www.wikidata.de-de.nina.az
Simon Moser 15 Marz 1901 in Jenbach Tirol 22 Juli 1988 in Mils bei Hall Tirol war ein osterreichischer Philosoph Von 1952 bis zu seiner Emeritierung 1968 lehrte er als Professor fur Philosophie an der Technischen Hochschule spater Universitat Karlsruhe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre 3 Werke in Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMoser der Sohn eines Postamtsdirektors machte 1918 seine Matura in Hall und studierte im Anschluss von 1919 bis 1922 Jurisprudenz in Innsbruck mit dem 1 Staatsexamen als Abschluss Parallel absolvierte er eine Abiturprufung der Handelsakademie Innsbruck an der Franziskanerschule in Hall Tirol und studierte zugleich Philosophie in Innsbruck Im Jahr 1922 legte er seine erste Promotion vor zum Thema Die philosophischen Grundlagen des Marxismus Nach weiteren Studien der Philosophie Nationalokonomie Altphilologie und Mathematik in Berlin Marburg und Freiburg erwarb er 1932 seinen zweiten philosophischen Doktorgrad in Freiburg bei Martin Heidegger mit dem Thema Grundbegriffe der Naturphilosophie bei Wilhelm von Ockham 1935 habilitierte er sich im Fach Geschichte der Philosophie in Innsbruck bei Alfred Kastil mit dem Thema Zur Lehre von den Definitionen bei Aristoteles Dort war er bis zum Wintersemester 1937 38 Privatdozent Aufgrund seiner Nahe zum Austrofaschismus und als Hauptstellenleiter der Vaterlandischen Front wurde er mit anderen im Sommersemester 1938 als politisch unzuverlassig entlassen 1 Am 5 Juni 1939 beantragte Moser die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1 Januar 1940 aufgenommen Mitgliedsnummer 7 886 075 2 3 Er wurde nachdem er sich gegenuber der Partei betont korrekt verhielt 4 im Marz zum Dozenten neuer Ordnung ernannt Die Gauleitung in Tirol betrachtete ihn hingegen als unverandert politisch unzuverlassigen Vertreter des Katholizismus Die Ernennung wurde im November 1940 wieder zuruckgenommen Moser leistete von 1940 bis 1945 Militardienst und war zugleich in dieser Zeit Dozent in Wien 1945 grundete er gemeinsam mit Otto Molden die Internationalen Hochschulwochen in Alpbach Tirol heute Europaisches Forum Alpbach deren wissenschaftliche Leitung er bis 1978 innehatte Von 1945 bis 1952 war er wieder Privatdozent in Innsbruck ab 1946 als Titularprofessor 1952 erhielt er eine Vertretung des Extraordinariats fur Philosophie an der Technischen Hochschule Karlsruhe wo er 1955 zum ausserordentlichen Professor und 1962 zum Ordinarius ernannt wurde Seine Emeritierung erfolgte 1968 Von 1960 bis 1977 war er Leiter des Karlsruher Studium Generale Der wesentliche Teil des Nachlasses wird vom Karlsruher Institut fur Technologie verwaltet 5 Er war Mitglied im Unitas Verband 6 Lehre BearbeitenMoser hat sich besonders um die Forderung und Betreuung interdisziplinarer Gesprache und Seminare verdient gemacht zum grossen Teil bei den jahrlichen Veranstaltungen in Alpbach aber auch wahrend der Semesterzeiten im Studium Generale in Karlsruhe Es gab wahrend seiner Zeit kaum einen bedeutenden Gelehrten aus den Geistes und aus den Naturwissenschaften der nicht gerne Mosers Einladung nach Alpbach oder Karlsruhe gefolgt ware Allgemein geschatzt war seine begriffsphilosophisch kritische Diskussionshaltung die er mit liberaler Offenheit verband So konnte er immer wieder unterschiedliche Disziplinen Lehrmeinungen und Standpunkte miteinander konfrontieren und vermitteln Ursprunglich von der antiken und mittelalterlichen Philosophie gepragt entwickelte er sich spater zum kenntnisreichen und reflektierten Universalgelehrten Zu einem Schwerpunkt seines Denkens wurde die Philosophie der Arbeit der Technik und der Naturwissenschaften Werke in Auswahl BearbeitenOsterreichische Bergwelt und Bergvolk 1937 Text von Josef Wenter Das Land in den Bergen Vom Wehrbauer zum Gebirgsjager Ein Bildwerk Deutscher Alpenverlag Innsbruck 1942 Wurde in der DDR auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 7 Metaphysik einst und jetzt Berlin 1958 Philosophie und Gegenwart Meisenheim Glan 1960 Hrsg mit K Steinbuch Philosophie und Kybernetik Munchen 1970 Hrsg mit Hans Lenk Techne Technik Technologie Pullach bei Munchen 1973 Zwischen Antike und Gegenwart Frankfurt M usw 1986 hrsg v H Lenk und M Maring mit Verzeichnis der wissenschaftlichen Schriften Literatur BearbeitenIlse Korotin Deutsche Philosophen aus der Sicht des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS Dossier Simon Moser Jahrbuch fur Soziologie Geschichte 1993 S 337 344 Ernst Oldemeyer Hrsg Die Philosophie und die Wissenschaften Simon Moser zum 65 Geburtstag Meisenheim am Glan 1967 Christian Tilitzki Die deutsche Universitatsphilosophie in der Weimarer Republik und im dritten Reich 2 Bande Akademie Verlag 2002 ISBN 3050036478 S 771 et passim ohne Verfasser Die wissenschaftlichen Schriften von Simon Moser In Zeitschrift fur philosophische Forschung Band 20 Heft 2 April Juni 1966 S 327 330 Andrea Marlen Esser Moser Simon In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 204 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Simon Moser im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Christian Tilitzki Die deutsche Universitatsphilosophie in der Weimarer Republik und im dritten Reich Akademie Berlin 2002 S 771 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 29210502 https gedenkbuch univie ac at index php id index php id 435 amp no cache 1 amp person single id 34094 Ilse Korotin Deutsche Philosophen aus der Sicht des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS Schwerpunkt Osterreich in Marion Heinz Goran Gretic Hrsg Philosophie und Zeitgeist im Nationalsozialismus Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2006 S 45 66 hier 52 KIT Archiv Memento des Originals vom 12 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archiv kit edu 27014 Nachlass Simon Moser ANNO Allgemeiner Tiroler Anzeiger 1936 11 17 Seite 9 Abgerufen am 16 Marz 2021 http www polunbi de bibliothek 1953 nslit m htmlNormdaten Person GND 118737139 lobid OGND AKS LCCN n81104139 VIAF 264010287 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moser SimonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhilosophGEBURTSDATUM 15 Marz 1901GEBURTSORT JenbachSTERBEDATUM 22 Juli 1988STERBEORT Mils bei Hall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Moser Philosoph amp oldid 226193585