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Die Sprengstoffanschlage auf Wohnhauser in Russland im Jahr 1999 waren eine Serie von Bombenattentaten bei denen 367 Menschen ums Leben kamen und uber 1000 verletzt wurden 1 Die Terroranschlage waren der Anlass fur Russland den Zweiten Tschetschenienkrieg zu beginnen in den Worten Putins zur Bekampfung von 2000 Terroristen 2 Gemass offiziellen russischen Ermittlungsergebnissen waren die Tater tschetschenische Separatisten Dies wurde inner und ausserhalb Russlands angezweifelt da Indizien auf eine Verstrickung des russischen Geheimdiensts FSB deuteten Der Versuch einer unabhangigen parlamentarischen Untersuchung wurde von der russischen Regierung blockiert und verlief ergebnislos untersuchende Duma Abgeordnete wurden ermordet 3 Im Verlauf des Krieges in Tschetschenien konnte der ehemalige FSB Direktor Wladimir Putin als neuer russischer Prasident seine Position an der Staatsspitze konsolidieren Der teilweise zerstorte Wohnblock in Wolgodonsk Inhaltsverzeichnis 1 31 August 1999 Moskau 2 4 September 1999 Buinaksk 3 8 September 1999 Moskau 4 13 September 1999 Moskau 5 16 September 1999 Wolgodonsk 6 22 September 1999 Vorfall in Rjasan 7 Offizielle Untersuchung 8 Versuche von nichtstaatlichen Untersuchungen 8 1 Rjasan 9 Unnaturliche Todesfalle 10 Politisch motivierte Verfahren 11 Weitere Erkenntnisse 12 Filme 13 Literatur 14 Weblinks 15 Einzelnachweise31 August 1999 Moskau BearbeitenDie erste Bombenexplosion am 31 August 1999 in der russischen Hauptstadt betraf noch kein Wohngebaude Sie ereignete sich in einer Einkaufspassage Ochotny Rjad russisch Ohotnyj ryad am Manege Platz totete eine Person und verletzte 40 weitere 4 September 1999 Buinaksk BearbeitenAm 4 September 1999 um 21 45 Uhr explodierte eine Autobombe 2700 kg Lkw GAZ 52 Aluminium Pulver mit Ammoniumnitrat in der Stadt Buinaksk Republik Dagestan im Nordkaukasus vor einem sechsstockigen Wohnhaus Lewanewski Strasse 3 russisch ulica Levanevskogo das von russischen Militarangehorigen und ihren Familien bewohnt wurde Dabei wurden zwei Aufgange des Hauses mit den dazugehorigen Wohnungen zerstort wobei 64 Personen darunter 23 Kinder getotet und 164 verletzt wurden Eine Bombe in einem zweiten Lkw ZIL 130 vor einem Krankenhaus wurde von der Polizei entscharft Im Wagen wurden Papiere auf den Namen Issa Sainutdinow russisch Isa Zajnutdinov gefunden 4 Von offizieller russischer Seite wurden Separatisten aus Tschetschenien fur den Anschlag verantwortlich gemacht die ab dem 2 August 1999 unter der Fuhrung von Bassajew und Ibn al Chattab in Dagestan eingefallen waren Dagestankrieg und die unabhangige Islamische Republik Dagestan ausgerufen hatten In die Kampfe waren ca 1400 vor allem tschetschenische Kampfer verwickelt Es gab Hunderte von Todesopfern unter den Kampfern und der Zivilbevolkerung 8 September 1999 Moskau BearbeitenAm 8 September 1999 um 23 58 Uhr explodierte im Erdgeschoss des neunstockigen Wohnhauses Gurjanow Str 19 russisch ulica Guryanova im Sudosten Moskaus Stadtteil Petschatniki russisch rajon Pechatniki eine 300 400 kg schwere Sprengladung Hexogen Das Gebaude wurde sehr stark beschadigt 108 zerstorte Wohnungen es starben 94 Menschen im Haus und 150 Personen wurden verletzt Ein Anrufer bei einer russischen Nachrichtenagentur sagte dass die Explosion eine Antwort auf die russischen Bomben auf Dorfer in Tschetschenien und Dagestan wahrend des Dagestankrieges sei 13 September 1999 Moskau Bearbeiten nbsp Aufraumarbeiten in Moskau am 14 September 1999 am Anschlagsort Kaschira SchnellstrasseFunf Tage spater am Trauertag fur die Opfer des Bombenanschlages explodierte um 5 Uhr eine Sprengladung Hexogen in einer Wohnung an der Kaschira Schnellstrasse Kaschirskoje Chaussee 5 Kashirskoe shosse 6 3 8 Etagen im Suden von Moskau Das achtstockige Gebaude wurde total zerstort Die Explosion schleuderte einige Betonteile des Hauses hunderte Meter weit und bedeckte die ganze Strasse mit Schutt Es starben 118 Menschen und 200 wurden verletzt Der russische Ministerprasident Putin erklarte daraufhin den illegalen Kampfeinheiten in Tschetschenien den Krieg obwohl die beiden Moskauer Anschlage in keiner Weise dem Schema der tschetschenischen Geiselnahmen welche immer ein konkretes Ziel verfolgten entsprachen 6 Nach Ansicht der Kritiker gab es keine Beweise fur tschetschenische Tater Das russische Militar traf dennoch Vorbereitungen fur einen Einmarsch in Tschetschenien mit dem Ziel die Regierung abzusetzen Die beiden Anschlage in Moskau waren laut der Journalistin Katrin Eigendorf von Putin inszeniert 7 Unter westlichen Fachleuten wird die Theorie dass der russische Geheimdienst FSB in die Sprengstoffanschlage auf Wohnhauser verwickelt ist von David Satter dem ehemaligen Korrespondenten der Financial Times in Moskau in seinem Buch Darkness at Dawn the Rise of the Russian Criminal State Yale University Press vertreten Nach Recherchen der franzosischen Journalisten Jean Charles Deniau und Charles Gazelle wurden die Explosionen vom FSB durchgefuhrt um eine Rechtfertigung fur die Fortsetzung des Tschetschenienkrieges zu haben der wiederum Putin half die Kommunisten bei den Prasidentschaftswahlen am 26 Marz 2000 zu schlagen Der ehemalige Geheimagent und spatere Privatermittler Michail Trepaschkin und zwei weitere Zeugen sollen in einer Phantomzeichnung des Mannes der den Keller in einem der zerbombten Hauser angemietet hatte den FSB Agenten Wladimir Romanowitsch erkannt haben 8 16 September 1999 Wolgodonsk BearbeitenDer russische Entschluss fur eine Intervention in Tschetschenien wurde durch eine weitere Explosion einer Autobombe am 16 September 1999 verstarkt Diese Explosion fand vor einem neunstockigen Wohnhaus in der sudrussischen Stadt Wolgodonsk Donregion statt wobei 17 Personen getotet wurden Russland reagierte mit dem Einsatz seiner Luftstreitkrafte gegen Stellungen von tschetschenischen Aufstandischen Erdolraffinerien und andere Gebaude in Tschetschenien Bis Ende September war klar dass es sich nicht um einzelne Angriffe handelte sondern ein Krieg in Tschetschenien entbrannt war der zweite Tschetschenienkrieg Im Oktober 1999 marschierten dann russische Truppen in Tschetschenien ein 22 September 1999 Vorfall in Rjasan BearbeitenAm Abend des 22 Septembers 1999 beobachtete ein Bewohner eines 13stockigen 9 Wohnhauses in der Nowsojolow Strasse 9 in der Stadt Rjasan zwei Manner die schwere Sacke aus einem wie sich spater herausstellte zuvor gestohlenen Auto in den Keller schleppten Die lokale Polizei Miliz wurde gerufen und Tausende von Bewohnern der umliegenden Wohnungen wurden evakuiert sowie die Strassen abgesperrt Laut Sprengmeister Juri Tkaschenko wiesen Gasproben im Keller auf den gleichen Sprengstoff Hexogen hin der auch bei den Moskauer Anschlagen verwendet worden war Putin der vom 25 Juli 1998 bis August 1999 Direktor des FSB war bekam in Russland daraufhin den Spitznamen Herr Hexogen 10 11 Putin lobte am 24 September die Polizei und die aufmerksame Bevolkerung Bis zu diesem Zeitpunkt zweifelte niemand an einem terroristischen Anschlag Am gleichen Tag erlauterte der Chef des FSB Nikolai Patruschew sehr zum Missfallen der lokalen FSB Abteilung sein Vorgehen Die Sprengvorrichtung im Keller des Wohnhauses sei nur eine Attrappe gewesen sie habe bloss Zucker enthalten Der FSB habe nur eine Ubung durchgefuhrt und das verwendete Gasanalysegerat hatte eine Fehlfunktion gehabt 12 Sprengmeister Tkatschenko bestand jedoch weiter darauf dass es eine echte Bombe war Er sagte dass die Sprengvorrichtung einen Timer eine Energieversorgung und Zunder hatte die ausschliesslich Militarausrustungen waren und offensichtlich von Profis vorbereitet waren Das Gasanalysegerat testete die Dampfe aus den Sacken unzweideutig als Hexogen Laut Tkatschenko stand es ausser Frage dass das Gasanalysegerat keine Fehlfunktion gehabt habe da es regelmassig gewartet wurde Der Polizist der als Erster am Tatort eintraf und die Bombe entdeckte bestand auch darauf dass dieser Vorfall keine Ubung gewesen sei und dass schon dem Augenschein nach die Substanz in der Bombe kein Zucker war 12 Dennoch wurde das Ergebnis der ersten Sprengstoffanalyse staatlicherseits widerrufen da es wegen einer Verschmutzung des Analyseapparates durch vorangegangene Tests ungenau gewesen sei Die angeblich Zucker enthaltenden Sacke der Ubung seien auf einem Artillerieubungsplatz getestet worden und nicht explosiv gewesen wobei u a der Autor Edward Lucas fragte wozu Zucker getestet werden musse und warum der FSB ein gestohlenes Auto benutzte 6 Der Observer berichtete er habe Beweise dass die Bombe wirklich Sprengstoff und einen Zunder enthielt und brachte eine Fotografie die den Zunder darstellen sollte der auf 05 30 Uhr eingestellt war Tkaschenko erklarte dem Observer Es war eine echte Bombe Sie war scharf gemacht 9 Dieser Vorfall gilt heute als erster Hinweis darauf dass die Bombenanschlage in Moskau vom FSB organisiert worden sein konnten 13 Offizielle Untersuchung Bearbeiten nbsp Gedenkkapelle in Moskau Petschatniki am Ort der ExplosionNach den Ergebnissen der offiziellen Untersuchung wurden die Bombenanschlage auf die Wohnhauser von Ibn al Chattab und Abu Umar einem arabischen Kampfer der in Tschetschenien kampfte geplant und organisiert Beide wurden spater getotet Die Planung wurde in al Chattabs Guerillalagern Kaukasus in Schatoi Shato j und Taliban in Avtury auch Aleroy Aleroj in Tschetschenien durchgefuhrt Am 4 Mai 2000 totete ein russisches Spezialkommando bei einem Angriff aus dem Hinterhalt auf einen tschetschenischen Rebellen Trupp in der Nahe des Dorfes Avtury 19 Personen Die offizielle russische Untersuchung ergab dass die Operation fur Bombenanschlage auf die Wohnhauser von Achemez Gotschijajew dem Turkvolk der Karatschaier angehorend gefuhrt wurde Der Sprengstoff wurde in Urus Martan Tschetschenien russisch Uru s Marta n in einer Dungemittelfabrik vorbereitet Dazu wurden Hexogen TNT Aluminium Pulver und Salpeter mit Zucker gemischt Von dort wurde er an ein Nahrungsmittellager in Kislowodsk verfrachtet das von Yusuf Krymschachalow einem Onkel eines der mutmasslichen Terroristen gefuhrt wurde Ein weiterer Verschworer Ruslan Magajajew hatte einen Lastkraftwagen der Marke KAMAZ gemietet in dem die Sacke fur zwei Monate gelagert wurden Nachdem die Planungen abgeschlossen waren wurden die Teilnehmer in verschiedene Gruppen aufgeteilt um den Sprengstoff in verschiedene Stadte zu bringen Die meisten Beteiligten waren keine ethnischen Tschetschenen Nach der offiziellen russischen Version wurden die Terroranschlage ausgefuhrt um die Aufmerksamkeit der russischen Streitkrafte von Dagestan abzulenken wo zu dieser Zeit Kampfe zwischen russischen Streitkraften und 1400 eingedrungenen separatistischen Kampfern aus Tschetschenien angefuhrt von Bassajew und Ibn al Chattab stattfanden Die folgenden Personen lieferten demnach den Sprengstoff lagerten ihn oder gewahrten anderen Verdachtigen Zuflucht Moskauer Bombenanschlage 8 und 13 September 1999 Achemez Gotschijajew nicht verhaftet wird vom FSB gesucht 14 Denis Saitakow in Tschetschenien getotet Chakim Abajew im Mai 2004 von Spezialtruppen des FSB getotet in Inguschetien Rawil Achmjarow in Tschetschenien getotet Jusuf Krymschachalow in Georgien verhaftet und an Russland ausgeliefert im Januar 2004 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt Bombenanschlag in Wolgodonsk 16 September 1999 Timur Batschajew bei einem Zusammenstoss mit der Polizei in Georgien getotet wobei Krymschachalow verhaftet wurde siehe oben Zaur Batschajew in Tschetschenien getotet Adam Dekkuschew in Georgien verhaftet bei der Verhaftung warf er eine Handgranate auf die Polizisten an Russland ausgeliefert im Januar 2004 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt Bombenanschlag in Buinaksk 4 September 1999 Isa Sainutdinow im Marz 2001 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt Alisultan Salichow im Marz 2001 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt Magomed Salichow wurde im November 2004 in Aserbaidschan verhaftet und an Russland ausgeliefert von dem Anklagepunkt wegen Terrorismus wurde er am 24 Januar 2006 freigesprochen er wurde jedoch wegen Teilnahme an einer illegalen bewaffneten Gruppe und illegalem Grenzubertritt verurteilt 15 Das Oberste Gericht ordnete wegen Verfahrensfehlern eine Wiederaufnahme des Prozesses an Er wurde jedoch am 13 November 2006 erneut freigesprochen dieses Mal von allen Anklagepunkten 16 Sijawutdin Sijawutdinow wurde in Kasachstan verhaftet und an Russland ausgeliefert im April 2002 zu 24 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Abdulkadyr Abdulkadyrow im Marz 2001 zu 9 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Magomed Magomedow im Marz 2001 zu 9 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Zainutdin Zainutdinow im Marz 2001 zu 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und sofort begnadigt und freigelassen Machach Abdulsamedow im Marz 2001 zu 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und sofort begnadigt und freigelassen Zum Vorfall in Rjasan konnte der offentliche Untersuchungsausschuss kein endgultiges Ergebnis vorlegen da von verschiedenen Behorden der Russischen Foderation widerspruchliche Auskunfte erteilt wurden Der Generalstaatsanwalt schloss die Untersuchung des Vorfalls in Rjasan im April 2000 ab Versuche von nichtstaatlichen Untersuchungen Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Einige als Nachweis angegebene Weblinks die auf die Seite www eng terror99 ru verweisen sind tot Im Jahr 2002 initiierte der Duma Abgeordnete Sergei Kowaljow eine offentliche Kommission um die Hintergrunde der Sprengstoffanschlage auf die Moskauer Wohnhauser zu untersuchen 17 Die Kommission kam zu dem Schluss dass nicht tschetschenische Terroristen sondern der FSB hinter den Anschlagen stunde Daraufhin kam es zu mehreren unnaturlichen Todesfallen von fuhrenden Kommissionsmitgliedern politisch motivierten Verfahren und Verurteilungen Todesfallen unter ungeklarten Umstanden sowie Korperverletzungen 18 Beobachter die die offizielle russische Version anzweifeln und eine Taterschaft des FSB fur wahrscheinlich halten gehen meist auch von einer Verwicklung Putins aus So sagte Kowaljow 19 Ich kann nicht beweisen dass diese Anschlage in Moskau vom Kreml organisiert waren Aber ich meine diese Anschlage waren fur die Macht sehr nutzlich Sie haben eine allgemeine Emporung ausgelost Die Entscheidung des damaligen Regierungschefs und kunftigen Prasidenten einen neuen Krieg zu beginnen wurde mit Begeisterung begrusst Das alles hatte eine machtige Grundlage fur Wladimir Putin geschaffen Wer ist Putin Vor dem September 1999 konnte nicht einmal ein Politiker darauf antworten geschweige ein Mensch auf der Strasse Niemand wusste was von ihm Doch danach schoss sein Rating in die Hohe Die Anschlage auf die Wohnhauser spielten dabei eine ausserst wichtige Rolle Ein gewisser Gotschijajew hat an russische Zeitungen geschrieben dass er als unwissender Teilnehmer an einer Verschworung des russischen Geheimagenten Ramasan Dyschekow vom FSB verwickelt war Der ehemalige FSB Offizier Litwinenko der spater im Londoner Exil vergiftet wurde erklarte Gotschijajew in seinem Versteck getroffen und eine eidesstattliche Versicherung erhalten zu haben wonach Gotschijajew gutglaubig fur einen Freund ein FSB Agent den Tatort angemietet habe 20 Rjasan Bearbeiten Die russische Duma hat zwei Antrage auf eine parlamentarische Untersuchungskommission zur Untersuchung des Zwischenfalls in Rjasan abgewiesen 21 22 Eine unabhangige Untersuchungskommission vier Dumaabgeordnete unter Vorsitz von Kowaljow zur Untersuchung der Explosionen erwies sich als ineffektiv weil die Regierung es ablehnte auf entsprechende Anfragen Auskunfte zu erteilen 23 24 Unnaturliche Todesfalle BearbeitenSergei Juschenkow Dumaabgeordneter und Leiter des Untersuchungsausschusses hatte die These vertreten dass der FSB in die Anschlage verwickelt war 25 26 Er wurde im April 2003 erschossen 27 Juri Schtschekotschichin Dumaabgeordneter und fuhrendes Mitglied des Untersuchungsausschusses hatte ebenfalls die These vertreten dass der FSB in die Anschlage verwickelt war 28 29 Er starb im Juli 2003 bei einem Mordanschlag 30 31 Schtschekotschichin starb als Kritiker des Tschetschenienkrieges nach offizieller Angabe zwar an einem Lyell Syndrom aber es wird vermutet dass er durch radioaktives Polonium 210 getotet wurde 32 Das Ergebnis der Autopsie wurde den Angehorigen nicht mitgeteilt 33 Seine Krankenakte verschwand 34 In den Medien wird von einer moglichen Vergiftung gesprochen 35 36 Nicht nur auslandische auch russische Medien erortern diese Moglichkeit 37 der langjahrige Chefredakteur Dmitri Muratow der Nowaja gaseta ist davon uberzeugt 38 Die oppositionelle Internetzeitung grani ru reiht den Fall unter die grossen politischen Morde in Russland ein 39 Im 2018 listete die Nowaja gaseta die offenen Fragen dazu auf unter anderem nach dem Verbleib der letzten Blutproben 40 Beim spateren Mordattentat auf Alexander Litwinenko spekulierte man deshalb anfangs auf die gleiche Totungsmethode Schtschekotschichin war Journalist bei der Nowaja gaseta wo er auch ein Interview mit Anna Politkowskaja fuhrte Anna Politkowskaja wurde am 7 Oktober 2006 im Aufzug ihres Wohnhauses in der Moskauer Lesnaja Strasse durch mehrere Schusse getotet Obwohl es Filmaufnahmen einer Uberwachungskamera gab wurde ihr Morder nie ermittelt und das Verbrechen nicht hinreichend aufgeklart Boris Beresowski unterstutzte 2002 den Dokumentarfilm Der FSB sprengt Russland in die Luft Untertitel Ein Angriff auf Russland durch eine 25 ige Finanzierung Der Film beschuldigt die russischen Geheimdienste die Explosionen in Wolgodonsk und Moskau organisiert zu haben Es gibt einige Zweifel an Beresowskis Unabhangigkeit in diesem Fall da er angeblich umfangreiche Geschaftsbeziehungen mit tschetschenischen Rebellen hatte Trotzdem hielten 40 der Russen eine Verwicklung des FSB in die Attentate fur moglich Beresowski starb 2013 nach mehreren vorangegangenen erfolglosen Mordanschlagen unter ungeklarten Umstanden Der deutsche Rechtsmediziner Professor Bernd Brinkmann der als Gutachter im Auftrag der Tochter Elizaveta Berezovskaya vor dem Untersuchungsgericht in Berkshire aussagte 41 zweifelte die Version Tod durch Erhangen an Fotos und Obduktionsberichte fuhrten ihn zu dem Schluss dass Beresowski erdrosselt wurde denn die Strangulationsmarkierung verlief waagerecht um Hals und Nacken und das sei mit einer Aufhangung nicht vereinbar Bei einem Selbstmord durch Erhangen hatte sie zum Nacken hin steil ansteigen mussen Und das tiefrote Gesicht von Beresowski sei etwas das er bei Selbstmord durch Erhangen nie zuvor gesehen habe 42 43 44 Alexander Litwinenko ein ehemaliger russischer FSB Agent der in London im Exil lebte behauptete ebenfalls in seinem Buch Blowing up Russia Terror from Within engl Ausgabe russisch FSB vzryvaet Rossiyu russ Ausgabe dass der FSB hinter den Bombenanschlagen stecke Er starb am 23 November 2006 in London dreieinhalb Wochen nachdem ihm bei einem Anschlag die hoch radioaktive Substanz Polonium 210 verabreicht wurde Politisch motivierte Verfahren BearbeitenMichail Iwanowitsch Trepaschkin russisch Mihail Ivanovich Trepashkin Mitglied der unabhangigen Untersuchungskommission und zwei weitere Zeugen hatten in einer Phantomzeichnung des Mannes der den Keller in einem der zerbombten Hauser angemietet hatte den FSB Agenten Wladimir Romanowitsch erkannt Trepaschkin wurde im Oktober 2003 wegen illegalen Waffenbesitzes verhaftet kurz bevor er im offentlichen Gerichtsverfahren seine Ergebnisse publik machen konnte Im Mai 2004 wurde er in einem Verfahren vor einem russischen Militargericht das nach Ansicht von Amnesty International AI und anderen Menschenrechtsgruppen nicht den internationalen Standards fur faire Verfahren entsprach schuldig gesprochen und zu vier Jahren Haft in der Strafkolonie IK 13 bei Nischni Tagil im Ural verurteilt Er soll Staatsgeheimnisse an Grossbritannien verraten und rechtswidrig Munition besessen haben AI befurchtet dass seine Strafverfolgung dazu dienen sollte seine weiteren Recherchen als Anwalt im Zusammenhang mit den Sprengstoffanschlagen zu unterbinden Trepaschkin sollte eine Woche nach seiner Verhaftung die Familie eines bei den Bombenattentaten Getoteten vor Gericht vertreten 45 Am 30 August 2005 wurde Trepaschkin auf Bewahrung entlassen Nachdem er seine Absicht bekundete die Untersuchungen wieder aufzunehmen wurde er am 18 September 2005 ohne Gerichtsbeschluss erneut verhaftet und verblieb bis 30 November 2007 in Haft Romanowitsch war einige Monate nach dem Bombenanschlag bei einem Autounfall auf Zypern ums Leben gekommen 46 Weitere Erkenntnisse BearbeitenEin weiteres Mitglied der unabhangigen Untersuchungskommission Otto Latsis wurde im November 2003 brutal zusammengeschlagen 47 Der Dumaabgeordnete Sergei Juschenkow verwies im April 2002 wahrend eines Besuches in Washington auf die mysteriose Bemerkung des Dumasprechers Gennadi Selesnjow russisch Gennadij Nikolaevich Seleznyov aus der hervorging dass Selesnjow bereits drei Tage im Voraus am 13 September von der Explosion am 16 September wusste 48 49 Filme BearbeitenEin Dokumentarfilm 50 des russischen Regisseurs Andrei Nekrassow russisch Andrej Lvovich Nekrasov uber die Bombenattentate wurde 2004 auf dem Sundance Film Festival ausgezeichnet Der Film zeigt chronologisch die Geschichte von Tatjana und Aljona Morosowa zwei russisch amerikanischen Schwestern die ihre Mutter bei dem Bombenattentat verloren haben und nun versuchten die Schuldigen zu finden Literatur BearbeitenDavid Satter Darkness at Dawn The Rise of the Russian Criminal State First Edition Auflage Yale University Press 2003 ISBN 0 300 09892 8 englisch Weblinks BearbeitenPrigovor imenem Rossijskoj Federacii Urteil im Namen der Russischen Foderation Urteil vom 12 Januar 2004 auf terror1999 narod ru russisch www somnenie narod ru sent html auf Russisch Memento vom 13 September 2005 im Internet Archive bezweifelt die offizielle staatliche Version Wladimir Putin Why we must act In New York Times 14 November 1999 nytimes com Evgeny Filatov Russian apartment bombings the story of Ryazan sugar In Medium 28 Oktober 2018 medium com Scott Anderson None dare call it a conspiracy GQ 30 Marz 2017 englisch zuerst veroffentlicht im September 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Patrick E Tyler 6 Convicted in Russia Bombing That Killed 68 In The New York Times 20 Marz 2001 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 29 Januar 2020 Marcel Baumann Schlechthin bose Totungslogik und moralische Legitimitat von Terrorismus Seite 185 ISBN 978 3 531 17333 7 Wochenzeitschrift Die Zeit Johannes Voswinkel Russland Der Terror von oben 17 September 2007 archiviert vom Original am 12 November 2016 abgerufen am 12 November 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zeit de Palachej Bujnakska vzyali v Baku Segodnya ru 22 September 2000 russisch Mitteldeutscher Rundfunk Phanomen Putin Wladimir Putin Die Geburt des starken Mannes 13 September 2019 archiviert vom Original am 5 Marz 2022 abgerufen am 5 Marz 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mdr de a b Edward Lucas Der Kalte Krieg des Kreml Wie das Putin System Russland und den Westen bedroht 2008 ISBN 978 3 570 50095 8 Katrin Eigendorf bei Markus Lanz Sendung vom 30 Marz 2022 ab Min 27 www zdf de Markus Lanz Kim Murphy Russian Ex Agent s Sentencing Called Political Investigator was about to release a report on 1999 bombings when he was arrested Los Angeles Times vom 20 Mai 2004 a b c World Socialist Web Site Julie Hyland Observer 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Geheimdienste Der FSB WDR 5 26 Oktober 2008 Fritjof Meyer Brisanter Zucker fur Putins Wiederwahl Der Spiegel 16 Januar 2004 www eng terror99 ru publications 049 htm auf Englisch Memento vom 10 Marz 2006 im Internet Archive www eng terror99 ru publications 042 htm auf Englisch Memento vom 10 Marz 2006 im Internet Archive www eng terror99 ru publications 107 htm auf Englisch Memento vom 10 Marz 2006 im Internet Archive www eng terror99 ru publications 087 htm auf Englisch Memento vom 10 Marz 2006 im Internet Archive www nupi no cgi win Russland krono exe 6200 auf Englisch Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive www eng terror99 ru publications 118 htm auf Englisch Memento vom 26 April 2007 im Internet Archive Russischer Parteifuhrer erschossen Auf faz net vom 17 April 2003 www nupi no cgi win Russland krono exe 6200 auf Englisch Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive www eng terror99 ru publications 118 htm auf Englisch Memento vom 26 April 2007 im Internet Archive Todliche Quittung fur die Kritik 1 2 Vorlage Toter Link www bietigheimerzeitung de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Bietigheimer Zeitung vom 22 November 2006 Grosse politische Morde russisch Auf grani ru vom 12 Oktober 2006 War Critic Is Mourned Jamestown Foundation 10 Juli 2003 Poslednee delo Yuriya Shekochihina Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Der letzte Fall des Juri Schtschekoschichin Auf Webseite der Partei der Sozialen Verteidigung vom 23 Juli 2006 russisch Timofey Neshitov Emile Ducke S Friedensnobelpreistrager Dmitrij Muratow Der Mann der nicht vor Putin kuscht S In Der Spiegel 10 Dezember 2021 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 16 Dezember 2021 Moskau schimpft Litwinenko einen unbedeutenden Wicht In sueddeutsche de 7 Dezember 2008 abgerufen am 13 Oktober 2018 Florian Hassel Todliche Quittung fur die Kritik 1 2 Vorlage Toter Link www bietigheimerzeitung de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Bietigheimer Zeitung vom 22 November 2006 Famous Poisonings Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive in Kommersant online vom 22 November 2006 englisch Ya postarayus stat posrednikom mezhdu bolyu lyudej i vlastyu Ich werde versuchen zwischen dem Schmerz der Menschen und der Macht zu vermitteln Nowaja gaseta 31 Januar 2018 russisch Grosse politische Morde russisch Auf grani ru vom 12 Oktober 2006 Das Austreten von Gift Nowaja gaseta 3 Juli 2018 https www nytimes com 2014 03 28 world europe coroner unable to establish cause of russian businessmans death html GROSSBRITANNIEN Putin Gegner ermordet In Der Spiegel Nr 14 2014 online 31 Marz 2014 http www dailymail co uk news article 2590778 Boris Berezovskys 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Russia List Memento vom 10 Marz 2012 im Internet Archive 26 Januar 2006 englisch Disbelief IMDb 2004 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sprengstoffanschlage auf Wohnhauser in Russland amp oldid 234854921