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Simon Pechi 1575 1642 war ein siebenburgischer Diplomat und Kanzler sowie fuhrender Vertreter der Sabbatarier im 17 Jahrhundert Leben und Werk BearbeitenSimon Pechi stammte aus dem ungarischen Funfkirchen ungarisch Pecs das damals bereits ein regionales Zentrum des ungarischen Unitarismus gewesen war Sein Vater war vermutlich Kurschner und Bauer Der junge Pechi studierte am Kollegium der siebenburgischen Unitarier in Klausenburg und wurde anschliessend Lehrer in Hammersdorf ungarisch Szenterzsebet wo er auf den Magnaten und fuhrenden Sabbatarier Andreas Eossi traf fur den er schliesslich als Gutsverwalter und Hauslehrer seiner Kinder arbeitete Nach dem Tod von Eossis Kindern wurde Pechi von Eossi an den Hof des Fursten Stephan Bathory herangefuhrt von wo aus Pechi zu einer mehrjahrigen Studienreise in die Walachei die Turkei nach Afrika und Westeuropa aufbrach Er lebte unter anderem in Konstantinopel Karthago Rom und Neapel und besuchte die spanischen und portugiesischen Konigshofe Wahrend dieser Zeit erwarb er sich eine hohe Bildung und erlernte mehrere Sprachen darunter auch das Hebraische Besonders in der Turkei Nordafrika und Italien kam er in Kontakt mit der judischen und insbesondere sephardischen Kultur die ihn nachhaltig pragen sollte Im Jahr 1599 kehrte Pechi nach Siebenburgen zuruck wo er von Eossi formell adoptiert wurde Nach dessen Tod erbte Pechi die zahlreichen Guter und Besitzungen seines Adoptivvaters Im Jahr 1601 wurde Pechi Sekretar des Fursten Sigismund Bathory Zur Zeit des Ungarischen Aufstandes gegen die Habsburger unter Stephan Bocskai fungierte er als dessen Sekretar und Beauftragter fur diplomatische Angelegenheiten Nach dessen Tod blieb er Sekretar von Sigismund I Rakoczi Im Jahr 1613 wurde er unter dem Fursten Gabriel Bethlen siebenburgischer Ratsherr und Kanzler Jedoch kam es bald zum Bruch mit Bethlen Von Juni 1621 bis zum November 1624 war Pechi in Haft und wurde erst auf Interventionen seiner Verwandtschaft freigelassen Unter Hausarrest gestellt widmete sich Pechi nun vor allem theologischen Arbeiten und ubersetzte zahlreiche judische Schriften ins Ungarische Von besonderer Bedeutung wurde das von ihm zusammengestellte sabbatarische Gebetbuch mit Ubersetzungen judischer Gebetbucher das weite Verbreitung fand und zum Standardwerk des siebenburgischen Sabbatismus wurde Unter Pechis Einfluss loste sich der siebenburgische Sabbatismus zunehmend von seinen christlich unitarischen Wurzeln und naherte sich starker dem Judentum an Mit der Wahl des neuen Fursten Georg I Rakoczi trat Pechi wieder in diplomatische Dienste war jedoch zugleich auch weiter als Forderer der Sabbatarismus aktiv der sich unter seiner Fuhrung trotz fehlender staatlicher Anerkennung weiter ausbreitete Gestoppt wurde diese Entwicklung erst um 1638 als Georg I Rakoczi die Sabbatarier offen zu verfolgen begann Auch Pechi musste schliesslich nachgeben und wurde formell Mitglied der Reformierten Kirche wo er im Februar 1639 wiedergetauft wurde Dennoch konnten sich die Sabbatarier weiterhin im Untergrund halten wenngleich sie formell Mitglied der anerkannten Kirchengemeinschaften Reformierte Katholiken Unitarier sein mussten Um 1642 starb Pechi schliesslich Pechi war verheiratet mit Judith Korniss mit der er zusammen sechs Kinder hatte Seine Frau starb jedoch schon fruh sodass die Kinder teilweise als Halbwaisen aufwuchsen Literatur BearbeitenLadislaus Martin Pakozdy Der siebenburgische Sabbatismus Stuttgart 1973 ISBN 3 17 001314 9 Normdaten Person GND 131668595 lobid OGND AKS LCCN n84211079 VIAF 121437401 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pechi SimonKURZBESCHREIBUNG siebenburgischer Kanzler und Vertreter der SabbatarierGEBURTSDATUM 1575STERBEDATUM 1642 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Pechi amp oldid 232494701