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Carl Christoph Cramer 7 Juni 1750 in Ansbach 11 Dezember 1827 in Glogau war ein deutscher Steuereinnehmer Inhaber der Konzession fur den Kaffeehandel in Schlesien Consulent und kgl Hofrat in Glogau Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Familie 1 2 Leben und Bedeutung 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFamilie Bearbeiten Cramer wurde als Sohn des Hof Kammer und Landschaftsrats Johann Friedrich Cramer 1706 1768 und dessen Ehefrau Sabina Rosina Heberer 1710 1767 in Ansbach geboren Grossvater waren Melchior Conrad Cramer 1672 1760 Leibmedicus und Hochfurstl Brandenburg Onolzbachischer Geheimer Rat in Ansbach Onolzbach Ansbach und Johann Wolfgang Heberer 1675 1730 Consulent und Syndicus in Weissenburg Cramer heiratete 1776 in Seppau bei Dalkau Kreis Glogau 1 Louise Ernestine Sack die Pflegetochter des Stifters der Hofrat Simon Heinrich Sack sche Familienstiftung Simon Heinrich Sack Koniglich Preussischer Hof und Justiz Commissions Rat sowie Rechtsanwalt in Glogau Die Abstammung der Ehefrau ist ungeklart 2 Aus der Ehe sind zwei Tochter hervorgegangen Amalie Henriette Caroline Louise Cramer 1778 1848 Beraterin und Freundin von militarischen und politischen Personlichkeiten in Berlin und Saloniere Sie war verheiratet mit dem Geh Regierungsrat und Chefprasidenten der Oberrechnungskammer in Berlin Heinrich Huldreich Peter von Beguelin 1765 1818 Caroline Wilhelmine Auguste Cramer 1784 1872 verheiratet mit dem Kreisjustizrat Carl Leopold Gottfried Sattig 1774 1844 aus Glogau Leben und Bedeutung Bearbeiten Durch den Wechsel Schlesiens von Osterreich zu Preussen ab 1742 infolge der Schlesischen Kriege ergaben sich erhebliche juristische Probleme da die meisten Grundbesitzer in Osterreich ansassig waren und fur Juristen ein weites Betatigungsfeld fur Besitzverwaltungen und Besitzveranderungen vorgefunden wurde Deshalb zog Simon Heinrich Sack der spatere Schwiegervater von Cramer nach Beendigung seiner juristischen Studien etwa 1742 nach Glogau wo er nicht nur als Prozessvertreter tatig war sondern auch treuhanderische Aufgaben bei der Verwaltung u a der im Ausland weilenden Grossgrundbesitzer ubernahm Er war u a auch Berater des ersten dirigierenden Ministers von Schlesien Freiherr Ernst Wilhelm von Schlabrendorf der ab 1755 dieses Amt versah und in Schlesien umfangreichen Grundbesitz hatte und in der Nahe von Glogau auf seinem Gut Seppau Szczepow wohnte Bei der Uberfuhrung osterreichischer Staats und Privatguter fuhrte Sack nicht nur die notariellen Akte durch sondern kaufte selbst Guter an ubernahm die Instandsetzung und verkaufte sie dann mit Gewinn wodurch er sich ein bedeutendes Vermogen erwarb Aus denselben Grunden wie Sack ist Cramer schon in jungen Jahren nach Glogau gekommen Cramer Carolus Cramerus hatte vorher Rechtswissenschaft studiert und zwar ab April 1768 in Erlangen 3 Ab Sommer 1771 war er in Leipzig immatrikuliert 4 Nach Beendigung seines Studiums wurde er als Erzieher in das Haus des im Jahre 1767 verstorbenen Freiherrn Ernst Wilhelm von Schlabrendorf berufen Dort lernte ihn Simon Heinrich Sack kennen der den noch jungen Sohn des verstorbenen Freiherrn Friedrich Wilhelm Ludwig Heinrich von Schlabrendorf 1743 1803 bei der Verwaltung seiner Guter unterstutzte Dieser wurde 1772 vom Konig Friedrich II von Preussen in den Grafenstand berufen nbsp Schloss Hermsdorf bei Glogau im Jahr 2014 nbsp Ruine von Schloss Koben im Jahr 2007Daraus ergab sich eine geschaftliche Zusammenarbeit bei der Cramer von dem Hofrat Sack fur seine mannigfaltigen Geschafte eingespannt wurde Cramer wurde staatlicher Steuereinnehmer und erhielt den Titel Hofrat 1776 heiratete er auf dem Gute Seppau der Familie Schlabrendorff die moglicherweise leibliche aber nicht ehelich geborene Tochter seines Partners Sack die dieser vorher adoptiert haben soll Die Tochter hatte schon zu Lebzeiten ihres Vaters eine Schenkung von 50 000 Thaler erhalten Von diesem Geld erwarben die Eheleute Cramer wohl aus dem Schlabrendorfschen Besitz das Schloss Hermsdorf bei Glogau das vor 1803 wieder verkauft wurde 5 Danach erwarben sie die Herrschaft Koben an der Oder 1781 erliess Friedrich der Grosse nach franzosischem Vorbild fur Preussen ein staatliches Monopol auf Kaffee das erst im Jahre 1787 nach seinem Tode abgeschafft wurde Neben der Einfuhr und dem Handel hatte der Staat auch das Kaffeerosten in eigener Regie geregelt Das private Rosten war bei strenger Strafe verboten gerostet wurde ausschliesslich in der Staatlichen Rosterei in Berlin Nur die koniglichen Zolllager und wenige konzessionierte Lebensmittelhandler durften den gerosteten Kaffee verkaufen 6 Zunachst unterstand dem Hofrat Sack in der Zeit 1780 1781 fur Schlesien das General Kaffee Depot Diese Aufgabe ubergab er danach an seinen Schwiegersohn Cramer der damit eine weitere Quelle fur seinen Reichtum schuf Cramer investierte u a das Geld in Anleihen Als der Kaufmann und Gutsbesitzer Sigmund Otto Joseph von Treskow 1756 1825 auf seinem Gut in Owinsk ein Palais errichtete gab er eigene Wertpapiere heraus die in politisch unsicherer Zeit eine Verzinsung von drei Prozent garantierten Wilhelm von Humboldt beteiligte sich mit 38 000 Talern an diesem Geschaft Carl Christoph Cramer investierte 100 000 Taler 7 Als 1806 Glogau und Umgebung wahrend der Koalitionskriege von den Franzosen besetzt wurde und aufgrund des Frieden von Tilsit bis zum Jahre 1814 besetzt blieb veranderten sich die Verhaltnisse sehr schnell Infolge der unerschwinglichen Kriegskontributionen die die wohlhabenden Burger in Glogau durch die franzosische Besetzung zu tragen hatten sah Cramer sich gezwungen die Herrschaft Koben mit Verlust fast seines gesamten Vermogens zu verkaufen Auch das bedeutende Vermogen seiner Ehefrau ging verloren Sein Schwiegersohn Sattig verlor dadurch 15 000 Thaler Cramer verfiel daruber in einen unheilbaren Irrsinn Er starb in armlichen Verhaltnissen Literatur BearbeitenAdolf Ernst Denkwurdigkeiten von Heinrich und Amalie von Beguelin aus den Jahren 1807 1813 Nebst Briefen von Gneisenau und Hardenberg Berlin Seiten 8 25 30 61 und 90 Onlinefassung 3 und 4 Hans Joachim Jors Familienforschung Cramer Die Taube Familienblatt fur die Mitglieder der Hofrat Sack schen Stiftung Nr 139 1968 1500 1501 eine CD der Zeitschrift Die Taube ist zu beziehen uber die Stiftung online 5 Hans Sack Altes und Neues uber den Stifter Simon Heinrich Sack Die Taube Familienblatt fur die Mitglieder der Hofrat Sack schen Stiftung Nr 131 1964 1425 1427Einzelnachweise Bearbeiten vergl Bildergalerie Tomasz Mietlicki Niederschlesien Die Erbschaft der Vergangenheit in Denkmalern vereinigt Seppau Kreis Glogau abgerufen am 11 Januar 2017 Bildergalerie Hans Sack Altes und Neues uber den Stifter Simon Heinrich Sack Die Taube Familienblatt fur die Mitglieder der Hofrat Sack schen Stiftung Nr 131 1964 S 1426 Matrikel uber die an der Hochfurstl Friedrichs Universitat zu Bayreuth u Erlangen aufgenommenen Studierenden adeliger und burgerlicher Herkunft UER MS D 30 1 Studierende adeliger und burgerlicher Herkunft 1742 1800 digital vom Original Seite 60r digital 1 2 Vorlage Toter Link digital bib bvb de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Georg Erler herausgegeben im Auftrage der Koniglich Sachsischen Staatsregierung Die jungeren Matrikel der Universitat Leipzig 1559 1809 1709 1809 Leipzig 1809 Bd III S 56 Eine Bildergalerie des Schlosses ist zu sehen auf der Homepage von Tomasz Mietlicki Niederschlesien Die Erbschaft der Vergangenheit in Denkmalern vereinigt Hermsdorf Kreis Glogau abgerufen am 11 Januar 2017 Bildergalerie Monika Kopcke Bier statt Kaffee Vor 225 Jahren wurde in Preussen ein staatliches Kaffeemonopol eingefuhrt Deutschlandfunk Kalenderblatt Archiv Beitrag vom 21 Januar 2006 online abgerufen am 23 Oktober 2014 1 Homepage des Familienverbandes der Familie v Treskow Stichwort Sigmund Otto Joseph v Treskow online abgerufen am 23 Oktober 2014 2 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 Mai 2018 PersonendatenNAME Cramer Carl ChristophKURZBESCHREIBUNG Steuereinnehmer Consulent Inhaber der Konzession fur den Kaffeehandel in Schlesien und koniglicher Hofrat in GlogauGEBURTSDATUM 7 Juni 1750GEBURTSORT AnsbachSTERBEDATUM 11 Dezember 1827STERBEORT Glogau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Christoph Cramer amp oldid 236650728