www.wikidata.de-de.nina.az
Simon Heinrich Sack 27 Juni 1723 in Hecklingen 2 Dezember 1791 in Glogau heute Glogow war ein deutscher Rechtsanwalt sowie Koniglich Preussischer Hof und Justiz Commissions Rat in Glogau Er ist Begrunder der Hofrat Simon Heinrich Sack sche Familienstiftung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenFamilie Bearbeiten nbsp Wappen der Familie Sack Taube Simon Heinrich Sack war Sohn des Hofpredigers Friedrich Ernst Sack aus Hecklingen 1676 1763 und seiner Ehefrau Dorothea Lucanus 1695 1770 der Schwester des preussischen Geheimrats Johann Heinrich Lucanus 1693 1759 ab 1742 Generalfiscal Regierungsrat in Glogau und spater Prasident des Oberkonsistoriums und der Oberamtsregierung in Glogau Sack war nicht verheiratet und hatte deshalb keine ehelichen Kinder sondern nur ein vermutetes nichteheliches Kind mit seiner Hausdame Anna Maria Biesler 1735 1799 Louise Ernestine 1757 1831 die er als Pflegetochter aufzog und im Jahre 1774 adoptierte Diese heiratete 1776 den Steuereinnehmer und spateren Hofrat Carl Christoph Cramer aus Glogau und erhielt dadurch den Ehenamen Cramer 1 Werdegang Bearbeiten nbsp Simon Heinrich SackSack immatrikulierte sich zusammen mit seinem Bruder Carl August Sack 1721 1810 im Jahre 1740 an der Universitat Halle zum Jurastudium und schloss sein Studium in Frankfurt Oder ab Nach dem Ubergang Schlesiens an Brandenburg Preussen im Jahre 1742 wurde das Justizwesen in Schlesien neu geordnet und die bisherigen Gerichtsbarkeiten durch Oberamtsregierungen in Glogau und Breslau gebildet Man kann annehmen dass der Generalfiscal Regierungsrat Johann Heinrich Lucanus seinem Neffen Sack zur Anstellung als Referendar bei der Oberamtsregierung in Glogau verhalf Im Alter von 25 Jahren war er schon Advokat und wurde 1750 im Alter von 27 Jahren zum Hof und Justizkommissionsrat bei der Oberamtsregierung in Glogau ernannt Seine Tatigkeit beschrankte sich nicht nur auf die Prozessvertretung bei der Oberamtsregierung Er ubernahm auch treuhanderische Aufgaben so u a die Finanzverwaltung des im Ausland weilenden Freiherrn Gustav von Schlabrendorf Bei der Uberfuhrung osterreichischer Staats und Privatguter in Preussischen Besitz fuhrte Sack nicht nur die notariellen Akte aus sondern kaufte selbst verwahrloste Guter an setzte sie instand und verkaufte sie mit Gewinn Die Kanzlei betrieb Sack zunachst mit seinem Bruder Wilhelm Sack 1726 1800 der 1752 eine Anstellung in Breslau erhielt und ab 1756 mit dem Titel Hof und Kriminalrat Advokat in Breslau war Seit Beginn des Jahres 1752 besass Sack eine wohl gemietete Wohnung am Markt in Glogau In den folgenden Jahren erwarb er das Gut Lauersitz jenseits der Oder das zwischen den Gutern Herrnlauersitz und Irsingen lag die seinem Onkel Lucanus gehorten Bei dem grossen Brand der Stadt Glogau im Jahre 1758 verlor er das Haus am Markt Im Oktober 1759 erreichte der Siebenjahrige Krieg auch das Gut Lauersitz Infolge der Bedrohung durch russische Truppen hatten sich Sack und sein ebenfalls in Glogau wohnender Bruder Johann Adolph Sack 1726 1800 auf dem Gut in vermeintliche Sicherheit gebracht Zu dieser Zeit wohnte auf dem Gut Sacks jungster Bruder Philipp Wilhelm Sack 1734 1813 der als Leutnant in der Schlacht von Leuthen 1757 verwundet worden war danach seinen Abschied nahm und sich ab 1758 auf dem Gut seines Bruders in der Landwirtschaft ausbildete eine Tatigkeit die er ab 1774 als Hofrat in der Kriegs und Domanenkammer in Kleve und Generalpachter des Amtes Hausberge anwenden konnte Die Kosacken unter dem General Gottlob Curt Heinrich von Tottleben 1715 1773 besetzten im November 1759 Gut und Schloss und plunderten und verwusteten den Besitz Bei der Flucht auf die andere Oderseite wurde Philipp Sack gefangen genommen und nach Posen verschleppt Erst im folgenden Jahr gelang es seinem Bruder ihn gegen ein Losegeld auszulosen Bis zum Verkauf des Gutes im Jahre 1774 bewirtschaftete dann Philipp Sack das Gut seines Bruders 1767 erwarb Sack das Glogauer Burgerrecht und kaufte 1768 aus dem Besitz des verstorbenen Burgermeisters Karl Andreae das Haus Nr 30 ab der Topfgasse spater Mohrengasse das er erheblich vergrosserte 1781 erliess Friedrich der Grosse nach franzosischem Vorbild fur Preussen ein staatliches Monopol auf Kaffee das erst im Jahre 1787 nach seinem Tode abgeschafft wurde Neben der Einfuhr und dem Handel hatte der Staat auch das Kaffeerosten in eigener Regie geregelt Das private Rosten war bei strenger Strafe verboten gerostet wurde ausschliesslich in der Staatlichen Rosterei in Berlin Nur die koniglichen Zolllager und wenige konzessionierte Lebensmittelhandler durften den gerosteten Kaffee verkaufen 2 Zunachst unterstand Sack in der Zeit 1780 1781 fur Schlesien das General Kaffee Depot Diese Aufgabe ubergab er danach an seinen Schwiegersohn Cramer Als Anwalt genoss er wegen seiner Lauterkeit und Unparteilichkeit bei den schwierigen Besitzverschiebungen nach den ersten schlesischen Kriegen und nach dem siebenjahrigen Krieg hohes Ansehen Dadurch erwarb sich ein hohes Vermogen Diese Vermogen brachte er in die Hofrat Simon Heinrich Sack sche Familienstiftung ein die noch heute existiert auch wenn das Stiftungsvermogen durch die Kriegsereignisse und die Inflation erheblich geschmalert wurde Seine berufliche Tatigkeit beendete Sack nach der Justizreform seines Studienfreundes Johann Heinrich von Carmer 1720 1801 Dieser war seit 1751 Direktor und ab 1763 Prasident der Oberamtsregierung in Breslau ab 1768 Chefprasident samtlicher Oberamtsregierungen in Schlesien und ab 1779 Preussischer Grosskanzler Er setzte die von dem Freiherrn Samuel von Cocceji 1679 1755 begonnene Justizreform fort Sack und v Carmer waren sich in Schlesien ofters begegnet Noch einige Tage vor dem Erscheinen des Corpus Juris Fridericianum im April 1780 fand ein Gesprach statt in dem der Grosskanzler Sack bewegen wollte den Plan aufzugeben sein Amt als Justizkommissar niederzulegen da sich in Ansehung seiner bisherigen Geschafte keine Anderung ergeben wurden Als das Gesetz aber veroffentlicht wurde musste Sack feststellen das die Aussage des Grosskanzlers nicht richtig war da die bisher als freiberuflich tatigen Advokaten durch beamtete Assistenzrate ersetzt wurden Sack legte sein Justizkommissariat und die Justiziate nieder Sack starb 1791 und wurde wunschgemass in der Gruft der Schifflein Christi Kirche in Glogau beigesetzt Literatur BearbeitenMark Pockrandt Biographie und Theologie der Berliner Hofprediger August Friedrich Wilhelm Sack 1703 1786 und Friedrich Samuel Gottfried Sack 1738 1817 Walter de Gruyter Berlin 2003 S 14 ff Vorschau bzw Online bei Google Books Brigitte v d Osten Sacken Simon Heinrich Sack Briefe und Dokumente 1751 1791 Marburg Lahn 1996 ISBN 3 00 001022 X Hans Joachim Jors Familienforschung Cramer Die Taube Familienblatt fur die Mitglieder der Hofrat Sack schen Stiftung Nr 139 1968 1500 1501 eine CD der Zeitschrift Die Taube ist zu beziehen uber die Stiftung online 3 Hans Sack Altes und Neues uber den Stifter Simon Heinrich Sack Die Taube Familienblatt fur die Mitglieder der Hofrat Sack schen Stiftung Nr 131 1964 1425 1427Einzelnachweise Bearbeiten Berliner Monatszeitschrift 1805 1 Monika Kopcke Bier statt Kaffee Vor 225 Jahren wurde in Preussen ein staatliches Kaffeemonopol eingefuhrt Deutschlandfunk Kalenderblatt Archiv Beitrag vom 21 Januar 2006 online abgerufen am 23 Oktober 2014 2 Weblinks BearbeitenWebsite der Hofrat Simon Heinrich Sack sche Familienstiftung in Deutschland Website der Hofrat Simon Heinrich Sack sche Familienstiftung in den USA Website des Preussen Museum NRW in der sich das Archiv der Stiftung befindet Webseite der Rambow GenealogieNormdaten Person GND 120522551 lobid OGND AKS LCCN n2008004914 VIAF 845939 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sack Simon HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Koniglich Preussischer Hof und Justiz Commissions Rat in Glogau Stifter der Hofrat Simon Heinrich Sack schen FamilienstiftungGEBURTSDATUM 27 Juni 1723GEBURTSORT HecklingenSTERBEDATUM 2 Dezember 1791STERBEORT Glogau heute Glogow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Heinrich Sack amp oldid 239085754