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Sigmund Eugen Adolf Rehm 4 Januar 1911 in Munchen 13 Dezember 2001 in Gottingen war ein deutscher Pflanzenbauwissenschaftler Er war Begrunder und erster Lehrstuhlinhaber des Instituts fur Tropischen und Subtropischen Pflanzenbau an der Georg August Universitat Gottingen Sein botanisches Autorenkurzel lautet S E A Rehm Sigmund Rehm Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken bis zum Jahre 1966 2 Lehr und Forschungstatigkeit in Gottingen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken bis zum Jahre 1966 BearbeitenSigmund Rehm Sohn des Altphilologen Albert Rehm 1871 1949 studierte Botanik an der Universitat Munchen und wurde dort 1934 mit einer Arbeit uber den Wassertransport in Springkrautern Impatiens balsamina L u a zum Dr phil promoviert In den folgenden Jahren arbeitete er bei Kurt Mothes an der Universitat Konigsberg und bei Otto Stocker in Darmstadt uber Stoffaufnahme und Physiologie der Durretoleranz bei Gerste und Zuckerruben 1939 erhielt er an der Technischen Hochschule Darmstadt mit seiner Habilitationsschrift Die Wirkung von Elektrolyten auf die Aufnahme saurer und basischer Farbstoffe durch die Pflanzenzelle die Venia legendi fur das Fach Botanik 1939 reiste er im Auftrag des Auslandsdienstes des Reichsforschungsrates nach Kamerun Wenige Wochen nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er in Sudafrika interniert Nach 1945 blieb er im Lande und arbeitete zunachst als Verwalter einer Farm 1949 wurde er als Wissenschaftler in der Abteilung Gartenbau des Sudafrikanischen Landwirtschaftsministeriums angestellt und mit der Leitung der Abteilung Pflanzenphysiologie Dungung und Bodenkunde beauftragt Seine Forschungsarbeiten uber Bitterstoffe in Gurken fanden internationale Beachtung und schufen die Grundlagen fur niederlandische Zuchtungen bitterstofffreier Gurkensorten 1966 wurde er als Vollmitglied in die Sudafrikanische Akademie fur Wissenschaft und Kunst aufgenommen Lehr und Forschungstatigkeit in Gottingen Bearbeiten1967 folgte Rehm dem Ruf auf einen neu errichteten Lehrstuhl fur tropischen und subtropischen Pflanzenbau an der Universitat Gottingen Das in den folgenden Jahren in Gottingen Weende erbaute Institut fur Tropischen und Subtropischen Pflanzenbau verfugte uber mehrere Laboratorien vier Klimakammern zu Durchfuhrung okophysiologischer Experimente zwei klimatisierte Raume und drei Gewachshauser zur Demonstration tropischer und subtropischer Kultur und Nutzpflanzen Die experimentellen Arbeiten an diesem Institut begannen 1969 Von den vielfaltigen Forschungsthemen seien genannt Bekampfung der Nusssegge Cyperus rotundus L mit Hilfe von Wachstumsregulatoren Okophysiologie der Nigersaat Guizotia abyssinica L f Cass Entwicklung der Inhaltsstoffe von Karkadeh Hibiscus sabdariffa L Nahrstoffmangel und Versalzungsprobleme bei Kaffee und anderen Kulturpflanzen Vermehrung der Kokospalme durch Gewebekultur und Weiterentwicklung tropentauglicher Mischkulturen Ein zentraler Forschungsschwerpunkt mit nachhaltiger internationaler Ausstrahlung waren Untersuchungen uber die Bedeutung der VA Mykorrhiza fur den Pflanzenbau In umfangreichen Experimenten wurde gepruft wie mit Hilfe von Mikroorganismen bs mit stickstoffbindenden und phosphatlosenden Bakterien auch andere Formen der Pflanzenernahrung in tropischen und subtropischen Klimaregionen angewendet werden konnen Neben den Arbeiten am Gottinger Institut wurden auch Forschungsvorhaben in Zusammenarbeit mit internationalen Agrar Organisationen und Universitaten in Brasilien Nigeria Indien Indonesien und anderen Landern durchgefuhrt Rehm betreute wahrend seiner Amtszeit an der Universitat Gottingen 28 Dissertationen und 87 Diplom bzw Magisterarbeiten Von 1968 bis kurz vor seinem Tode arbeitete Rehm an einer umfassenden Datei uber tropische und subtropische Nutzpflanzen In ihr sind derzeit uber 5 000 Pflanzenarten erfasst mit Angaben uber Okophysiologie Verbreitung Nutzung Volksnamen in einheimischen Sprachen sowie mit bibliographischen Hinweisen auf ca 20 000 Publikationen Auf der Basis dieser Datei veroffentlichte Sigmund Rehm gemeinsam mit Gustav Espig 1976 das Buch Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen Dieses Werk von dem 1984 und 1996 neubearbeitete Auflagen erschienen und von dem auch Ausgaben in englischer und italienischer Sprache vorliegen gilt weltweit als ein hochinformatives Nachschlagewerk Diese Nutzpflanzen Datei bildete auch die Grundlage fur Rehms Spatwerk das 1994 in den Niederlanden erschienene Multilingual Dictionary of Agronomic Plants Rehm wurde 1979 emeritiert fuhrte jedoch die Amtsgeschafte noch bis 1981 weiter Auch nach seiner endgultigen Emeritierung war er unermudlich tatig Als Mitherausgeber der zweiten Auflage des funfbandigen Handbuch der Landwirtschaft und Ernahrung in den Entwicklungslandern betreute er alleinverantwortlich die Bande Grundlagen des Pflanzenbaus in den Tropen und Subtropen 1986 und Spezieller Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen 1989 In den beiden Banden betatigte er sich gleichzeitig als Mitautor Von 1974 bis 1991 war Rehm Mitglied im Herausgeberkollegium der Zeitschrift fur Acker und Pflanzenbau Journal of Agronomy and Crop Science Auch als Pflanzenbauwissenschaftler blieb er der Botanik eng verbunden Die jahrzehntelange Mitgliedschaft in der Vereinigung fur Angewandte Botanik war fur ihn eine Herzensangelegenheit Von 1975 bis 1983 war er Prasident dieser Fachgesellschaft die ihn 1985 zum Ehrenmitglied ernannte Schriften Auswahl BearbeitenLandwirtschaftliche Baumkulturen in ariden und semiariden Gebieten In Der Tropenlandwirt Beiheft Nr 5 1974 S 122 132 Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen Anbau wirtschaftliche Bedeutung und Verwertung gemeinsam mit Gustav Espig Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1976 2 Aufl ebd 1984 3 Aufl ebd 1996 Ausgabe in englischer Sprache Margraf Publishers Weikersheim 1991 Ausgabe in italienischer Sprache Edagricole Ed Agricole Bologna 1997 Okophysiologie der tropischen und subtropischen Nutzpflanzen In Handbuch der Landwirtschaft und Ernahrung in den Entwicklungslandern 2 vollig neubearbeitete und erweiterte Auflage Bd 3 Grundlagen des Pflanzenbaues in den Tropen und Subtropen Herausgegeben von Sigmund Rehm Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1986 S 93 114 Hirsen In Handbuch der Landwirtschaft und Ernahrung in den Entwicklungslandern 2 vollig neubearbeitete und erweiterte Auflage Bd 4 Spezieller Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen Herausgegeben von Sigmund Rehm Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1989 S 79 86 Multilingual Dictionary of Agronomic Plants Edited by Sigmund Rehm Kluwer Publishers Dordrecht 1994 Literatur BearbeitenInstitut fur Tropischen und Subtropischen Pflanzenbau Aufbau Entwicklung Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre Herausgegeben vom Institut fur Tropischen und Subtropischen Pflanzenbau der Georg August Universitat Gottingen Informationsbroschure 16 S Gottingen 1981 mit Bild u Verzeichnis der bei S Rehm angefertigten Dissertationen Wolfram Achtnich Prof em Dr Sigmund Rehm 75 Jahre alt In Gottinger Beitrage zur Land und Forstwirtschaft in den Tropen und Subtropen H 12 Landnutzung Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenproduktion in den Tropen und Subtropen Gottingen 1986 S 4 6 mit Bild Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Sigmund Rehm im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 108426629 lobid OGND AKS LCCN n90651885 VIAF 41952842 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rehm SigmundALTERNATIVNAMEN Rehm Sigmund Eugen AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher PflanzenbauwissenschaftlerGEBURTSDATUM 4 Januar 1911GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 13 Dezember 2001STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigmund Rehm amp oldid 219442450