fur das langjahrige Ausstellungsprovisorium in der Stadthalle am Nordplatz heute Militarhistorisches Museum gefunden Es bestand aus zwei Hallen die durch zwei in Glas gefasste Gange verbunden waren In diesen Ubergangen befand sich der Haupteingang Das besondere Merkmal dieser etwa 100 Meter langen Doppelhalle bestand im Tragwerk des Daches Zwei Pylonkonstruktionen hielten das Dach in der gewunschten Lage und ermoglichten einen stutzenfreien Nutzraum darunter Das war fur die Ausstellungspraxis eine ideale Raumvoraussetzung Weiterhin existierten ein Verwaltungs und Lagergebaude sowie kleine technische Bauten Zwischen den Hallen und dem Verwaltungsgebaude befand sich ein befestigter Platz der als Ausstellungsfreiflache bedarfsweise genutzt wurde Zudem fand hier bis 1991 alljahrlich mehrmals einige Wochen lang Dresdens grosstes Volksfest statt siehe Dresdner Vogelwiese Die Ausdehnung des Ausstellungszentrums umfasste die gesamte Flache des ehemaligen Ausstellungsgelandes vor 1945 das sich zwischen Stubelallee und Herkulesallee im Grossen Garten sowie zwischen Lennestrasse und Botanischem Garten erstreckte An Stelle des ebenso kriegszerstorten Kunstausstellungsgebaudes befand sich die Gleisschleife und ein Bahnhof der damaligen Pioniereisenbahn Planungen und Errichtung BearbeitenDer zerstorte Stadtische Ausstellungspalast hatte fur die unmittelbar nach Kriegsende wieder einsetzende Dresdner Ausstellungsarbeit eine schmerzliche Lucke hinterlassen Die Suche nach einer funktionsfahigen Losung setzte bald ein Um 1957 stellten stadtische Ausstellungsmitarbeiter konkrete Uberlegungen fur den Neubau einer Mehrzweckhalle an und suchten sogar konkreten Rat in der Bundesrepublik und im Ausland Fur die spater am Fucikplatz errichteten Ausstellungshallen hatte die Abteilung Stadtebau und Architektur des Rates der Stadt den freien Architekten Gunter Fischer aus Dresden mit entsprechenden Studien beauftragt So konnte der Rat der Stadt Dresden im Jahr 1966 eine Planung unter der Bezeichnung Ausstellungshalle Dresden vorstellen die den wenige Jahre spater eroffneten zwei Hallen sehr ahnlich war Im Gegensatz zur Realisierung war dabei der Haupteingang in Richtung Lennestrasse vorgesehen Eroffnung und Aktivitaten bis 1989 Bearbeiten nbsp Postwertzeichen anlasslich des 5 Welt Getreide und Brot Kongresses in DresdenDie Eroffnung des Ausstellungszentrums geschah am 5 Oktober 1969 mit der heute unscheinbar anmutenden 1 Lehr und Leistungsschau des Bezirkes Dresden Die Eroffnungsveranstaltung wurde von Manfred Scheler dem Vorsitzenden des Rates des Bezirkes Dresden mit einer Ansprache begonnen Dabei wurde auf die Bedeutung des Bezirkes Dresden fur den Anteil 13 Prozent an der jahrlichen Industrieproduktion der DDR verwiesen und eine Wurdigung zur Planung und Errichtung vom Ausstellungszentrum ausgesprochen Ein Jahr spater fand in Dresden im Kulturpalast und auf diesem Areal eine auf grosse Aufmerksamkeit stossende Veranstaltung statt Der 5 Welt Getreide und Brot Kongress 1970 24 bis 29 Mai mit seiner umfassenden Fachausstellung verschaffte dem neu errichteten Ausstellungszentrum nationale und internationale Beachtung Der Betreiber des Komplexes war der VEB K Ausstellungen der Stadt Dresden Dieser hatte seinen Sitz auf der Schnorrstrasse in der Sudvorstadt und konzipierte bzw organisierte ein jahrliches Ausstellungsprogramm das sich nun hauptsachlich im neuen Gelande abspielte In dieser Betriebsform existierte das stadtische Ausstellungswesen bis zum 31 Dezember 1978 Mit Beginn des Jahres 1979 gingen alle Betriebsstrukturen im VE Veranstaltungsbetrieb auf Diesen hatte man 1969 gegrundet und er ging aus dem ehemaligen und 1958 geschaffenen VEB Kulturpark Grosser Garten hervor Die Vielseitigkeit des Ausstellungsgeschehens hatte bereits zu Beginn der 1970er Jahre abgenommen und musste im VE Veranstaltungsbetrieb weitere Einschnitte hinnehmen Ein vielfaltiges Ausstellungsleben welches gelegentlich internationale Aufmerksamkeit auf sich zog war ab diesem Zeitabschnitt der DDR fur Dresden nicht vorgesehen Nur wenige einzelne Aktivitaten erzeugten eine uberregionale Ausstrahlung Mit der Ubernahme des VEB Ausstellungen der Stadt Dresden wurde auch eine eigenstandige Ausstellungspolitik in Dresden aufgegeben weil das neu eingegliederte Ressort im Veranstaltungsbetrieb als Servicebereich gesehen und nun in dieser Weise betrieben wurde Unter jener spezifischen Konstellation arbeitete der Ausstellungsbereich bis 1989 In diese Zeit fallen drei Kunstausstellungen der DDR VIII IX und X Kunstausstellung von denen Teilbereiche in den Ausstellungshallen am Fucikplatz zu sehen waren Diese Kunstausstellungen erzielten fur DDR Verhaltnisse mit jeweils etwa einer Million Besuchern eine bemerkenswerte Resonanz und wurden vom Zentrum fur Kunstausstellungen in Berlin organisiert Am 1 April 1989 beging der VE Veranstaltungsbetrieb mit einem Festakt sein 20 jahriges Bestehen Dieser Anlass wurde im Rahmen der Ausstellung Blumenfruhling Dresden 1989 in den Ausstellungshallen fur das offentliche Publikum wahrgenommen Aktivitaten nach 1989 BearbeitenNach den gesellschaftlichen und politischen Veranderungen in den Wendejahren 1989 90 konnte sich die thematische Bandbreite der Veranstaltungen wieder qualitativ erweitern und es setzte sich im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff Ausstellungszentrum Dresden und spater Ausstellung Dresden durch Zunachst lief die stadtische Ausstellungsarbeit im Eigenbetrieb ahnlichen Veranstaltungsbetrieb Dresden weiter bis es am 1 Januar 1994 zur Grundung der Dresdner Ausstellungsgesellschaft mbH mit der Landeshauptstadt Dresden als einziger Gesellschafterin kam In den provisorisch und beengt wirkenden Ausstellungshallen konnte in kurzer Zeit wieder ein uberregional beachteter und thematisch interessanter Ausstellungs und Messestandort entwickelt werden Zwei Jahre spater beging das Dresdner Ausstellungswesen mit einem Festakt und einer der eigenen Geschichte gewidmeten Sonderausstellung das 100 Jubilaum stadtischer Ausstellungsaktivitaten Andere Institutionen Dresdens wie die Staatlichen Kunstsammlungen oder das Deutsche Hygiene Museum leisteten durch eigene Ausstellungen einen weiteren vom stadtischen Ausstellungszentrum unabhangigen und erganzenden Beitrag zur Entwicklung des Ausstellungswesens in Dresden Mit der Wiederbelebung grosserer Ausstellungsprojekte am Fucikplatz Strassburger Platz nach 1989 kehrte auch das bereits in den 1920er Jahren spurbare Problem des Flachenmangels wieder in die Praxis zuruck Dadurch musste diese Thematik aus okonomischer und stadtebaulicher Sicht erneut aufgegriffen und betrachtet werden Zur Neuordnung der Bebauung und Verkehrsfuhrung am Strassburger Platz fasste die Stadtverordnetenversammlung bereits am 13 Dezember 1990 einen Beschluss der einen Bebauungsplan fur dieses stadtische Gebiet zum Inhalt hatte Im Jahr 1992 befasste sich dann das Stadtverordnetenkollegium mit einem Beschlussvorschlag zur Realisierung eines Ausstellungs und Kongresszentrums am Strassburger Platz Dem lagen zwei vergleichende Untersuchungen und Konzepte zugrunde Die in diesem innerstadtischen Raum schwierig zu losenden Verkehrsprobleme im Umfeld eines solchen Funktionskomplexes erbrachten zwangslaufig neue Standortuberlegungen Diese gleiche Schlussfolgerung hatte sich bereits aus den durch Stadtbaurat Paul Wolf Mitte der 1920er Jahre vorangetriebenen Alternativplanungen ergeben Diese erneut gewonnene Erkenntnis bewirkte fur das Areal an der Nordwestecke des Grossen Gartens andersartige Nutzungsuberlegungen Um dem gewachsenen Bedarf an Ausstellungsflachen nachzukommen liess die Dresdner Ausstellungsgesellschaft mbH um 1995 eine zusatzliche Leichtbauhallengruppe mit einer Grundflache von 8 500 Quadratmetern errichten Das verringerte zwar die verfugbaren Freiflachen und Parkplatzkapazitaten weiter kam aber dem dringenden Wunsch von externen Ausstellungspartnern entgegen Nun waren insgesamt 13 000 Quadratmeter uberdachte Flache verfugbar Diese bauliche Entwicklung korrespondierte mit einer Zunahme an jahrlichen Veranstaltungen Waren es im Jahr 1993 noch 21 Ereignisse bei den Dresdner Ausstellungen stieg deren Anzahl 1995 bereits auf 35 Der Mangel an Fahrzeugstellplatzen verscharfte sich weiter Im Zuge der Entscheidung zum Bau der Glasernen Manufaktur musste fur die Ausstellungsflache ein neuer Platz gefunden werden der sich im Rahmen eines stadtebaulich landschaftspflegerischen Ideenwettbewerbs 1995 zugunsten einer Neugestaltung auf dem Gelande des ehemaligen Erlweinschen Vieh und Schlachthofs im Grossen Ostragehege fand Unter dem Namen Messe Dresden werden hier Veranstaltungen angeboten Die letzte Ausstellung am fur Dresden historisch bedeutsamen und seit 1896 dafur genutzten Ausstellungsareal war die Deutsche Theater Messe vom 23 bis 25 April 1999 Literatur BearbeitenPeter Emmrich Anette Friedrich Jorn Walter Red Stadtebaulicher Rahmenplan Grosses Ostragehege und Umfeld Landeshauptstadt Dresden Dresden 1998 Alfred Hahn Ernst Neef Dresden Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme Reihe Werte unserer Heimat Bd 42 Akademie Verlag Berlin 1985 Karlheinz Kregelin Dresden Das Namenbuch der Strassen und Platze im 26er Ring Fliegenkopf Verlag Halle Saale 1993 ISBN 3 930195 01 1 Festschrift 20 Jahre VE Veranstaltungsbetrieb Dresden 1989 Forum fur ihren Erfolg Sonderwerbeschrift der Dresdner Ausstellungsgesellschaft mbH ca 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ausstellungszentrum Fucikplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 044511 13 755675 Koordinaten 51 2 40 2 N 13 45 20 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ausstellungszentrum Fucikplatz amp oldid 238692496