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Der Spitzmaulkarpfling Poecilia sphenops griechisch sphenops Spitzkopf ist ein in Sud und Mittelamerika vorkommender Lebendgebarender Zahnkarpfen aus der Gattung Poecilia Es existieren verschiedene Zuchtformen der Art Unter der Bezeichnung Black Molly abgeleitet vom Namen der Untergattung Mollienesia hat eine schwarze Zuchtform grosse Verbreitung als Aquarienfisch gefunden SpitzmaulkarpflingSpitzmaulkarpfling Poecilia sphenops SystematikOrdnung Zahnkarpflinge Cyprinodontiformes Unterordnung CyprinodontoideiFamilie Lebendgebarende Zahnkarpfen Poeciliidae Unterfamilie Lebendgebarende Zahnkarpfen Poeciliinae Gattung PoeciliaArt SpitzmaulkarpflingWissenschaftlicher NamePoecilia sphenopsValenciennes 1846Black Molly schwarze Zuchtform des SpitzmaulkarpflingsDalmatiner MollyTrachtiges Mollyweibchen Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Lebensraum 2 Erscheinung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Zuchtformen 6 Aquaristik 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksVerbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Spitzmaulkarpfling bewohnt Suss und Brackwasservorkommen von Texas bis Kolumbien und Venezuela Wie auch andere Poecilia Arten ist der Spitzmaulkarpfling in Europa gelegentlich in kunstlich erwarmten Gewassern etwa im Bereich von Kraftwerken zu finden 1 Diese Populationen sind auf Besatz durch ehemalige Halter zuruckzufuhren Die Art gilt aber noch nicht als etabliertes Neozoon 2 Erscheinung BearbeitenDer gestreckte Korper erreicht bei mannlichen Spitzmaulkarpflingen eine Gesamtlange von vier bis sechs Zentimetern Die Weibchen werden mit sechs bis zehn Zentimetern deutlich grosser und wirken insgesamt fulliger bei deutlich mehr Korpermasse Ihr Gewicht liegt im Durchschnitt bei 100 Gramm Die Mannchen besitzen eine zum Begattungsorgan Gonopodium umfunktionierte Afterflosse Die Lebenserwartung betragt in Gefangenschaft bis funf Jahre Der Kopf ist spitz Die Art bildet eine Vielzahl von Lokalformen mit unterschiedlicher Farbgebung aus daher ist eine allgemeingultige Beschreibung der Zeichnung nur sehr eingeschrankt moglich Haufig ist die Grundfarbung blaugrau bis braunoliv Uber die Korperseiten ziehen sich mehrere Langsreihen orangefarbener Tupfen und blaugrun glitzernder Flecken Die Brust und Bauchflossen sind meist farblos die Afterflosse haufig orange Oft sind schwarze Flecken auf der Ruckenflosse zu finden und nicht selten auch ein orangefarbener Saum mit schwarzer Randbegrenzung Flossenformel Dorsale 8 9 bei Susswasserpopulationen 9 11 bei Brackwasserpopulationen in der Region des Panama Kanals Anale 8 10 Pectorale 14 Ventrale 6Der Spitzmaulkarpfling tragt 25 bis 30 Schuppen in einer mittleren Langsreihe mLR Lebensweise BearbeitenMollys sind warmebedurftiger als viele andere lebendgebarende Arten und bevorzugen Temperaturen zwischen 24 C und 30 C und pH Werte zwischen 7 0 bis 8 0 Der Black Molly benotigt warmeres Wasser als seine olivfarbenen naturlichen Verwandten und Stammformen Das Nahrungsspektrum des Spitzmaulkarpflings umfasst neben pflanzlicher Nahrung auch kleine Krebstiere Insekten und andere Wirbellose Die Aufwuchsalgen samt Mikrozoobenthos konnen leicht abgeschabt werden weil der Unterkiefer in sich dank Knorpelstab derart nachgiebig ist dass die Ober und Unterkieferzahne miteinander 120 einschliessen konnen vgl Ahnliches bei Helostoma temminkii 3 Die sehr friedfertige Art pflanzt sich mehrmals im Jahr fort Nach einer Tragzeit von 26 bis 35 Tagen werden 28 bis 80 Jungfische mit einer Grosse zwischen sechs und acht Millimeter geboren Bei ausreichendem Nahrungsangebot stellen die Eltern ihrem Nachwuchs nicht nach Systematik BearbeitenDie taxonomische Beurteilung des Spitzmaulkarpflings ist schwierig Die Art ist polytypisch und mehrere ihrer teilweise stark differenzierten Populationen wurden als eigenstandige Arten beschrieben Diese neuen Artbezeichnungen wurden spater zu Synonymen erklart Teilweise wurden Synonyme aber auch revalidisiert beispielsweise wird dem Mangroven Molly Poecilia orri wieder Artrang eingeraumt Zuchtformen BearbeitenVon der erstmals 1899 in Deutschland eingefuhrten Art existiert eine Reihe von zuchterisch beeinflussten Varianten Insbesondere der seit 1909 bekannte Black Molly ist weit verbreitet Der Black Molly ist eine Zuchtform mit charakteristisch schwarz samtigem Glanz Den Zuchtformen gemein ist eine im Vergleich zur Wildform hohere Empfindlichkeit und eine damit verbundene geringere Lebenserwartung Die Zuchtziele werden seit 1989 durch einen internationalen Standard fixiert Die Zuchtformen variieren beispielsweise nach der Schwanzflosse Gabelschwanz oder Lyra oder nach der Farbung So gibt es neben den schwarzen Black Mollys auch Goldmollys Dalmatiner Mollys schwarz und silbern reine Silbermollys und anderen Varianten wie Goldpuder Mollys und Gold Schwarz Mollys Vor allem bei den Silbermollys und den Silber Marmor Mollys beruht der Zuchterfolg teilweise auf einer Hybridisierung mit Segelkarpflingen so dass diese Tiere grosser werden und in der Aquarienhaltung eine leichte Salzzugabe sinnvoll sein kann Die Variante Ballon Mollys gilt aufgrund ihres s formigen verkrummten Ruckens als Qualzucht 4 Aquaristik BearbeitenDie Aquaristik konzentriert sich in der Regel auf den als Zierfisch beliebten Black Molly Die agilen schwimmfreudigen und warmeliebenden Black Mollys benotigen fur eine artgerechte Haltung ab einer bestimmten Individuenanzahl ein Becken von mindestens 120 Zentimeter Lange und 100 Liter Inhalt Die tagaktiven Tiere finden ideale Lebensbedingungen bei einer dichten Bepflanzung an Wasserflora bewahrt hat sich z B Hornblatt Ceratophyllum ssp da es viel Sauerstoff bildet und ideale Umweltbedingungen schafft als Versteckmoglichkeit v a fur Brut und Jungfische und genugend Freiraum als Schwimmflache Black Mollys haben ein ausgesprochenes Sozialverhalten und sollten daher nur in Gruppen von funf bis sechs Exemplaren gehalten werden Als Geschlechterverhaltnis sind zwei bis drei Weibchen pro Mannchen anzustreben 5 Die Weibchen sind in der Regel sehr fruchtbar und konnen sich mehrfach im Jahr fortpflanzen Nach einer Tragezeit von ca vier Wochen konnen 30 80 bis maximal 100 Jungfische geboren werden So kann sich in relativ kurzer Zeit eine starke Population 6 entwickeln welche durch Inzucht degenerieren kann Die Elterntiere betreiben keinerlei Brutpflege und fressen teilweise die kleinen Larven so dass die Brut nur im Dickicht eines dichten Wasserpflanzenbestandes gewisse Uberlebenschancen bekommt Einem Uberstand an Mollyjungfischen kann auch mit Fressfeinden im Aquarium entgegengewirkt werden Black Mollys sind Allesfresser weiden Blatter nach Algenaufwuchs ab und konnen mit Gemusepartikeln wie Spinat zerdruckten Erbsen daneben auch Vogelmiere Wasserlinsen Futter auf Algenbasis und handelsublichem Trockenfutter ernahrt werden Tierische Zusatznahrung wie Enchytraen Artemia 7 Cyclops Wasserflohe und Muckenlarven weisse rote und schwarze Muckenlarven fordern die Fischgesundheit nachhaltig Als Faustregel gilt nur soviel Futter in kleineren Mengen zuzufuhren wie es vor dem Absinken aufgenommen werden kann Uberfutterung ist in jedem Fall zu vermeiden da auf den Boden sinkende Futterreste die Wasserqualitat stark beeintrachtigen und die Nitratwerte stark anwachsen lassen Auch das ubermassige Ausscheiden von Fischkot und seiner Abbauprodukte infolge einer Uberfutterung erhohen diesen Wert Black Mollys reagieren relativ empfindlich auf zu hohe Nitratwerte was ihre Krankheitsanfalligkeit negativ beeinflusst Um dem vorzubeugen wird eine leistungsfahige Aquarienfilterung das regelmassige Absaugen von Sinkstoffen und Mulm vom Bodengrund und ein 25 iger Wasserwechsel pro Woche empfohlen 8 Black Mollys benotigen eine moglichst gleichbleibende Wassertemperatur zwischen 25 bis 28 Grad Celsius ein pH Wert von 7 5 bis 8 2 und eine Wasserharte von 18 30 dH sowie eine gute Wasserqualitat Dies zeigt sich in einem Gesellschaftsaquarium darin dass Black Mollys haufig als erste Spezies darauf reagiert Indizien darauf sind an den Korper eingeklemmte Flossen eine geringere Aktivitat oder ein apathisches Verhalten am Bodengrund Eine Erhohung der Temperatur auf die Idealwerte eine dosierte Zugabe von Meersalz und ein Teilwasserwechsel kann dem entgegenwirken 9 Black Mollys zeigen ein ausgepragtes Sozialverhalten Eine Haltung in gleichgeschlechtlichen Gruppen beugt einer unkontrollierten Massenvermehrung vor Erst in Anwesenheit von Weibchen zeigen erwachsene Mannchen ein ausgepragtes Balzverhalten gegenuber Weibchen und Aggression gegenuber anderen rivalisierenden Mannchen Black Mollys bedrangen und verfolgen Weibchen und versuchen sie durch wiederholte Schnauzenberuhrung am Bauch zur Fortpflanzung zu stimulieren In der Praxis haben sich Gruppen von vier bis funf Mannchen bewahrt da diese mit Rangkampfen beschaftigt sind und die Weibchen weniger bedrangen Eine haufige Krankheit die bei Haltungsfehlern bei Mollys und anderen Zierfischarten auftritt ist die Punktchenkrankheit Ichthyophthiriose Literatur BearbeitenGunther Sterba Susswasserfische der Welt Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 89350 991 7 Dieter Gentzsch Poecilia sphenops In Claus Schaefer Torsten Schroer Hrsg Das grosse Lexikon der Aquaristik 2 Bande Eugen Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 7497 9 S 791 f Rudiger Riehl Hans A Baensch Aquarien Atlas Band 1 Mergus Verlag Melle 2002 ISBN 3 88244 065 1 Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Arnold Eingeburgerte Fischarten Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt 1990 ISBN 3 7403 0236 4 S 16 Olaf Geiter Susanne Homma Ragnar Kinzelbach Bestandsaufnahme und Bewertung von Neozoen in Deutschland In UBA Texte 25 02 2002 ISSN 0722 186X S 29 PDF 3 17 MB A Gibb et al 2008 Functional significance of intramandibular bending in Poeciliid fishes Environ biol fishes 83 507 519 Ballonmollys im Aquarium DRTA Archiv Spitzmaulkarpfling Poecilia sphenops Black Molly Poecilia sphenops var Black Artemia Nauplien gelten in der Aquaristik aufgrund ihrer Nahrstoffzusammensetzung als sogenanntes Power Food Black Mollys Poecilia sphenops STS Merkblatt Anleitung zur tiergerechten Haltung Mollys im Aquarium Arten Zucht und Aufzucht DRTA ArchivWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Spitzmaulkarpfling Poecilia sphenops Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Spitzmaulkarpfling auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spitzmaulkarpfling amp oldid 228945851