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Der Sowerby Zweizahnwal Mesoplodon bidens auch als Nordsee Schnabelwal oder Flosser bezeichnet ist eine Walart aus der Familie der Schnabelwale Ziphiidae Diese wurde 1804 als erste Walart aus der Gattung der Zweizahnwale entdeckt und erhielt ihren Namen nach ihrem Erstbeschreiber James Sowerby Sowerby ZweizahnwalSowerby Zweizahnwal Mesoplodon bidens SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Wale Cetacea Unterordnung Zahnwale Odontoceti Familie Schnabelwale Ziphiidae Gattung Zweizahnwale Mesoplodon Art Sowerby ZweizahnwalWissenschaftlicher NameMesoplodon bidens Sowerby 1804 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Beschreibung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksVerbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Sowerby Zweizahnwales Der Sowerby Zweizahnwale ist uber weite Teile des nordlichen Atlantik verbreitet Im Westen reicht ihr Verbreitungsgebiet von Labrador bis Neuengland den Schwerpunkt ihres Auftretens bildet jedoch der ostliche Atlantik wo die Tiere an den europaischen und nordafrikanischen Atlantikkusten von Island Grossbritannien und Irland sowie Norwegen bis Madeira und den Azoren verbreitet sind 1 Auch in der Nordsee kommen sie vor sowie moglicherweise auch im ostlichen Mittelmeer wo die Art allerdings erst einmal dokumentiert angetroffen wurde 1 Mit mehr als 150 Strandungen die meisten davon vor den Britischen Inseln gehort die Art zu den am besten belegten Arten ihrer Familie Sichtungen lebender Tiere sind jedoch wie bei allen Zweizahnwalen selten Beschreibung BearbeitenSowerby Zweizahnwale konnen eine Lange von etwa 4 5 bis zu 5 5 Metern und ein Gewicht von bis zu 1 5 Tonnen erreichen 1 Der Korper der Tiere ist spindelformig mit dem grossten Durchmesser etwa im Bereich der Korpermitte Sie sind an der Oberseite dunkelblau dunkelgrau oder fast schwarz gefarbt die Unterseite und die Flanken sind heller Der Korper alterer Mannchen kann von langen unpigmentierten Narbenlinien bedeckt sein die Rivalenkampfen entstammen Der Schnauzenbereich und der Unterkiefer bilden eine schnabelahnliche lange Schnauze Aus dieser ragen bei erwachsenen Mannchen zwei dreieckige und stosszahnahnliche Zahne aus dem Unterkiefer bei Weibchen und Jungtieren sind diese bei geschlossenem Maul nicht sichtbar Im Bereich der Kehle befinden sich zwei deutliche Gruben Diese Walart hat sehr kleine Flipper und eine kleine sichelformige Finne die wie bei allen Schnabelwalen weit hinten am Korper sitzt die verhaltnismassig breite Fluke ist am Rand gebogen und hat keine Mittelkerbe Der Schwanzstiel ist seitlich abgeflacht 1 Lebensweise BearbeitenDiese Wale sind Bewohner offener und tiefer Meeresbereiche Sie bevorzugen Gebiete mit einer Wassertiefe von 500 bis 2000 Metern ublicherweise im Bereich von stark strukturierten Meeresbodenregionen unterseeischen Gebirgen und am Kontinentalabhang Die Tiere leben vor allem in kalteren Wasserbereichen mit Maximaltemperaturen von bis zu 15 Celsius 1 Uber die Gruppengrosse gibt es unterschiedliche Angaben Neben Sichtungen von paarweise lebenden Tieren und paarweisen Strandungen gibt es auch Berichte uber Schulen die aus drei bis zehn Tieren bestehen darunter auch mehrere Mannchen Man geht davon aus dass Gruppengrossen von bis zu 10 Tieren existieren die meisten Schulen jedoch maximal 5 Tiere umfassen 1 Die Wale fressen vorwiegend kleinere Tintenfische und in der Tiefsee und am Meeresboden lebende Fische Dabei ist der Sowerby Zweizahnwal eine der wenigen Arten fur die dokumentiert ist dass der Anteil der Fisch am Nahrungsspektrum grosser ist als der von Tiefseetintenfischen Sie bevorzugen Fischarten der tieferen pelagialen und benthischen Zone darunter vor allem in der Tiefsee lebende Dorsche Die Beutetiere erreichen Langen von 1 bis 6 der Korperlange der Wale der grosste Teil zwischen 2 und 3 Die Jagd findet entsprechend dem Nahrungsspektrum vor allem in grosseren Meerestiefen statt angenommen werden 500 bis fast 3000 Meter Wassertiefe Dabei konnen die Tauchgange uber eine Stunde andauern bevor die Wale zum Atmen an die Oberflache kommen 1 Mannliche Tiere sind an ihren Narben am Rucken und an den Flanken leicht zu erkennen Diese Narben ruhren von Rivalenkampfen her die die Tiere mit ihren hervorragenden Zahnen austragen Uber die Paarung und die Fortpflanzung der Tiere liegen wie bei allen Schnabelwalen kaum Informationen vor Man geht davon aus dass die Paarungen und Geburten saisonal sind und die Geburten nach einer Tragzeit von etwa 12 Monaten im Fruhjahr stattfinden 1 Systematik BearbeitenDer Sowerby Zweizahnwal ist eine eigenstandige Art der Zweizahnwale Mesoplodon innerhalb der Zahnwale 2 Er wurde 1804 von James Sowerby anhand eines Individuums das an der schottischen Kuste bei Elgin strandete als Physeter bidens beschrieben und damit den Pottwalen zugeordnet 1817 beschrieb Henri Marie Ducrotay de Blainville mit Delphinus sowerbensis eine weitere Art auf deren Basis 1850 die Beschreibung und Etablierung der eigenstandigen Gattung Mesoplodon durch Paul Gervais erfolgte Delphinus sowerbensis wurde spater mit Physeter bidens synonymisiert wodurch der Sowerby Zweizahnwal die Typusart fur die Gattung wurde 2 Innerhalb der Art werden keine Unterarten unterschieden 1 2 Gefahrdung BearbeitenAufgrund der sehr wenigen Daten zu den Bestanden und Bestandsentwicklungen der Tiere wird der Sowerby Zweizahnwal von der IUCN keiner Gefahrdungskategorie zugeordnet sondern als data deficient gelistet 3 Man nimmt an dass die Art nicht vom Aussterben bedroht ist sie konnte jedoch gefahrdet sein Sie sind nicht durch den kommerziellen Walfang bedroht auch wenn Einzeltiere in der Vergangenheit von Walfangern getotet wurden Allerdings geraten sie wahrscheinlich gelegentlich als Beifang in die Netze der Fischer 3 Vor allem in den letzten Jahren wurde der Einfluss von Unterwassergerauschen vor allem von unterseeisch eingesetzten Sonar und von Sprengungen auf verschiedene Wale auch Schnabelwale untersucht und diskutiert Es gibt deutliche Hinweise darauf dass diese Larmemissionen einen Einfluss auf Wale haben und unter anderem bei Delfinen und auch Schnabelwalen zu Strandungen fuhren Inwieweit diese Emissionen den Sowerby Zweizahnwal betreffen ist nicht bekannt es ist jedoch anzunehmen dass er ebenfalls betroffen ist 3 Zudem wurden in verschiedenen gestrandeten Walen Plastikreste gefunden die auch als konkrete Todesursache in Einzelfallen diskutiert wurden 3 Der Sowerby Zweizahnwal ist auf dem Appendix II des Washingtoner Artenschutzubereinkommen CITES aufgenommen 3 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i Sowerby s Beaked Whale In C D MacLeod Family Ziphiidae Beaked Whales In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 356 ISBN 978 84 96553 93 4 a b c Mesoplodon bidens In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 a b c d e Mesoplodon bidens in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von B L Taylor R Baird J Barlow S M Dawson J Ford J G Mead G Notarbartolo di Sciara P Wade R L Pitman 1996 Abgerufen am 23 Mai 2020 Literatur Bearbeiten Sowerby s Beaked Whale In C D MacLeod Family Ziphiidae Beaked Whales In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 356 ISBN 978 84 96553 93 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sowerby Zweizahnwal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mesoplodon bidens in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von B L Taylor R Baird J Barlow S M Dawson J Ford J G Mead G Notarbartolo di Sciara P Wade R L Pitman 1996 Abgerufen am 23 Mai 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sowerby Zweizahnwal amp oldid 235329565