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Die Chromosphare griech Farbhulle ist die an die Photosphare anschliessende Gasschicht in der Atmosphare der Sonne Sie besteht uberwiegend aus Wasserstoff und Helium erstreckt sich bis etwa 2 000 Kilometer uber die Photosphare und geht dann in die Sonnenkorona uber Aufnahme der Sonne wahrend der totalen Sonnenfinsternis vom 11 August 1999 mit Chromosphare rot und Korona Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Spikulen 2 1 Hinweis auf Stosswellen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksEigenschaften BearbeitenOhne optische Hilfsmittel wie spezielle Filter ist die Chromosphare nur bei totaler Sonnenfinsternis fur Sekunden beobachtbar Sie erscheint dann am Sonnenrand als tief rotliches nach oben gezacktes Gebilde Ansonsten wird sie vollig von der Photosphare uberstrahlt Die Gasdichte der Chromosphare nimmt mit der Hohe von 10 11 auf 10 15 g cm ab Gleichzeitig sinkt die Temperatur von 5800 K an der Photosphare auf unter 4000 K bis sie dann in der oberen Chromosphare wieder auf etwa 10 000 K ansteigt Innerhalb weniger tausend Kilometer geht die Chromosphare in eine Ubergangsschicht und von dort in die Korona uber die durch bislang unzureichend verstandene Effekte auf 1 bis 2 Millionen Grad aufgeheizt wird Wegen ihrer geringen Dichte tragt die Chromosphare nur unwesentlich zur Gesamtstrahlung der Sonne bei Spikulen Bearbeiten Hauptartikel Spikulen Einige Wissenschaftler bemerkten bei der Sonnenfinsternis 1877 in diesem nur kurz sichtbaren schmalen Farbsaum zahllose nach oben gerichtete Gasspritzer Nach ihrer Form wurden sie Spikulen genannt lat Spicula Spitzen Spiesse ihre Natur blieb aber lange ratselhaft Sehr anschaulich deutete sie damals ihr Erstentdecker Angelo Secchi SJ von der Vatikansternwarte Er verglich die Spiculen der Chromosphare mit den Flammen riesiger Buschfeuer oder einer brennenden Prarie Die Chromosphare wachse aus einer gleichmassigen Unterschicht Anm der Photosphare heraus und mache den Eindruck als ob dauernd Flammen emporschlagen 1 Wie erst um 1950 erkannt wurde sind die Flammen extrem schnelle rohrenformige Flusskanale entlang von Magnetfeldern Sie werden durch heftige Konvektions Wirbel unter der Photosphare hervorgerufen welche die Strahlungshitze aus dem Sonneninneren nach aussen transportieren Die uberall hochschiessenden Spikulen haben Durchmesser bis 1 000 km und konnen in wenigen Minuten 10 000 km hoch reichen fallen aber dann wieder in sich zusammen 2 Hinweis auf Stosswellen Bearbeiten Obwohl das Kraftespiel der Spikulen im Detail noch unklar ist hangt es wahrscheinlich mit starken Magnetfeldern und heftigen Stosswellen zusammen Ihre Gesamtheit tragt zu der Aufheizung der Chromosphare und der unteren Koronaschichten bei Die Temperatur der Gasspritzer liegt wie in der daruberliegenden Korona bei 1 2 Millionen Kelvin 3 Der Sonnenforscher Otto Kiepenheuer stellte sich 1957 die ganze relativ dunne Chromosphare als die Gischt des wogenden Photospharen Ozeans mit seinen ewig emporwallenden Granulations Strudeln vor Wie die leichten Spritzer der Meeresbrandung viel hohere Geschwindigkeiten entwickeln als die schweren Wogen des Meeres sind auch die Spikulen Spritzer sehr viel rascher als die Stromungsvorgange in der wesentlich dichteren Photosphare Dieses Bild entspricht im Wesentlichen den heute gut berechenbaren Vorgangen an Stossfronten Literatur BearbeitenArnold Hanslmeier Einfuhrung in Astronomie und Astrophysik Spektrum 2 Auflage 2007 ISBN 978 3 8274 1846 3 Krautter Joachim et al Meyers Handbuch Weltall 7 Auflage 1994 ISBN 3 411 07757 3Einzelnachweise Bearbeiten Karl Otto Kiepenheuer Die Sonne p 56f Springer Verlag Berlin Heidelberg 1957 Spikulen Strahlen auf der Sonne abgerufen am 20 November 2013 die sonne der zentrale punkt abgerufen am 20 November 2013Weblinks BearbeitenSpikulen Bild und Erklarung www space com Solar SpikesNormdaten Sachbegriff GND 4258764 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chromosphare amp oldid 231545611