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Spikulen lat spiculum Spitze Spiess Mehrzahl spicula sind rohrenartige eruptive Erscheinungen auf der Chromosphare der Sonne und vermutlich auch anderer Sterne Sie wurden bei der Sonnenfinsternis 1877 am Sonnenrand entdeckt und erscheinen als uberschnelle nach oben gerichtete Gasspritzer 1 Wie erst um 1950 erkannt wurde sind es solare Flusskanale die sich besonders bei Sonnenflecken konzentrieren Sie werden durch die heftige Konvektion unter der Sonnenoberflache Photosphare hervorgerufen welche die Strahlungshitze aus dem Sonneninneren nach aussen transportiert Inhaltsverzeichnis 1 Quantitative Beschreibung 2 Deutungen 3 Einzelnachweise 4 WeblinksQuantitative Beschreibung BearbeitenSpikulen haben Durchmesser von einigen 100 bis zu 1 000 Kilometern konnen an die 10 000 km lang sein und schiessen mit bis zu 150 Kilometern pro Sekunde in die Hohe Untersuchungen mit Hochgeschwindigkeitskameras haben gezeigt dass die Spikulen im Durchschnitt etwa funf Minuten lang bestehen Sie beginnen als kleine Rohren aus rasch aufsteigendem Gas schwinden aber wenn das Gas den hochsten Punkt erreicht hat und zur Sonne zuruckfallt Verantwortlich sind magnetische Spannungen knapp unterhalb der sichtbaren Sonnenoberflache die verstarkt und nach oben transportiert werden Wenn diese sich entladen schleudern sie Gasstrome entlang der Magnetfeldlinien die sich dabei stark aufheizen Die Spikulen reichern demnach die Sonnenkorona nicht nur mit Plasma an sondern tragen auch zu deren extrem hohen Temperaturen bei 2 Die Temperatur der Spikulen liegt bei mehreren Millionen Kelvin 3 Die Entstehung und das Kraftespiel der Spikulen ist im Detail noch unklar Deutungen BearbeitenSehr anschaulich deutete das von ihm entdeckte Phanomen Angelo Secchi SJ von der Vatikansternwarte Er verglich die bei Finsternissen am Sonnenrand erkennbare Chromosphare mit riesigen Buschfeuern oder einer brennenden Prarie Die Chromosphare wachse aus einer gleichmassigen Unterschicht also aus der Photosphare heraus und mache den Eindruck als ob dauernd Flammen emporschlagen 4 Der Sonnenforscher Otto Kiepenheuer stellt sich die ganze relativ dunne Chromosphare als die Spritzer oder die Gischt des wogenden Photospharen Ozeans mit seinen ewig emporwallenden Granulations Strudeln vor Wie die leichten Spritzer der Meeresbrandung sehr viel hohere Geschwindigkeiten entwickeln als die schweren Wogen des Meeres sind auch die Spikulen Spritzer sehr viel rascher als die Stromungsvorgange in der wesentlich dichteren Photosphare Dieses Bild entspricht im Wesentlichen den heute gut berechenbaren Vorgangen an Stossfronten Einzelnachweise Bearbeiten starobserver org Spikulen Strahlen auf der Sonne APOD 2 November 2010 Spektrum de 22 Juni 2017 mirok de Sonne Karl Otto Kiepenheuer Die Sonne Springer Verlag Berlin und Heidelberg 1957 S 56 f Weblinks BearbeitenBild und Erklarung www space com Solar Spikes Was sind Spikulen aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 1 Mar 2006 Spektrum de Sammlung von Amateuraufnahmen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spikulen amp oldid 231545807