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Die Sozialdemokratische Partei Sudtirols SPS war eine politische Partei die 1973 von Hans Dietl einem ehemaligen Spitzenexponenten der Sudtiroler Volkspartei SVP gegrundet wurde Sie war von 1973 bis 1981 im Sudtiroler Landtag und dadurch gleichzeitig im Regionalrat Trentino Sudtirol vertreten Sozialdemokratische Partei SudtirolsParteiobmann Hans Dietl 1973 1975 Willhelm Erschbaumer 1975 1981 Werner Unterhauser 1981 1983 Grundung 1973Auflosung 1983Landtagsmandate 2 34 1973 78 Kammerabgeordnete 0 630 1973 78 Senatoren 0 315 1973 78 Ausrichtung sozialdemokratischFarbe rotGeschichte BearbeitenIdeeller Vorganger der Sozialdemokratischen Partei Sudtirols SPS war die im September 1919 begrundete Partei der Sudtiroler Sozialdemokraten die nicht dem Deutschen Verband angehorte und bis zu ihrer von den italienischen Faschisten erzwungenen Auflosung 1924 mit den italienischen Sozialisten zusammenarbeitete Die SPS entstand 1973 im Vorfeld der Sudtiroler Landtagswahlen als Sammelbecken fur Oppositionelle unterschiedlicher ideologischer Provenienz deren primares Ziel darin bestand eine konkurrenzfahige Gegenbewegung zur Sudtiroler Volkspartei aufzubauen Zu den Grundungsmitgliedern der Partei zahlten neben dem ehemaligen SVP Parlamentarier Hans Dietl u a ehemalige Mitglieder der Sozialen Fortschrittspartei Sudtirols SFP einige Funktionare des Sudtiroler Gewerkschaftsbundes ASGB und mit Silvio Flor ein ehemaliger Vertreter der Kommunistischen Partei Italiens PCI KPI Die SPS erreichte bei ihrem ersten Wahlantritt 1973 in Sudtirol auf Anhieb 5 14 der Wahlerstimmen und damit zwei Landtagsmandate Sie war zu diesem Zeitpunkt die bis dahin starkste deutschsprachige Oppositionspartei auf Landesebene ohne jedoch uber eine grossere Organisationsstruktur in den Gemeinden zu verfugen Trotz der Prasenz im Sudtiroler Landtag gelang es der SPS langfristig nicht sich in der Parteienlandschaft Sudtirols zu behaupten Bereits 1975 zog sich Hans Dietl krankheitsbedingt aus der Landespolitik zuruck sein Mandat ubernahm Alfons Rigott Dietl konnte an der Parteispitze jedoch nicht durch eine profilierte Personlichkeit ersetzt werden 1976 scheiterte eine reibungslose Fusion mit der Sozialen Fortschrittspartei Sudtirols SFP an den Vorbehalten des SFP Landtagsabgeordneten Egmont Jenny Bei den Landtagswahlen 1978 verteidigte die SPS ein Mandat fur Willi Erschbaumer war in ihrem Inneren aber bereits zerrissen Erschbaumer wurde an der Parteispitze ersetzt und 1981 aus der Partei ausgeschlossen Anlasslich der Landtagswahlen 1983 unternahm die SPS einen letzten Versuch in den Sudtiroler Landtag zuruckzukehren wobei u a Egmont Jenny SFP und Alfred Frei ehemals PSI an der Listenspitze kandidierten Die Partei erreichte nur mehr 1 35 der Wahlerstimmen und verfehlte den erneuten Landtagseinzug damit klar Die letzten Gemeindemandatare der SPS die 1980 in 20 Gemeinderate gewahlt worden waren schieden spatestens 1985 aus ihren Mandaten aus Thematische Schwerpunkte BearbeitenDie Sozialdemokratische Partei Sudtirols verfugte in den Anfangsjahren uber kein eigenstandiges ideologisches Profil sondern stutzte sich auf das politische Format von Hans Dietl der sich in den Reihen der SVP bis zu seinem Parteiausschluss als geradliniger christlich sozial gepragter Vertreter der unterprivilegierten Landbevolkerung prasentiert hatte Im Zuge des europaweiten Trends zu Gunsten sozialdemokratischer Parteien versuchte die SPS sich im Sog dieser Entwicklung als zweite politische Kraft neben der SVP zu positionieren Dabei thematisierte die Partei vor allem die Losung von sozialen Problemen hinsichtlich Beschaftigung Bildung Sozialfursorge war im Gegensatz zur Sozialen Fortschrittspartei Sudtirols SFP aber eindeutig im deutschsprachigen Segment der politischen Landschaft Sudtirols beheimatet Erst nach dem Ausscheiden Dietls aus der SPS und einem Nachrucken jungerer Aktivisten bekannte sich die Partei in ihrem Grundsatzprogramm aus dem Jahr 1978 zum demokratischen Sozialismus und versuchte starkere Bezuge zur historischen Sozialdemokratie Tirols sowie zu SPO und SPD herzustellen Die SPS blieb in der politischen Landschaft Sudtirols stets eine Partei der sozial engagierten Oppositionellen die weitgehend aus der ursprunglichen Kernwahlerschicht der SVP abgedriftet waren Mit der Grundung eines eigenen Arbeitnehmerflugels im Jahr 1975 gelang es der Sudtiroler Volkspartei diesen Erosionsprozess an ihrem linken Flugel langfristig erfolgreich einzudammen Literatur BearbeitenJoachim Gatterer rote milben im gefieder Sozialdemokratische kommunistische und grun alternative Parteipolitik in Sudtirol StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2009 ISBN 978 3 7065 4648 5 Normdaten Korperschaft GND 10068577 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sozialdemokratische Partei Sudtirols amp oldid 236019956