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Die Soziale Fortschrittspartei Sudtirols SFP war eine politische Partei mit sozialdemokratischer Ausrichtung die 1966 vom Bozner Arzt Egmont Jenny gegrundet wurde Sie war von 1966 bis 1968 und von 1973 bis 1978 im Sudtiroler Landtag und dadurch gleichzeitig im Regionalrat Trentino Sudtirol vertreten Soziale Fortschrittspartei SudtirolsParteiobmann Egmont Jenny 1966 1978 Grundung 1966Auflosung 1978Landtagsmandate 1 34 1973 78 Kammerabgeordnete 0 630 1973 78 Senatoren 0 315 1973 78 Ausrichtung sozialdemokratischFarbe rotGeschichte BearbeitenDie Grundung geht auf das Bestreben des osterreichischen Aussenministers und spateren Bundeskanzlers Bruno Kreisky zuruck im Rahmen seines Engagements zur Losung der Sudtirolfrage die Bildung einer sozialdemokratischen Komponente innerhalb der Sudtiroler Volkspartei SVP aktiv zu unterstutzen Kreisky ermoglichte 1964 die Nominierung des Bozner Arztes Egmont Jenny zum SVP Landtagskandidaten Nach seiner Wahl in den Landtag gab Jenny mit der Grundung des Sudtiroler Arbeitskreises fur Sozialen Fortschritt einer sozialdemokratischen Parteikomponente erste Strukturen Unter Berufung auf die mehrmalige Verletzung der Fraktionsdisziplin bei Landtagsabstimmungen wurde Jenny 1966 aus der SVP ausgeschlossen und grundete mit Unterstutzung der SPO in sofortigem Anschluss die Soziale Fortschrittspartei Sudtirols SFP als deren Vertreter er bis 1968 im Landtag fungierte Bei den Gemeinderatswahlen 1969 erreichte die SFP in 17 Gemeinden Sudtirols insgesamt 24 Gemeinderatsmandate Anlasslich der italienischen Parlamentswahlen im Jahr 1972 verzichtete die SFP auf eine eigenstandige Kandidatur und empfahl die Wahl des Trentiner Sozialisten Renato Ballardini PSI der sich wahrend der Verhandlungen zum Zweiten Autonomiestatut als Mitglied der parlamentarischen Neunzehnerkommission fur die Belange der deutsch und ladinischsprachigen Sudtiroler eingesetzt hatte Die Wahlempfehlung fur einen italienischen Kandidaten fuhrte jedoch zur Spaltung der SFP und anlasslich der Landtagswahlen 1973 zur Parallelgrundung der Sozialdemokratischen Partei Sudtirols SPS rund um den ehemaligen SVP Parlamentarier Hans Dietl Aufgrund der Aufstockung der Landtagsmandate von 25 auf 34 Sitze konnte die SFP trotz Stimmenverluste ein Restmandat fur Egmont Jenny erreichen Nach einer gescheiterten Fusion mit der SPS im Jahr 1976 schaffte es die Partei nicht mehr bei den Landtagswahlen 1978 ihren Sitz fur Jenny zu verteidigen Die letzten Gemeinderate der SFP schieden 1980 aus ihren Mandaten aus Inhaltliche Schwerpunkte BearbeitenDie Partei bekannte sich in ihrem Aktionsprogramm aus dem Jahr 1967 zu den Grundsatzen des demokratischen Sozialismus und orientierte sich im Allgemeinen an der politischen Linie der SPO unter der Fuhrung Bruno Kreiskys Die SFP nahm in den 1960er und 1970er Jahren zu zahlreichen gesellschaftspolitischen Themen in Sudtirol Stellung wobei sie sich im Zuge der Umsetzung des Zweiten Autonomiestatuts vor allem fur einen Ausbau der Bildungsstrukturen die Schaffung von Arbeitsplatzen eine Starkung des Meinungspluralismus die Gleichstellung der Geschlechter und insgesamt fur eine gesellschaftliche Modernisierung und den Anschluss Sudtirols an Europa einsetzte Die SFP blieb in der politischen Landschaft Sudtirols stets eine ethnisch geschlossene Partei die sich vor allem auf Sympathisanten aus der westlichen Landeshalfte und aus dem urbanen deutschsprachigen Milieu stutzte wenngleich die Partei auf Initiative Jennys mehrfach glaubwurdige Versuche unternahm sich der italienischsprachigen Wahlerschaft zu offnen und mit italienischen Parteien ihres politischen Lagers zu kooperieren Die erfolgreiche Sammlung einer ersten sprachgruppenubergreifenden Bewegung gelang Alexander Langer mit der Landtagsliste Neue Linke Nuova Sinistra die 1978 parallel zum Niedergang der SFP den Einzug in den Landtag schaffte und sich spater als grun alternative Liste langfristig in der Sudtiroler Parteienlandschaft etablieren konnte Literatur BearbeitenJoachim Gatterer rote milben im gefieder Sozialdemokratische kommunistische und grun alternative Parteipolitik in Sudtirol StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2009 ISBN 978 3 7065 4648 5 Normdaten Korperschaft GND 1003905 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Soziale Fortschrittspartei Sudtirols amp oldid 236019961