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Egmont Jenny 7 Oktober 1924 in Rankweil Osterreich 19 Dezember 2010 in Dorf Tirol Italien war ein italienischer Regionalpolitiker Grunder der Sozialen Fortschrittspartei Sudtirols SFP freischaffender Arzt und Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugendjahre zwischen Faschismus und Nationalsozialismus 1 2 Engagement fur die osterreichische Sozialdemokratie in Sudtirol 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJugendjahre zwischen Faschismus und Nationalsozialismus Bearbeiten Jenny verbrachte seine Kindheitsjahre in der Sudtiroler Dorfgemeinde Lana In den 1920er und 30er Jahren erlebte er dort eine erste politische Sozialisation die stark von den gewaltsamen Entnationalisierungsmassnahmen der italienischen Faschisten wie massiver nationalsozialistischer Gegenagitation durch deutschsprachige Sudtiroler gepragt worden war Im Zuge der Realisierung des deutsch italienischen Umsiedlungsabkommens fur Sudtirol im Jahr 1939 sogenannte Option wurde Jennys Familie zerrissen Als einziger Sohn folgte er anfangs seinem Vater der sich als geburtiger Vorarlberger und ausgebildeter Apotheker fur die Annahme der deutschen Staatsburgerschaft entschieden hatte Wenige Monate nach seiner Abwanderung ins Reich kehrte Jenny allerdings zu seiner italienischsprachigen Mutter nach Lana zuruck und beendete dort seine schulische Laufbahn am Gymnasium in Meran Nach erfolgreichem Maturabschluss begann Jenny 1942 ein Medizinstudium in Bologna meldete sich nach der Besetzung Norditaliens durch das Deutsche Reich 1943 jedoch kurzfristig als Freiwilliger zur Wehrmacht Die deutsche Niederlage in Italien uberstand er unbeschadet in der Obhut einer angesehenen friulaner Burgersfamilie Nach Kriegsende setzte er seine universitare Ausbildung in Innsbruck fort und absolvierte im Anschluss an seinen Studienabschluss eine Facharztausbildung zum Urologen in Wien Engagement fur die osterreichische Sozialdemokratie in Sudtirol Bearbeiten Mitte der 1950er Jahre eroffnete Jenny seine Privatpraxis in Bozen und begann parallel dazu eine politische Laufbahn bei der Sudtiroler Volkspartei SVP die er von 1964 bis 1966 im Sudtiroler Landtag und damit gleichzeitig im Regionalrat Trentino Sudtirol vertrat 1965 grundete Jenny mit Gleichgesinnten den Sudtiroler Arbeitskreis fur Sozialen Fortschritt der innerhalb der Volkspartei erste Ansatze eines sozialdemokratischen Flugels konsolidieren sollte Jennys Initiative basierte dabei nicht unerheblich auf Unterstutzung des damaligen osterreichischen Aussenministers und spateren Bundeskanzlers Bruno Kreisky Im April 1966 wurde Jenny aus weitgehend ideologischen Grunden aus der Sudtiroler Volkspartei ausgeschlossen Aus den Reihen des Arbeitskreises fur Sozialen Fortschritt ging daraufhin umgehend die Soziale Fortschrittspartei Sudtirols SFP hervor als deren Vertreter Jenny 1968 aus dem Sudtiroler Landtag ausschied Mit Aufstockung der Landtagsmandate von 25 auf 34 Sitze gelang der Partei trotz Stimmenverluste bei den Landtagswahlen 1973 die Ruckeroberung eines Mandats fur Jenny 1978 konnte er seinen Sitz fur die SFP jedoch nicht mehr verteidigen und kandidierte 1983 ein letztes Mal als Spitzenkandidat der Sozialdemokratischen Partei Sudtirols SPS blieb aber auch dieses Mal erfolglos In den 1980er Jahren zog sich Jenny aus der Parteipolitik zuruck 1985 reaktivierte er die ursprunglich von Hans Dietl gegrundete Zeitschrift Sudtiroler Nachrichten die er bis zum Jahr 2007 herausgab Im selben Jahr veroffentlichte Jenny eine erste Autobiografie in deutscher Sprache 2010 erschien postum eine italienische Fassung die auf einem Gesprach Jennys mit dem Journalisten Lucio Giudiceandrea basiert Werke BearbeitenBekenntnis zum Fortschritt Mein Weg zur Sozialdemokratie Edition Raetia Bozen 2007 ISBN 978 88 7283 283 7 L intruso Egmont Jenny e il suo Sudtirolo Storia raccolta da Lucio Giudiceandrea Edition Raetia Bozen 2010 ISBN 978 88 7283 345 2Literatur BearbeitenJoachim Gatterer Aus den Kriegstrummern zur Demokratie Zum politischen Werdegang von Alfons Benedikter Pietro Mitolo und Egmont Jenny in Pallaver Gunther Hrsg Politika 11 Jahrbuch fur Politik Annuario di politica Anuer de pulitica Edition Raetia Bozen 2011 S 325 338 ISBN 978 88 7283 388 9 Joachim Gatterer Auf roten Spuren durch Sudtirol und Vorarlberg Skizzen zum Werdegang der Landespolitiker Egmont Jenny und Josef Stecher in Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins Bregenz 2020 S 52 64 ISBN 3 901803 20 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Egmont Jenny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Egmont Jenny in der Abgeordneten Datenbank des Sudtiroler Landtags PDF Sterbebild von Egmont Jenny auf sterbebilder schwemberger atNormdaten Person GND 133676889 lobid OGND AKS LCCN n2008019563 VIAF 55343580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jenny EgmontKURZBESCHREIBUNG italienischer Arzt Politiker und PublizistGEBURTSDATUM 7 Oktober 1924GEBURTSORT RankweilSTERBEDATUM 19 Dezember 2010STERBEORT Tirol Sudtirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egmont Jenny amp oldid 204692293