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Der Begriff Sortimentspolitik ist die fur Handelsunternehmen gebrauchliche Entsprechung fur den fur Herstellunternehmen geltenden Begriff der Produktpolitik und ein essenzielles Aktionselement des Handelsmarketings Das Sortiment kennzeichnet die gesamte Palette der von einem Handelsunternehmen angebotenen Waren und Dienstleistungen Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Ziele der Sortimentspolitik 3 Gestaltungsprinzipien 4 Gestaltungsmassnahmen 5 Operative Steuerung und Kontrolle 6 Siehe auchDefinition BearbeitenUnter dem Begriff Sortimentspolitik verstehen wir die zusammenfassende Bezeichnung fur alle Entscheidungen eines Handelsunternehmens uber die moglichst optimale Gestaltung seines Gesamtangebots an Waren Sach und Dienstleistungen Mit Hilfe der Sortimentspolitik kann das Leistungsangebot um fremd oder selbsterstellte Waren und oder Dienste erweitert werden konnen neue Produkte in das Sortiment aufgenommen werden kann das Sortiment um einzelne Artikel z B Langsamdreher bereinigt werden kann das Sortiment vervielfaltigt werdenZiele der Sortimentspolitik BearbeitenSortimentspolitik Produktpolitik etwa bei Handelsmarken ist die Massnahme eines Handelsunternehmens zur marktgerechten Gestaltung seines gesamten Angebots um die Ziele des Handelsmarketings zu erreichen Steigerung von Gewinn und oder Umsatz Verminderung der Kosten Verbesserung der Wettbewerbssituation Streuung der Risiken Auslastung und evtl Rationalisierung der Produktions und Lagerhaltung Steigerung der Verbundkaufe und der Absatzmengen Positionierung auf dem Markt und gegenuber Wettbewerbern Optimierung der Sortimentsanordnung im Verkaufsraum Kundenlauf Gestaltungsprinzipien BearbeitenAnsatzpunkte zur Bildung von Sortimentseinheiten bieten folgende Gestaltungsprinzipien Herkunftsorientierung Material Stofforientierung sowie Lieferantenorientierung Preislagenorientierung Orientierung an der Selbstverkauflichkeit der Waren Orientierung an betriebsbezogenen Aufbaugesichtspunkten Orientierung am konsumentengerichteten Verhalten von Herstellern vorverkaufte Markenartikel Markterschliessung und erhaltung Orientierung an Wettbewerbern Abhebung Anpassung oder Wettbewerbsmeidung durch gegenseitige Abstimmung Bedarfsorientierung Bedarfsarten bereiche Erlebnisbereiche Verwendungsanlasse Bedarfstrager bzw Zielgruppen Gestaltungsmassnahmen BearbeitenIn Anlehnung an Schenk Psychologie im Handel 2 Aufl Munchen Wien 2007 lasst sich die Sortimentspolitik des Handels durch zahlreiche Massnahmen zur Sortimentsmodifikation auch psychotaktischer und strategischer Art realisieren Konstanz des Sortiments auf Warengruppenebene Diese Alternative stellt keine aktive Marktanpassung an geandertes Konsumentenverhalten bzw eine Marktbeeinflussung dar und ist deshalb nur eingeschrankt anzuwenden Sortimentskontraktion Diese stellt eine Elimination von Waren oder Artikelgruppen dar wobei dann von einer echten Sortimentskontraktion gesprochen werden kann wenn die Elimination nicht durch entsprechende Expansionen in anderen Warengruppen kompensiert wird Elimination von Warengruppen Beschrankung von Waren oder ArtikelgruppenProblem Es kann eine unfreiwillige Beschrankung der Sortimentsbreite auftreten etwa bei isolierter Artikelorientierung an Spannen Deckungsbeitragen oder Umschlagshaufigkeiten Wenn beispielsweise Artikel B einen hoheren Deckungsbeitrag besitzt als Artikel A und letzterer nur aus kostenrechnerischen Grunden verdrangt wird entsteht ein Zielkonflikt zwischen kosten und marketingorientiertem Interesse z B an einer gewissen Sortimentsbreite Verdrangt ein Artikel auf diese Weise einen anderen zum Schaden des gesamten Sortimentprofils spricht man von Kannibalisierung Sortimentsdifferenzierung In Anlehnung an den industriellen Bereich kann unter einer Sortimentsdifferenzierung eine Erganzung und oder Komplettierung bisher angebotener Warengruppen um erganzende Artikelgruppen oder Dienstleistungen mit dem Ziel der Schaffung alternativer Kaufmoglichkeiten bezeichnet werden Daruber hinaus kann zwischen sachlicher und zeitlicher Sortimentsdifferenzierung unterschieden werden Sortimentsdiversifikation Sie stellt eine Erweiterung des Sortiments um neue andersartige Teilbereiche mit dem Ziel der Schaffung additiver Kaufmoglichkeiten dar Sortimentsvariation Hier wird der Sortimentsumfang nicht verandert es erfolgt jedoch eine neue Akzentuierung einzelner Warengruppen durch deren Strukturveranderung Heute spricht man hier von aktiver oder auch kundenorientierter Sortimentspolitik Dabei wird der Kunde ins Zentrum gestellt seine Bedurfnisse und deren Abdeckung durch die Handler in der naheren Umgebung Die aktive oder auch kundenorientierte Sortimentspolitik bietet die Produkte an die fur die Kundenfrequenz aktuell interessant ist Sortimentsinnovation Als Sortimentsinnovation wird die Entwicklung Zusammenstellung von neuartigen Teilsortimenten und Warengruppen unter Einbeziehung von Dienstleistungen verstanden Hier sind nach dem Grad der Neuheit zu unterscheiden echte Neuheiten Marktinnovationen durch Ubertragung von Aufbau und Gestaltungsprinzipien auf andere Betriebstypen oder Branchen bedeutende Verbesserungen betriebliche Innovationen etwa durch verbesserte Kundenorientierung modische Innovationen neue Problemlosungen fur neue ZielgruppenOperative Steuerung und Kontrolle BearbeitenSteuerung und Kontrolle des Sortimentes erfolgt insbesondere durch artikelspezifische Erfolgsindikatoren im Rahmen der operativen Sortimentspolitik beispielsweise durch Absatzkraft als Indikator der Artikelakzeptanz numerische Distribution durchschnittliche Absatzmenge Geschaft und Monat durchschnittlicher EndverbraucherpreisUmsatzkraft multiplikative Verknupfung der in der eigenen Unternehmung artikelbezogenen Absatzmenge mit dem durchschnittlich geforderten Verkaufspreis Handelsspanne als Umsatz abzuglich der Wareneinstandskosten Umschlagshaufigkeit Umsatz Lagerbestand Bruttorentabilitatskraft Bruttonutzenziffer Aufschlagsspanne in Umschlagshaufigkeit Nettorentabilitatskraft Deckungsbeitrag Kompensationskraft Nettorentabilitat 100 Nettorentabilitat der Warengruppe Direkte Produktrentabilitat DPR Umsatz abzuglich Wareneinstandskosten abzuglich artikelspezifischer HandlingkostenSiehe auch BearbeitenTrade Marketing Dossier zu Aktive Sortimentspolitik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sortimentspolitik amp oldid 227654303