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Dieser Artikel beschreibt das niederlandische Passagierschiff Fur das venezolanische Segelschulschiff siehe Simon Bolivar Schiff Die Simon Bolivar war ein 1927 in Dienst gestelltes Passagierschiff der niederlandischen Reederei Koninklijke Nederlandsche Stoomboot Maatschappij das im transatlantischen Linienverkehr eingesetzt wurde und Passagiere und Fracht von Rotterdam zu verschiedenen Hafen im Karibischen Meer beforderte Am 18 November 1939 sank die Simon Bolivar in der Nordsee nachdem sie vor Harwich in ein deutsches Minenfeld gelaufen war 84 Menschen kamen ums Leben Simon Bolivar p1 SchiffsdatenFlagge Niederlande NiederlandeSchiffstyp PassagierschiffRufzeichen PHMS ab 1932 Heimathafen RotterdamReederei Koninklijke Nederlandsche Stoomboot MaatschappijBauwerft Rotterdamsche Droogdok Maatschappij Rotterdam Baunummer 138Kiellegung 25 Februar 1926Stapellauf 15 Dezember 1926Indienststellung 27 Marz 1927Verbleib 18 November 1939 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 133 65 m Lua Breite 18 03 mTiefgang max 8 46 mVermessung 7 906 BRT 4 760 NRT bis 1932 Besatzung 137MaschinenanlageMaschine 1 vierzylindrige Vierfachexpansions Dampfmaschine von RDMMaschinen leistung 4800 PSiHochst geschwindigkeit 14 5 kn 27 km h Propeller 1TransportkapazitatenTragfahigkeit 8 654 tdwZugelassene Passagierzahl I Klasse 131II Klasse 54III Klasse 42 ab 1932 SonstigesRegistrier nummern 5606682 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Untergang 3 Sonstiges 4 WeblinksDas Schiff BearbeitenDas Dampfschiff Simon Bolivar wurde 1926 auf der Werft Rotterdamsche Droogdok Maatschappij NV RDM in Rotterdam fur die 1856 gegrundete niederlandische Reederei Koninklijke Nederlandsche Stoomboot Maatschappij KNSM mit Sitz in Rotterdam gebaut Der Dampfer lief am 15 Dezember 1926 vom Stapel und wurde am 5 Marz 1927 an die Eigner ubergeben Zur Jungfernfahrt lief die Simon Bolivar in Amsterdam am 27 Marz 1927 aus Sie war das erste Schiff der Reederei das zwei Schornsteine hatte Die Baukosten lagen laut Vertrag nach damaligem Geldwert bei 2 140 000 niederlandischen Gulden Die Reederei die im englischsprachigen Ausland als Royal Netherland Steamship Company bekannt war konzentrierte sich auf den Passagierverkehr von Europa zu den Westindischen Inseln Zentralamerika und der Nord und Westkuste Sudamerikas Die Simon Bolivar lief unter anderem Curacao Barbados Trinidad Santa Marta Antigua und Jamaika an Der Dampfer war 133 65 Meter lang 18 03 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 8 4 Metern Die vierzylindrige Vierfachexpansions Dampfmaschinen leisteten 4800 indizierte PSi Das Schiff dessen maximale Reisegeschwindigkeit bei 14 5 Knoten lag wurde nach dem sudamerikanischen Freiheitskampfer Simon Bolivar 1783 1830 benannt Die Tragfahigkeit lag bei 8650 DWT deadweight tonnage Die Kabinen waren anfangs fur 152 Passagiere Erster Klasse 54 Zweiter Klasse und 32 Dritter Klasse ausgelegt wurden aber 1932 umgebaut und fur 131 Reisende Erster Klasse 54 Zweiter Klasse und 42 Dritter Klasse ausgerichtet Durch die Umbauten erhohte sich der Rauminhalt von ursprunglich 7906 BRT auf 8309 BRT Auch das Rufzeichen wurde von PSDN auf PHMS geandert Untergang BearbeitenAm Freitag dem 17 November 1939 um 22 00 Uhr legte die Simon Bolivar in Amsterdam unter dem Kommando des 51 jahrigen Kapitans Hendrik Voorspuy zu einer Transatlantikuberquerung nach Curacao ab An Bord waren 132 Besatzungsmitglieder und 265 Passagiere darunter 34 Kinder unter zwolf Jahren Die Strecke die das Schiff nehmen sollte galt als sicher und minenfrei Am darauf folgenden Tag passierte die Simon Bolivar die Kuste von Essex auf dem Weg in das Mundungsgebiet der Themse um nach Tilbury dem ersten Zwischenstopp der Reise zu gelangen Am Vortag hatten die deutschen Zerstorer Hermann Kunne Bernd von Arnim und Wilhelm Heidkamp einen ausgedehnten Minenteppich in jenem Gebiet gelegt Wahrend der Ozeandampfer auf Long Sand Head zuhielt lief er gegen 12 30 Uhr am 18 November etwa 25 Seemeilen vor der Hafenstadt Harwich direkt in das Minenfeld Die Explosion an der Steuerbordseite war so enorm dass die Masten umsturzten Glassplitter Teile geborstener Dampfleitungen und andere Trummer flogen uber das Deck und toteten viele Menschen Auch Kapitan Voorspuy wurde todlich verletzt Die Simon Bolivar begann mit dem Heck voran unterzugehen Durch die Schlagseite entstanden erhebliche Schwierigkeiten die Rettungsboote zu Wasser zu lassen Der Funkraum des Schiffs war durch die Explosion schwer beschadigt worden sodass kein Notruf abgesetzt werden konnte Zehn bis 15 Minuten nach der ersten Detonation erfolgte eine zweite an der Backbordseite unterhalb der Kommandobrucke durch die noch mehr Rettungsboote beschadigt wurden und noch mehr Passagiere zu Tode kamen Der Dampfer sank innerhalb kurzester Zeit mit dem Heck voran inmitten austretenden Dampfes und Ols eine Meile sudlich des Sunk Feuerschiffs 84 Passagiere und Besatzungsmitglieder verloren durch das Ungluck ihr Leben anderen Quellen zufolge lag die Zahl der Todesopfer bei 102 oder bis zu 130 Der Zerstorer HMS Greyhound ein Trawler und eine Fahre brachten etwa 140 Gerettete in Harwich an Land wo sie im Parkeston Railway Hotel untergebracht wurden Die Verletzten wurden nach Colchester weitertransportiert wo sie in Krankenhausern versorgt wurden Angehorige der Zivilschutzgruppe von Harwich halfen dabei die teilweise komplett olverschmierten Passagiere zu reinigen und sie zu beruhigen Andere Uberlebende wurden von passierenden Schiffen nach London gebracht Bis in die Nacht hinein wurde nach weiteren Uberlebenden gesucht aber es wurde niemand mehr gefunden Die Simon Bolivar war das erste neutrale Handelsschiff das im Zweiten Weltkrieg in der Nordsee verloren ging und der insgesamt 18 Verlust eines Handelsschiffs im Zweiten Weltkrieg Die zu dem Zeitpunkt noch unabhangigen Niederlande protestierten gegen die Versenkung Sonstiges BearbeitenDas Wrack der Simon Bolivar liegt in seichten Gewassern auf der Position 51 49 N 1 41 O 51 816666666667 1 6833333333333 Koordinaten 51 49 0 N 1 41 0 O und ist fast zerstort Nach dem Untergang ragten noch einige Zeit die Spitzen der Schornsteine aus dem Wasser aber heute stellt das Wrack keine Gefahr mehr fur die Schifffahrt dar Unter den Uberlebenden waren die 18 jahrige niederlandische Judin Flory Van Beek und ihr deutscher Verlobter ebenfalls Jude die sich nach dem Krieg in den Vereinigten Staaten niederliessen und in Kalifornien die Synagoge Temple Isaiah grundeten 1998 veroffentlichte Van Beek ihre Memoiren Flory Survival in the Valley of Death in dem auch die Versenkung der Simon Bolivar thematisiert wird 2008 erschien das Buch in einer uberarbeiteten Fassung mit dem Titel Flory A Miraculous Story of Survival Einen grossen Glassplitter aus einem Bullauge der ihr durch eine der Explosionen in den Nacken getrieben worden war und fast ihre Kopfschlagader getroffen hatte bewahrt Flory Van Beek bis heute auf Kapitan Hendrik Voorspuy 13 September 1888 18 November 1939 wurde zusammen mit anderen Kriegstoten mit einem Denkmal in seiner Heimatstadt Bloemendaal geehrt Weblinks BearbeitenUbersicht uber Eckdaten und die letzte Fahrt der Simon Bolivar englisch und niederlandisch Das Dampfschiff Simon Bolivar illustriert niederlandisch Ausfuhrliche Informationen uber das Schiff und seine letzte Fahrt englisch Die Simon Bolivar in einer Auflistung von Schiffsverlusten im Zweiten Weltkrieg PDF Datei englisch Erwahnung der Simon Bolivar in einer Auflistung von Wracks in britischen Gewassern fast ganz unten englisch Technische Daten der Simon Bolivar in der Wrackdatenbank wrecksite eu mit Bild englisch Technische und historische Informationen auf einer Website uber die Bauwerft RDM Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Bolivar Schiff amp oldid 237541211